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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Seraphine Vogel-Stiftung für deutsche Maler
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Wrage, Wilhelm August: Ein beachtenswerter Vorschlag
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0181

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Die Werkstatt der Kunst

sseäakteur: Heini°icb Stsmb^cb.

VI. Hskt 13. 24. Os^. 1906-

-Zn diesem ^sile «iriserer LeUscki-Ui si-reUen ieclem RLnsllei- ct»s freie Morl. Mir sorgen cisfür, Las runUiDsl keinerlei
Angriffe aut Personen octsr Gsnosssnsckaften Abgectrnckl lvercten, okne Lass vorder cler Angegriffene Lis MSglicdkeil gekabr
KLtle, in cteinselben IZesrezu erivielern. Vie Reclsktion KLU siL, vollslLnciig nnpArreiiscd uncl gibt clurck, Lsn KbclrvÄ, keineswegs
- — eins Nebereinstirnnillng rnik Len auf Liess Meise vorgerrsgsnen Meinungen zu erkennen. " —

Serspkins Vogsl-Ktiktlmg kür
cLeutscks Malsr.
Im Frühjahr (907 soll der anfallende Ab-
wurf aus der Leraphine Vogel-Ltiftung, deren Ka-
pital eine Million Mark beträgt, zur Ver-
teilung gelangen. Derselbe ist bestimmt zu Unter-
stützungen in Horm von Ehrengaben an solche dem
Deutschen Reich angehörige Maler ohne
Unterschied des Religionsbekenntnisses, die sich ohne
ihr Verschulden, insbesondere durch Alter oder
Krankheit, in hilfsbedürftiger Lage befinden. In
erster Linie sollen berücksichtigt werden solche deutsche
Maler, die in Dresden, München und Rom
leben oder gelebt haben. Malerinnen sind vom
Genüsse der Lüftung ausgeschlossen. Loweit der
Abwurf des Ltiftungsvermögens durch obenbezeich-
nete Unterstützungen nicht aufgebraucht wird, können
auch an Witwen und hinterlassene eheliche Kinder
der obenbezeichneten Maler und zwar für Knaben
bis zum vollendeten (6., für Mädchen bis zum
(7. Lebensjahre Unterstützungen gewährt werden.
Vorschläge zu Unterstützungen können insbesondere
machen die Direktion en von Kunstakademien in
Gemeinschaft mit den Vorständen von Künstler-
vereinen, sowie der Vorstand des Deutschen
Künstlervereins in Rom. Bewerbungen sind
spätestens bis zum sä. Hebruar (907 bei dem
Ltiftungsvorstand in childburghausen unter Bei-
fügung von Bescheinigung von Behörden über
Reichsangehörigkeit und Vermögensverhältnisse,
möglichst von Gutachten von Akademien und
Künstlervereinen, ferner für Witwen und Waisen
von öffentlichen cheirats- und Geburtsurkunden
einzureichen.
Cm beachtenswerter Vorschlag.
Man schreibt uns aus Berlin:
In cheft (( der „Werkstatt der Kunst" befindet
sich unter den erledigten Preisausschreiben eine Mit-
teilung über das Preisausschreiben der „Deutschen
Modenzeitung". Ls heißt darin: „Die Beschickung

des Preisausschreibens war ungemein groß. Mehr
als (400 Nummern — künstlerische Entwürfe, zum
Teil ausgeführte Landarbeiten — gingen zu und
fanden ihre Aufstellung in den Räumen des städtischen
Grassi-Museums. Mehr als (0000 Personen besuch-
ten die Ausstellung der Arbeiten, welche vom (4- bis
2s. Oktober stattfand." Ob die Besichtigung dieser
Ausstellung nun kostenfrei war oder ob Eintritts-
geld erhoben wurde und wie viel? wird nicht ge-
sagt. Ich möchte jedoch, ganz gleichgültig, wie sich
dieses verhält und ohne Rücksicht darauf, ob das
Folgende schon einmal öffentlich behandelt worden
ist, was ich nicht weiß, Ihnen einen Vorschlag unter-
breiten, der den vielen Künstlern und Künstlerinnen,
welche bei (Dreisausschreiben sonst eben leer aus-
gehen, dennoch ein finanzielles Ergebnis, und sei
es auch noch so klein, sichert.
Wenn zum Beispiel der Eintrittspreis bei dieser
(hier als Beispiel nicht gerade günstig gewählten)
Ausstellung 50 s)fg. betragen würde, so ergäbe dies
bei (0000 Besuchern in einer Woche eine Ein-
nahme von rund 5000 Mark. Ziehen wir nun
die Unkosten, wie für das Aufstellen der Werke, die
Diener, Drucksachen, die Beleuchtung und Raum-
miete, sagen wir etwa 500 Mk., ab, so bliebe in
dieser einen Woche ein Reingewinn von 4500 Mk.,
der zur Verteilung an die nicht ausgezeichneten Ar-
beiten gelangen könnte. Damit aber nicht die schlech-
ten Arbeiten, der Dilettantismus, gar belohnt werde,
so müßte das Preisgericht die Arbeiten daraufhin
prüfen und abermals eine Auswahl treffen. Ange-
nommen nun es seien dies zu 50 j)roz. gute Werke,
so würde ein jeder dieser Aussteller in einer Woche
einen Gewinn von rund 6 Mk. erzielen. Werden
nun diese Arbeiten in mehreren Ltädten ausge-
stellt, so ist anzunehmen, daß sich die Einnahme eben-
so oft wiederholen werde. Man wird mir dieses Rech-
nen mit kleinen Lummen hoffentlich zugute halten,
wenn ich daran erinnere, daß (00 Mk. zur Zeit auch
nur 5,50 Mk. Zinsen pro Jahr bringen, einen Ge-
winn, auf welchen bekanntlich, wenn man ihn haben
kann, keiner verzichtet. Da nun zur Zeit große Kon-
kurrenzen ausgeschrieben und deren Ausstellungen
geplant sind (zum Beispiel das Rheinplakat, das
jAakat zur Messe in Leipzig) so wäre es vielleicht
an der Zeit, versuche zu machen, was sich nach
dieser Richtung an finanziellem Erfolge für die Künst-
ler erreichen ließe. Diese Arbeiten völlig gratis aus-
zustellen, ist ein Unding, der Erlös aber kann ge-
 
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