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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Ueber die Kunst- und Kunstgewerbeausstellung zu Köln im Jahre 1907
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Staatsaufträge etc. / Staatsankäufe etc. / Personalien / Auszeichnungen / Todesfälle / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter / Werbung
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(5.

Die Werkstatt der Kunst.

205

von Interessenten veranstaltet wird, mit der Kölner
Kiurst im allgemeinen aber keinerlei Beziehung hat.
Die Ortsgruppe würde cs bedauern, wem: dieser
Ausstellung wiederum durch Unterstützung der Be-
hörden ein ossizieller Tharakter, der ihr nicht zu-
kommt, welchen sich die Veranstalter aber durch den
Titel schon anzueignen suchen, znerkannt würde.
Sie sieht in derartigen Unternehmungen, welche nicht
mit Unterstützung der ganzen Stadt und unter Be-
teiligung der gesamten Künstlerschast mit Aufwen-
dung der äußersten Kräfte aller in Betracht kommen-
den Kreise hervorgerufen werden, eine schwere
Schädigung ihres künstlerischen Ansehens nach außen.
Die Ortsgruppe könnte der Veranstaltung einer
solchen Ausstellung, welche zu gegebener Zeit ins
Auge zu fassen sie sehr begrüßen würde, nur zu-
stimmen, wenn zur Vorbereitung hierfür neben den
zuständigen Behörden und sonstigen Vertretern der
ganzen Stadt alle in Betracht kommenden Künstler
kreise, Bildhauer, Maler, Architekten, Kunstgewerbe-
treibende und andere berusen würden, um nach reif-
lichen Vorarbeiten ein der Stadt würdiges, groß
angelegtes Werk entstehen zu sehen. Für das hier
in Frage kommende Unternehmen sollte es aber un-
bedingt erforderlich sein, die Bezeichnung Kölner
Ausstellung in soweit abzuändern, daß aus
dem Titel schon zu erkennen ist, wer dieselbe veran-
staltet, und zu ersehen, daß die Stadt als solche
nicht daran beteiligt ist. —
Nachwort der Schriftleitung: Wir selbst
ersuchten vor kurzen: die Flora-Verwaltung um Be-
kanntgabe des Anmeldctermins zu dieser Aus-
stellung, worauf wir von der Geschäftsstelle die
Mitteilung erhielten, daß von der Bekanntgabe eines
solchen vorläufig keine Rede sein könne, da
für die dauernden Ausstellungsabteilungen direkte
Linladungen seitens der künstlerischen Berater er-
gingen. Ueber die wechselnden Ausstellungen
werde erst demnächst Näheres beschlossen werden.

Staatsaukträge elc.
Berlin. (Der Kaiser) besuchte kürzlich die Mosaik-
Kunstanstalt von Puhl A Wagner in Berlin und besichtigte
die non Prof. Schaper für die Pomburger Erlöserkirche
angefertigten Skizzen, Modelle und Kartons, sowie die
hiernach schon in Mosaik ausgeführtcn Teile. Maler
Wichtendahl erläuterte sodanu den etwa 20 czru großen,
von ihm ausgeführten Karton zu dem für die Pauptsassade
der Narkuskirche in Hannover geplanten Mosaikbilde, einer
Stiftung des Kaisers.
Leipzig. Vor dem neuerbauten Leipziger Rathaufe,
und zwar auf dem freien Platze vor dein Eingänge zum
Ratskeller, soll eiu großartiger Monumeutalbrunnen er-
richtet werden, der von dortigen Bürgern gestiftet worden
ist. Der Entwurf zu dein Brunnen stammt von Professor
wrba in München, jetzt in Berlin.
München. (Bildhauer Professor löeiurich wa-
derö) hat im Auftrage des Bayerischen Iudustriellenver-
bandes eine Verdienstmedaille entworfen. Dieselbe liegt
nunmehr in Prägung von pitl in Schrobenhausen vor und
zwar in Gold und in Silber. Sie zeigt auf der Vorderseite
eine weibliche Idealgestalt, welche einem, Sammer und

Zirkel führenden kräftigen Manne, der, von schwerer Arbeit
rastend, auf dem Ambos sitzt, den Zweig der ehrenden An-
erkennung darreicht. Die Legende lautet: Ehre der Arbeit.
Die Rückseite zeigt, von Lorbeer umrankt, einen Bienen-
korb, das Symbol des Fleißes, mit der Legende: Für lang-
jährige, treue Dienste vom Bayerischen Induftriellenverband.
Zilaatsankäufe eie.
Leipzig. Der Vorstand des Leipziger Kunstvereins hat
aus der Reihe der zur Zeit im Oberlichtsaale des Kunst-
vereins ausgestellten ;2 Landschaften von dem kürzlich ver-
storbenen Fritz Thaulow das als „Die blaue Fabrik in
Flandern" bezeichnete Architekturstück aus Vereiusmitteln
erworben, nm es dem Museum der bildenden Künste als
Geschenk zu überweisen.
Winterthur, em. (Die T u r n u s a u s st e l I u n g) des
Jahres zyos des Schweizerischen Kunstvereins vermittelte,
nach den Mitteilungen des Vereins, die folgenden privat-
Ankäufe: In Winterthur: Martha Sigg, „Dämmerung",
uO Fr., Jos. El. Kaufmann, „peimkehr des Gespannes", 600,
Gertrud Escher, „Frühjahrsregen", 300, Rikl. Psysfer,
„Kochelsee mit perzogstand", 750, Ernst Jodel, „Winter-
landschaft", 200, Franz Llmiger, „Märzenschnee", ;oo, Jos.
Reichten, „An vetörnn", Hoo, Ad. Thomann, „Sennen", Z3,
Sophie v. wyß, „Gartentor", 50, dasselbe, 30, William
Aubert, „Zoleil ck'lüver", 500, Otto Wyler, „Friedhof", 1,00,
Werner Feuz, „Lhalets bei Saas-Fee", H50, Ieanne Petua,
„Dorswinkel", 80 Fr.; in St. Gallen: Julien Renevier,
„Detite vuuckoise", 500 Fr., Renö Francillon, ,,Vieux
duteuu", HO, Luigi Monteverde, „Uva", HOO, Marie Isler,
„Schlacht bei Sempach", 30, Arthur Ealame, „Loleil
coucimnt", 800, Martha Eunz, „Aus der Messe", HO,
Gioach. Galbusera, „Raisins", 350, Ernst würtenberger,
„Gottfried Keller", 30 Fr.; in Schaffhausen: Karl Roesch,
„Ständchen", to Fr., Beat Steiner, „Wintertag", 30 Fr.;
in Konstanz: Max Theynet, „Eue cke lVIerjelen", 280 Fr.,
Ernst würtenberger, „Moltke", 20, derselbe, „Beethoven",
20 Fr.; in Basel: Renö Francillon, „Vieux dateuu",
HO Fr., Albert Franzoni, „Rue L lllouöelle-Ville", P50,
Aloys pugonnet, „Kn petite türme", Hoo, Ernst würten-
berger, „Beethoven", 20, Jos. El. Kaufmann, „Am Bergsce",
2500, Pans B. Wieland, „Winter im Gebirge", 500 Fr.
Zur Verlosung wurden angekaust: In winterthur:
Alf. Marrer, „Sommerlandschast", HOO Fr., G. Frey, „Aus
dempügel", ;50, Fr. wanger, „Kinderporträt", 75, dasselbe,
75 Fr.; in St. Gallen: Otto Wyler, „An der Aare",
200 Fr., Werner Feuz, „Lohmatten", 2Z0, Martha Sigg,
„Baumgruppe", 35, Sophie v. wyß, „Gartentor", 30, penri
puguenin, „Imtteurs", 70 Fr.; in Schasshansen: Phil,
pößli, „Aepsel", 500 Fr., Martha Sigg, „Baumgruppe",
35 Fr.; in Konstanz: w. Engel, „'Aus Alt-München",
200 Fr., R. Francillon, „Vieux buteuu", HO, Ad. Thomann,
„Alp", 20 Fr.; in Basel: peinrich Baur, „Sommerabend
am Türlersee", 300 Fr.; in den übrigen Sektionen:
30 polzschnitte nngerahmt, „Eduard Rod" von p. L. Vibert
zu 20 Fr., 20 polzschnitte ungerahmt, „Rembrandt" von
E. winterberger zu ^5, 50 Original-Lithographien un-
gerahmt, „Ständchen" von E. Roesch zu ;o, 60 Driginal-
Steinzeichnungen ungerahmt, „Schloß Thun" von Werner
Engel zu 5 Fr. das Stück. Insgesamt wurden an
Ankäufen betätigt: durch den Bundesrat 29 Werke
im Katalogwerte von 22 H90 Fr., aus dem Bundesbeitragc
7 Werke im Katalogwerte von M lOO, durch den schweize-
rischen Kunstverein ; Werk im Katalogwerte von ;ooo,
von privaten 33 Werke im Katalogwerte von 957z, in die
Verlosung ;5 Werke und ;60 Kunstblätter 2 85t; zusammen
85 Werke zu H88tH Fr.
Personalien.
Berlin. (Zu Mitgliedern der künstlerischen
Sachverständigenkommission der Reichs drucke reit
sind ernannt worden: Professor woldemar Friedrich,
 
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