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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Inhalt / Arbeitskalender / Mitteilungen der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft
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Heft 2H.

Die Werkstatt der Kunst.

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lausenden Ausgaben des Hauptausschusses und
5000 Mk. für den provisorisch genehmigten Ausschuß
und den Rechtsanwalt in Berlin zu verwenden
sind. Außerdem wurde einem von Herrn Maler
Marcus, Berlin, verfaßten Aufruf „An die
Künstler Deutschlands" zugestimmt und derselbe in
5000 Exemplaren versendet. Auf einstimmigen Be-
schluß der außerordentlichen Hauptversammlung wurde
die Aenderung des K Abs. 5 unserer Satzung
mit folgendem Wortlaut genehmigt: „Der Vorstand
im Sinne des Gesetzes besteht aus dem Vorsitzenden
und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Haupt-
ausschusses; im Verhinderungsfälle ist der Schrift-
führer oder dessen Stellvertreter berechtigt, mit fin-
den Vorstand rechtskräftig zu zeichnen." — Nachdem
die von Herrn Deiters, Düsseldorf, angeregte Festlich-
keit zur Feier des 50 jährigen Bestehens der A. D. K. G.
nicht genügende Zustimmung gefunden hatte, wurde
eine Resolution von Herrn Pape, Berlin, angenommen,
wonach in: Anschluß an die Hauptversammlung im
Jahre Künstlertag in München abgehalten
werden soll. Gelegentlich des 50 jährigen Bestehens
der A. D. K. G. am 28., 2H- und 30. September f<j06
wurden an die heute noch lebenden, verdienstvollen
Gründungsmitglieder, die Herren Knaus, Deiters,
Beer, A. Achenbach, Arnz, Bosch und Seel,
herzliche Glückwunschschreiben abgesendet. Ebenso
wurde an Herrn Professor L. Grützner zu seinem
60. Geburtstage eine Gratulation gerichtet. — Auf
den s7. November hatte der Hauptvorstand
eine Hauptausschußsitzung, unter Beiziehung der aus-
wärtigen Herren Beisitzer, einberufen. Am Tage
vorher erklärte Herr Professor von Petersen dem
II. Vorsitzenden seinen Rücktritt von der Leitung der
A. D. K. G., da er zeitweilig länger von München
abwesend sein werde. Infolgedessen übernahm der
II. Vorsitzende, Herr Professor Löwith, die Geschäfte
der A. D. K. G. und leitete auch die am f7. November
stattfindende Hauptausschußsitzung. Nach Bekanntgabe
des Rücktrittes des Herrn Professor von Petersen
trat der Hauptausschuß in die Beratung über die
geplanten Ausstellungen in Breslau und Dresden
ein. Nach eingehender Debatte und Verlesung der
provisorisch zwischen Herrn Professor von Petersen
und Herrn Geheimrat Kuehl vereinbarten Aus-
stellungsbedingungen wurde die Beteiligung an der
Kunstausstellung Dresden sHOZ einstimmig abgelehnt
und ein entsprechendes Schreiben nach Dresden gerichtet.
— Bezüglich der geplanten Ausstellung in Breslau
wurden Beschlüsse über die Art der eventuellen Teil-
nahme, die Raumverteilung und über die Jury ge-
faßt und eine provisorische Tagesordnung für die
nächste Hauptversammlung festgesetzt. — Kurze Zeit
nachher wurde jedoch dem Hauptausschuß von Breslau
aus mitgeteilt, daß eine genügend gesicherte finanzielle
Basis für das Unternehmen nicht zu finden sei, wes-
halb daher die Ausstellung fallen gelassen werden
mußte. — Im Verfolge der Anregungen und Auf-
träge, betreffend Abhaltung einer Jubiläumsaus-

stellung der A. D. K. G. irr München im Jahre
ist es dem Hauptausschusse gelungen, mit der Mün-
chener Künstlergenossenschaft diese Ausstellung im
Prinzip festzulegen. Die Ausstellung soll im Jahre sHOö,
zur Erinnerung an die I. deutsch-nationale Kunst-
ausstellung, in München stattsinden. Indem der
Hauptausschuß nicht verfehlt, der Münchener Künstler-
genossenschaft für ihr Entgegenkommen arr dieser
Stelle zu danken, spricht er die Hoffnung aus, daß
die heute hierüber zu fassenden Beschlüsse zu einem
befriedigenden Ende führen mögen. — Ebenso ist
der Hauptausschuß in der angenehmen Lage, Ihnen
mitteilen zu können, daß die Ausstellung der A. D. K. G.
in Wien im Jahre gesichert ist. Auch diese
Ausstellung wird hoffentlich dazu beitragen, die frische,
immer weiter pulsierende Kraft der „alten" Genossen-
schaft ins beste Licht zu setzen. Die näheren Be-
dingungen werden bei Punkt 7 der heutigen Tages-
ordnung erledigt werden. Der Hauptausschuß dankt
auch der wiener Künstlergenossenschaft für ihr so
liebenswürdiges und großes Entgegenkommen. —
Betreffs der in diesem Jahre in Barcelona statt-
findenden internationalen Kunstausstellung trat der
Hauptausschuß mit der Reichsregierung in Verbin-
dung und wurde bei einer Beteiligung eine Reichs-
subvention in Aussicht gestellt. Nach eingehender
Prüfung der Sachlage und Umfrage bei den Orts-
vereinen sah sich der Hauptausschuß veranlaßt, in-
folge der zu großen Kosten und der unannehmbaren
Iurybedingungen, sowie der Kürze der Zeit selber
auf eine Beteiligung in Barcelona zu verzichten und
wurde dementsprechend an den Herrn Staatssekretär
des Innern nach Berlin berichtet.
Unser Ausschuß in Berlin hat sich im Verein
mit unserem dortigen Rechtsbeistande sehr verdient
gemacht, indem er gelegentlich der Beratungen über
das Gesetz betreffend das Urheberrecht an Werken
der bildenden Künste sehr eingehende Bemerkungen
an den Reichstag geleitet hat. Leider wurden die-
selben aber nicht berücksichtigt. Der Hauptausschuß
hat aber gelegentlich der Neuwahlen zum Reichstag
an die beiden Münchener Abgeordneten, die Herren
Rechtsrat wölzl und von vollmar, obige Bemer-
kungen mit der Bitte übergeben, dieselben bei passen-
der Gelegenheit zu vertreten. — Ueber die von
Freiherrn von Biel auf Kalkhorst uns zugefallene
Erbschaft wird der Kassabericht näheren Aufschluß
geben. — Gegen diesen Rechenschaftsbericht wurde
von der Hauptversammlung keinerlei Einwendung
gemacht, worauf der Vorsitzende dem Schatzmeister,
Herrn Architekten Lugen Beh les, das Wort zur
Verlesung des Kassaberichtes gab, indem er be-
merkte, daß die Kassa von der hierzu aufgestellten
Kommission, den Herren Bildhauer K. G. Barth,
Hauptmann Nebinger und Herrn Rat von Schmädel
unter Beiziehung des gerichtlichen Sensals, Herrn
Biber, auf das eingehendste geprüft und in bester
Ordnung gefunden worden sei. Der Kassabericht
lautet:
 
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