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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Inhalt / Arbeitskalender / Mitteilungen der Allgemeinen Deutschen Kunstgenosssenschaft / Mitteilungen des Künstlerverbandes Deutscher Bildhauer / Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0347

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Die Werkstatt der Kunst.

Heft 25.

359

nur müßten die diesbezüglichen Bedingungen usw.
öfter bekannt gemacht werden; vorerst sollen die
Bedingungen, unter denen die Villa zu beziehen sei,
im Vereinsorgan veröffentlicht und zum Besuche
Zwing-Urys aufgefordert werden. — Auf Antrag
des Hauptausschusses wird beschlossen, daß die
Satzungen von nun an nur an die eigentlichen Mit-
glieder der A. D. K. G., die Grtsvereine, gesandt
werden sollen, und zwar erhält jeder Grtsverein
eine seiner Größe entsprechende Anzahl von Exem-
plaren. Zm ganzen sollen nicht mehr als fOO Stück
gedruckt werden. — Ein Antrag des Grtsvereins
Königsberg, betreffend die Abgrenzung der In-
teressensphäre jedes Grtsvereins zum Zwecke
der Regelung des Rechtes oder der Pflicht der ein-
zelnen Ortsvereine zur Mitgliederaufnahme, kann
von der Hauptversammlung nicht ins Auge gefaßt
werden, weil in der Satzung der A. D. K. G. A 6,
Abs. s deutlich ausgesprochen sei, daß ein jeder
Künstler, wenri er seine Künstlerschaft durch Zu-
lassung zu einer der von der A. D. K. G. anerkannten
Ausstellungen nachgewiesen habe, sich bei irgend einem
Grtsvereine Deutschlands und Deutsch-Gesterreichs
als Mitglied anmelden könne. — Am Schluffe wird
noch über die Erreichung einer Verbesserung des
Verkaufswesens von Reproduktionsrechten an Merken
der bildenden Kunst gesprochen. Zn dieser Angelegen-
heit sollen vorerst in Berlin entsprechende Versuche
gemacht werden, nach deren günstigem Verlauf erst
die A. D. K. G. Stellung nehmen werde.
Hierauf erhebt sich Herr Deiters, Düsseldorf,
und dankt dem Hauptausschusse warm für seine aus-
gezeichnete Tätigkeit und besonders Herrn Professor
Läwith für die klare und sachliche Art der Durch-
führung der Hauptversammlung, die sich ihrem Ende
nähert. Die Anwesenden schließen sich dem Danke
durch lebhafte Beifallsbezeugung an. Hierauf er-
widert Herr Professor Löwith mit Morten des
Dankes an die Versammlung für das aufrichtige
Znteresse, welches jeder einzelne im Verlaufe der
langwierigen Verhandlungen an den Tag gelegt
habe, und für das vollzählige Erscheinen der aus-
wärtigen Herren Delegierten. Er bittet, daß auch
in Zukunft jeder einzelne mit aller Kraft dazu bei-
tragen möge, das Ansehen der A. D. K. G. zu fördern.
Da sich niemand mehr zum Morte meldet, schließt
der Vorsitzende abends y Ahr die ordentliche
Hauptversammlung der A. D. K. G. nut einem Hoch
auf die Vereinigung, das von allen Anwesenden be-
geistert ausgenommen wird.
Der H Schriftführer:
Walter Dkor.
IMteilunaen äes Wnztlerverbanäes
Deutscher Wähauer.
Wie erinnerlich, war seitens des geschäfts-
führenden Vorstandes des K. v. D. B. im Mai fHOS

eine Denkschrift betreffend die Angelegenheit des
Kaiser Milhelm-Denkmals zu Lübeck allen
Bildhauern Deutschlands zur Kenntnisnahme zu-
gesandt worden. Der Sachverhalt war, um kurz
zu wiederholen, folgender:
Vor Zähren schrieb der Lübecker Senat eine
öffentliche Konkurrenz für ein Kaiserdenkmal aus.
Ein Kollege, welcher einen erster: Preis erhalten,
hatte, wurde vom Senat zur Ausführung des Denk-
mals berufen. Weil ein anderer Denkmalsplatz ge-
wählt wurde, mußte die postamentierung geändert
werden. Der Bildhauer wurde mit Entwürfen be-
auftragt und Verträge mit ihm abgeschlossen. Aber
wieder änderte man in Lübeck die Platzfrage. Zmmer
wieder wurden neue Ansprüche an den Bildhauer
gestellt, und schließlich, nachdem er allen wünschen
nachgekommen war und außerdem das vom Ministe-
rialdirektor Hinckeldey, sowie den Geheimen Bau-
räten von Großheim und von der Hude eingeholte
Gutachten sich für den Entwurf ausgesprochen hatte,
brach man mit dem Bildhauer — man höre — deshalb
ab, weil der schließlich gewählte Platz noch nicht
bebauungsfähig sei und ersetzte dem Bildhauer nicht
einmal alle Unkosten, sondern nur einen Bruchteil
derselben.
Auf Grund des Beschlusses des Gesamtvor-
standes vom 5. Mai wurde darauf folgendes
Schreiben an den Senat von Lübeck gerichtet:
An den Senat der freien und Hansestadt Lübeck.
Einem hohen Senat
beehren wir uns, auf Grund des Beschlusses des Gesamt-
vorstandes des Künstlerverbandes Deutscher Bildhauer vom
tt- Mai ;y06 in der Anlage eine das Denkmal weiland
Kaiser Wilhelms des Großen betreffende Denkschrift mit der
ergebenen Anfrage zu überreichen, ob der Inhalt dieser
Druckschrift einem hohen Senat Anlaß gibt, seine bisherige
Stellungnahme zu ändern.
Der gefchäftsführende Vorstand
i. A. gez. Friedr. pfannschmidt,
Präsident des K. V. D. B.
Die Antwort lautete:
Auf das gefällige Schreiben vom 7. d. M. beehre ich
mich erhaltenem Auftrage zufolge ergebenst zu erwidern,
daß die dem Senate auf Grund des Beschlusses des Gesamt-
vorstandes des Künstlerverbandes Deutscher Bildhauer vom
tt. Mai ;y06 überreichte, hier seit längerem bereits be-
kannte Druckschrift vom Mai ;y05 betreffend das Denkmal
Kaiser Wilhelms I., dem Senate zu einer Beschlußnahme
keine Veranlassung gegeben hat.
Der Sekretär des Senates.
E. Gllsinger'),
Regierungsrat.
Mir verfehlen nicht, unseren Mitgliedern und
der Bildhauer-Künstlerschaft von diesem befremden-
den Ausgang der Angelegenheit geziemend Kenntnis
zu geben.
Der geschäftsführende Vorstand des K. V. D. V.
i. A. Krieär. VkunnsLKrnicW
Präsident.
H Der Name ist unleserlich.
 
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