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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Laufende Preisausschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Architektur / Geplante Denkmäler / Enthüllte Denkmäler / Aus Akademien und Kunstschulen / Staatsankäufen etc. / Stipendien und Stiftungen / Personalien / Auszeichnungen / Todesfälle / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Kunsthandel und Versteigerungen / Literatur und Kunstblätter / Werbung
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Die Werkstatt der Kunst.

Heft 32.


Umstand, daß von Werner in einem ihm zur Verfügung stehen-
den Blatte, dem „Kunstherold", eine geheime Polemik gegen
die ihm zu moderne staatliche Zeichenmethode geführt
haben soll, nicht zur öffentlichen Diskussion geeignet,
weil diese Dinge, wie es scheint, nur durch eine Preisgabe
des Redaktionsgeheimnisses bekannt geworden sind, wir
halten es für besser, uns an dieser ganzen Angelegenheit
nicht zu beteiligen. Deshalb nehmen wir ohne Kommentar
von einer Mitteilung der Leitung der Kunstabteilung in der
Armee-, Marine- und Kolonial-Ausstellung in Schöneberg-
Friedenau (vergl. die vorige Nummer unter „Geplante
Ausstellungen") Kenntnis, daß die Direktion dieses Unter-
nehmens seinerzeit an Herrn von Werner, als an den Vor-
sitzenden der Allg. Deutschen Kunstgenossenschaft Sektion
Berlin, mit der Bitte herangetreten sei, er möchte
die Leitung der Kunstabteilung übernehmen, daß die bezüg-
lichen Unterhandlungen sich aber zerschlagen hätten. Gb end-
lich diese juryfreie Kunstausstellung in der Tat die Interessen
der Allg. Deutschen Kunstgenossenschaft Sektion Berlin
verletzt, haben auch nicht wir, sondern der Vorstand dieser
Genossenschaft zu untersuchen.
München. Der Prinzregent Luitpold ernannte den
Staatsminister von Brettreich zum Vorsitzenden der
Kommission für staatliche Monuments bauten und
stellte dieser Kommission gleichzeitig 20000 Ulk. zur Ver-
fügung. Die „M. N. N." kommentieren das bezügl. Hand-
schreiben des Regenten wie folgt: „Weitblickende Ini-
tiative" und „großzügige Gesichtspunkte" verlangt
der hohe Herr von den Männern, denen durch sein Ver-
trauen so sehr viel in die Hände gegeben ist. Kein Zweifel:
es lag ein gewisser Druck über unseren Verhält-
nissen; manche wichtige Probleme, die für die ersprießliche
Entfaltung Münchens von entscheidender Bedeutung sind,
harrten vergeblich ihrer Lösung, Versuche zu tatkräftigem
Eingreifen, wie sie namentlich von der jüngeren Künstler-
fchaft und den fortschrittlichen Elementen der Bürgerschaft
ausgingen, begegneten unbegreiflichen widerständen, im
Zuge unserer Straßen, Plätze und Flußufer zeigten sich
Lücken und Bilder des Verfalles, die unserer sonst so herrlich
aufblühenden Kunst- und Fremdenstadt sicher nicht zur Ehre
gereichten. Das Wort des Regenten hat uns nun
die Bahn zur Reform eröffnet. Möge es nicht
ungehört verhallen!
München. wir verzeichnen die Bemühungen der
Münchener presse und der maßgebenden Kreise, Wilhelm
Trübner, der eine hervorragende Ausstellung im hiesigen
Kunstverein veranstaltet hatte, nach München zu ziehen,
und zwar als Lehrer an die Akademie. — Die ,,M. N. N."
schreiben: „Darüber herrscht vollkommene Einstimmigkeit,
daß es z. B. kaum einen Vertreter der Malerei gibt, der
so ausgesprochen kunsterzieherisch wirken könnte wie Trübner,
eben weil er ganz auf der Ueberlieferung von den alten
Meistern her weiterbaut. In dieser Hinsicht findet Trübner
selbst die rückhaltlose Anerkennung der Fachgenossen, welche
nicht alle Wandlungen seines Schaffens mitmachen, wie
uns aus den führenden Kreisen unserer Künstlerschaft mit-
geteilt wird, gibt man sich der Hoffnung hin, daß es der
Regierung früher oder später gelingen möge, Meister
Trübner wieder an München zu fesseln, zumal, da verlautet,
daß der eine oder andere unter unseren hochverdienten
älteren Akademieprofessoren die Absicht hegt, die schwere
Last des Lehramtes niederzulegen. — wir geben diesen
Wünschen und Hoffnungen umso bereitwilliger Raum, als
es außer allem Zweifel steht, daß die Gewinnung Trüb-
ners für unsere Akademie auswärts als ein weiteres und
ganz entschiedenes Zeichen des Aufschwunges und des ge-
funden Fortschrittes in unseren Münchener Kunstverhält-
nissen angesehen werden würde."

Auszeichnungen.
Weimar. Der Großherzog hat Max Klinger aus
Anlaß seines so. Geburtstages die goldene Medaille
für Kunst und Wissenschaft verliehen.
I7ociessä!le.
Kiel. (Der Maler Adolf Lose), einer der ältesten
unter der schleswig-holsteinischen Künstlerschaft, ist hier ge-
storben. Von feinen Werken, deren Motive meist dem
alten Kiel und der Kieler Föhrde entnommen sind, befinden
sich zahlreiche in der Historischen Landeshalle.
London. Der Maler James Hook ist im 88. Lebens-
jahre gestorben.
Aus Künstler- unci Kunst-Vereinen.
Berlin. (In der Hauptversammlung des „Ver-
eins Berliner Künstler") wurde für die Gesamtbeteili-
gung an der diesjährigen Ausstellung in München folgende
Jury gebildet: Schlabitz, Rummelspacher, Henseler, Hoch-
haus, Scherres, Lessing, Boeltzig, Hidding, Elster, Genicke.
In die Ausstellungskommisfion des Vereins Berliner
Künstler entsandte die Versammlung Eckenbrecher, Rummels-
pacher und Starck.
Klagenfurt. Hier ist ein Kun st verein für Kärnten
gegründet worden. An der Spitze des Vereins steht Ferdinand
Frhr. v. Helldors.
München. (Münchener Vereinigung für ange-
wandte Kunst e. V.) Die Jahresversammlung hat folgende
Herren in die Vorstandschaft gewählt: Richard Riemerschmid,
Professor, als t- Vorsitzenden; Wilhelm Bertsch, städt. Bau-
amtmann, als 2. Vorsitzenden; Gottlob Wilhelm als
Schriftführer; L. A. Bermann als 2. Schriftführer; Karl
Bertsch als Kassierer; Julius Dietz, Professor, Gtto Schnartz,
Georg Römer, Adolf Münzer als Beisitzer.
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