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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Die Ziele eines kleineren Kunstvereins
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Sachverständigenkammer für Werke der bildendne Künste und der Photographie / Erledigte Preisausschreiben / Architektur / Geplante Denkmäler / Staatsankäufe etc. / Aus Galerien und Museen / Aus Akadien und Kunstschulen / Auszeichnungen / Todesfälle / Stipendien und Stiftungen / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Vermischtes / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0504

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^96 Die Werkstatt der Kunst. Heft 36.

gültigen Werken vorzuführen, die durch Darstellung neuer
Gedanken oder durch ihre Eigenart beanspruchen können,
von uns gekannt zu fein, indessen auch jüngere, weniger
allgemein gekannte Künstler nicht zurückznweisen. Nebenher
aber auch besonderen wert darauf legen, auch die in unseren
Heimatprovinzen künstlerisch tätigen Kräfte und die
unseres Ortes selbst auf diesen Ausstellungen vertreten zu
sehen, soweit ihre Tätigkeit Beachtung verdient oder in
Zukunft größere Leistungen erwarten läßt. Mir hegen
die feste Üeberzeugung, daß durch dieses Vorgehen ein —
wenn auch schwacher — Anfang gemacht werden kann, die
Kunstbetätigung in unserem in dieser Beziehung bisher
arg vernachlässigten Osten zu heben, wie sie im westlichen
Deutschland seit ^825, dem Gründungsjahr des ersten
Kunstvereins, gehoben ist, und die Abwanderung künstle-
rischer Kräfte zu verhindern, die zur Zeit recht erheblich
ist. Viele berühmte Vertreter der bildenden Künste ent-
stammen unseren Gegenden, die sie verlassen haben, weil
ihnen hier die erforderliche Unterstützung, das erwartete
Verständnis und die nötige Anerkennung und ganz besonders
die Gelegenheit zu weiterer Ausbildung gefehlt haben.
Große künstlerische Aufgaben der monumentalen Kunst
zu fördern, müssen wir leider zunächst den größeren und
älteren Vereinen des Westens überlassen, die die hierzu
erforderlichen Mittel besitzen. Hoffentlich gelingt es
später durch Ausammenfassen der in unseren Gegenden
vorhandenen einzelnen Kunstvereine oder durch Unterstützung
von seiten unserer Verwaltungsbehörden, die Mittel aufzu-
bringen, die erforderlich sind, unseren heimischen Künst-
lern auch solche Aufgaben zugänglich zu machen."
SacbverstäncLigenkammern kür Merke
cter bilclenäen Künste uncl cler pkoto-
grapbie. )
Der Reichskanzler hat auf Grund des im An-
fang des laufenden Jahres erlassenen Gesetzes Be-
stimmungen über die Zusammensetzung und den
Geschäftsbetrieb der Bachverständigenkammern für
Werke der bildenden Künste und der Photographie
erlassen. Danach werden diese Kammern gesondert ge-
bildet. Bis auf weiteres soll in keinem Bundesstaate
von solchen Kammern mehr als je eine bestehen.
(Jede Kammer besteht aus mindestens 7 Mitgliedern
und aus der erforderlichen Anzahl von Stellver-
tretern. Die einer Kammer angehörenden Sachver-
ständigen werden von der Landes-Zentralbehörde
ernannt. Diese ernennt auch den Vorsitzenden und
dessen Stellvertreter. Die Sachverständigen werden
gerichtlich beeidigt. Auf Erfordern der Gerichte und
der Staatsanwaltschaften haben die Kammern ein
Gutachten nur abzugeben, wenn erstens in den Er-
suchungsschreiben die zu begutachtenden Fragen einzeln
aufgesührt und zweitens die Akten und das zur Ab-
gabe des Gutachtens erforderliche Material über-
sandt werden. Die Kammern sind befugt, für ihre
Tätigkeit im Einzelfalle Gebühren im Betrage von
30 bis 300 Mk. zu erheben.

Lautencie Vreisaussckreiben.
Berlin. Zur Erlangung von Entwürfen für den
bildhauerischen Schmuck der jetzt in der Aussührung be-
griffenen Friedrichstraße::-Passage wird, wie uns die Ver-
waltung der Berliner Terrain- und Bau-Aktiengesellschaft,

Berlin AVZ 7, Neue wilhelmstr. p mitteilt, ein Wettbewerb
unter den Bildhauern Berlins und der Vororte Berlins
ausgeschrieben. Awei Preise: 500, 250 Mk. Einlieferung
bis ^7. Juni. Die Unterlagen kosten 5 Mk. Im Preis-
gericht sind u. a. wrba und Lederer.
Breslau. Um einen künstlerisch ausgeführten
Meisterbrief hat die Handwerkskammer zu Breslau ein
Preisausschreiben veranstaltet. Bewerber müssen die deutsche
Staatsangehörigkeit besitzen. Die Ausführung der Diplome
bleibt dem Ermessen der Bewerber überlassen. Jedoch
dürfen bei farbiger Ausführung höchstens drei Farben ver-
wandt werden. Die Bildfläche soll 350 : 500 mm nicht über-
schreiten, auch ist für etwa 20 Zeilen Schrift Raum zu
lassen. Für die besten Entwürfe setzt die Handwerkskammer-
drei Preise in Höhe von 200, tvo und 50 Mk. aus. Das
Eigentum an den prämiierten Entwürfen geht auf die
Handwerkskammer über, die sich auch den Ankauf weiterer
Entwürfe vorbehält. Die Entwürfe sind „an die Hand-
werkskammer zu Breslau" bis zum 3 p Juli ^yo? nachts
t2 Uhr einzusenden. Bei Beförderung durch die Post ent-
scheidet der Poststempel, bei direkter Abgabe in unserem
Bureau, Tauentzienstraße p I. (Geschäftsstunden 8—3 Uhr)
der Eingangsstempel. Die Entwürfe sind mit einem Kenn-
worte und einem entsprechenden verschlossenen Briefum-
schläge, der die Adresse des Bewerbers enthält, zu versehen.
Preisrichter: Vr. Georg Bender, Oberbürgermeister; Richard
Heyer, Direktor der städtischer: Handwerkerschule; Robert
Kirsch, Kunstschlossermeister; Naler-Obermeister Hermann
Ludwig; Professor Masner, Direktor des Kunstgewerbe-
Nuseums; Gewerbeschulrat Nausch; Or. jur. Paeschke, Syndi-
kus der Handwerkskammer; Regierungsbaumeister Wolfram.
Hamburg. Ein Preisausschreiben für deutsche Archi-
tekten erläßt der Bau verein zu Hain bürg, vormals
Bau- und Sparverein zu Hamburg, Aktiengesellschaft. Es
handelt sich um Erlaugung von Entwürfen von Woh-
nungen für Arbeiter, Beamte usw. Sechs Preise in
Gesamthöhe von 2800 Mk. sind ausgesetzt, außerdem können
für ^200 Mk. weitere Projekte angekauft werden. Preis-
richter sind die Herren Senator Or. Traun-Hamburg, Geh.
Gberbaurat Professor Hofmann-Darmstadt, Baurat Ruppel-
Hamburg, Baurat Elasten - Hamburg , Architekt Meerwein-
Hamburg, H. Andresen, Geschäftsführer des Bauvereins zu
Hamburg. Die Bedingungen des Wettbewerbs werden von
dem letztgenannten Herrn mitgeteilt.
Nürnberg. Die Staatsregierung hat zur Ausschmückung
mit Malereien der vor einigen Jahren erbauten katho-
lischen Kirche in Feucht einen Zuschuß von 8000 Mk.
bewilligt. Zur Beteiligung an einem Wettbewerb sind
nachstehende Künstler cingeladen worden: M. Schiestl-
München, I. Huber-Feldkirch, K. Sch le ibn er-München,
M. Kuschel-München und Professor Becker-Gundahl-
München.
Stuttgart. (Preisausschreiben zur Hebung
deutscher Studentenkunst.) (Vergl. Nr. 52 unter „Ge-
plante Ausstellungen".) Das Kgl. württembergische Landes-
gewerbemuseum in Stuttgart hat sich von der Kgl. Zentral-
stelle für Gewerbe und Handel die Ermächtigung erbeten,
folgendes Preisausschreiben zu erlassen: Alle deutschen
Künstler und Kunsthandwerker, auch außerhalb der Grenzen
des Deutschen Reiches, werden hiermit eingeladen, originelle
und gediegene kunstgewerbliche Erzeugnisse, die sich zum
Schmucke studentischer Versammlungslokale oder für studen-
tische Gelegenheit^- oder Erinnerungsgeschenke (Dedikationen)
eignen, bis zum ;5. Mai ^)08 an das württembergische
Landesgewerbemuseum in Stuttgart einzusenden. Auch alle
deutschen Studentenkorporationen, ebenfalls auch außerhalb
der Reichsgrenzen, und zwar ohne Rücksicht auf ihre Ver-
einstendenzen, sind als preisberechtigte Einsender willkommen,
sofern sie für den eigenen Bedarf zu diesem Anlaste voll-
endete Objekte besonders Herstellen lassen, die noch nirgends
im Gebrauche waren. Zur Preisbewerbung zugelassen sind
alle spezifisch studentischen Gegenstände der Kunst und des
Kunsthandwerkes ohne Rücksicht auf das Material oder die
 
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