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Badischer Volksbote: für Deutschtum, Thron und Altar ; Organ der Deutsch-Sozialen Reform-Partei in Baden (6): Badischer Volksbote: für Deutschtum, Thron und Altar ; Organ der Deutsch-Sozialen Reform-Partei in Baden — 1895

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No. 17 - No. 25 (2. März - 30. März)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42838#0069
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Iüv Aentschtrrrn,

Dbvorr rrrrö ALtcrv.

Anserate —
finden in dem wöchentlich 2mal erscheinenden „Badischen Bottsboten"
die weiteste Verbreitung und kostet die viergespaltene Garrnondzeile
oder deren Raum nur 10 Pfg., bei mehrmaliger Ausnahme wird
bedeutender Rabatt gewährt.

us»-.—« Zsesteünnge«
ans den „Badischen Volksbotsn" können jederzeit bei allen kaiserl.
Postanstalren, den Landbrieftrügera, sowie -urseren Agenturen gemacht
werden. --- Preis vierteljährlich durch die Post bezogen 1 M. 25 Pf.,
bei unseren Agenturen 1 Mk., bei der Expedition abgeholt 80 Pf.

Avgcrn der deuLsch-soziclten Weform -UcrrLei m Melden und des
_Mcrdrfchen McruernZundes.
18. Heidelberg, den 6. März 1893. 6. JschrG.

Für 34 Pfg.
«bvnnirt man für den Monat März bei allen Post-
anstalten auf den
„Badischen Volksboien'
Organ der deutsch-sozialen Reformpartei in Baden
und des Badischen Bauernbundes.
Rede des Abg. Bindewald.
Wir haben dieselbe zwar schon in letzter Nummer
im Auszug gebracht; aber auf mehrfachen Wunsch
sahen wir uns veranlaßt, dieselbe wörtlich abzudrucken.
Zweifellos haben wir es bei unseren Juden mit
einem unproduktiven Volk zu thun; wir haben in den
Juden eine Bevölkerung, die noch auf dem Standpunkte
des Nomadenthums steht, und eine solche Bevölkerung
kann, wenn sie mit einer seßhaften Bevölkerung in Be-
rührung tritt, nur Unheil anrichten. Wir sehen dies
nicht nur in den östlichen Provinzen, wo ich mick per-
sönlich von dem schädlichen Einfluß des Judenthums
überzeugt habe; ganz speziell in meiner engeren Heimat,
im Hessen lande und im Vogelsberg, hat das Juden-
tum in einer Weise gehaust, daß es eine Sünde und
Schande ist. Man müßte kein Herz für seine christlich-
deutsche Bevölkerung in der Brust haben, wenn man
nicht öffentlich Verwahrung dagegen einlegte, daß unser
arbeitsames, deutsches Volk durch dieses fremde para-
sitische Volk noch fernerhin ausgebeutet und ausgewu-
chert werden darf. (Beifall.) Jeder, der Augen hat zu
sehen, und Ohren, um zu hören, und der im Vertrauen
der Leute steht, wird finden, daß ich Recht habe. In
meiner engerer! Heimat ist es speziell der Viehwucher,
welcher ausschließlich gerade von den Juden betrieben
wird. Es ist kaum zu beschreiben, welche Manipulatio-
nen von dem Volke Israel angewandt werden, um
unsere Bauern zu knechten und in ständiger Abhängig-
keit zu erhalten. (Beifall.) Ich erinnere Sie an die
Thatsachen, welche von unserer Partei seit Jahren vor-
gebracht sind, an die erschreckende Thatsache, daß im
Kreise Gelnhausen in wenig Jahrzehnten über 400 Bau-
erngüter durch solche Güterschlächter zu Grunde gegangen
find. Die eingeborene, seßhafte Bevölkerung kann sich
in Amerika oder Australien eine Heimstätte suchen, oder
sie wandert in die Industriestädte, um dort das Heer
der Arbeitslosen zu vermehren. Was bekommen wir an
Stelle dieser seßhaften Bevölkerung, die dem Staat die
besten Soldaten gestellt hat? Wir bekommen diese frem-
den, schachernden Juden, die seßhaft in unserem Sinne
niemals werden. Daß das allenthalben im deutschen Va-
terlande so ist, will ich Ihnen durch Aussprüche von
Leuten beweisen, die jedenfalls nicht anzuzweifeln sind.
Daß es in Württemberg genau so ist wie iiO'Hessen,
können Sie in dem Buch „Der Wucher auf dem Lande",
herausgegeben von dem Verein für Sozialpolitik, lesen.
Redner verliest des Weiteren Stellen aus Nathusius
und Faßbender, von denen der letztere besonders nach-
weist, in welch erschreckendem Prozentsatz die Juden am
Wucher beteiligt sind und fährt fort: Das ist es, wo-
rauf es mir besonders ankommt. So lange es erwiesen
ist, daß das jüdische Volk thatsächlich im höheren Pro-
zentsatz bei der Güterschlächterei und beim Wucher be-
theiligt ist, als das deutsche — und das ist unzweifel-
haft — da haben wir doch nicht allein das Recht, nein
die Pflicht, unser Volk davor zu bewahren, daß nicht
noch mehr fremde Juden hineinkommen. Ich möchte be-
sonders darauf Hinweisen, daß diese Juden, welche auf
dem Lande reich geworden lind, ihre unheilvolle Tätig-
keit ja damit durchaus nicht einstellen, daß sie in der
Regel, wenn sie auf dem Lande etwas errungen Hal en,
in die groß. Stadt ziehen und dort in der Großstadt
durch ihre Geschäfte in derselben Art und Weise wir-

ken. Der Abg. Jacobskötter hat darauf hingewiesen,
wie gerade die Juden mit ihren Ramsch- und Schleu-
derbazaren es sind, welche den seßhaften Handwerker-
stand zu Grunde richten, und das ist wieder sehr wich-
tig. Worauf soll sich denn der Staat stützen, wenn er
sich nicht mehr auf die seßhafte Bevölkerung stützen kann,
und was soll aus dem Staate werden, wenn die seß-
hafte Bevölkerung untergraben wird? Ich erinnere da-
ran, daß das alte mächtige Römerreich zu der Zeit zu
Grunde ging, als tausend Römer den ganzen Grund-
besitz der ganzen damaligen Welt besaßen. Das ist ein
Beweis dafür, daß ein Staat zu Grunde gehen muß,
wenn die Verhältnisse sich so zuspitzen, daß auf der
einen Seite nur einzelne Wenige alles Geld, alle Macht
und allen Einfluß in ihren Händen vereinigen und auf
der anderen Seite die große Masse des Volkes arm
gemacht wird. Diesen Prozeß befördert eben das Ju-
denthum, weil es den seßhaften Bauernstand ruinirt,
die Leute von Haus und Hof bringt, natürlich unter
Beihülfe des römischen Rechts, welches nichl für das
deutsche Volk zugeschnitten ist; und diesen Prozeß be-
schleunigt das Judenthum sowohl auf dem Lande als
in der Stadt. (Beifall.) In der Stadt find es eben die
Handwerker, die von dem Judentum in der schamlose-
sten Weise ausgebeutet werden, kein Deutscher, glaube
ich, würde in einer solchen Weise seine Arbeiter und
Arbeiterinnen ausziehen, wie es z. V. hier in Berlin
gewisse jüdische Groß-Konfektionäre zu thun belieben.
Ich meine, nicht nur unsere Stammesgenossen werden
aus die schändlichste Art und Weise ausgebeutet, nein,
wir sehen, wie auch unser Volk auf den Weg der Schande
und Unsittlichkeit gerade durch das Judenthum hinge-
wiesen wird. Ich will hier nicht persönlich werden und
etwa einen Abgeordneten des Hauses in die Debatte
hineinziehen; aber ich glaube, daß der Ausspruch, den
seiner Zeit ein gewisser Rosenthal gethan hat, durch-
aus die Anschauung ist, wie sie saft alle jüdischen Ar-
beitgeber hier in Berlin wie in sonstigen Großstädten
Deutschlands haben. (Sehr richtig! rechts. Unruhe links.)
Unser eigen Fleisch und Blut ist es, welches auf solche
niederträchtige Art zu Grunde gerichtet wird; es sind
nnsere Töchter, und ich meine, wer Liebe für fein Volk
hat, muß auch für sein eigenes Volk eintreten. (Lachen
links.) Wenn Sie lachen, so beweist das nur, daß Sie
sehr tief gesunken sind. (Lärm links; Rufe: ZurOrd-
nun!) Weiter beweist es nichts. Denn wenn Sie Liebe
zu Ihrem Volke haben, können Sie darüber nicht lachen.
(Zurufe und Unruhe links.) Nicht genug, daß deutsche
Mädchen in jüdischen Geschäften gemißbraucht werden,
nein, es blüht ja auch in unserem Deutschland unter
den Augen der Regierung ein weißer Sklavenhandel,
(Lachen links) und diese weißen Sklavenhändler, die deut-
sche Mädchen in die Lusthäuser von Konstantinopel ver-
kauft haben, haben ihr unsauberes Geschäft bis in das
Herz von Deutschland hinein getrieben; die Spur die-
ser Mädchenhändler kann man verfolgen bis an den
Rhein hin. Ich glaube, wir haben nicht nötihg, uns
über den Sklavenhandel, der in Afrika getrieben wird,
aufzuregen, solange wir ein fremdes parasitisches Volk
unter uns haben, das wir leider, weil wir eben nicht
glauben wollen, daß es anders geartet sei wie das unsrige,
unserem produktiven Volke gleichgestellt haben. Wir haben
ein Volk unter uns, das den Zersetzungsprozeß bei uns
beschleunigt, unseren Staat unterminirt, was ja auch
daraus hervorgeht, daß diejenigen gerade, welche am
meisten gegen alle Sitte, gegen alle Ordnung, wie über-
haupt gegen den Staat wühlen, Angehörige des jüdi-
schen Volkes sind. Ich glaube, daß unsere Presse nicht
auf diese Abwege gekommen wäre, wenn eben der Pro-
zentsatz des Judenthums in der deutschen Presse nicht
ein so gewaltig starker wäre. (Sehr richtig! rechts.) Ich
möchte ferner noch darauf Hinweisen, daß diese einge-
wanderten Juden in der Regel dadurch so gefährlich
werden, daß sie ihre Namen sofort bei ihrer Einwan-
derung ändern. Auch das ist eine große Gefahr, daß
viele unserer Geistlichen diese Juden ohne Weiteres
taufen, und daß sie dann als getaufte Juden in alle

Stellungen, in alle Aemter eindnngen, in die sie sonst
nicht einbringen könnten. Ich will nur erinnern an den
Fall, den man mit dem Juden Mancho erlebt hat,
der sich bis in die Umgebung Er. Majestät des Kai-
sers Wilhelm I. einzuschleichen verstanden hat. (Herr
v. Boetticher macht eine Bewegung des Unwillens.) Ich
meine, dieser ausgedehnte Ordensschacher, der v»n dem
Juden Manche zu Gunsten seiner Stammesgenossen
getrieben wurde, hat uns gezeigt, was uns bevorsteht,
wenn wir nicht Halt gebieten, wenn wir ferner zuge-
ben, daß das Judentum sich in alle Stellungen, in alle
Aemter hineindrängt. (Sehr richtig! rechts.) Ganz be-
sonders aber such sind es die Juden au der Börse,
welche dadutch schädigend wirken, daß sie im Getreide-
schacher durch Preistreiberei den Produzenten sowobl,
wie den Konsumenten in gleicher Weise schädigen. Sie
sind auch in Wirklichkeit als die wahren Brotverteurer
zu bezeichnen; nicht die Begehrlichkeit der Laudwirth-
schäft, nicht der Zoll ist es, der jemals das Brot ver-
theuert hat, sondern diese Börsenjuden an der Börse
haben den Arbeitern und den Beamten das Brot teuer
gemacht. (Sehr richtig.) Will man diesen Leuten billiges
Brot schaffen, so gehe man da wider das Judenthum
vor, schaffe man in erster Linie eine Börsenreform. Ich
möchte nun den Herrn Reichskanzler und den Herrn v.
Koeller ersuchen, doch einmal einiges aus ihren Erfahr-
ungen, die sie in Elsaß-Lothringen doch unzweifelhaft
mit dem jüdischen Schacher und Wucher gemacht, hier
im Hause kundzugeben. (Heiterkeit, in die die Herren
am Bundesrathstisch einstimmen.) Im Elsaß hat ja
von jeher der jüdische Wucher in einer Weise geblüht,
wie man ihn vielleicht in anderer Weise kaum hatte.
Dies hat auch bereits Napoleon I. offen ausgesprochen.
Ich möchte dem hinzufügen, daß ganze Dörfer thal-
sächlich unter dem Judenwucher vom Erdboden ver-
schwinden, haben wir auch in Deutschland erlebt. In
Oberhessen befindet sich ein Dorf, wo wenigstens ein
paar Straßen vollständig verschwunden sind; nur ein-
zelne Häuser stehen darin, und fragt man, wer da ge-
wohnt habe, so heißt es: die Leute sind nach Amerika,
nach Essen re. ausgewandert, und weshalb? weil sie
durch einen Juden von Haus und Hof vertrieben
worden sind. Ich glaube, es ist nicht nötig, noch
weitere Beispiele anzuführen. Ich möchte nur immer
wieder darauf Hinweisen, daß, wenn Leute, wie
z. B. der Landrat von Nathusius, Dr. Faßbender
und Kaplan Dasbach, die man doch nicht als vor»
eingenommen oder von unserer Partei beeinflußt be-
zeichnen kann, der entschiedenen Ansicht sind, daß
das Judentum bei uns so gefährlich ist und daß
gegen dasselbe vorgegangen werden muß, so müssen
Sie sich doch sagen: wir müssen etwas thun, denn
diesen Leuten muß doch unbedingt Glauben geschenkt
werden. Ich erinnere auch noch an das Trauerspiel,
das sich in Cottbus abgespielt hat in dem letzten
großen Wucherprozeß, wo ein Pferdejude Lesser zahl-
lose wendische Bauern um ihren Besitz gebracht hat.
Dort hat der Staatsanwalt selber dieses Gebühren
des Juden als eine Gefahr für die ganze Menschheit
bezeichnet. Ich meine, wenn ein Staatsanwalt sich
zu diesen scharfen Ausdrücken bringen läßt, so muß
doch etwas daran sein, was mit zwingender Gewalt
uns treiben muß, hier Wandel zu schaffen. (Beifall.).
Bedenken Sie doch einmal: unser deutsches Geld uud
unser deutscher Grundbesitz gehen immer mehr in
fremde Hände über. In Holstein und Posen haben
sich in den letzten drei Jahren allein drei jüdische
Großgrundbesitzer niedergelassen. Ich kenne ein Dorf
in der Nähe von Marburg, wo ein Jude die ganzen
freien Bauern enteignet hat. Diese Leute sind in
s Abhängigkeit von diesem getauften Juden gekommen,
s und an derselben Stelle, wo freie und selbständige
s Leute existirten, da erscheint jetzt ein anderer und
j dieser gehört unserem Volke nicht an. Das Juden-
z tum richtet ja nicht nur die kleinen Bauern zu Grunde,
k es nistet sich ebenso ein, wie wir das schon gesehen
haben, in den Adelsschlöffern. Es ist thatsächlich
 
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