Anr DcrrisAitnnr
z Der „Zäadische MotksöoLe erscheint 2mal wöchentlich
^Dienstags und Freitags).
! Werlag nnd Leitung: Heidelberg, Bahnhvsstr. 5.
Telegramm-Adresse: Uslksöste Kerdelöerg.
s Anzeigenpreis: Die Sgespaltene Garmondzeile'lO Pfg.
on rrrrö Attcrv.
.Vü W.
Heidelberg, den 27. November L895.
6. Jahrg.
Für den Monat Dezember 1895
bestellt man bei allen Postanstalten zum Preise von
4G Pfennig den
„Badischen BoLLsboten",
sowie direkt bei der Expedition zum Preise von 33
Pfennig.
Wir bitten unsere Freunde, unermüdlich für die
Weiterverbreitung des „Badischen Volks bot en"
bedacht zu sein. Der Ausgang der jüngsten Land-
tagswahl hat aufs Neue bewiesen, wieviel auch in
dieser Hinsicht noch zu thun ist. Es gilt den Kampf
für die notleidenden, in ihrer Existenz bedrohten
Schichten des deutschen Volkes, es gilt den Kampf
gegen Mammonismus und undeutsches Wesen, gegen
den Ausbeuter und Blutsauger unseres VolkKörpers,
das vaterlandslose Judentum und seine deutschen
Henkersknechte. In diesem Kampf darf Keiner zurück-
stehen, der ein Herz für die Nöte und Sorgen seiner
Volksgenossen hat!
Mit deutschem Gruße
SchriftLeitung und Verlag.
Des Volkes ArbeiLsschwerß.
Das Wort der Schrift „im Schweiße deines
Angesichts sollst du dein Brot essen" bewahrheitet sich
in der gegenwärtigen Zeit für die arbeitenden Stände
voll und ganz. Hieraus müßte sich für alle Glieder
eines Volkes folgerichtig weiter ergeben: wer nicht
arbeitet, der soll auch nicht essen.
Doch weit gefehlt! Giebt es doch in unserer
Zeit eine kleine, einflußreiche, allmächtige Abart in
jedem Volkskörper, die nicht notwendig hat, sich durch
Arbeit die Mittel zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse
verschaffen zu müssen. Sie gleichen den Drohnen der
Bienen, die noch von den arbeitenden Gliedern er-
halten werden müssen; die nicht arbeiten, aber auf
Kosten der anderen doch essen und „alle Tage herrlich
und in Freuden leben". Diejenigen, deren Thätigkeit
im volkswirtschaftlichen Sinne nicht Arbeit genannt
werden kann, sondern die leben vom „Raub am Ar-
beitsschweiße des Volkes", das sind die internationalen
jüdischen Kapitalmächte, die ihr Unwesen namentlich
an den Börsen treiben, den „Instituten von und für
Juden". Theodor Fritsch nennt diese Judeninstitute
„Betrügerinstitute" und meint, alle noch so gründlichen
Reformen an den Börsen blieben halbe Maßregeln.
Vielmehr hält er sie in jener modernen Beschaffenheit,
sittlich und wirschustlich, für unberechtigte, schädliche,
zum mindesten überflüssige Anstalten. „Der Hebräer,
der geborene Komödiant, entfaltet an der Börse die
ganze Fülle seiner seiner bedenklichen Talente."
Welche großen Gefahren das heutige Börsenwesen
für den Volkskörper in sich birgt, sei an Folgendem
bewiesen. Von Papieren heute halb oder ganz
bankerotter Staaten wurden von der Börse in Deutsch-
land untergebracht:
Brasilianische Papiere 21,000,000 M.
Serbische Papiere 57,000,000 „
Portugiesische aller Art 418,000,000 „
Argentininen und Buenos Ayres 237,000,000 „
Northern Pacific 150,000,000 „
Mexikanische Papiere 201,000,000 „
Griechische Papiere 211,000,000 „
1,295,000MÖ M.
Drei Vierteile dieser Summen, gegen 970 Mill.
Mack, dürfen als unwiderbringlich verloren gelten und
ein wesentlicher Teil der Beträge dürste den kleinen
Sparern, den Leuten aus produktiven Kreisen abge-
nommen sein. Mit Hilfe der jüdischen Großfinanz
find im Ganzen 6 Milliarden Mark jetzt hinausge-
wandert aus dem deutschen Vaterlaude. Welcher
Segen und wieviel Gutes könnte damit für unser not-
leidendes Volk gestiftet werden. — Ferner war die
Plünderung des Volkes eine recht ergiebige durch
Schwindelgründungen. 113 auf Aktienkapital ge-
gründete Gesellschaften verloren an der Berliner Börse
in 4 Jahren 114,568,655 Mark, sage 114> Mill.
Mark, durch Kurs-Differenz.
Wenn man die Listen der Bankfirmen liest, so
findet man Namen wie Lazarus, Meyer Ball, Arons
und Walter, Friedländer und Co., Jakob Landau,
Hirschfeld und Wolff, Rothschild, Bleichröder u. s. w.
Wem wäre nicht noch frisch im Gedächtnis die
Getreidespekulation der Großfirma Kohn und Rosen-
feld in Berlin an der Börse, wodurch der Preis des
täglichen Brotes von 50 Pfg. bis auf 1 M. stieg
und im Sommer die plötzliche Preissteigerung des
Petroleums, welche Rothschild und Konsorten täglich
1 Million Mark eintrug? Zuletzt sei noch auf den
Kourssturz an den Börsen zu Berlin, Wien, Paris
und London vor 14 Tagen, den 9. November, hin-
gewiesen, der so rasch und vernichtend folgte, wie er
seit der berüchtigten Gründer-Schwindel- und Krach-
Periode in den 70er Jahren nicht mehr gesehen
wurde. Alles in Allem gerechnet, hat das jüdische
internationale Börsenjobbertum den vertrauensseligen
Kleinkapitalisten- und Mittelstand in vierundzwanzig
Stunden mindestens um 1200 Mill. Mark gebracht.
Wer möchte da noch den Zusammenhang und das
Zusammengehen der Geldjudenschast in der ganzen
Welt leugnen? Und doch fehlt uns immer noch die
gesetzliche Handhabe, um unser Volk vor diesen
Millionendieben zu schützen. Fehlt es ja sogar an
dem Notdürftigsten hierzu, an der vollen Aufklärung
über jedes versteckte Börsentreiben durch die so weit-
verbreitete, einflußreiche Presse. Nur ein kleiner Teil,
die Presse der deutsch-sozialen Reformpartei, hat bis-
her den Kampf gegen das unlautere Treiben der
Börsen ausgenommen. Warum folgen aber die andern
nicht? Diese Zeitungen sind mit ganz wenig Aus-
nahmen von der sozialistischen Presse bis zur Berliner
Morgenzeitung im Solde der jüdischen Kapitalmächte.
Da die Presse aber fast nur Parteipresse ist, so haben
die Parteien es mitverschuldet, daß man das Volk
fortgesetzt durch die Börse unbeschädigt aussaugen
kann. Während die einen teilnahmslos dem wüsten
Treiben der Börse zuschauen, stellen sich die andern
sogar offen auf die Seite der Börse und verfolgen
mit blindem Hasse diejenigen, die dem Volke von
diesem Nebel helfen wollen.
Alle jene Parteien begehen ein großes Ver-
brechen an der Wohlfahrt des Volkes. Und solange
die Parteien nicht, wie die deutsch-soziale Reform-
parrei, dem Börsentreiben und der jüdischen Kapital-
macht energisch entgegentreten, kann eine Gesundung
unseres wirtschaftlichen Lebens nicht eintreten und alle
sozialen Gesetze find vergebens.
Mannhaft und offen wollen wir deutsch-sozialen
Reformer weiter kämpfen für unsere hart bedrängten
notleidenden Volksbrüder, an deren Marke jene Fremd-
linge, die jüdische internationale Kapitalmacht, gleich
Vampyren zehret, damit die Zukunft unseres Volkes
wieder eine solche wird, bei der jeder fleißige, tüchtige
Mann sich im Schweiße feines Angesichts ernähren
kann und nicht mehr zu befürchten braucht, daß ihm
vom unersättlichen jüdischen Großkapital und seiner
Börse die Früchte seines Arbeitsschweißes erbarm-
ungslos geraubt werden.
Tagesfragen.
— Kine tauge 'Ureßfehde, unterlag der Beurteil-
ung des Berliner Schöffengerichts. Ausgangspunkt des
Streiies war der Bilderbogen Nr. 13 aus der be-
kannten Verlagsanstalt von Woldemar Glöß in Dres-
den, der die Üeberschrift trägt „Das Blutgeheimniß".
Dieser Bilderbogen behandelt in bildlicher und schrift-
licher Darstellung eine Anzahl von Morden, die alle
das eigentümliche haben, daß der dringende Verdacht
sich gegen Juden richtete, vor Gericht aber die Frei-
sprechung erfolgte, ohne daß jemals ein anderer als
Thäter ermittelt wurde. Das Verbrechen blieb in allen
diesen Fällen ungesühnt. In der Mitte des Bilder-
bogens befindet sich auf blutrotem Hintergründe ein
alter Jude, der seinem Sohn ein Fläschchen Christen-
blut zeigt und ihm dabei dessen Bedeutung auseinan-
dersetzt. Auf dem Receptstreifen befindet sich in roter
Schrift das Wort Xanten. Zu den Füßen des alten
Rabbiners liegt der kleineHegemann mit durchschnittenem
Halse. Links und rechts stehen in weiten Schranken
die Folianten des Schulchan Aruch. Auf kleinen Eck-
bildern sieht man unter anderm bildlich dargestellt den
Knabencaub zn Berlin vom Jahre 1573, eine Juden-
verbrennung zu Endingen vom Jahre 1462 und den
Knabenmord in Oberwesel aus dem Jahre 1286. Der
dem Bilderbogen beigefügte Text setzt als Thatsache
voraus, daß Juden Christenblut sich verschafft und be-
nutzt haben, und versucht sodann, dies Blutgeheimnis
zu erklären. — Dieser Bilderbogen gab dem Dr. Hirsch
Hildesheimer, dem Herausgeber der „Jüdischen Presse",
Veranlassung, in seinem Blatte eine Abwehr unter der
Ueberschrift: „Wie lange noch?" loszulassen. Der
Artikel enthält fcharse Beleidigungen des Verlegers
Glöß; er nennt seinen Verlag die „berüchtigte Lügen-
fabrik", bezeichnet die Behauptungen des Bilderbogens
als eompletten Blödsinn, bewußte Lügen, mit denen man
die Christen gegen die Juden aufhetzen wolle, und ruft
nach dein Staatsanwalt. Wegen dieses Artikels, der
die Grenzen eines sachlichen Kampfes weit überschreitet
und in den Ton der gewöhnlichsten Schimpfereien ver-
fällt, erhob Glöß die Privatklage, Dr. Hildesheimer
erhob die Widerklage, und zwar aufgrund aller bis-
her erschienenen Bilderbogen. Das Urteil lautete;'gegen
beide Parteien auf eine Geldbuße von je 25 Mk. Die
Kosten sind von jedem Teile zur Hälfte zu tragen.
— Zur Krage der Hefängnisaröeit. Die Handwerks-
meister von Küstrin können auch ein Liedchen singen von
der Konkurrenz, welche ihnen von der Gefängnisarbeit ge-
macht wird. Um Abhilfe zu schaffen, wenden sich jetzt die
Tapezierer und Sattler an ihre Mitbürger und veröffent-
lichen das Protokoll der letzten Quartalssitzung tur Innung,
Darin heißt es: Seit Anfang August werden hier auf dem
Blockhause und in Privathausern Sofas, Sessel, Matratzen
umgepolstert, Zimmer tapeziert u. s. w. von einem Ge-
fangenen, der Tapezierer ist und von Plötzensee dem hiesigen
Gefängnis überwiesen ist. Für einen Lohn von 80 Pfg
pro Tag macht derselbe Arbeiten bei Amtsgerichtsräten,.
Aktuaren, Beamten, Kaufleuten u. s. w. Trotz der be-
scheidenen Bitten der hiesigen Innung ist keine Aenderung
eingetreten. Wir Handwerker können dabei nicht' unsere
Fanrilien erhalten, die Steuern bezahlen und uns vor
Verarmung schützen. Die Innung richtet daher die Bitte
sn alle edeldenkenden Mitbürger, die die bescheidenen
Ansprüche der Handwerker unterstützen wollen, doch nicht
für 80 Pfg, im Blockhause ihre vorkvmmenden Arbeiten
ausführen zu lassen, sondern die Handwerker damit zu
betrauen.
— Pie Kandwerksstatistik. Eine Berl. Korrespondenz
schreibt: „Bekanntlich haben im Laufe dieses Sommers
in Nord- und Süddeutschland Erhebungen über die Lage
des Handwerks mittels Stichproben stattgefuuden. Das
Resultat derselben ist eiu sehr ungünstiges. Es hat sich
ergeben, daß die Zahl derjenigen Handwerker eine ganz
unerwartet große ist, die nicht einmal einen Gehilfen haben
und sozusagen nur noch Stückarbeiter sind. Die betreffende
Statistik wird im Reichstage zur Sprache gebracht werden.
— Trifft diese Darstellung zu, so dürfte die Regierung
doch aus den Verhältnissen einen neuen Ansporn zur
schnellen Organisation des Handwerks ziehen müssen.
— Jüdische Wache. Der auf jüdische Mache zurückzu-
führende „Protest"' einzelner Mitglieder des „Vereins der
Berliner Volksschullehrerinneu" gegen die staatlicherseits
beabsichtigte Beschränkung der Lehrthätigkeit semitischer
Lehrerinnen hat eine den Urhebern recht unangenehme
Wendung genommen. Die Gegnerinnen dieser Resolution
berieten einen Gegenprotest, der am 18. d. M. in der
Vereinssitzung verlesen und begründet worden ist. In
diesem Schreiben wird airsgeführt, „daß die Unter-
zeichnerinnen die Resolution betreffend die Anstellung und
Beschäftigung jüdischer Lehrerinnen nicht als Vereinsbe-
schluß anerkcuuen, sich mit der Veröffentlichung derselben
nicht einverstanden erklären und das Vorgehen des Vor-
standes in dieser Angelegenheit mißbilligen". Dieser letztere
Protest ist von 155 Personen unterschrieben worden,
während die judenfreundliche Resolution weniger als die
Hälfte dieser Stimmenzahl besaß. Ucber den wörtlichen
Protest der Berliner Volksschullehrcrinnen schweigt sich
die jüdische Presse natürlich vollständig aus.
— Zum Aespekt der Sozialdemokraten vor dem Held-
sack macht der vom „Genossen" Regieruugsbauineister
Keßler redigirtc „Bauhaudwerker" folgende boshafte Be-