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auf den „Badischen Bolksboteu" können jederzeit bei allen kaiserl.
Postanstnlten, den Landbrieftrttgern, sowie unseren Agenturen gemacht
werden. — Preis vierteljährlich durch die Poft bezogen l M. 25 Pf.,
bei unseren Agenturen 1 Mk., bei der Expedition abgeholt 80 Pf.
Irr? Deutschtum,
GH?on und Aktu?.
finden in dem wöchentlich 2mal erscheinenden „Badischen Volksboten"
dre weiteste Verbreitung und kostet die viergespaltene Garmondzeile
oder deren Raum nur 10 Pfg., bei mehrmaliger Aufnahme wird
bedeutender Rabatt gewährt.
Gvgcrn der- deutsch-sozicrten Htefcwnr -Wärter rn Waden und des
Wcrdrschen Wcruernbundes.
64.
Heidelberg, den 21. August 1895.
Bestellungen "MU
auf den
„Badischen Volksboten"
Organ der deutsch-sozialen Reformpartei in Baden
und des Badischen Bauernbundes.
könnnen jederzeit bei den Postanstalten, den Landbrief-
trägern, unseren Agenten, sowie für Heidelberg
bei unserer Geschäftsstelle — Hirschstraße 13 — oder
unserm Austräger gemacht werden.
Offiziereorps, Studentenschaft — die
Juden
Gewiß ist es schwierig unter den heutigen Ver-
hältnissen irgend einen Verein, einen mehr oder minder
eng geschlossenen Gesellschastkreis, geschweige denn einen
Verband zu nennen, von dem man wirklich behaupten
könnte: er ist judenrein! Selbst die als vornehmste
und exklusivst geltende Gesellschaftsklasse, das Offizier-
corps, macht hiervon keine grundsätzliche Ausnahme.
Wenn auch Gottlob ganze Regimenter, vor allem auch
das Marineoffiziereorps — dahin würde so wie so
nicht leicht ein Jude gehen, nicht einmal zu den ge-
wöhnlichen Matrosen, denn das Wasser hat keine
Balken— unter ihren Offizieren jüdische Eindringlinge
nicht dulden, so ist dennoch leider ein dementgegenstehendes
Prinzip nicht vorhanden, da in dem Gefamtteil der
Armee jüdische Offiziere thatsächlich eingestellt sind.
Unter irgend einer Maske, sei es die einer Taufe, wissen
sich manche einzudrängen (wie überall!), wenn sie auch
das Mißtrauen und die offenbare Mißachtung, die
ihnen entgegengebracht werden, über sich ergehen lassen
müssen; das thut ihrem Ehrgefühl keinen Schaden und
sie schütteln es ab wie der Hund das Wasser, wenn
sie nur ihren Zweck erreicht haben. Mm, wird
erst durch Schaden klug werden und ist es vielfach
wohl schon geworden. Auch hier bedarf es des „An-
stoßes", der ja ost genug gegeben wird, um Wandlung
zu schaffen. —
Ein ganz bedeutender und erfrischender Umschwung
in Bezug aus „Judenreinheit" der Corporationen hat
in den letzten Jahren auf den deutschen Hochschulen
stattgesunden, eine Errungenschaft, die um so schätzens-
werter ist, als unter den Professoren und Doeenten
unserer Universitäten sich Juden und Judengenoffen (wer
dächte nicht an den „graußen" Virchow) in größter
Anzahl befinden. Man muß die Verhältnisse kennen,
auf die wir hier uicht näher' eingehen wollen, welche
vorliegen müssen, um in diesen „Professorenring" hin-
einzukommen; auch hier spielt das Geld eine große Rolle
und daran mangelt's ja den Juden nicht: erZ-o —. Die
das deutsche Studeutentum in unverhältnismäßig wach-
sendem Prozentsatz durchsetzenden jüdische» Elemente
machten sich durch Frechheit und Zudringlichkeit seit
langem irr einer Weise unerträglich, daß es den deutschen
Studenten „zuviel" wurde, umsomehr, als auch fast
sämtliche Verbindungen und Vereine „voller Juden"
waren, die hier das große Wort führten und that-
sächlich dahin zu kommen drohte- daß das Judentum
eine völlig dominierende Stellung in der Studentenschaft
in Bälde einnehmen würde. Unterstützt wurde es zumal
in seinen Hochburgen Berlin und Breslau, in welchen
es sich in erschreckender Weise concentriert, durch jüdi-
sche und verjudete Professoren: in großen Verbänden,
z. B. dem damaligen Burschenschafterverband, dem
„Eisenacher Deputierten-Convent", halten Juden die
Oberleitung, die „Regie", so konnte es nicht fehlen!
Doch „allzustraff gespannt, zerbricht der Bogen" ; wird
etwas zu arg, dann nimmt es ein Ende, so auch hier;
es kam ein Umschwung, wenigstens betreff fast aller
Corporationen, welche in ihrer Gesammtheit den Kern
der deutschen Studentenschaft bilden, den die Juden sich
nicht hatten träumen lassen ! Wohl konnte man jüdi-
scher Frechheit im allgemeinen studentischen Leben keine
Zügel anlegen, nach wie sonst drängen sie sich vor,
sitzen auf den vordersten Bänken und nehmen so im
Colleg die besten Plätze ein, aber in den Verbindungen
und Vereinen haben sie gründlich abgewirtschaftet und
nie wird es ihnen gelingen, in diese hineinzukommen".
Das ist ein großer Fortschritt unserer, der antisem.
Bewegung, dessen Bedeutung man nicht verkennen soll,
denn die Studenten bilden einen wirksamen Teil der
Blüte unseres Volkes und die Coporationen, welche
von ihnen gebildet werden, sind, wie gesagt, der Kern
unserer Studentenschaft. — Vor allem waren es die
„Vereine deutscher Studenten", welche, bestehend aus
deutschen Studenten, sich konstituirten, als Damm gegen
das um sich greifende jüdische Unwesen und somit für
die nachfolgenden Bestrebungen als bahnbrechend in
hervorragender Weise wirkten. Diese Corporationen
sind bis jetzt die einzigen, welche offen antisemitische
Tendenzen bekennen. In zweiter Linie sind es die
Verbände der in dem Coburger L. C. vereinigten
Landsmannschaften und die farbentragenden akademi-
scheü Turnvereine (V. C.), welche auf ihren Verbands-
tagen (Pfingsten; der L. C. schon vor Jahresfrist) be-
schlossen haben, prinzipiell Juden in ihren einzelnen
Verbindungen bezw. Vereine nicht mehr aufzunehmen;
wenn wir recht berichtet sind, die akadem. Turnvereine
mit rückwirkender Kraft, d.h. auch jüdische „alte Herren"
(Philister) dürfen dem Verbände nicht mehr angehören.
Man sollte nämlich meinen, daß in Kreisen, in welchen
derartige Beschlüsse betr. Juden gefaßt wurden, solche
aus Schicklichkeitsrücksichten oder „verletzten Stolz"
möglichst schnell verschwänden. Kein Gedanke, überall,
wo ein Prinzip oder nur praktisch die Sache so gehand-
habt wird, finden sich jüdische „alte Herren" die sich
uicht verdrängen lassen und denen man nach den be-
stehenden Statuten nicht beikommen kann, so gern man
sie los sein möchte. Ist uns doch ein Beispiel aus
Berlin bekannt, wo jüngere Mitglieder einer Corporation
ihren jüdischen „alte Herren" antisemitische Schriften
auf der Kneipe zuschoben, von der Kneipe blieben sie
dann fort, aber als „alte Herren" lassen sie sich munter
weiter führen. Auch die Corps nehmen Juden nicht
mehr auf, wenn sie auch prinzipielle Stellung zu der Frage
noch nichl genommen haben. Bei den Corporationen
mit religiöser Tendenz erledigt sich die Frage von selbst.
Lediglich die Burschenschaften, welche sich stets berufen
glaubten, das wahre Deutschtum im Studentenleben zu
repräsentieren, sind es, in deren Reihen, wenn auch in be-
schränkter Zahl, Juden noch vertreten sind, zumal in Bres-
lau u. Berlin; aber auch hier ist es schon besser geworden,
auch hier äußert man sich in sehr verschämter Weise,
daß dieses oder jenes vereinzelte Mitglied ein Jude
sei. Doch die Thatsache, daß bei der Burschenschaft
noch Juden ausgenommen werden, läßt sich nicht leugnen.
Und wehe, wenn erst einer da ist, znmal wenn er etwas
Einstuß hat, da wachsen sie fürchterlich an, bis es den
anderen „zuviel" wird! Im Ganzen aber ist ein
frischer Hauch durch das deutsche Studeutentum gezogen;
noch gerade rechtzeitig hat man den zersetzenden Ein-
fluß des Judentums erkannt und hält es sich fern mit
allen zu Gebote stehenden Mitteln. Hat man auch
uoch nicht die Macht, die Juden vom Studium über-
haupt auszuschließen, so ist es doch gelungen, sie aus
den repräsentierenden und vornehmsten Kreisen der
Studenten völlig auszusche den. Ein ohnmächtiger
Versuch ist es, wenn sich jüdr he Studenten zusammen-
thun, um unter sich „Verbindung zu spielen". Weiter
ist es nichts, sie sind, wie das Beispiel der Würzburger
„Salia" zeigt, der Spott der ganzen Studentenschaft.
Ebenso vergeblich sind die Anstrengungen jüdischer und
verjudeter Professoren, hier zu Gunsten ihrer Schütz-
linge Wandel zu schaffen; es wird nie gelingen, auch
wenn Herr Virchow mit Vorliebe solche Leute durchs
Examen läßt, welche „einen dreckigen Rock und eine
schmierige Cravatte tragen und im Besitze einer mög-
lichst krummen Nase sind", eine Ansicht betr. Virchow,
die durch viele Beispiele in Berlin feststehend geworden
ist. Er wird allein den Erfolg erzielen, wie damals,
als von ihm aus (er war Rektor) dieWahl des Ausschusses
vor sich ging und das Ergebnis das war (da sich an
der Wahl nur Juden und Genossen beteiligten), daß
der Ausschuß der größten deutsche Hochschule sich ganz
und gar aus Juden zusammensetzte. (Levy, Stern,
Mandelkern usw.). Das war einem Virchov zu stark
und er löste ihn schleunigst wieder auf.
Nicht genügend aber ist es, wenn die deutsche
Studentenschaft nur die Juden aus ihren Reihen ferne
hält und so lediglich einen Verteidigungskampf führt.
Im Angriff liegt die Stärke! Den Unwert des Juden-
tums hat sie erkannt, das hat sie durch ihr Verhalten
gegen dasselbe bewiesen, deshalb soll sie nicht nur einen
Defensiv-, sondern einenAggressivkampf führen, indem sie
mit aller Kraft dazu beiträgt, daß die Juden nicht nur
aus den Reihen der deutschen Studenten, sondern auch
dort aus dem deutschen Volke verschwinden, wo sie Un-
heil bringen! Und wo wäre das nicht? Dann erst
können wir aufathmen, dann erst sind wir wahrhaft
frei. —
Tagesfragen.
* Kandwerk und Landwirtschaft. Anläßlich der
bevorstehenden badischen Landtagswahlen erläßt das
„Deutsche Handwerk" einen Ausruf an die badischen
Handwerker, worin u. a. gesagt ist: „Wählet Männer,
die unserm Stande nahe stehen, die ihn aus eigener An-
schauung kennen, Männer, die nicht einer extremen
Parteirichtuug, in der sie mit ihrem ganzen Sein auf-
gehen, angehören, die außer den Interessen ihrer Partei
nichts kennen, denn eben solche brachten uns dahin, wo
wir jetzt stehen. Gründet da, wo Ihr seid, in jeder
Stadt, in jedem Ort, einen Handwerker-Verband, laßt
Euch durch schöne Reden nicht äffen, steht zusammen,
ohne zu fragen, ob einer rot oder schwarz ist, sondern
denkt in erster Linie an Eure Existenz und an Eure
Kinder. Dort, wo Ihr noch nicht in der Lage seid,
einen eigenen Kandidaten aufzustellen, da trete das ge-
einigte Handwerk zusammen und unterbreite den Kan-
didaten folgendes Handwerker-Programm: Mit allen
Kräften zur Hebung des Handwerks beizutragen, und
zwar zunächst durch Gründung einer reinen Handwerker-
kammer, die nur die Interessen des Handwerks zu ver-
folgen hat. Besorgt zu sein, daß zum Gesetz erhoben
wird, daß bei staatlichen Arbeiten das das Handwerk
ruinierende Submiffionsoerfahren in Bälde beseitigt
wird. Mitzuwirken für Gesetze gegen unlauteren Wett-
bewerb, gegen dunkle Ausverkäufe, Wanderlager, gegen
die Auswüchse im Hausiergewerbe re. Schutz dem Hand-
werker gegen ausländische Konkurrenz bei Vergebung von
staatlichen Arbeiten. Errichtung einer Handwerker-Kre-
ditanstalt, bei welcher der Handwerker gegen billige
Zinsen und unter loyalen Bedingungen Kredit erhält.
Derjenige Kandidat, der Euch verspricht, in diesem Sinne
Eure Interessen zu vertreten, und derjenige, der Euch
die meiste Gewähr leistet, sein Wort auch einzulösen,
den wählet! In den Städten ist das Handwerk, der
Mittelstand, Meister; was er will, das geht durch. Aus
dem Lande wird man aber wohl bald zu der Ueber-
zeugung kommen, daß die Wohlhabenheit des Mittel-
standes auch das Blühen der Landwirtschaft bedingt,
denn der Mittelstand ist eben derjenige Stand, der noch
am meisten konsumiert; ist er ruiniert, so ist auch der
Landwirthschaft nicht mehr zu helfen, denn Handwerk
und Landwirtschaft gehen Hand in Hand". Die demo-
kratische Presse ist von dem Aufruf gar nicht erbaut
und sie nennt ihn eine „Verderbniß gewerblicher Sit-
ten", „Verleitung zur Jnteressenpolitik" u. s. w. Daß
das Großkapital seither die rücksichtsloseste Jnteressen-
politik verfolgt hat, wird verschwiegen, weil ein sol-
ches Geständniß nicht in den Kram der Partei paßt,
die sich in dem soeben veröffentlichten Parteiprogramm-
Entwurf mit köstlicher Begriffsverwechslung — die
„Partei der wirthschaftlichen Reform" nennt! Demo-