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Badischer Volksbote: für Deutschtum, Thron und Altar ; Organ der Deutsch-Sozialen Reform-Partei in Baden (6): Badischer Volksbote: für Deutschtum, Thron und Altar ; Organ der Deutsch-Sozialen Reform-Partei in Baden — 1895

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No. 33 - No. 41 (1. Mai - 29. Mai)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42838#0157
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Ilür: Derrtscktrrrrr,

Aestessunge«
auf den „Badischen Volksboten" können jederzeit bei allen kaiserl.
Postanstallen, ven Laudbriefträgern, sowie unseren Agenturen gemacht
werden. — Preis vierteljährlich durch die Post bezogen l M. 25 Pf.,
bei unseren Agenturen 1 Mk., bei der Expedition abgeholt 80 Pf.

finden in dem wöchentlich 2mal erscheinenden „Badischen Volksboteu"
die weiteste Verbreitung und kostet die viergespaltene Garmondzeite
oder deren Raum nur 10 Psg., bei mehrmaliger Aufnahme wird
bedeutender Rabatt gewährt.

Argem der deutsch-sozicrten Hleform-UcrrLei m Werden und des
Wudischen Wcruernbundes.

40.

Für 34 Pfg.
abonnirt man für den Monat Juni bei allen
Postanstalten auf den
„Badischen Volksboten"
Organ der deutsch-sozialen Reformpartei in Baden
und des Badischen Bauernbundes.
Bestellungen für Heidelberg werden jederzeit bei
unserer Geschäftsstelle — Hirschstraße 13 — entgegen-
genommen und die bereits erschienenen Nummern aus
Wunsch kostenfrei zugestellt.
Die Pfahlwurzel der Judenmacht
„Wir haben Deutschland in den Sattel gesetzt,
und es wird zeigen, daß es reiten kann", sagte Fürst
Bismarck, nachdem die Einigung unseres Vaterlandes
gelungen war. Sicher ist, daß es seit 1870 aufgehört
hat, das zu sein, als was fremde Diplomaten es so
lange spöttisch bezeichneten: „ein geographischer Begriff".
Hoffentlich wird die Zeit nicht mehr fern sein, wo in
ähnlicher Weise die antisemitische Partei die Anerkenn-
ung finden möge, daß sie echt deutsch, echt sozial, echt
reformatorisch ist, und sich nicht mehr der billige Spott
an sie heranwagen darf, mit dem Graf Caprivi sie als
die Vorfrucht der Sozialdemokratie bezeichnete.
Diese Erwartung glauben wir, angesichts der Vor-
gänge in Wien hegen zu dürfen. Dort sitzt nun der
Antisemitismus tatsächlich im Sattel. Er hat sich dort
eine Stelle erobert, die wir hier das „Rothe Haus"
nennen würden, und welche bisher als Brennpunkt der
städtischen Grundstückspekulation bezeichnet werden konnte.
Es ist klar, daß der Versuch, eine große Stadtgemeinde
nach antisemitischen Normen und Formen zu verwalten,
auf den gesamten Antisemitismus in beiden Schwester-
reichen, unabhängig von seinen Schattirungen, einen
großen Einfluß haben muß, — unsere Gegner, die
Feinde unseres Volkes, sind in unbilligen summarischen
Urteilen dieser Art bekanntlich unübertrefflich; — und
unwillkürlich vergegenwärtigt man sich die Schwierig-
keiten, mit denen dort und überall eine solche antisem.
Verwaltung zu kämpfen haben wird, angesichts der That-
sache, daß die gesamte Christenheit in Bezug auf ihre
Creditbedürfnisse in die Hände der traute tinanes ge-
geben ist, also in die Hände Israels. Der Umstand,
daß eine Verwaltung nun eine antisemitisch gefärbte
ist, ändert an diesem grundlegenden Verhältnisse vor-
läufig so gut wie garnichts. Denn selbst die Regier-
ungen großer Staaten haben diese Schwierigkeiten em-
pfunden, ganz abgesehen von weniger mächtigen Cor-
porationen, Genossenschaften, Spar- und Bau-Vereinen
re. Sie alle haben infolge der bestehenden mangelhaften
Crediteinrichtungen vor Juden zu Kreuze kriechen müssen
und sind ihnen schuldpflichtig geworden, zumtheil auf
ewig oder wenigstens doch bis zum Tage des Krachs,
der Subhastation und Geschäftsauflösung. Selbst dem
verstorbenen Zaren wurde von dem Pariser Rothschild
für das riesige russische Reich der Kredit verweigert,
weil er die Stammesgenoffen Rothschilds angeblich ver-
folgte. Und auch der arme Zar vermochte der Macht
des Geldsackes nicht zu widerstehen. Die Maßregeln
gegen die Juden wurden gemildert, und die Börsen
wurden dann den russischen Anleihen eröffnet, auch die
Berliner Börse und die Deutsche Reichsbank, welche
unter Bismarcks Einfluß ihnen verschlossen worden war.
Daß die Bildung des Petroleumrings unter Roth-
schild'icher Aegide nur durch die Hineinziehung der
russischen V'troleumquellen möglich wurde und ,.ch
schließen konnte, ist ein fernerer Beweis dafür, wie weit
sogar der Selbstherrscher aller Reußen der Macht die-
ses Kreditmonopolisien gch unterworfen hau Wenn also
hochthronende Selbstherrscher in dieser Weise sich beugen,
weil sie angeblich müssen, d. h. weil sie an eine Neu-
gestaltung des Kreditwesens zu gehen sich zu schwach

Heidelberg, den 23. Mai L895.

fühlren, so wird man gewiß gespannt darauf sein dürfen,
in welcher Weise eine bloße Stadtverwaltung, wäre es
auch die der Reichshauptstadt Oesterreichs, sich vor dem
Geschick retten wird, ihren Nacken unter das Caudi-
nische Joch zu beugen.
Allein folgerichtig würde es sein, wenn man nun
in Wien daran ginge, dieses Joch endlich zu zerstören,
wenn man Reformen in Angriff nähme, die das jü-
dische Kreditmvnopol dauernd in Frage stellten, wenn
man die Kommune von dem Verschuldungszwange und
der Erzeugung ungemessener Kreditbedürinisse endlich
erlöste, und wenn man auf neue Wege der Kreditbe-
friedigung auch für die Kommune hinarbeitete. Um so
berechtigter würde die antisemitische Wiener Stadtver-
waltung zu solchen Schritten sein, als man in der sich
„deutsch-liberal" nennenden Wiener Lügen- und Juden-
presse bereits damit gedroht Hot, die Stadt Wien unter
dieser neuen Verwaltung gleichsam finanziell boykottiren
zu wollen, ähnlich wie Herr Singer die Berliner nicht-
jüdischen Brauereien boykottiren ließ. Und dies führt
uns aufs neue zu einer Untersuchung der Frage, aus
welche Weise es denn möglich sei, daß diese parasitische,
unproduktive, arbeitsscheue, aber die Arbeit ausbeutende
jüdische Race eine solche Macht ausübt.
Worin das Wesen, die Grundlage des jüdischen
Kreditmonopols besteht, hat seiner unserer Vorkämpfer
in einer kleinen vom Deutsch sozialen antisemitischen
Verein für Berlin und Umgegend herausgegebenen
Schrift klargelegt. Diese kleine, 2 Bogen starke Schrift
betitelt sich „Warum liegen wir Deutschen in den Ket-
ten der Schuldknechtschaft?" Sie fordert, daß das deut-
sche Vaterland in eine unverschuldbare Heimstätte für
das gesamte deutsche Volk verwandelt werde, wie es
schon im Jahre 1878 der allzu früh Heimgegangene
Kaiser Friedrich als Kronprinz von den adligen Herren
im Verein der deutschen Landwirthe und der Steuer-
und Wirtschaftsresormer verlangte. Sie fordert Schließ-
ung des Grundbuches, Umwandlung der Hypotheken in
aus Namen lautende Rentenpapiere und deren Besteuer-
ung mit i/2 pCt. Es ist klar, daß dadurch zugleich die
Reichsfinanzreform gesichert werden würde. Sie fordert
für den Staat, die Gemeinden und andere Korporatio-
nen das Vorkaufsrecht für die in Zukunft wahrschein-
lich immer massenhafter zur Subhastation kommenden
Grundstücke. Sie fordert deren weitere Nutzung dnrch
das Unternehmertum aus dem Wege der Pacht. Sie
fordert also etwas, was Sir W. Harcourt für die eng-
lischen Kommunen jetzt endgiltig durchgesetzt hat und
was der vielbefehdete, vielleicht grade deshalb vielbe-
sehdete Crispi für Sizilien ins Auge gefaßt hat.
Die wahre Pfahlwurzel der Judenmacht beruht
nicht in jüdischem Verdienst, sondern in der Schwäche
unserer Rechtseinrichtungen und in dem Mangel an
Organisation der seßhaften, an die Bodenbenutzung ge-
bundenen Bevölkerung. Die antisemitische Verwaltung
in Wien wird dahin trachten müssen, eine solche Neu-
gestaltung des Gemeindewesens und Sicherung der Pro-
duktionsgrundlagen auf dem ihr anvertrauten Boden
anzustreben. Sie wird damit Schulter an Schulter zu
stehen kommen mit denen, die gerade in Oesterreich ähn-
liche Einrichtungen für das flache Land bereits her-
zustellen bemüht sind, und sie wird es dann nicht zu
bedauern haben, daß die verjudeten Deutsch-Liberalen
der österreichischen Hauptstadt ihnen bei ihrem neuesten
Compromiß-Vorschlag einen Korb gaben.
Es ist eine schwere Aufgabe, die ihrer harrt, dessen
sind wir uns wohl bewußt; aber einen anderen Weg,
von den Umschlingungen jüdischer Kapitals-Polypen
loszükommen, giebt es nicht. Und wenn es der neuen
Verwaltung in Wien auch nur gelingt, die ersten Schritte
aus diesem Wege zu thun, trotz aller ihr sich entgegen-
türmenden Schwierigkeilen, so würde dies ein hoher
Gewinn für den im Antisemitismus liegenden reforma-
torischen Gedanken sein, der von unabsehbarer Bedeut-
ung für die gemeinsame gute Sache wäre. Möge ihr
die Kraft nicht erlahmen, der Hydra des jüdischen Kre-
dit-Monopols den Kops abzuschlagen!

0. Jahrg.

Tagesfragen.
(—) Zur Verehrung und Beherzigung der
verzudeten Soziakoemokratie. In welcher Weise
macht sich der Talmudjude aus dem Lande nützlich?
1. In der Ausschnüfselung aller Familienverhält-
nisse der ländlichen Bevölkerung.
2. In der Ausleihung wucherischer Darlehen von
jüdischen Bankfirmen.
3. In der katzenfreundlichen Umschlingung des
Schlachtopfers mittelst des Schächtriemens.
4. In der Auspoverung der Landwirtschaft durch
den Freihandel.
5. In der Güterzertrümmerung, die er billig er-
steht und sie dann thener dem armen Geplagten wieder
aufhängt.
6. In der Vieh - Einstellung bei verschuldeten
Bauern.
7. In der Verdrängung des ehrlichen christlichen
Kaufmanns, um das Terrain ganz zu behaupten.
8. In der Abgrasnng der ganzen ländlichen Be-
völkerung.
9. In dem Streben, als Alleinbesitzer die mo-
derne Sklaverei einzuführen, feinen Söhnen in den
Städten den Weg zu ebnen, um die jüdische Lauf-
bahn als Richter, Advokaten, Bankiers, Aerzts, Kommer-
zienrtäe und gar noch als Adeliger zu beendigen.
(—) In welcher Weise wacht sich der Jakumd-
jude in den Städten nützlich?
1. In der Presse und Literatur den jüdischen
Geist als den allein richtigen zu vertreten.
2. In dem Bestreben den ganzen Handel, das
Bankgeschäft, die Advokatur, die Medizin, die Rechts-
ordnung in seinem Sinne zu beherrschen.
3. Durch mehrmaliges Bankrotieren die ihm im
Wege stehenden christlichen Kaufleute und Handwerker
zu vernichten und sie dem Proletariat in die Arme zu
werfen.
5. In Punkto Sittlichkeit die abhängigen Ar-
beiterinnen zur Befriedigung der Sinnenlust zu be-
nützen, um dann die gefallenen Opfer hilflos auf die
Straße zu werfen.
5. Die armen verführten Arbeiter gegen die christ-
liche Staatseinrichtung und Religion aufzuwiegeln,
um zum Schluß als Alleinherrscher auf den Thron
zu kommen.
An der ehrlichen Arbeit findet man den Talmud-
juden zum Wohle der Menschheit nicht!
* Zer Direktor eines Berliner Theaters hatte
ein Stück „Eleasar" aufführen wollen, die Zensur hatte
Einspruch dagegen erhoben. Aus welchen Gründen
und mit welchem Rechte, geht deutlich aus dem Be-
scheide des Oberpräsidenten hervor. Es heißt darin:
„Eine Durchsicht des Stückes ergiebt, daß in demselben
religiöse Streitfragen und konfessionelle Gegensätze in
der brutalsten Weise zur Darstellung gebracht und vor-
getragen werden sollen. Der fanatische Haß des bigot-
ten Judentums gegen die christliche Kirche und gegen
das, was mit dem christlichen, katholischen Glauben in-
nig verwachsen ist, wird in einer Weise zur Anschau-
ung gebracht, welche das religiöse Gefühl der christ-
lischen Zuschauer auf das tiefste verletzen und empören
muß. Ich verweise hierbei ans die Aeußerungen über
das Christenthum, welche die Verfasserin den beiden
fanatischen Vertretern des jüdischen Glaubens, Eleasar
und Ger. Simon, in den Mund legt; auf die empö-
rende Verhöhnung und Verstümmelung einer christlichen
Hostie und eines Kelches durch die jüdische beim Mit-
tagsmahl versammelte Familie des Eleasar, auf den
widerlichen Vorgang, in welchem Ger. Simon oas
Christusbild in einer Kirche schmäht und nach demsel-
ben speit. Es bedarf keines Hmweises, daß diese Vor-
gänge, wenn sie theatralisch dargestellt werden, das reli-
giöse und sittliche Gefühl der christlichen Zuschauer,
welche den Vorgängen aus der Bühne ahnungslos ent-
gegensetzen, in gröb cher Weise verletzen und unter Um-
ständen auch zu Gegendemonstrationen reizen, zum min-
desten aber den Haß der Neligionsparteien gegen ein-
 
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