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Badischer Volksbote: für Deutschtum, Thron und Altar ; Organ der Deutsch-Sozialen Reform-Partei in Baden (6): Badischer Volksbote: für Deutschtum, Thron und Altar ; Organ der Deutsch-Sozialen Reform-Partei in Baden — 1895

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No. 50 - No. 58 ([3. Juli] - 31. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42838#0225
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Iurr Deutschtum,

Hchiron und ALtcrrr.
Gvgcrn der- deutsch-soziclten Hkefovm-Ucrrtei in Waden und des
Wadischen Wauernbund es.

Mesteltungen «-nn-
auf den „Badischen Volksboten" können jederzeit bei allen kaiserl.
Postanstalten, ven Landbriefträgern, sowie unseren Agenturen gemacht
werden. — Preis vierteljährlich durch die Post bezogen 1 M. 25 Pf.,
bei unseren Agenturen 1 Mk., bei der Expedition abgeholt 80 Pf.

. IH! Anserate «m,
finden rn dem wöchentlich 2mal erscheinenden „Badischen Bolksboten"
dre weiteste Verbreitung und kostet die viergespaltene Garmondzeile
oder deren Raum nur 10 Pfg., bei mehrmaliger Aufnahme wird
bedeutender Rabatt gewährt.

Heidelberg, den 27. Juli 1895.

57.

Mr 67 Pfg.
abonnirt man für den Monat August und September
bei allen Postanstalten auf den
„Badischen Volksboten"
Organ der deutsch-sozialen Reformpartei in Baden
und des Badischen Bauernbundes.
Bestellungen für Heidelberg werden jederzeit bei
unserer Geschäftsstelle — Hirschstraße 13 — entgegen-
genommen und die bereits erschienenen Nummern auf
Wunsch kostenfrei zugestellt.

Wie macht der Jude das Geschäft?
(Schluß.)
Was der Judenschast noch weiter im Geschäfts-
leben außerordentlich zu Statten kommt, das ist:
4. Der geheime Zusammenhang der
gesamten Judenschast des In- und Aus-
landes. Die Juden stecken sozusagen alle unter einer
Decke. — Die Art dieser stillschweigenden Verbündung
ausführlich zu charakterisiren, ist hier nicht der Raum
vorhanden. Es genüge, darauf hinznweisen, daß der
Jude überall-den Juden bevorzugt, ihn empfiehlt, wo
er kann. Er läßt sich keine Gelegenheit entgehen, um
für die Judenschaft Propaganda zu machen; er em-
pfiehlt überall jüdische Geschäfte, jüdische Advokaten,
jüdische Aerzte als die besten, nnd der Deutsche betet's
ihm gläubig nach. Treffen mehrere Juden in irgend
einer Gesellschaft zusammen, so sind diese, trotzdem sie
sich fremd sind, doch sofort einig, errathen einer des
anderen Pläne und unterstützen sich gegenseitig darin
— ohne jede Verabredung. — Es kommt ihnen dabei
zu starten, daß sie sich schon irr ihrem Aeußeren als
Bundes-Genossen erkennen ; ja über Länder und Meere
hinweg erkennen sie sich schon an ihren — Namen.
Nnd der Jude weiß, daß jeder Jude bereit ist, theil-
zunehmen, wo es etwas im Trüben zu fischen gibt. —
Diese geschäftliche Koalition ist der mächtigste Hebel
der Judenschaft und das gefahrdrohendste Moment für
die nichtjüdischen Nationen.
Unter allen Verhältnissen aber kommt dem Juden
im Handel und Wandel eine große Vorstellunaskunst
zu statten. Die Juden sind alle geborene Schauspieler.
Sie besitzen ein hohes Maaß der Selbst-Beherrschung
und verraten nie mit ihren Zügen oder Worten, was
sie eigentlich denken; ja, sie sagen meist prinzipiell das
Gegenteil von der wirklichen Meinung. Dadurch kommt
der naive und offenherzige Deutsche im Verkehr mit
dem Juden immer ins Hintertreffen.
Der Jude weiß sehr wohl, daß die Nachfrage
den Preis erhöht. Wenn er etwas einkaufen will, so
weiß er diese Absicht sorgfältig zu verbergen. Er stellt
sich gleichgültig oder gar, als ob er selbst viel Vorrat
hätte und gern verkaufen möchte. Er zeigt Interesse
für eine Ware, die ihn in Wahrheit gar nicht interes-
sirt und schiebt das, was er wirklich kaufen will,
gleichgültig bei Seite. Auf diese Weise sucht er den
Verkäufer irre zu machen; und das gelingt in den
meisten Fällen. Ein Beispiel: Eine Herrschaft hatte
ihren Diener entlassen und wollte eine noch wenig ge-
tragene Livree verkaufen. Sie läßt einen Trödeljuden
kommen. — Nun, wer kauft denn gern eine getragene
Livree mit ganz bestimmten Abzeichen. Aber, merk-
würdig, der Jude nick: beifällig, als gefiele ihm das
Ding. Er frägt, was man verlangt. — „50 Mark".
- „Gut, sagte er, die werde ich geben; die Livree ist
gut". — Die Leute sind erstaunt über die Reellität
des Juden. „Mit dem ist gut Geschäfte zu machen",
denkt die Hausfrau, und holt flugs noch einen Arm
voll getragener Kleidungsstücke herbei, darunter einen
hübschen wenig getragenen Nanking-Anzug. Der Jude

scheint sich für Verschiedenes zu interessireu; nur den
Nanking-Anzug betrachtet er geringschätzig und wirft
ihn bei Seite. — Er zeigt Lust, noch mehreres zu
kaufen und bietet gute Preise, — aber, er hat natür-
lich nicht Geld genug bei sich für so große Einkäufe
und will wiederkommen. Jedoch — damit er den ersten
Weg nicht umsonst gemacht hat, und damit man sieht,
daß es ihm Ernst ist um das Kaufen, will er wenig-
stens etwas mitnehmen — den Nanking-Anzug —
natürlich aus purer Gefälligkeit, da das Ding nicht
mehr als 5 Mk. wert sei. Die Hausfrau denkt: Wenn
der reelle Mann, der für die Livree gleich 50 Mark
bietet, sagt, daß er für den Nanking-Anzug nur fünf
Mark geben könne, so wird er wohl nicht mehr wert
sein. Und sie läßt ihn für diesen Preis. Der Jude
zahlt fünf Mark und geht mit dem Nanking davon.
— Die Livree soll er heute noch holen — denn die
Sache war umgekehrt: Der Nanking-Anzug war viel
mehr wert als die Livree. Nur um die Verkäuferin
zu verwirren, hatte er das hohe Gebot gemacht. —
Das ist ein alter jüdischer Geschäfts-Kniff, der sich alle
Tage wiederholt.
Schon Napoleon der Große sagte: „Man sollte
den Juden den Handel verbieten, weil sie ihn zu Be-
trug und Wucher mißbrauchen". — Und in der That,
wenn es nicht gelingt, die Juden vom Handel auszu-
schließen, wird derselbe schwerlich wieder den früheren
soliden Charakter erlangen.
Thomas Frey.

,.Jrrr deutschen Reiche".
Der „Centralverein deutscher Staatsbürger jüdi-
schen Glaubens" hat es sich bekanntlich zur Aufgabe ge-
macht, den Inhalt antisemitischer Zeitungen daraufhin
zu untersuchen, ob darunter nicht etwa Notizen zu fin-
den seien, die eine Denunziation beim Staatsanwalt
lohnen. Er heißt deshalb im Volksmunde kurz und
bündig nur der jüdische Denunziantenverein. Diesen
edlen Verein ließen die Lorbeeren, die Heinr. Rickert,
der Volksmann aus Putzig, mit seinem „Antisemiten-
spiegel", und der große Lic. Gräbener mit seinen „Mit-
teilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemi-
tismus" geerntet haben, nicht mehr ruhig schlafen. Er
gründete deshalb, um seinem Denunziantengewerbe den
nötigen Nachdruck zu geben, eine eigene Monatsschrift
unter dem klangvollen Titel: „Im Deutschen Reiche",
deren erste Nummer vor uns liegt. Wir können uns
nicht versagen, unsere Leser mit diesem „Produkt"
unserer lieben jüdischen Mitbürger ein wenig bekannt
zu machen.
Den Anfang macht N(artin) N(endelssohn) mit
einem schneidigen Artikel: „Ein Wort zur Einführ-
ung". Er erzählt eine gar schöne Geschichte von einem
biederen Landsknecht, der im dreißigjährigen Kriege,
schier unverwundbar, alle seine Feinde zu Boden schlug.
Er selbst blieb stets unverwundbar und heil. „Das
dankte er seinem Amulett, das ihn niemals verließ und
auf dessen Zauber, der in seinem Inneren verborgen
war, er mit aller gläubigen Zuverficht baute." (Man
beachte das elegante Judendeutsch!) Als er in seinen
alten Tagen das Amulett zerschlug, um das Geheim-
niß zu erfahren, fand er nur die Worte: „Hundsfott,
wehr' dich!"
„Hundsfott, wehr' dich!" — ruft nun der Ver-
fasser seinen Stammesgenossen zu angesichts der An-
griffe von antisemitischer Seite. Da ist er vollkommen
in seinem Rechte, denn jedes angegriffene Geschöpf
wehrt sich seiner Haut; und daß die Juden uns sich
gegenüber wehren, das finden wir nur in der Ordnung.
Aber warum denn gleich „Hundsfott" geschimpft, Herr
Mendelssohn? Gehören dergleichen Kraftausdrücke zum
allgemein üblichen „guten Ton" in Ihrem Denunzian-
renverein? Oder sind sie das Ergebniß eigener genialer
Beanlagung? In beiden Fällen unser Kompliment!
Wir jedoch, die verlästerten Antisemiten, wollen uns
Ihr Beispiel nicht zur Nachahmung dienen lassen. Denn
sollte uns einmal einfallen, Ihren Genossen vom

6. Jahrg.

Stamme Sem das Schmeichelwort „Hundsfott" zuzu-
rufen, so würde jedenfalls die Antwort sein --
eine Denunziation wegen Beschimpfung der jüdischen
Religionsgemeinschaft! Zudem ist der gesellschaftliche
Ton in unseren Kreisen noch nicht auf den „Hunds-
fott" gekommen.
Ein zweiter Artikel, „Unsere Stellung" überschrie-
ben, befaßt sich mit dem Wesen der Judenfrage —
aber wie! ? Ein einziges Beispiel möge Artikel und
Verfasser (L. Viktor) charakterisieren: „Mit leisen An-
deutungen fingen die Gegner (d. h. der Juden) an,
gering an Zahl, geringer noch an Geist und Charak-
ter". Also nichts als Beschimpfung und Verdächtig-
machung von (theils schon gestorbenen) Männern, die
Charakter genug besaßen, unter den denkbar günstigsten
Umständen Verfolgung, Haß und Verleumdung gedul-
dig auf sich nahmen, und nicht nur ihren guten Na-
men und ihre Ehre, sondern auch ihre soziale Stellung,
ihre ganze Existenz der Bestätigung ihrer innersten
heiligsten Überzeugung opferten.
Nachdem Herr Viktor die für ihn allerdings sehr
traurige Thatsache sestgestellt hat, daß „die politischen
Parteien im Reiche sich förmlich in die zwei Gruppen
der Philo- und Antisemiten spalteten", und nachdem
er unter Jammern und Wehklagen wiederholt betont
hat, wie vorzügliche Staatsbürger Deutschland doch an
seinen Juden habe, rafft er sich zu dem Rufe auf:
„Wir dürfe« uns die Freude an unserem (!) deutschen
Vaterlande durch den brutalen Gegner nicht verküm-
mern lassen!" — Und wir antisemitischen Reformer
wollen uns und unseren christlich-deutschen Volksgenossen
die Freude am neugewonnenen Vaterlande nicht durch
Juden-Lug und -Trug, nicht durch jüdischen Schacher
und Wucher, nicht durch jüdische Börsenraubritter und
Güterschlächter, nicht durch jüdische Frauenverführer
und Moralvergifter verkümmern lassen! Das ist unsere
Bethätigung ^von „Gerechtigkeit und Menschenliebe".
Darin können uns auch Herrn Viktors Phrasen von
„verkümmerter Vaterlandsfreude" nicht im geringsten
beirren.
Die „Familien-Geschichten", die Herr Franzos,
der grauße Dichter, seinen Landsleuten aus Palästina
erzählt, können wir füglich übergehen, und ein Artikel
über „Judenhaß und Umsturz" wird uus vielleicht
später noch einmal beschäftigen. Die ungeheure Weis-
heit dieses Aufsatzes ist kristallisiert in dem einen
Satze: „Der Antisemit von vorgestern ist heute schon
Anarchist". —
Brrr! Wem gruselts da nicht! — Ein altes Gö-
tz icht von Uli Schanz wird auf unsere jüdischen Cen-
tralbürger jedenfalls den gewünschten Eindruck machen;
den deutsch-fühlenden Menschen ekelt solch' fades Ge-
schwätz an.
Sehr interessant ist dagegen eine Bemerkung aus
einer Biographie Moritz Veit's. Der Mann ist im
allgemeinen wohl nicht sehr bekannt; wenn man hier-
über von ihm als von dem „vielseitig als Dichter,
Ueberfetzer, Buchhändler, Politiker und als Stadtver-
ordneter thätigen Manne" liest, dann bewundert man
nicht nur die jüdische Vielseitigkeit, sondern gesteht auch
mit Beschämung, bisher auf einer sehr niedrigen Stufe
der Bildung gestanden zu haben. Aber dem Himmel
sei Dank! Wir haben ja den vielseitigen Moritz Veit,
den Dichter und Ueberfetzer, den Buchhändler, Poli-
tiker und Stadtverordneten, da kann uns noch geholfen
werden!
Doch genug des Guten! „Im Deutschen Reich"
mag es unseren jüdischen Centralbürgern Freude und
Ergötzen machen; es mag auch manchem Antisemiten,
dem es in die Hände kommt, eine heitere Stunde be-
reiten — damit wird seine Thätigkeit erschöpft sein.
In der ersten Zeit wird vielleicht der jüdische Mam-
mon das neueste Produkt jüdischer Thorheit und Ver-
blendung halten; wenn sich aber die Ansicht durchge-
rungen haben wird, daß die judengegnerische Reform-
bewegung trotz seiner ihren Siegeslauf nimmt, dann
wird sich auch das jüdische Geld zurückziehen und „Im
 
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