DER BAUMEISTER » 1908, MAI.
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dies mag ja sein, der grosse Reiz, das Ansprechende in
seiner Kunst ersetzt dies aber vollkommen. Bevor wir
den Meister als ausführenden Architekten näher betrachten,
müssen
wir zu-
mindest
in kurzen
Umrissen
seiner als
Meister
der Feder
und des
Pinsels
gedenken.
AlsFeder-
zeichner
sucht er
seines-
gleichen,
unerreicht
weiss er
uns die
Barocke
in ihrer
Weichheit
und Fein-
heit dar-
zustellen.
Ohmanns
Werk „Ar-
chitektur
und
Kunstge-
werbe der
Barocke,
Rokoko
und Em-
pire“ hat
seine
Kunst als
Zeichner
in weiten
Kreisen
bekannt
gemacht.
Diese
Feinheit
der Dar-
stellung,
diese Ein-
heit zwi-
schen Ar-
chitektur,
ornamen-
taler und
figuraler
Plastik,
diese
Sicher-
heit des
Striches
steht wohl
einzig da.
Ohmanns
Zeichen-
manierhat
in Oester-
reich
Schule
gemacht,
ich erwähne hier den Architekten Fiedler, der heute streng
in seiner Weise arbeitet.
(Fortsetzung folgt.)
Entwurf für eine Wein- u. Ohstbauschule in Neustadt a. H.
Behufs Erlangungvon Projektskizzen zu einem Neubau für die
Zwecke einer kgl. Wein-und Obstbauschule mit Weinbauver-
suchssta-
tion veran-
lasste die
Stadtge-
meinde
Neustadt
a. H. die
Veranstal-
tung eines
bezügli-
chen Wett-
bewerbes
unter den
Mitglie-
dern des
bayeri-
schen Ar-
chitekten-
und Inge-
nieur-
Vereins.
Nach den
Wettbe-
werbsbe-
dingungen
war als er-
forderlich
erachtet:
1. Ein
Haupt-
gebäude
für den
theore-
tischen
Unter-
richt an
der Wein-
und Obst-
bauschule
undfürdie
Versuchs-
station.
2. Ein
Neben-
gebäude
für den
prak-
tischen
Unter-
richt und
für den
Betrieb.
3. Ein
Wo hnge-
bäudefür
den Vor-
stand.
FI insicht-
lich des
letzteren
Gebäudes
war frei-
gestellt,
dasselbe
isoliert
stehend
oder in Verbindung mit dem Hauptgebäude zu projektieren.
Das Hauptgebäude sollte umfassen:
a. im Kellergeschoss: die Räume für die Zentralheizung,
die Feuerungsmaterialräume und Vorratskammern, eine
Teil vom Wientalabschluss.
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dies mag ja sein, der grosse Reiz, das Ansprechende in
seiner Kunst ersetzt dies aber vollkommen. Bevor wir
den Meister als ausführenden Architekten näher betrachten,
müssen
wir zu-
mindest
in kurzen
Umrissen
seiner als
Meister
der Feder
und des
Pinsels
gedenken.
AlsFeder-
zeichner
sucht er
seines-
gleichen,
unerreicht
weiss er
uns die
Barocke
in ihrer
Weichheit
und Fein-
heit dar-
zustellen.
Ohmanns
Werk „Ar-
chitektur
und
Kunstge-
werbe der
Barocke,
Rokoko
und Em-
pire“ hat
seine
Kunst als
Zeichner
in weiten
Kreisen
bekannt
gemacht.
Diese
Feinheit
der Dar-
stellung,
diese Ein-
heit zwi-
schen Ar-
chitektur,
ornamen-
taler und
figuraler
Plastik,
diese
Sicher-
heit des
Striches
steht wohl
einzig da.
Ohmanns
Zeichen-
manierhat
in Oester-
reich
Schule
gemacht,
ich erwähne hier den Architekten Fiedler, der heute streng
in seiner Weise arbeitet.
(Fortsetzung folgt.)
Entwurf für eine Wein- u. Ohstbauschule in Neustadt a. H.
Behufs Erlangungvon Projektskizzen zu einem Neubau für die
Zwecke einer kgl. Wein-und Obstbauschule mit Weinbauver-
suchssta-
tion veran-
lasste die
Stadtge-
meinde
Neustadt
a. H. die
Veranstal-
tung eines
bezügli-
chen Wett-
bewerbes
unter den
Mitglie-
dern des
bayeri-
schen Ar-
chitekten-
und Inge-
nieur-
Vereins.
Nach den
Wettbe-
werbsbe-
dingungen
war als er-
forderlich
erachtet:
1. Ein
Haupt-
gebäude
für den
theore-
tischen
Unter-
richt an
der Wein-
und Obst-
bauschule
undfürdie
Versuchs-
station.
2. Ein
Neben-
gebäude
für den
prak-
tischen
Unter-
richt und
für den
Betrieb.
3. Ein
Wo hnge-
bäudefür
den Vor-
stand.
FI insicht-
lich des
letzteren
Gebäudes
war frei-
gestellt,
dasselbe
isoliert
stehend
oder in Verbindung mit dem Hauptgebäude zu projektieren.
Das Hauptgebäude sollte umfassen:
a. im Kellergeschoss: die Räume für die Zentralheizung,
die Feuerungsmaterialräume und Vorratskammern, eine
Teil vom Wientalabschluss.