Baumeister: das Architektur-Magazin (6.1908)

DER BAUMEISTER = 1908, JULI = BEILAGE.

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wegung ermöglicht, und in der Eigenschaft als Klappflügel
bei der Schlussstellung erlaubt, sein oberes Rahmstück gegen
das untere Rahmstück des oberen Schiebeflügels mittelst
zweier Vorreiber fest anzupressen.

Der untere Teil umgelegt.

Auf diese Weise ist gerade derjenige Spalt, welcher in
der unangenehmsten Weise bei dem gewöhnlichen englischen
und amerikanischen Schiebefenster Triebschnee, Staub und
Wind, ja bei ungünstiger Windrichtung, selbst Regen, durch
das Fenster hindurchgehen lässt, beseitigt. Das neue Fenster
gibt die Möglichkeit, diesen Spalt vollständig dicht zu
schliessen. Im Gegensatz zum alten Schiebefenster bei dem
sich die beiden Flügel ausschliesslich in verschiedenen Ebenen
bei einander vorbeischieben liessen, laufen bei der neuen
Konstruktion die beiden Gleitbahnen für die Verschiebung
der Fenster von unten nach oben und von oben nach unten
selbstverständlich auch parallel an einander vorbei. Daneben
ist aber auch die Möglichkeit gegeben, das untere Fenster
aus der inneren Schiebebahn durch eine eigentümliche Ge-
leisweiche in die äussere Bahn, in welcher sich das obere
Fenster auf- und niederschiebt, überzuführen. So gelingt es,
die Fensterflügel an allen

Stellen mit Falz dicht aneinander
oder an den Rahmen anzu-
pressen. Im übrigen können
die beiden Flügel jede Stel-
lung eines alten Schiebe-
fensters einnehmen, ja es ist
sogar möglich, sie aus der
vertikalen Stellung überhaupt
herauszubringen und umzu-
klappen, um bei der Reinigung
der Scheiben besser an die
Fenster heranzukommen.
Es leuchtet ein, dass diese
Fensterkonstruktion, deren
Erfinder Herr Richard Biel in
Itzehoe in Hollstein ist, nicht
so kompliziert ist, dass seine
weite Verbreitung deswegen
auf irgend welche
Schwierigkeiten
stiesse. Auch sein
Preis, der etwa
lO°/o höher ist als
Der obere Teil umgelegt. Jer ejnes gewöhn-
lichen Klappfensters, ist nicht derartig, dass man um seinet-
willen auf die zahlreichen Vorteile verzichten möchte, welche
es bietet. Wenn man diese
hoch einmal zusammenfassen
will, so bestehen sie in der
Möglichkeit, sowohl über den
Raum ausserhalb der Schiebe-
ebene, wie innerhalb der-
selben vollkommen frei zu
disponieren. Alle Bewegungen
des Fensters vollziehen sich
auf einer schmalen vertikalen
Bahn von nicht mehr als 10cm
Tiefe. Sowohl aussen als auch
innen ist es möglich, jede Art
von Sonnenschutz anzubrin-
gen. Das Fensterbrett wird
durch die Bewegungen des
Fensters kaum irgendwie be-
einflusst. Es wird im Wohn-
haus tatsächlich als
Tisch für Blumen
und Arbeitsgeräte
aller Art wieder
benutzbar gemacht.
Die Stoff-Fenster-
Dekoration, welcher Art sie auch sein möge, läuft beim
Öffnen der Fenster nicht mehr Gefahr, zerrissen zu werden.
Eine der wichtigsten Fragen in der Ausgestaltung des Zimmers




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