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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (Januar-August)) — 1931

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Nr. 23/24 - Nr. 31 (1. April - 29. April)
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2



A

2* * 8

S L
— 7 2 7 — ̃7 7

in die hen⸗ fommt, damit er erfennt * er
voͤn den marziftifchen Darteien und ihren Mit-
läufern betrogen worden iſt! 4

Bnnuien Nenni.

der umiturz in — bietet den 2
einſchauungsunterricht über den Zerfall eines
innerlich morſch und ſchwach gewordenen
Syſtems Zwiſchen Diktaturmaßnahmen und
größter Nachgiebigkeit ſchwankte die Politit
kllfons XIILin den letzten Jahren hin und her.

Schärfſte Maßnahmen gegen alle Gegner
der ſpaniſchen Krone, lusnahmegeſetze und
Dekrete konnten den zuſammenbruch der Mo-
narchie nicht mehr verhindern!

It ein Hegierungsſuſtem reif zum Unter-
gang, ſo verſucht es ſich faſt immer — die Ge-
ſchichte bietet dafür zahireiche Beweiſe durch
Dekrete und Verordnungen, durch rückſichts

loſen Einſatz der Machtmittel des Staates am
Leben zu erhalten.

Dieſe Maßnahmen zerfallender guſtemie
haben ſtets nur aufſchiebende Wirkung gehabt.
— So aud — — — in Spanien!

die Freimaurerlogen haͤben dort ſeit
Jahren im Derein mit den ſpaniſchen Sozia-
liſten am Sturz der Monarchie gearbeitet. Die
katholiſche Kirche hat ſich mit dem jetzigen
Unſturz abgefunden wie ſie das von jeher
überall getaͤn hat (fiehe Jtakien), wenn die
Entſcheidungen machtpolitiſch gefallen waren!

Auch wir in Deufſchland koͤnnen an der
Staatsumwälzung in Spanien nur lernen, was
die heute herrſchenden Parteien nicht wahr-
haben wollen, daß Ausnahmegeſetze und
Unterdrücung auf die Dauer nur denen zur
Macht verhelfen, gegen die ſie angewendet
werden! *

Zentrum

und Sozialdemokratie.
Dr. Heß der maßgebende Zentrums
** in Preußen äüßerte ſich in einer

erſammlung in Koblenz:
„Das Programm der Nationalſo-
zialiſt ſteht im offenen Gegenſatz zur
kalholiſchen Religion. Deshalb kann
man nichk mik ihnen zuſammenarbei-
ten. Es ſei lächerlich und dumm, die

Sozialdemokralen von der Aufbauar-
beil in Deukſchland auszuſchalten.“

Nun, jeder ehrliche Deutſche weiß,
daß wir Nationalſozialiſten nicht daran
denken, im Hegenſah zur hatholiſchen
Religion zu ſtehen. Hitler ſelbſt iſt ja
Katholik. — Die verlogene Politik des
Zentrums bekämpfen wir jedoch, und
zwar in Zukunft noch viel ſchärfer als
bisher!

Die ſozialdemokraliſche Parlei aber
gibt offen zu, daß ſie in ſchärfftem Ge-
* zu kakholiſchen eligion ſteht.
Das jedoch ſcheink Herrn Heß und das
Zentrum nicht zu hindern, aufs engſte
mit dem Marxismus zuſammenzuarbei-

ten! * ceht ** * über Zenkrums-
mor




N. Baſſermann & Cie, A..


jwd. Dieſe inſolvent gewordene Aktienge-
ſellſchaft unterbreitet jeht ihren Gläubigern einen
Vergleichsvorſchlag. Danach werden Forderun-
gen bis zu 100 RM. bis 1. Oktober 1931 voll
befriedigt. Die übrigen Gläubiger erhalten
40 Prozent und zwar 30 Prozent am 1. April
1932 und 10 Prozent am 1. Iuli 1932. Sollle
eine weitere Ausſchüttung zu dieſem Zeitpunkt
möglich ſcheinen, werden weitere 10 Prozent ab-
geführk werden. Die Entſcheidung darübet
liegt bei einem vom Gläubigerausſchuß zu benen-
nenden Sachverſtändigen. Sollte die Firma mit
der letzten Rate am 1. Iuli 1932 länger als
einen Monat in Verzug geraten, ſoll die Liqui-
dation des noch vorhandenen Vermögens vor-
genommen werden. Die Annahme des Vor-
ſchlages ſcheint nach den ſchon jebt vorliegenden
Zuſtimmungen geſichert.

Metallwerke Aberle,
St. Georgen Schwarzwald).

ſwd. Dieſes von Aberle und Mehger ge-
führte Unternehmen, das 1927 nach Bergleich
aus der unker Geſchäftsaufſicht geſtellten Firma
Metallwarenfabrik Chr. Aberle, — her-
vorgegangen war, iſt neuerdings in Schwierig-
keiten gerafen. Dieſer Tage gelangk das An-
weſen zur Zwangsverſteigerung. Während die
obengenannten vor zwei Jahren das Anweſen
für 84000 RXM. erworben hatlen, kam es jeht
für nur 31000 RM. in den Beſitz der Elektrizi-
tätsgefellichaff in Zriberg.

Mannheim/ den la. Abril 1981,

Zur Inſolvenz M. Welte Söhne 6.m.v.5.
Freiburg i. Brsg.
ſwd. Nachdem die Bemlhungen um einen
außergerichtlichen Vergleich zu keinem Erfolg
geführt haben, mußte nunmehr das gerichkliche
Vergleichsverfahren eröffnet werden. Vergleichs-
fermin iſt auf den 7. Mai angeſetzt. Zur Ver
krauensperſon wurde Rechksanwalt dt. 744
le⸗ 4 beſtellt ;

Sahm,
Oberbürgermeiſter von Berlin

Nach wochenlangem Kuhhandel zwi-
ſchen den Voung Paͤrkeien hat nun Herr
Dr. Sahm aus Danzig das Rennen ge-
macht.
Es ſcheint uns von vornherein ſicher,
daß Sahm, ſolange die heukige Partei-
wirtſchaft auf dem Berliner Rathaus
444 ſ in der Lage ſein wird, Ord-
444 chaffen.

chickſal der deukſchen Städte
iſt * 24* abhängig von der Poli-
tik der Reichsregierung. 74 aber

treibt die deutſchen Städte zum Konkurs,
beſonders, wenn auch in den Rachaͤuſer



; Meme Liebe! ;
Lassen Sie mich heute mit Ihnen ein
wenig über den Reichstag und die Re-


wie immer freibleibend und ohne obligo.
Wenn die mieh fragen, was ieh von der
Regierung in Deutschland halte, so ant-
worte ieh gar nichts — weil mir durch die
Notverordnung jede Kritik untersagt ist,
dagegen kann man die Frage nach der
Gewalt unbedingt bejahen.
Wie Sie ja schon wissen, geht hier in
Deutschland nach der Verfassung alle
Gewalt und Macht vom Volke aus, und
da die Verfassung schon 12 Jahre besteht,
ist es nicht erstaunlich, daß dem Volke
mittlerweile alle Macht ausgegangen ist.
Das ist ganz gut so, und da das Volk
—— hat, daß die: verfassungsgemäß
notwendige — — eines Minister-
portefeuilles unter 5. ‚Millionen : Volks-
genossen für niemand einen Gewinn be-
deuten würde, suchte es sich seine Ver-
treter und ‚schickte die Auserwählten ins
Farlament ung 80 bommt. es; daß im
Reichstag wenig — zu einem Teil das
userwählte Volk sitzt. ;

Der Reichstag, den man auch — ich
nehme an wegen des darin herrschenden
Niveaus — das Hohe Haus nennt, tagt
wenn er nicht (was meistens der Fall) in
Ferien ist, in Berlin. Auf den Tribünen
sitzen die Zuschauer und blicken — das
ist natürlich nicht symbolisch aufzufassen
— auf die anwesenden Volksvertreter
herab.

Nach der Septemberwahl erwies sich
der Sitzungssaal als zu klein; man behalf
sich damit, daß man von der 5. Reihe ab
die Tische wegnahm, und es ist daher nur
nätürlich, daß in dieser Sitzungsperiode
so viele Anträge im Reichstag unter den
Tisch gefallen sind.

Der Reichstag kann srch naturhch nur
mit wichtigen. Fragen besehaftigen; da
diege offenbar nieht vorliegen und-der Be-
such, wie mir Bilder zeigten, in der letzten
zeit außerordentlich zu wünschen übrig
ließ, ging er im März in die 7-Monatsferien.
Für diese Vertagung sollen aber auch noch
eine _ Reihe anderer Gründe maßgebend

„‚stand.. während langerer Zeit der
— die rechte Seite des


ewig 2— — zen-
—— -mitfelparteiliche Mehrheiten
ihen
Hert Sahm, der ehemals Senatsprä-
ſidenk in Danzig war, wurde geſtürzt, als
er den Stahlhelmtag in Danzig verbot,
2 Tagung als 8*
vokation empfand und ſich beſchwerte.
Seine Haltung gegenüber der RsOAP.


„Vorzüge ſcheinen bei der Wahl Sahms


leicht erleben wir es nun auch, daß in
Berlin eine nat. ſoz. Tagung verboken
wird, weil der — „Geſandte der So-
zialdemokrakie ſich provoziert fühlt! —

Ein Platat, das nicht

verboten wurde.

Bekannklich dürfen Plakate, die zu
einer politiſchen Verſammlung aufrufen,
nur folgende Angaben tragen: Thema:
Redner, Ort, Zeit, Veranſtalter.

Neulich, abends hak nun im Sportpalaſt
der preußiſche Miniſterpräſidenk Okko
Braun vor ſeinen Parkeigenoſſen ge-
ſprochen. Dieſe Verſammlung war an
allen Likfaßſäulen durch gelbe Plakate
angekündigt worden. Enkgegen den poli-
zeilichen Beſtimmungen, die bei unſe-
den Plakaken Anwendung finden, ſtand
auf dieſen Aufrufen außer den oben an-
geführken Angaben noch ein ganzer Wuſt
von ſogenannken Kampfparolen.

Warum iſt dieſes Plakat n icht ver-


Weil es in der Neichsverfaſſung Ar-
tikel 109 heißt:

Alle Deutſchen ſind vor dem Geſehe
** %

An

Oant vom Hauſe Braun.“

— Die Ehriſtlich⸗Sozialen (Evangeli-
ſcher Volksdienſt) ſind in heller Aufre-
gung. Der 4 — von Berlin
hat nämlich einen Einladungszettel
Volksdienſtes auf Grund der otver-
ordnung verboken. Nun zetert die „Läg-
liche Rundſchau über den Mißgriff der
Berliner Polizei”. —

Ja, ihr Herren vom Volhesdienſt. So
geht es halt. Ihr habk den religions-
feindlichen Marxiſten Löbe zum Reichs-
tagspräſidenten gewählt. Ihr gehk mit
Zentrum und Marxiſten im Reich durch
dick und dünn! Nun, nachdem die Nok-
verordnung mit Eurer Hilfe das deutſche
Volk knechtet, gibt man Euch den *
trilt. — Das iſt der Dank! Aber
4 recht für Eueren e

errat am nakionalen Deukſchland

Hauses leer, und ein unbesetzter Raum
wirbet bekanntlieh sehr ungemütlich,

2. soll die Reichstagsküche in Leiner
Weise mehr in der Lage gewesen sein den
an sie gestellten Ansprüchen gerecht zu
werden. Beispielsweise hatte die sorial-
demokratische Reichstegsfraktion nach
dem schwer verdaulichen Bissen der
Panzerkreuzerabstimmung verständlicher-
weise den dringenden Wunsch, für ihre
Diäten mit Diätkost verpflegt zu werden,
woru die technischen Einrichtungen der
Küche nicht ausreichen. Man mußte
daher dieser Fraktion die zu einem Sana-
toriumsaufenthalt notwendige Urlaubs-
zeit genehmigen.

3, soll in der Reichstagspause mit
Hilfe der dureh die nationale Opposition
eingesparten Diäten die Bestuhlung einer
Aufarbeitung unterzogen werden, denn
besonders diejenigen Fraktionen, die man
mehrfach gezwungen hat, sich zwischen



gleich den dringenden Wunsch, wenigstens
gelegentlich der wenigen. Srtzungstage auf
angenehmen Polstern zu tagen.


2— — Platz für Bülow;.- der mehrere
vaterlandische Pucher gesehrieben hat,
zu finden; in Frage hięriut kommt,.in
erster.‚Linie ; die :Wandelhalle, . die inren



Anläßlich der kommenden Bolksab-
ſtimmung inKaiferslautern, die über das
Schickſal des gegenwärkigen Skadtrats


Pg. Schwitzgebel eröffnele die Verſamm
lung. Von der Menge ſtürmiſch begrüßt,
führte Adolf Hitler u. a. folgendes aus:

Das Weltgeſchehen {teht im Zeichen
großer Auseinanderſetzungen. Das Alte
beginnt zu ſtürzen, Ueberlieferungen,
Traditionen werden beſeitigt. Es iſt
mehr als ein Stürzen von Skaatsformen!
Nicht Menſchen werden beſeitigt, ſon-
dern Welkanſchaunugen werden geſtürzt.
Jn dieſem großen Heſchehen iſt Leutſch
land nur ein Spielball fremder Mächte.
Hält dieſe Entwicklung ein weiteres
Jahrzehnt an, ſo iſt zu befürchken, daß
Deulſchland als Macht von Weltbedeu-
kung vollſtändig ausſcheidet. In dieſem
Kampf iſt das Schickſal des Einzelnen,
einer Stadt mit dem des Volksganzen
unlösbar verbunden. Die Enkſcheidung
fällt darüber ‚ob ein Bolk als Ganzes
zu leicht befunden wird oder nicht. Wir
Nakionalſozialiſten kämpfen für eine
neue Jdee und die alten 3deale unſeres
Volkes. Heute beſtehen zwei Extreme
die ſich hart befeinden; auf der einen
Seite der Marxismus in Reinkultut, auf
der anderen der Nationalſozialismus.
Die bürgerliche Parteiwelt war und iſt
der Schrittmacher der Sozialdemokrakie
und beide ſind die Schrittmacher des
Kommuni smus. In zehn Jahren wird
es keine bürgerlichen Parteien mehr ge-
ben, wie auch keine ſo —2 mar-
riſtiſche Partei. Nur * die beiden
erkremen Parteien, die zum Schickſals
kampf ankreken — oder der Kampf iſt bis
dahin bereits entſchieden.

Die jüngſte Notverordnung richtet ſich
gegen die nakionalſozialiſtiſche Bewegung.
Die heutigen Regierungsparkeien *—
in uns einen machtvollen Faktor, den ſie

glauben, bekämpfen zu müffen. Die
Grundlage dieſer unſerer Macht iſt das
Bekennknis zum gemeinſamen olks-

kum. Mit Klaſſenkämpfen können wir
keinen Schickſalskampf durchführen.

Jn ſeinem Schlußwort begründete |
Hitler die Beſtrebungen der Bewegung,
das Volk zur Selbſtverteidigung zu er-
ziehen. Die Partei hat nicht —
grundſähe im Auge, ſondern es geht ihr
auch hier wieder um das Vakerland, wäh-
rend die Sozialdemokraten der Panzer
kreuzer Rate nur ihre Zuſtimmung ga-
ben, weil ſie ihre Partei in ihrem Be-
ſtand bedroht ſahen. Wenn aber die
Exiſtenz des Valerlandes ihre Zuftim- |
mung erforderlich gemacht hätte, dann
häkken die Sozialdemokraten die Rate
gewiß abgelehnt. Die Welle des 14. Sep-
fember war die erſte Welle, die vom
MNationaljozialismus aus über das Land
ging. Auf dieſe erſte Welle wird es eine
zweite, und wenn es ſein muß, auch eine
dritte folgen, bis das lehte Bollwerk ge-
nommen iſt.

Abgeordneten die Neinuns vertreten, es |
müßte im Reichstage Wandel geschaffen |
werden.

5. sollen einzelne den dringenden
Wunseh nach positiver Arbeit geäußert
haben, und

6. und letztens vill man das verwerten
was man von den Nationalsozialisten ge-
lernt hat; man vill ins Volk hinunter- |
steigen, um es über die Notwendigkeit |


hofes die Versammlungen, zu deren
Massenbesuch durch Plakate aufgerufen
wird, jagen, hat der Abgeordnete Trevi-


4 Abgeordneten je ein Taxi zum persön- |
lichen Besuch der konservativen Wähler- |
massen gemietet; es steht zu erwarten,
dab die Besuche an einem Tage zwischen |
10 und 12 Uhr erledigt sind, und somit |
Leine allzu große Belastung 8 die rartei


Hoffentlich besueht er : auch * ——


* Y X
 
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