Jahrg. / Nr, 36
Seite 5
Aus Nah
Sier Selbſtmorde
und Seibfimordverſuche.
Mannheim, 5. Mai.
Jn einem Hauſe in der äußeren Quer-
aße wurde Dienstag früh ſtarker Gasge-
U bemerkt und daraufhin die Polizei ge-
en. Dieje drang dann in die Wohnung
t Familie Bakinsky ein und fand da-
gegangenen
Uhen fein. *
Am Tage vorher verſuchte ein 53 Jahre
er Schiffsführer durch Einatmen von Gaͤs
das Leben zu nehmen. Sein Hausherr
Urde durch das Stöhnen des Lebensmüden
wden Gasgeruch aufmerkjam und fand
Familienſtreitigkeiten zu
18* und er wiederholt Selbſttökungs-
ichken äußerte, wurde er ebenſo wie der
ſſtgenanntè in das Krankenhaus überführt.
Mannheim, LMai. Schwerer Motorrad-
1 In der Nacht zum 3. ds. Mts. fuhr ein
Jahre alter Matroje, ohne im Beſig eines
Peccfcheins zu fein, mik einem Mokokrad in
8 Wucht gegen eine Gaslaterne und von da
en ein Hausmauer. Er wurde vom Rade ge-
Luderk, und gegen die Mauer geworfen, wo
mit ſchweren Verletzungen bewußtlos liegen
Der Berunglückte wurde in das Kranken-
üs überführt.
Parkplatz oder Kaffee?
eben werden. Doch was alles auch gemacht
*, nichts ijft vollkommen. So auch die fog.
lacbaukanalifation“, die an warmen Tagen,
e gejagt, übel duftet und ſicher nicht zur
Ung des Fremdenverkehrs beiträgt.
8g S0r einigen Tagen ſtellte der auf der Seite
i Parkplaßes wohnende Kaffee-Befiger Hahn
“ Tiſche mit Stühlen und das Ganze umgeben
I, Sierbäumen vor fein Haus auf den
8 Dicht daneben iſt der Marktbrunnen.
N TRfplakaufwärtks iſt nicht mehr viel PlabG, ſo
9— dann alle Autos vor den Gefchäftshäufern
nnteren Teiles des Parkplatzes parken müſ-
Eopyright by Auguſt Scherl.
5, Fortſehung.
q Petra ging in dieſen Vierkelſtunochen
c_]’oebt aus fich heraus als ſonſt. Es tat ihr
8 vohl mit einem nakürlichen, harmoniſchen,
1 46 Menſchen zu ſprechen. Der
4 Optimismus, der von der Geheim-
in ausffrahlte, hüllfe fie jo ein, daß fie
8 bald ganz geborgen fühlke. Die alte
ſchien es gewohnt, von jungen Leuken
Sie
del einſames Weſen war. „Bon ihrem
las man viel.
Oören den verſchiedenſten Richtungen an.
n gehabt.“
— Partei hat ihn mir zu ſeinen Leb-
* entzogen — und nach feinem Tod
te fie mir nichts mehr zu biefen.”
Eine nachdenkliche kleine Pauſe. Armes
* dackie Frau Zeck und zog im Wei-
Leben Petras Arm feſter an ſich. „Und
* Sie mir einmal — wenn Sie mir über-
‚PE vertrauen wollen — ‚wie war Ihr
ter im Leben eigentlich?“
und Fern.
jen. Bei großem Verkehr wirkk das unter Um-
ſtänden ſchädigend.
Das Kaffee Hahn iſt ja bekannklich das Kaffee
des auserwählten Volkes Ob das mit der po-
litiſchen Einſtellung des Beſitzers zuſammenhängt
oder mit ekwas anderem, ſei 4 eſtellt.
Jedenfalls eines ſteht feſt: Durch die Auf-
ſtellung dieſes Freilichtkaffees! wird der an ſich
4 nicht beſonders große Parkplah noch ver-
leinert und bei einem großen Andrang müſſen
die Aukos, wenn kein 8 mehr da ift, gen
Rothenburg fahren (frei nach Schneider Roth!).
Die Markkplahanwohner würde es aber be-
ſtimmt intereſſieren, ob und wie hoch die Miete
hierfür ijft, damit ſie ſich gegebenenfalls auch ein
Stück Markiplag paͤchten können. Wo dann
wohl die Autos parken? — — — Ba.—
Mosbach, den 3. Mai. (Sonnkagszug.) Der
erſte Sonnkag im Wonnmonat Sonne ergießt
ſich, durch die Wolken hervorbrechend, lachend
über das Tal. Die blühenden Bäume und die
friſchgrünen Wälder verkünden, daß der Mai
8 iſt. Ueberall in den Straßen der
kadt Kinder mit leuchtenden Augen, Sonntags-
ſtecken in der Hand. ;
Es wimmelt von Menſchen. Um einhalb vier
Uhr ſeht ſich der Zug vom Bahnhof aus in Be-
wegung. Radfahrer mit bunt gejhmückten Rä-
chulkinder in langen Reihen mit Sonn-
Schnittergruppen, Waldarbeiter,
Frühlingswagen, Märchendarftellungen wie Rot-
käppchen mit dem Wolf, Schneewilichen und die
gruppen, eine originelle Poſtkutſche, Minzerwa-
gen, Darſtellungen des Winters, Bäckergruppen
mit rieſigen Bretzeln an den 4 Bogel-
neſtergruppen, Storch und Haſe ziehen vorüber.
Die Feuerwehrkapelle ſtelll die Marſchmuſik.
Naͤch dem Zug durch die Stadt ſammelt ſich
alles auf dem Plag bei der Trockenhalle. Die
Kinder führen Reigen auf. Der Winter wird
verbrannt. Die Preisverteilung findet ſtatt.
Wir freuen uns, daß ſich auch in dieſem Jahr
wieder die Leute gefunden hHaben, die in unei-
gennütziger Weiſe ihr Organijations- und Deko-
rationstalent in den Dienſt der Sache geſtellt
Schule (auch von auswärts) ſich beteiligte
Etwas fiel uns befrenidend auf: arum
wundert hat uns auch, daß die Mufik das
Müllerlied ſpielte. Das war doch eigentlich
{taatsgefährlich!
Eberbach, 5. Mai. (Tagung des Bezirks-
wohnungsverbandes Heidelberg.) Der Bezirks-
wohnungsverband Heidelberg kritt am Mittwoch
im GSGigungsjaale des hieſigen Rathaufes zu fei-
ner Bezirksverſammlung zuſammen.
Adelsheim, 5. Mai. (Für den Verkehr wie-
der freigegeben) Die. in der vergangenen Woche
4 ornahme von — für den
erkehr geſperrte Kirnaubrüche iſt ſeit Sams-
tag wieder 24 Die eiſernen Brücken-
fräger ſind dem Verkehr entſprechend verſtärkt
worden.
(:) unterſchefflenz. Am Montag hielt die hie-
Ein- und Verkaufsgenoſſenſchaft eine Mit-
gliederverfamlung ab, in der über die Gründung
einer Eierverwertungs Genoſſenſchaft beraten
wurde Nach der Bekannkgaͤhe des Beitrages
und der Haftſumme ſetzten ſich beſonders der
Vorſitzende Koc) und der Bürgermeiſter Käl-
ber für den Beitritt ein. Sie erklärfen, daß
ſich auf eine andere Art keine Abſatzmöglichkeſt
„Ein wirkliches Leben lebte er ja gar
nicht,“ ſagte Petra. Ein melancholiſches,
etwas bitteres Lächeln ſtand auf ihrem Ge-
ſicht. „Die Partei war ihm alles: Glück,
Gott, Zeit, Familie, Arbeit, Erfolg. Sein
Lebenselement war die Wahlperiode. Da
verdreifachte er ſich an Energie Oft meh-
rere Reden an einem Tage. Und dazwiſchen
die Reiſen. Er ſcheuke unterwegs keine
Strapazen. Wenn der D.-Zug nicht zurecht
kam, wurde im Auto ein Achtzigkilometer-
kempo angeſchlagen. Und natürlich mußte
oft das Flugzeug aushelfen Funderktau-
ſende wollten ihn im Verlauf einer Woche
hören. Wenn er zurückkehrte, dann ſtrahlte
er doch immer vor Befriedigung Wir ver-
ſtanden uns in ſeinen letzken Lebensjahren
rechk ſchlecht. Er nahm mir’s wohl übel, daß
ich nicht regen Anteil an ſeinen Triumphen
nahm. Meine Sleichgültigkeit der Partei
gegenüber verdroß ihn Ich habe es ihm ja
nie gefagt, aber wenn er ſo geſchäftig von
ſich und ſeiner Miſſion erfüllt, den Beifall
noch in den Ohren, heimkam und mich flüch-
tig auf die Stirn küßte, dann hakte ich im-
mer das Gefühl: er unterſcheide ſich eigent-
lich in nichks von einem verwöhnken Opern-
kenor, der überall dieſelbe Arie ſingt.“
„Sm. — Und Ihre Frau Mutter?“
„Mama iſt früh geſtorben. Als ich in
Quarka ſaß. Das iſt nun ſchon über ein
Duhend Jahre hHer. Sie muß ſehr ſtolz auf
Vaters wachſende Erfolge geweſen ſein.
Wenigſtens fühlte ich es wie einen verſteck-
ken Vorwurf für mich aus manchem Aus-
ſpruch heraus, den er mir gegenüber kat.“
„Die Jungens brechen heute abend hof-
fenilich keine Reichstagsdebalte vom Zaun.
Ich glaube, ich wäre ein undankbarer Iribü-
nenbejucher, wenn Iulius wieder ſein Para-
depferd aus der Bor herausholte. Für ih
x
höte Die Abſtimmung ergab, daß zwei Drittel
der Bauern den Beikritt ablehnen. Es ift ja auch
erklärlich, denn gerade die Eierverwertung leidet
in erſter Linie nicht unter mangelhafter Organi-
jation, ſondern unker der Konkurrenz des Aus-
landes, vor allem Polens.
c:) Gauangelloch. (Silberne Hochzeit) Am
Sonnkag feierlen Bäckermeiſter Ludwig Emert
und Frau das Feſt der Silbernen Hochzeit. Am
Abend brachte der Muſikverein, 44* Vor-
ſihender Hetr Emert ift, dem Zubelpaar ein
Ständchen dar. Auch wir gratulieten zum Sil-
bernen Hochzeitsfeſt und wünſchen, daß ſie noch
das Goldene erleben dürfen.
)* Niederfchopfheim, L Mai. Biedergewählh.
Bei der Bürgermeifterwahl am Sonntag wurde
der ſeitherige Bürgermeifter Wilhelm Löffler
wiedergewählt. Löffler tritt ſomit in ſeine 4
Amtsperiode.
Aus der Pfalz.
Mißtrauensantrag
gegen Bürgermeiſter Forthuber.
(!) Neuſtadt, 4. Mai. Stadtrat Stamer hat
im Stadtrat Neuftadt folgenden Ankrag einge-
bracht: Der Stadtrat wolle beſchließen:
erſte Bürgermeiſter Dr. Forthuber
befißt nicht mehr das Vertrauen des Stadt-
rats.“ Der Antrag wird mit dem Urteilsſpruch
des Frankenthalet Schwurgerichts im Mein-
eidsprozeß Schneider begründet. Durch die Frei-
ſprechung Schneiders ſei in der Perſon des Or.
Forthuber dem rein privaten oder Parteinter
eije enfrückt und zu einer Schickſalsfrage für die
Stadt geworden.
(!) Neuſtadt a. S. 5. Mai. 4 die Fremden-
legion geflohen?) Noch immer flüchtig iſt der bei
der Orkskrankenkafje Neuſtadt tätig geweſene
Angeſtellte Paul Koch, der nach —
en von Amtsgeldern ſpurlos verſchwunden iſt.
an nimmk an, daß ſich Koch in die Fremden-
legion begeben hat, zumal er vor kurzem einen
Brief von ſeinem Bruder erhalten hat, der ſich
gleichfalls in der Fremdenlegion befindet.
(!) Pirmaſens, 5. Mai. (Reichspräſident als
Pate.) Die Eheleute Heinrich Zick haͤtten das
Glück, ihrem ſiebenken Jungen das Leben ſchen-
ken zu können. Aus dieſem Anlaß hat ihnen
der Reichspräſident ein EChrendiplom und ein
Geldgeſchenk überſandt und zugleich die Paten-
ſchaft übernommen.
Hb Au (ſueiiſlun:
Ein Jahr Zuchthaus wegen Meineid.
Enkſprechend dem Ankrage des Staatsan-
waltes verurteilfe das Karlsruher Schwurgericht
den 25 Zaͤhre alten ledigen Landwirt Adolf
Chriſtian Wilſer aus Singen wegen Weeineids
zu einem Jahr Zuchthaus 544 zwei Mona-
ien Unterfuchungsbaft ſowie drei Zahren Ehrver-
luſt und dauernde Eidesunfähigkeit. Wie der An-
eklagte in der Verhandlung zugab, hatte er bei
?einet ‘Bernebmun% als Zeuge in einem Unter-
haltsprozeß am 9. September vorigen Jahres vor
war doch Aſtern der einzige Mann im
Reich, der dem Baterland und nicht der
Partei diente.“
„Ich bin von Hauſe aus keine Bilder-
ſtürmerin, gnädige Frau. Und gar in ſolchen
Fällen weiß ich wundervoll zu ſchweigen.
Denn Begeiſterung iſt ja an ſich ekwas ſo
Schönes.“ ;
„Ich ſehe ſchon, liebes Fräulein Aſtern,
ich muß dafür forgen, daß Sie bald einen
netten Mann bekommen. Ihre Einjamkeit
bedeutet ja einen ſündhaften Verluſt. War-
um ſollen all die klugen Sachen, die Sie zu
ſagen wiſſen, keinen verſtändigen Mithörer
finden? Am liebſten würde ich ſogleich ein
Komblott mit Ihnen fchmieden. Mein
Jüngſter, der Benjamin, macht mir nämlich
ein bißchen Sorge. Den müßte ein fabelhaft
geſcheites Mädel mal am Ohrläppchen krie-
gen und küchkig zauſen, damit er ſich be-
finnk und dieſer ſchrechlich blonden Frau Suſi
oder Sujanna den Laufpaß gibt. Aber
wenn ſich Mütter einmengen, dann erreichen
ſie ja meift gerade das Gegenteil.“
Petra war es durch und durch gegangen,
als der Name der Fremden fiel. Sie haͤtte
nicht angenommen, daß der Klatſch aus der
Penſton ſchon bis hierher gedrungen ſei.
Sie ſelbſt wollte mit keiner Silbe auf das
Thema eingehen Frau Zeck erwarkete es
auch nicht, ſie war jeßt enkſchloſſen, ins Haus
einzufrefen: das Himmelsfeuerwerk erloſch
und man ſah ſchon den Atem.
Als Frau Zeck mit ihrem Beſuch in die
Diele gelangte, wo im engliſchen Kamin ein
Luftfeuerchen brannte, gab es einen großen
Aufſtand. Die drei Äälteften Söhne des
Hauſes erhoben ſich ſchartend und kamen
den Einkretenden entigegen. „Hier meine
Jungens“, ſtellte Frau Zeck das Biertel-
dußend kutzethand vor. „Und hier Fräu-
Schiffahrtsdienſt (Hapag).
1. Von Zaͤmburg -Cuxhaven nach New-York
D. Hamburg Abft. 7. Mai Ank. 15. Mal
D. Deut{hland Abft. 14. Mai QAnk. 22, Mai
M. S. Milwankee, Abft. 16. Mai, Ank. 27. Mai
2. Bon New-York nach Curhaven bezw.
Hamburg.
D. New-VYork, Abft. 7. Mai, Ank. 15. Mai
D, Eleveland, Abft. 12. Mai, Ank. 24. Mai
O. Alb. Ballin, Abft. 14. Mai, Ank, 22. Mai.
3. Von Hamburg nach Kanada (Halifar)
O. Milwaukee Abf. 16. Mai, Ank. 25, Mal
O. Eleveland, 4 7. Juni, Ank. 17. Juni
D, St. Louis, Abft. 27. Iuni, Ank. 6. Iuli.
4. Bon Hamburg nach Nordamerika-Weftküfte:
(Durch den Panamakanal)
M. S. Los Angeles Abfahrt 23. Mai
5. Hamburg Südamerika Oſtküſte.
(Brafil- und La-Plata-Dienft)
D, Baden legal)rt 16. Mai
D. General St. Martin Abfahrt 29. Mai.
6. Hamburg Mittelamerika.
QM. S. Ornioco ‘llbgabrt 16.. Mai,
O. Galieia Abfahrt 30. Mai.
7. Bamiburg Afrika.
In Verbindung mit der Woermann Linie,
der Deutſchen Oft-Afrika-Linie und der
Hamburg-Bremer-Afrika-Linie).
D, Adolf Moermann 2 2, Mai
D, Wahehe Abfahrt 3. Mai
2 — — 2 16. Mai
D. Uffukumma Abfahrt 16. Mai
8. Hamburg Aiederländiſch Indien.
Gurch den Suez-Kanal).
D, Menes Abfahrt 23. Mai
M. S. Heidelberg Abfahrt 20. Juni
Wetter⸗Nachrichten.
2 — —
— — Luftdruc — *—
ntedrigite| höchite| 5.5. * 2 5.5. |6.5. | 5.5. | 6.5,
11° | 21° | 737,5| 746,5| 79%, | 43, | &S, | SO,
Weltervorherſage: Meiſt heiter und trochen.
am Tage wieder anſteigende Temperatur, mäßige
Windbewegung. Nachts leichter Bodenfroſt.
Waſſerſtandsnachrichten.
Neckar:
6, Mai: Bortag:
Mannhelm: 4,31 463 .
Heidelberg: 2,75 2,65
NReckarfteinach: 2,24 1,94
öag{tfelb 1,59 1,49'
Heilbronn 1,65 —
Plochingen 0,75 0,80
Ahein:
6, Mai: Bortag
Schufterinfel: 1,70 1,73
Kehl: 3 16 2,28
Maxau: 5,02 5,26
Mannbeim: 4,29 469
Caub: 3,16 3,47
Köln: 3,58 3,99
lein Petra Aſtern, angehende Juriſtin, Dok- .
tor, was ihr wollt, vor allem aber meine
jüngſte Freundin.“ '
Jn dem Halbdunkel konnte Peira die
„Jungens“ nicht recht erkennen. Das hinter
ihnen mit eingekrekene alte Geſellſchafkofraͤu⸗
lein machte jeht aber Licht, und da hakte
Pekra Mühe, ihre Verblüffung zu verber-
gen Die „Jungens“ waren nämlich drei
Männer von gut über vierzig Jahren. Ben-
jamin, das„Neſthähkchen“, der ja auch ſchon
auf die Mitte der Dreißig zuſteuerte, befand
ſich nicht dabei. Frau Zeck gab in ihrer
humorvollen Ark noch ein paar Erläuterun-
gen über ihre Söhne, und es wirkte ſehr
luſtig wie die fich’s ſcheinbar geſchmeichelt
gefallen ließen, um dann kampfluſtig ihre Er-
widerungen anzubringen. Das ſtand füt
etra ſofort feſt: ſie ſchwärmken für ihre
tutter, nein, ſie vergoͤtterten ſie. Uebri
gens war es geradezu lächerlich, wie ähnlich
die Augen all dieſer Menſchen waren: das-
felbe helle, ſtrahlende Blau der Mutter ganz
ebenſo wie Benjamin es hafte. Auch im
Gehaͤben, in der übrigen Erſcheinung glichen
die Brüder einander: groß, gewichtig, breit-
ſchultrig wie die Mutter waren fie, auf-
rechl, fraglos nicht unbedeutende Männer.
Laͤuter Iunggefellen“, ſagte Frau Zeck, „ift
es nichk unerhört?“
Der Aelkeſte, Dr. Auguſt Zeck, der das
Erbe des Vaters übernommen Hhatte, die
Rieſenpraxis des Sanatorinms in Nikolasſee
wandte ein: Dieſe Bemerkung, mein
nädiges Fräulein, pflegt Mummi gewohn-
——— einzuſtreuen, damik darauf einer -
von uns galanfk-verfchlagen erwidern kann:
wir häffen’s zu Hauſe uf, Mummi ſei
uns kein ande-
tes Meib unter der Sonne mehr gefallen
kann.“ ; E
Gortſehung folgt.) —
Seite 5
Aus Nah
Sier Selbſtmorde
und Seibfimordverſuche.
Mannheim, 5. Mai.
Jn einem Hauſe in der äußeren Quer-
aße wurde Dienstag früh ſtarker Gasge-
U bemerkt und daraufhin die Polizei ge-
en. Dieje drang dann in die Wohnung
t Familie Bakinsky ein und fand da-
gegangenen
Uhen fein. *
Am Tage vorher verſuchte ein 53 Jahre
er Schiffsführer durch Einatmen von Gaͤs
das Leben zu nehmen. Sein Hausherr
Urde durch das Stöhnen des Lebensmüden
wden Gasgeruch aufmerkjam und fand
Familienſtreitigkeiten zu
18* und er wiederholt Selbſttökungs-
ichken äußerte, wurde er ebenſo wie der
ſſtgenanntè in das Krankenhaus überführt.
Mannheim, LMai. Schwerer Motorrad-
1 In der Nacht zum 3. ds. Mts. fuhr ein
Jahre alter Matroje, ohne im Beſig eines
Peccfcheins zu fein, mik einem Mokokrad in
8 Wucht gegen eine Gaslaterne und von da
en ein Hausmauer. Er wurde vom Rade ge-
Luderk, und gegen die Mauer geworfen, wo
mit ſchweren Verletzungen bewußtlos liegen
Der Berunglückte wurde in das Kranken-
üs überführt.
Parkplatz oder Kaffee?
eben werden. Doch was alles auch gemacht
*, nichts ijft vollkommen. So auch die fog.
lacbaukanalifation“, die an warmen Tagen,
e gejagt, übel duftet und ſicher nicht zur
Ung des Fremdenverkehrs beiträgt.
8g S0r einigen Tagen ſtellte der auf der Seite
i Parkplaßes wohnende Kaffee-Befiger Hahn
“ Tiſche mit Stühlen und das Ganze umgeben
I, Sierbäumen vor fein Haus auf den
8 Dicht daneben iſt der Marktbrunnen.
N TRfplakaufwärtks iſt nicht mehr viel PlabG, ſo
9— dann alle Autos vor den Gefchäftshäufern
nnteren Teiles des Parkplatzes parken müſ-
Eopyright by Auguſt Scherl.
5, Fortſehung.
q Petra ging in dieſen Vierkelſtunochen
c_]’oebt aus fich heraus als ſonſt. Es tat ihr
8 vohl mit einem nakürlichen, harmoniſchen,
1 46 Menſchen zu ſprechen. Der
4 Optimismus, der von der Geheim-
in ausffrahlte, hüllfe fie jo ein, daß fie
8 bald ganz geborgen fühlke. Die alte
ſchien es gewohnt, von jungen Leuken
Sie
del einſames Weſen war. „Bon ihrem
las man viel.
Oören den verſchiedenſten Richtungen an.
n gehabt.“
— Partei hat ihn mir zu ſeinen Leb-
* entzogen — und nach feinem Tod
te fie mir nichts mehr zu biefen.”
Eine nachdenkliche kleine Pauſe. Armes
* dackie Frau Zeck und zog im Wei-
Leben Petras Arm feſter an ſich. „Und
* Sie mir einmal — wenn Sie mir über-
‚PE vertrauen wollen — ‚wie war Ihr
ter im Leben eigentlich?“
und Fern.
jen. Bei großem Verkehr wirkk das unter Um-
ſtänden ſchädigend.
Das Kaffee Hahn iſt ja bekannklich das Kaffee
des auserwählten Volkes Ob das mit der po-
litiſchen Einſtellung des Beſitzers zuſammenhängt
oder mit ekwas anderem, ſei 4 eſtellt.
Jedenfalls eines ſteht feſt: Durch die Auf-
ſtellung dieſes Freilichtkaffees! wird der an ſich
4 nicht beſonders große Parkplah noch ver-
leinert und bei einem großen Andrang müſſen
die Aukos, wenn kein 8 mehr da ift, gen
Rothenburg fahren (frei nach Schneider Roth!).
Die Markkplahanwohner würde es aber be-
ſtimmt intereſſieren, ob und wie hoch die Miete
hierfür ijft, damit ſie ſich gegebenenfalls auch ein
Stück Markiplag paͤchten können. Wo dann
wohl die Autos parken? — — — Ba.—
Mosbach, den 3. Mai. (Sonnkagszug.) Der
erſte Sonnkag im Wonnmonat Sonne ergießt
ſich, durch die Wolken hervorbrechend, lachend
über das Tal. Die blühenden Bäume und die
friſchgrünen Wälder verkünden, daß der Mai
8 iſt. Ueberall in den Straßen der
kadt Kinder mit leuchtenden Augen, Sonntags-
ſtecken in der Hand. ;
Es wimmelt von Menſchen. Um einhalb vier
Uhr ſeht ſich der Zug vom Bahnhof aus in Be-
wegung. Radfahrer mit bunt gejhmückten Rä-
chulkinder in langen Reihen mit Sonn-
Schnittergruppen, Waldarbeiter,
Frühlingswagen, Märchendarftellungen wie Rot-
käppchen mit dem Wolf, Schneewilichen und die
gruppen, eine originelle Poſtkutſche, Minzerwa-
gen, Darſtellungen des Winters, Bäckergruppen
mit rieſigen Bretzeln an den 4 Bogel-
neſtergruppen, Storch und Haſe ziehen vorüber.
Die Feuerwehrkapelle ſtelll die Marſchmuſik.
Naͤch dem Zug durch die Stadt ſammelt ſich
alles auf dem Plag bei der Trockenhalle. Die
Kinder führen Reigen auf. Der Winter wird
verbrannt. Die Preisverteilung findet ſtatt.
Wir freuen uns, daß ſich auch in dieſem Jahr
wieder die Leute gefunden hHaben, die in unei-
gennütziger Weiſe ihr Organijations- und Deko-
rationstalent in den Dienſt der Sache geſtellt
Schule (auch von auswärts) ſich beteiligte
Etwas fiel uns befrenidend auf: arum
wundert hat uns auch, daß die Mufik das
Müllerlied ſpielte. Das war doch eigentlich
{taatsgefährlich!
Eberbach, 5. Mai. (Tagung des Bezirks-
wohnungsverbandes Heidelberg.) Der Bezirks-
wohnungsverband Heidelberg kritt am Mittwoch
im GSGigungsjaale des hieſigen Rathaufes zu fei-
ner Bezirksverſammlung zuſammen.
Adelsheim, 5. Mai. (Für den Verkehr wie-
der freigegeben) Die. in der vergangenen Woche
4 ornahme von — für den
erkehr geſperrte Kirnaubrüche iſt ſeit Sams-
tag wieder 24 Die eiſernen Brücken-
fräger ſind dem Verkehr entſprechend verſtärkt
worden.
(:) unterſchefflenz. Am Montag hielt die hie-
Ein- und Verkaufsgenoſſenſchaft eine Mit-
gliederverfamlung ab, in der über die Gründung
einer Eierverwertungs Genoſſenſchaft beraten
wurde Nach der Bekannkgaͤhe des Beitrages
und der Haftſumme ſetzten ſich beſonders der
Vorſitzende Koc) und der Bürgermeiſter Käl-
ber für den Beitritt ein. Sie erklärfen, daß
ſich auf eine andere Art keine Abſatzmöglichkeſt
„Ein wirkliches Leben lebte er ja gar
nicht,“ ſagte Petra. Ein melancholiſches,
etwas bitteres Lächeln ſtand auf ihrem Ge-
ſicht. „Die Partei war ihm alles: Glück,
Gott, Zeit, Familie, Arbeit, Erfolg. Sein
Lebenselement war die Wahlperiode. Da
verdreifachte er ſich an Energie Oft meh-
rere Reden an einem Tage. Und dazwiſchen
die Reiſen. Er ſcheuke unterwegs keine
Strapazen. Wenn der D.-Zug nicht zurecht
kam, wurde im Auto ein Achtzigkilometer-
kempo angeſchlagen. Und natürlich mußte
oft das Flugzeug aushelfen Funderktau-
ſende wollten ihn im Verlauf einer Woche
hören. Wenn er zurückkehrte, dann ſtrahlte
er doch immer vor Befriedigung Wir ver-
ſtanden uns in ſeinen letzken Lebensjahren
rechk ſchlecht. Er nahm mir’s wohl übel, daß
ich nicht regen Anteil an ſeinen Triumphen
nahm. Meine Sleichgültigkeit der Partei
gegenüber verdroß ihn Ich habe es ihm ja
nie gefagt, aber wenn er ſo geſchäftig von
ſich und ſeiner Miſſion erfüllt, den Beifall
noch in den Ohren, heimkam und mich flüch-
tig auf die Stirn küßte, dann hakte ich im-
mer das Gefühl: er unterſcheide ſich eigent-
lich in nichks von einem verwöhnken Opern-
kenor, der überall dieſelbe Arie ſingt.“
„Sm. — Und Ihre Frau Mutter?“
„Mama iſt früh geſtorben. Als ich in
Quarka ſaß. Das iſt nun ſchon über ein
Duhend Jahre hHer. Sie muß ſehr ſtolz auf
Vaters wachſende Erfolge geweſen ſein.
Wenigſtens fühlte ich es wie einen verſteck-
ken Vorwurf für mich aus manchem Aus-
ſpruch heraus, den er mir gegenüber kat.“
„Die Jungens brechen heute abend hof-
fenilich keine Reichstagsdebalte vom Zaun.
Ich glaube, ich wäre ein undankbarer Iribü-
nenbejucher, wenn Iulius wieder ſein Para-
depferd aus der Bor herausholte. Für ih
x
höte Die Abſtimmung ergab, daß zwei Drittel
der Bauern den Beikritt ablehnen. Es ift ja auch
erklärlich, denn gerade die Eierverwertung leidet
in erſter Linie nicht unter mangelhafter Organi-
jation, ſondern unker der Konkurrenz des Aus-
landes, vor allem Polens.
c:) Gauangelloch. (Silberne Hochzeit) Am
Sonnkag feierlen Bäckermeiſter Ludwig Emert
und Frau das Feſt der Silbernen Hochzeit. Am
Abend brachte der Muſikverein, 44* Vor-
ſihender Hetr Emert ift, dem Zubelpaar ein
Ständchen dar. Auch wir gratulieten zum Sil-
bernen Hochzeitsfeſt und wünſchen, daß ſie noch
das Goldene erleben dürfen.
)* Niederfchopfheim, L Mai. Biedergewählh.
Bei der Bürgermeifterwahl am Sonntag wurde
der ſeitherige Bürgermeifter Wilhelm Löffler
wiedergewählt. Löffler tritt ſomit in ſeine 4
Amtsperiode.
Aus der Pfalz.
Mißtrauensantrag
gegen Bürgermeiſter Forthuber.
(!) Neuſtadt, 4. Mai. Stadtrat Stamer hat
im Stadtrat Neuftadt folgenden Ankrag einge-
bracht: Der Stadtrat wolle beſchließen:
erſte Bürgermeiſter Dr. Forthuber
befißt nicht mehr das Vertrauen des Stadt-
rats.“ Der Antrag wird mit dem Urteilsſpruch
des Frankenthalet Schwurgerichts im Mein-
eidsprozeß Schneider begründet. Durch die Frei-
ſprechung Schneiders ſei in der Perſon des Or.
Forthuber dem rein privaten oder Parteinter
eije enfrückt und zu einer Schickſalsfrage für die
Stadt geworden.
(!) Neuſtadt a. S. 5. Mai. 4 die Fremden-
legion geflohen?) Noch immer flüchtig iſt der bei
der Orkskrankenkafje Neuſtadt tätig geweſene
Angeſtellte Paul Koch, der nach —
en von Amtsgeldern ſpurlos verſchwunden iſt.
an nimmk an, daß ſich Koch in die Fremden-
legion begeben hat, zumal er vor kurzem einen
Brief von ſeinem Bruder erhalten hat, der ſich
gleichfalls in der Fremdenlegion befindet.
(!) Pirmaſens, 5. Mai. (Reichspräſident als
Pate.) Die Eheleute Heinrich Zick haͤtten das
Glück, ihrem ſiebenken Jungen das Leben ſchen-
ken zu können. Aus dieſem Anlaß hat ihnen
der Reichspräſident ein EChrendiplom und ein
Geldgeſchenk überſandt und zugleich die Paten-
ſchaft übernommen.
Hb Au (ſueiiſlun:
Ein Jahr Zuchthaus wegen Meineid.
Enkſprechend dem Ankrage des Staatsan-
waltes verurteilfe das Karlsruher Schwurgericht
den 25 Zaͤhre alten ledigen Landwirt Adolf
Chriſtian Wilſer aus Singen wegen Weeineids
zu einem Jahr Zuchthaus 544 zwei Mona-
ien Unterfuchungsbaft ſowie drei Zahren Ehrver-
luſt und dauernde Eidesunfähigkeit. Wie der An-
eklagte in der Verhandlung zugab, hatte er bei
?einet ‘Bernebmun% als Zeuge in einem Unter-
haltsprozeß am 9. September vorigen Jahres vor
war doch Aſtern der einzige Mann im
Reich, der dem Baterland und nicht der
Partei diente.“
„Ich bin von Hauſe aus keine Bilder-
ſtürmerin, gnädige Frau. Und gar in ſolchen
Fällen weiß ich wundervoll zu ſchweigen.
Denn Begeiſterung iſt ja an ſich ekwas ſo
Schönes.“ ;
„Ich ſehe ſchon, liebes Fräulein Aſtern,
ich muß dafür forgen, daß Sie bald einen
netten Mann bekommen. Ihre Einjamkeit
bedeutet ja einen ſündhaften Verluſt. War-
um ſollen all die klugen Sachen, die Sie zu
ſagen wiſſen, keinen verſtändigen Mithörer
finden? Am liebſten würde ich ſogleich ein
Komblott mit Ihnen fchmieden. Mein
Jüngſter, der Benjamin, macht mir nämlich
ein bißchen Sorge. Den müßte ein fabelhaft
geſcheites Mädel mal am Ohrläppchen krie-
gen und küchkig zauſen, damit er ſich be-
finnk und dieſer ſchrechlich blonden Frau Suſi
oder Sujanna den Laufpaß gibt. Aber
wenn ſich Mütter einmengen, dann erreichen
ſie ja meift gerade das Gegenteil.“
Petra war es durch und durch gegangen,
als der Name der Fremden fiel. Sie haͤtte
nicht angenommen, daß der Klatſch aus der
Penſton ſchon bis hierher gedrungen ſei.
Sie ſelbſt wollte mit keiner Silbe auf das
Thema eingehen Frau Zeck erwarkete es
auch nicht, ſie war jeßt enkſchloſſen, ins Haus
einzufrefen: das Himmelsfeuerwerk erloſch
und man ſah ſchon den Atem.
Als Frau Zeck mit ihrem Beſuch in die
Diele gelangte, wo im engliſchen Kamin ein
Luftfeuerchen brannte, gab es einen großen
Aufſtand. Die drei Äälteften Söhne des
Hauſes erhoben ſich ſchartend und kamen
den Einkretenden entigegen. „Hier meine
Jungens“, ſtellte Frau Zeck das Biertel-
dußend kutzethand vor. „Und hier Fräu-
Schiffahrtsdienſt (Hapag).
1. Von Zaͤmburg -Cuxhaven nach New-York
D. Hamburg Abft. 7. Mai Ank. 15. Mal
D. Deut{hland Abft. 14. Mai QAnk. 22, Mai
M. S. Milwankee, Abft. 16. Mai, Ank. 27. Mai
2. Bon New-York nach Curhaven bezw.
Hamburg.
D. New-VYork, Abft. 7. Mai, Ank. 15. Mai
D, Eleveland, Abft. 12. Mai, Ank. 24. Mai
O. Alb. Ballin, Abft. 14. Mai, Ank, 22. Mai.
3. Von Hamburg nach Kanada (Halifar)
O. Milwaukee Abf. 16. Mai, Ank. 25, Mal
O. Eleveland, 4 7. Juni, Ank. 17. Juni
D, St. Louis, Abft. 27. Iuni, Ank. 6. Iuli.
4. Bon Hamburg nach Nordamerika-Weftküfte:
(Durch den Panamakanal)
M. S. Los Angeles Abfahrt 23. Mai
5. Hamburg Südamerika Oſtküſte.
(Brafil- und La-Plata-Dienft)
D, Baden legal)rt 16. Mai
D. General St. Martin Abfahrt 29. Mai.
6. Hamburg Mittelamerika.
QM. S. Ornioco ‘llbgabrt 16.. Mai,
O. Galieia Abfahrt 30. Mai.
7. Bamiburg Afrika.
In Verbindung mit der Woermann Linie,
der Deutſchen Oft-Afrika-Linie und der
Hamburg-Bremer-Afrika-Linie).
D, Adolf Moermann 2 2, Mai
D, Wahehe Abfahrt 3. Mai
2 — — 2 16. Mai
D. Uffukumma Abfahrt 16. Mai
8. Hamburg Aiederländiſch Indien.
Gurch den Suez-Kanal).
D, Menes Abfahrt 23. Mai
M. S. Heidelberg Abfahrt 20. Juni
Wetter⸗Nachrichten.
2 — —
— — Luftdruc — *—
ntedrigite| höchite| 5.5. * 2 5.5. |6.5. | 5.5. | 6.5,
11° | 21° | 737,5| 746,5| 79%, | 43, | &S, | SO,
Weltervorherſage: Meiſt heiter und trochen.
am Tage wieder anſteigende Temperatur, mäßige
Windbewegung. Nachts leichter Bodenfroſt.
Waſſerſtandsnachrichten.
Neckar:
6, Mai: Bortag:
Mannhelm: 4,31 463 .
Heidelberg: 2,75 2,65
NReckarfteinach: 2,24 1,94
öag{tfelb 1,59 1,49'
Heilbronn 1,65 —
Plochingen 0,75 0,80
Ahein:
6, Mai: Bortag
Schufterinfel: 1,70 1,73
Kehl: 3 16 2,28
Maxau: 5,02 5,26
Mannbeim: 4,29 469
Caub: 3,16 3,47
Köln: 3,58 3,99
lein Petra Aſtern, angehende Juriſtin, Dok- .
tor, was ihr wollt, vor allem aber meine
jüngſte Freundin.“ '
Jn dem Halbdunkel konnte Peira die
„Jungens“ nicht recht erkennen. Das hinter
ihnen mit eingekrekene alte Geſellſchafkofraͤu⸗
lein machte jeht aber Licht, und da hakte
Pekra Mühe, ihre Verblüffung zu verber-
gen Die „Jungens“ waren nämlich drei
Männer von gut über vierzig Jahren. Ben-
jamin, das„Neſthähkchen“, der ja auch ſchon
auf die Mitte der Dreißig zuſteuerte, befand
ſich nicht dabei. Frau Zeck gab in ihrer
humorvollen Ark noch ein paar Erläuterun-
gen über ihre Söhne, und es wirkte ſehr
luſtig wie die fich’s ſcheinbar geſchmeichelt
gefallen ließen, um dann kampfluſtig ihre Er-
widerungen anzubringen. Das ſtand füt
etra ſofort feſt: ſie ſchwärmken für ihre
tutter, nein, ſie vergoͤtterten ſie. Uebri
gens war es geradezu lächerlich, wie ähnlich
die Augen all dieſer Menſchen waren: das-
felbe helle, ſtrahlende Blau der Mutter ganz
ebenſo wie Benjamin es hafte. Auch im
Gehaͤben, in der übrigen Erſcheinung glichen
die Brüder einander: groß, gewichtig, breit-
ſchultrig wie die Mutter waren fie, auf-
rechl, fraglos nicht unbedeutende Männer.
Laͤuter Iunggefellen“, ſagte Frau Zeck, „ift
es nichk unerhört?“
Der Aelkeſte, Dr. Auguſt Zeck, der das
Erbe des Vaters übernommen Hhatte, die
Rieſenpraxis des Sanatorinms in Nikolasſee
wandte ein: Dieſe Bemerkung, mein
nädiges Fräulein, pflegt Mummi gewohn-
——— einzuſtreuen, damik darauf einer -
von uns galanfk-verfchlagen erwidern kann:
wir häffen’s zu Hauſe uf, Mummi ſei
uns kein ande-
tes Meib unter der Sonne mehr gefallen
kann.“ ; E
Gortſehung folgt.) —