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Unſere ſtudenkiſchen Verbindungen
erfreuen ſich von jeher des glühenden
Haͤſſes aller „Demokraten“ und was ſich
dazu rechnet. Zwar wat Metternich für
ſeine Perſon alles andere, wie Demobkrat,
aber er ſtand unker dem Einfluß von
Freimaurern, d. h. unter den weſtlichen
Gedanken, die unker der Flagge der
„Aufklärung“ reiſen. Dieſe halten im
18. Jahrhundert vergeblich verſucht, durch
die ſtudenkiſchen Orden der deutſchen Iu-
gend ihre Gedanken aufzupfropfen. Sie
ſcheiterten an dem geſunden Empfinden
der alten Landsmannſchafken, welche die
fremden Ideen ſehr bald reſtlos ablehn-
ten. Dieſe Landsmannſchafken — aus
denen die Korps hervorgingen — griffen
zurück auf ihre alten überlieferken Ge-
wohnheiten und Gebräuche und ſetzten
ſich in bewußten, ſcharfen Gegenſatz zu
den Orden, die während der Freiheits-
kriege den Boden verloren und nur noch
vereinzelt weiter vegelierten; ihre letzten
Reſte ſind in der Burſchenſchaft zu
ſpüren, bis ſie bald nach 1820 ganz ver-
ſchwanden. Dieſen Fehlſchlag haben die
„Aufklärer“ nie verwinden können; des-
halb ihre Abneigung gegen alles, was ſtu-
denkiſche Verbindung heißt. Jedes Mittel
der Berläumdung und Verdächkigung
war ihnen gerade gut genug. Die Ber-
ſie gingen unbeirrt ihren als richtig er-
kannten Weg und dehnken ſich immer
weiker aus. Ihre * Vielſeitigkeit
iſt nicht etwa ein Zeichen der inneren
Schwäche oder Zerſplitterung, ſondern im
Gegenkeil das Zeichen der geſunden Ent-
wicklung. Man vermeidet die Unifor-
mierung und läßt jeder Eigenark ihre
Freiheit. Deshalb ſehen wir heuke Korps-
Burſchenſchaften, Landsmannſchaften,
Turner ujw., die alle ihre beſonderen
Eigenarken aufweiſen, aber letzken Endes
alle auf dasſelbe Ziel losſteuern.
Wir wollen nun heute einmal unker-
ſuchen, worin dieſes eigentlich beſteht.
Fragt man den Studenten, wird man
jelten eine klare Ankwort erhalten. Man
weiß es nicht, man hat es nur im Emp-
finden, daß man einem Zdeal nachgeht,
das auf den deukſchen Jüngling — aber
auch nur auf den deuffchen! — einen be-
ſonderen Reiz und eine ſtarke An-
ziehungskraft ausübt.
Um dieſe Dinge zu verſtehen, müſſen
wir weik zurück gehen und uns bei den
allen Germanen umſehen. Es iſt eine
viel zu wenig heachtele Tatſache, daß un-
ſere ſtudenkifchen Verbindungen uraltes
Erbtum der Germanen bewahrt haben,
ohne es ſelbſt zu wiſſen. Die Zähigkeit,
mit der es ſich hälk und verkeidigt wird,
beweiſt, daß es tief im Blut verankerk iſt.
Damit erklärt es ſich aber auch, daß
Gaſtſpiel im Skadktheaker:
Amphytrion 38.
Komödie in 3 Akten.
Irgendwer (aber ein Ausländer) hak eine
Komödie geſchrieben, die wegen ihrer Be-
deukungsloͤſigkeit wohl ewig unbekannt ge-
blieben wäre, wenn ſie nicht das Eliſabelh
BergnerTheatergeſchäftsunternehmen „ent-
deckt“ hätte. Am Pfingſtſamstag ſammelte
ſich das „kunftverftändige“ Heidelberger Zhe-
aferpublikum, um die große Bergner in der
Stadthalle zu fehen. Es verlohnte ſich faſt,
bei dieſer Gelegenheit einmal weniger von
dort Gebokene als Thealer empfinden, zu
ſprechen. Man hatte — wie zumeiſt bei der-
artigen Gaſtſpielen — den Eindruck einer
Geſoͤllſchaftsmodeſchau (ſelbſtverſtändlich mit
Parade der letzten Abendtoiletten)! Neden
der Heidelberger Judenſchaft, die vielleicht
die raͤſſiſche Verbundenheik mit der großen
Eliſabeth gekrieben hatte, ſaßen alle Die-
jenigen dort, die gern einmal im Theater ge-
fehen ſein wollten. Ein Gaſtſpiel mit er-
höhken Preiſen iſt doch immerhin nichk all-
käglich.
Zum Stück ſelbſt! Amphikryon 38 iſt
eine Sudelei in griechiſcher Form drapiert.
Die einzige in den drei Akten aufſpürbare
Handlung iſt Ehebruch. Jupiter in Geſtalt
des Gallen im fremden Schlafzimmer zieht
ſich als Leitmotiv durch drei Akte. Verſchie-
dene Damen der Geſellſchafk waren begeiftert.)
Rebenbei einige Seitenhiebe über Krieg und
Frieden. Geſamknote: Gut koſcher. Einige
Fremdſtämmige es nicht verſtehen kön-
nen. Sie können es äußerlich nachahmen,
aber den wahren Sinn niemals verſtehen.
Sehen wir an einzelnen Sitten, wie ſie
entſtanden ſind.
Unſere ſtudentiſche Verbindung einer-
lei wie ſie ſich nennt, iſt eine Schwur-
brüderſchaft, wie der Ausdruck Korps-
bruder, Bundesbruder, Verbindungs
bruder uſw. zum Ausdruch bringk. Er iſt
nicht etwa von den verſchwundenen Or-
den oder den Freimaurerlogen übernom-
men, ſondern aͤllgermaniſchen Urſprungs.
In dem ländlichen Verkehr des ger-
allein die Sippe, auf die er geſellſchaftlich
angewieſen war. Die Begriffe der Nach-
barſchaft und Freundſchaft waren darin
eingeſchloſſen. Die Welt außerhalb dieſes
engen Gefichtskreiſes war nicht vor-
handen; es gab keinen Skaat im heu-
kigen Sinne, es gab kein Baterlandsge-
fühl und es gibt zu denken, daß der Ger-
mane in eigener Sprache überhaupt
keinen Ausdruck hatte, um die Bolks-
familie insgeſamk zu bezeichnen.
Der alte Germane war kein Altruiſt,
er war Egoiſt und Individualiſt bis zu
äußerſten! Gegen die würgende ausdör-
rende Allmacht des Staates hob er die
Freiheit der Einzelperſönlichkeik hervor,
Freiheik vor Bevorzugung und Ausſau-
gung, Akemfreiheit und Atemluft. Man
hat ihn deshalb als „Träger des eigen-
gewalligen Freiheilsgedankens bezeich-
net. Daß hierin eine große Schwäche
lag, daß der Weg des Germanen und
ſpäter des Deutſchen unendlich viel dor-
nenfreier geworden wäre bei einer an-
deren Auffaſſung dex Dinge, iſt klar.
Erſt nach der Völkerwanderung wurde
die Sippe erweiterk und die Hundertſchaft
entwickelk. Auch ſie war aufgebaut auf
der Sippe, ſie ſtellt ſich dar als „künff-
Man ſchuf zur
Verſtärkung des Schutzes das „Schwur-
brüderfum“. Für dieſes galten dieſelben
ſtrengen Grundſätze, wie für die Sippe.
Man hielt auf gule Ordnung. Als Sip-
penſchmach, Erniedrigung des Geſchlech-
tes empfand man gewiſſe Taken der An-
gehörigen, die beſtraft wurden. Die
ſchwerfte Strafe war die Ausſtoßung in
beſonders ſchlimmen Fällen die Aech-
kung, welche den Bekroffenen ehrlos und
vogelfrei machle. Dieſe alten Sippen-
gewohnheiten ſtimmen überein mit den
heute noch geübten Gebräuchen der ein-
fachne Demiſſion und der Excluſion c. i.
Eine weitere alte Sitke finden wir in
unſerem PP. Bei Beleidigung der Sip-
pen- (oder Blutbrüderſchaft)ehre war
jedes Mitglied verpflichket mit der Waffe
für die beleidigke Sippe einzukreten. Noch
vor nichk ſehr langer Zeik kannke man
Koſtproben: „Frauenehre iſt nur ein Fehler
zu vieler, verſchloſſener Züren.“ „Der Frie-
den iſt nur die Pauſe zwiſchen zwei Kriegen“.
Ungefähr auf dieſem Niveau bewegt ſich die
geſaͤnike geiſtige Struktur.
Eliſabeth Bergner wurde von der Ber-
liner Asphalkpreffe zur Schauſpielerin ge-
macht. Man erwarfefe wenig und war IroB-
dem noch enkfäufcht. Die raffinierte Naivi-
fät magqg.in einem Akt als neu gefallen, in
drei Akten dieſelben Geſten, derſelbe Zon-
fall, diefelbe undeukliche und ſchlechte Sprache
jind ermüdend. Die endloſen Unterhaltungen
zwiſchen Amphikryon und Alkmene beftärk-
kur konnte den Iuden ſo wenig verleugnen,
daß man. zeitweilen einen Börjenmakler zu
ſehen glaubte. Man hätte ſchließlich wenig-
ſtens eine einwandfreie Ausſprache erwartet.
Seine eingelernte Rolle ging zum Teil als
unverſtändlich verloren. Alle übrigen Lei-
ſtungen bewegken ſich in ungefähr gleicher
Höhe.
Schließlich bleibt noch die — offen,
warum die]e Gaſtſpiele für Heide berg ver-
pflichten. Wäte es nicht beſſer, dieſe ange-
wandke Kraft für einen künſtleriſch und
kulturell beſſeren Einſatz zu ſichern? D.D.
Konzert in Wertheim.
Zu Gunſten der Hochwaſſergeſchädigten im
Wildbachtal.
Es iſt für eine kleine Stadk wie Werkheim
ein erfreuͤliches Zeichen, wenn zwei Konzerke,
die kurz hinkereinander folgen krotz der all-
feits hetrſchenden Not ſo gut beſucht werden.
auch bei uns noch den Grundſaßz, daß die
ganze Verbindung Mann für Mann an-
krat. Heute beſchränkk man ſich auf die
Chargierten und vielleicht einen Bur-
ſchen.
Es mag den alken germaniſchen
Bauern nicht immer leicht geworden ſein,
wegen eines ſie perſönlich nichts ange-
henden Zwiſchenfalles mit ihrer ganzen
Perſon einzukreken. Aber ſie taten es,
weil es aller Brauch war und — EChren-
ſache! Denn jeder Bruch des Verhält-
niſfes, einerlei, ob es geboren oder ge-
ſchworen war, machte unweigerlich ehr-
ios. „Alle für Einen, Einer für Alle“,
wie es ja heute noch in vielen Wahl-
ſprüchen heißt. In ihnen ſpiegelt ſich die
Grundlage der Brüderſchaft wieder.
Auch in anderen Gewohnheiten. So
ſtammt die Sitte des „Schmollis“ auch
aus dieſer alten Zeit. Früher ritzte man
den Arm und trank das vermiſchle Blut.
An deſſen Stelle iſt der harmloſe Alko-
hol getreten. Auch die Kommerſe und
offiziellen Kneipen, der Landesvaker,
haben dieſen alten Urſprung, ſind aber
nur noch ein ſchwacher Abklatſch. Eben-
ſo die Dedikalionen, denn das Schenken
ſpielt in den alken Geſchichken eine große
Nolle.
Will man alle dieſe Dinge verſtehen,
muß man ſich klar werden über die ſitk-
lichen Begriffe des Germanen.
griff der Treue.
Treue ſchulden ſich zunächſt Ver-
wandke. Ihnen ſind die Schwurbrüder
gleich geſtell. Man konnte ſich unbe-
dingt in jeder Not und Gefahr auf ſie
verlaſſen. Der Treuloſe war ehrlos und
man ſtieß ihn aus der Gemeinſchaft.
Man forderte von dem Verbundenen
nicht nur die Unterlaſſung alles deſſen,
was dem anderen ſchaden könnke, ſon-
dern man verlangte, daß alle Kräfte ein-
geſeht wurden zum Schutz, zur Unter-
ſtützung des anderen.
Dieſes Gefühl der Treue iſt Ehren-
ſache, der Sippe angeboren oder frei-
willig übernommen als das ſtärkſte alt-
germaniſche Gefühl.
Das Wort der Treue bedeutet zu-
nächſt Vertrag, geleiſtete Sicherheit,
dann weiter das Halten des Vertrages,
Zuverläſſigkeit, Vertrauenswürdigkeil.
Zu Gunſten der Wahrhaftigkeit wirkt
der Stolz, ſich zu einer Tat zu bekennen,
ſich nicht furchtſam darum drücken und
koſte ſie auch das Leben.
Es ſteht feſt, daß die germaniſche Fa-
milie in alter und neuer Zeit auf Wahr-
heitsliebe und Zuverläſſigkeit mehr ge-
geben hat, wie die Romanen.
unſerer Zeit beginnt dieſer Begriff wan-
Während uns vor einigen Tagen eine kleine
Ausleſe von der herrlichſten Kirchenmuſik
geboten wurde, hörken wir jeßzk durch die bei-
hier führenden Muſikvereinigungen,
durch das Zohn ſche Kammerorcheſter und die
Liedertafel mit Männerchor und Orcheſter,
ausſchließlich weltliche Mufik. Auch Frau
Hilde Binz ſtellte ſich gerne mit ihrer herr-
lichen Sopraͤnſtimme in den Dienſt der guken
Sache, daß alſo von vornherein an ein gukes
Gelingen des Abends geſichert war. Bedeu-
tele es aber nicht ein Wagnis, ein derark un-
chronologiſch zuſammengeſtellkes Programm
aufzuführen?
Das „Liedertafel-Orchefter“ unter der be-
währfen Leitung ſeines Dirigenken, Prof.
Sirubel, eröffnete den Abend mit der
Eurhanthe Ouvertüre von Weber. Das Or-
cheſter ſowohl wie der Männerchor, der das
Lied Morgengebet im Walde“, von 3. Stru-
bel, ſchlicht und feierlich vortrug, ernkete mit
ihrer ausgezeichneten Wiedergabe reichen
Beifall. Frau Hilde Binz, die hier zum
erſtenmal oͤffenklich auftrat, überraſchte uns
angenehm durch ihre wunderbare in Höhe
und Tiefe gleichſchöne Sopranſtimme, mit
der bekannken Agathe-Arie aus dem Frei-
Lanoͤrat Binz, begleikeke ſie auf dem Flügel
mit einer erftaunlichen muſikaliſchen Anpaſ-
fungsfaͤhigkeik. Als Mittelpunkt des Abends
daͤrf wohl das Bach'ſche 1. Brandenburgiſche
Konzert für Orcheſter bezeichnet werden.
Bach, der Altmeiſter deutſchet Muſik, hak
aus der Tiefe echt deukſchen Weſens uns
war es wirklich ein freudiges Muſizieren,
Fragen ſondern auch in ganz nd
Richtung — greift wie ein wuchernd?
Geſchwut um ſich. Diefes Symptom ift DE
bedenklicher als wirtfchaftliche Berlufl&
Denn ein Bermögensverluft läßt 1i 1
leicht wieder ausgleichen, Armut ſchan
nicht! Aber erfaͤhrungsgemäß iſt es 4
endlich viel ſchwietiger einen Verluſt D |
Ehrgefühls wieder qut zu machen. HIC|
beruht unſere ganze Hoffnung auf *
ſtudentiſchen Voͤrbindungen. Sie hah
bishber in erfter Linie den Begriff 2
Ehrenhaftigkeit hoch gehalten. A}
müffen au in Zukunft daran fejthalte!|
und jeden ohne Gnade und @tbarmefl”"‘
* ihren Reihen ſchließen, der dageg” !
ehlt. }
Treue im Sinne der ehrenhafligbe
In dieſen paar Worken iſt das 8
Ziel der Verbindungen eigenklich e}
halten. Mit dem Augenblick, in dem
gegen dieſen Fundamenkalſatz derftoße!
haben ſie ihre Daſeinsberechkigung 8
loren. Mit allen Kräfken gehk die *
liche Demokratie gerade hiergegen an,
will mit allen Mitteln dem Heutſch!
diefes Gefühl entreißen, wofür ihre DA}
treiet als Sremdftämmige oder Abtri
nige kein Verſtändnis haben, auch nic
haben können. Gelingt ihr vorhah-
dann haben ſie ihr erſtes Ziel 8
Daͤher ihr erbitterter Kampf gegen DW |
ganze ſtudentiſche — —
dem ſie — wie der „Demokrat“ Friedel”
burg ſo ſchön ſagt — das Rückgrat 3&
brechen wollen. ;
Die kommende Zeit wird lehren, *
der deukſche Studentk noch ſo viel germ!
niſche Erbmaſſe hat, um auch die
Kampf erfolgreich durchzuführen. Jah!
hunderte und Jahrtauſende hindurch
gerade der Studenk dieſe Erbſchaft
Vorfahren herüber gereltet Soll ſie
durch eine Handvoll Fremder zu Gral
getragen werden?
Wir hoffen, daß die heutige Zeit &ı
ebenſo opferwilliges Geſchlecht fin
möge, wie es vor 100 und mehr zahs
auf der Hochſchule war. Denbkt an
Korps und Burſchenſchaften, die 4
gegen die Schergen eines AWetterl
ujw. ibre Berbindungen erhalten hab“
die ihte Konvente im Karzer abhiell®
ihre Menſuren fochten, obwohl —
jeßt wieder — der Staat mit Nichf®,
jtellung drohte. Der Studenk hat [ich “
der ftärkfte erwiejen, weil er die beſſe
und gerechtere Sache verkrat. *
Will die heute ſtudierende ceneh
den Kampf aufgeben und vor der Na“
welt als ſchwach daſtehen?
Vorausſetzung für den Erfolg.
Einigkeit aller deulfchfühlenden Stud“
fen, die auf dem Boden der Bäter {teh,
Der Deutſche war noch immer ””
überwindlich, wenn er einig war!
—
2
—
— Z
—
—
S
— Z
2
8
a&
f
merorcheſter unker Stabführung von 5’39‘3
Landrat Binz, vorgefragen wurde. Bei?
derer Erwähnung bedarf die auägeaeid)ge,ß
Wiedergabe des zweiten Satzes mif
herrlichen Wechſelſpiel zwiſchen Solodie
(Frl. Cudrun Drofjten), Klarinette und
Cellis mit Fagott. Frau Hilde Binz 4
ſodann zum Entkzücken Aller noch einige K 4
ne Lieder des nordiſchen Meiſters 71
und eines von Schuhmann. Der Beifall, 86
Frau Binz und ihr Gatte als %egwu’b
ernfefe, dürfte ihr beweifen, welche 744
fie ibren Sörern bereitefe, was ſie auch
anlaßke noch eine enkzüchende Dreing 4
„Das Mädel und der Schmetkerling“ A
d’QAlbert vorzukragen. Auch die leichte Qflef;f
follte noch zu Woͤrt kommen. Der ‘mäflgi’lfi 7
chor brachte noch das reizende Lied 24
Burſch und Mägdlein flink und fhön sl
— das Orchefter als
Matſch Vom Fels zum Meer? von 5
zum Borkrag. War es nicht ſchade— 4
man als Abſchluß gerade einen Mey
wählte? Paßte es wirlilich zum übrigen 4
gramm? Immerhin wurde er mit gr0V yl
Beifall aufgenommen, ſo daß er fogar * |
derholt werden mußte. al
Zuſammenfaſſend darf man ſagen iill
das Konzert ein voͤller Erfolg für die Sol i
Frau Landrat Binz, für deren Beg
am Flügel und den Dirigenten des 3ohn 1 41
Kammerorcheſters, Herrn Landrat Binz 4
nicht zuletzl für den gefchäßfen Chorn
und Sirigenken der „Liedertafel“ Herr ‘p‚{; }
Strubel, war! Der Beifall, der gerne Qegg&
wurde, galt nicht nur ihnen, fondern yl
opfernde Mitwirkung. )
Unſere ſtudenkiſchen Verbindungen
erfreuen ſich von jeher des glühenden
Haͤſſes aller „Demokraten“ und was ſich
dazu rechnet. Zwar wat Metternich für
ſeine Perſon alles andere, wie Demobkrat,
aber er ſtand unker dem Einfluß von
Freimaurern, d. h. unter den weſtlichen
Gedanken, die unker der Flagge der
„Aufklärung“ reiſen. Dieſe halten im
18. Jahrhundert vergeblich verſucht, durch
die ſtudenkiſchen Orden der deutſchen Iu-
gend ihre Gedanken aufzupfropfen. Sie
ſcheiterten an dem geſunden Empfinden
der alten Landsmannſchafken, welche die
fremden Ideen ſehr bald reſtlos ablehn-
ten. Dieſe Landsmannſchafken — aus
denen die Korps hervorgingen — griffen
zurück auf ihre alten überlieferken Ge-
wohnheiten und Gebräuche und ſetzten
ſich in bewußten, ſcharfen Gegenſatz zu
den Orden, die während der Freiheits-
kriege den Boden verloren und nur noch
vereinzelt weiter vegelierten; ihre letzten
Reſte ſind in der Burſchenſchaft zu
ſpüren, bis ſie bald nach 1820 ganz ver-
ſchwanden. Dieſen Fehlſchlag haben die
„Aufklärer“ nie verwinden können; des-
halb ihre Abneigung gegen alles, was ſtu-
denkiſche Verbindung heißt. Jedes Mittel
der Berläumdung und Verdächkigung
war ihnen gerade gut genug. Die Ber-
ſie gingen unbeirrt ihren als richtig er-
kannten Weg und dehnken ſich immer
weiker aus. Ihre * Vielſeitigkeit
iſt nicht etwa ein Zeichen der inneren
Schwäche oder Zerſplitterung, ſondern im
Gegenkeil das Zeichen der geſunden Ent-
wicklung. Man vermeidet die Unifor-
mierung und läßt jeder Eigenark ihre
Freiheit. Deshalb ſehen wir heuke Korps-
Burſchenſchaften, Landsmannſchaften,
Turner ujw., die alle ihre beſonderen
Eigenarken aufweiſen, aber letzken Endes
alle auf dasſelbe Ziel losſteuern.
Wir wollen nun heute einmal unker-
ſuchen, worin dieſes eigentlich beſteht.
Fragt man den Studenten, wird man
jelten eine klare Ankwort erhalten. Man
weiß es nicht, man hat es nur im Emp-
finden, daß man einem Zdeal nachgeht,
das auf den deukſchen Jüngling — aber
auch nur auf den deuffchen! — einen be-
ſonderen Reiz und eine ſtarke An-
ziehungskraft ausübt.
Um dieſe Dinge zu verſtehen, müſſen
wir weik zurück gehen und uns bei den
allen Germanen umſehen. Es iſt eine
viel zu wenig heachtele Tatſache, daß un-
ſere ſtudenkifchen Verbindungen uraltes
Erbtum der Germanen bewahrt haben,
ohne es ſelbſt zu wiſſen. Die Zähigkeit,
mit der es ſich hälk und verkeidigt wird,
beweiſt, daß es tief im Blut verankerk iſt.
Damit erklärt es ſich aber auch, daß
Gaſtſpiel im Skadktheaker:
Amphytrion 38.
Komödie in 3 Akten.
Irgendwer (aber ein Ausländer) hak eine
Komödie geſchrieben, die wegen ihrer Be-
deukungsloͤſigkeit wohl ewig unbekannt ge-
blieben wäre, wenn ſie nicht das Eliſabelh
BergnerTheatergeſchäftsunternehmen „ent-
deckt“ hätte. Am Pfingſtſamstag ſammelte
ſich das „kunftverftändige“ Heidelberger Zhe-
aferpublikum, um die große Bergner in der
Stadthalle zu fehen. Es verlohnte ſich faſt,
bei dieſer Gelegenheit einmal weniger von
dort Gebokene als Thealer empfinden, zu
ſprechen. Man hatte — wie zumeiſt bei der-
artigen Gaſtſpielen — den Eindruck einer
Geſoͤllſchaftsmodeſchau (ſelbſtverſtändlich mit
Parade der letzten Abendtoiletten)! Neden
der Heidelberger Judenſchaft, die vielleicht
die raͤſſiſche Verbundenheik mit der großen
Eliſabeth gekrieben hatte, ſaßen alle Die-
jenigen dort, die gern einmal im Theater ge-
fehen ſein wollten. Ein Gaſtſpiel mit er-
höhken Preiſen iſt doch immerhin nichk all-
käglich.
Zum Stück ſelbſt! Amphikryon 38 iſt
eine Sudelei in griechiſcher Form drapiert.
Die einzige in den drei Akten aufſpürbare
Handlung iſt Ehebruch. Jupiter in Geſtalt
des Gallen im fremden Schlafzimmer zieht
ſich als Leitmotiv durch drei Akte. Verſchie-
dene Damen der Geſellſchafk waren begeiftert.)
Rebenbei einige Seitenhiebe über Krieg und
Frieden. Geſamknote: Gut koſcher. Einige
Fremdſtämmige es nicht verſtehen kön-
nen. Sie können es äußerlich nachahmen,
aber den wahren Sinn niemals verſtehen.
Sehen wir an einzelnen Sitten, wie ſie
entſtanden ſind.
Unſere ſtudentiſche Verbindung einer-
lei wie ſie ſich nennt, iſt eine Schwur-
brüderſchaft, wie der Ausdruck Korps-
bruder, Bundesbruder, Verbindungs
bruder uſw. zum Ausdruch bringk. Er iſt
nicht etwa von den verſchwundenen Or-
den oder den Freimaurerlogen übernom-
men, ſondern aͤllgermaniſchen Urſprungs.
In dem ländlichen Verkehr des ger-
allein die Sippe, auf die er geſellſchaftlich
angewieſen war. Die Begriffe der Nach-
barſchaft und Freundſchaft waren darin
eingeſchloſſen. Die Welt außerhalb dieſes
engen Gefichtskreiſes war nicht vor-
handen; es gab keinen Skaat im heu-
kigen Sinne, es gab kein Baterlandsge-
fühl und es gibt zu denken, daß der Ger-
mane in eigener Sprache überhaupt
keinen Ausdruck hatte, um die Bolks-
familie insgeſamk zu bezeichnen.
Der alte Germane war kein Altruiſt,
er war Egoiſt und Individualiſt bis zu
äußerſten! Gegen die würgende ausdör-
rende Allmacht des Staates hob er die
Freiheit der Einzelperſönlichkeik hervor,
Freiheik vor Bevorzugung und Ausſau-
gung, Akemfreiheit und Atemluft. Man
hat ihn deshalb als „Träger des eigen-
gewalligen Freiheilsgedankens bezeich-
net. Daß hierin eine große Schwäche
lag, daß der Weg des Germanen und
ſpäter des Deutſchen unendlich viel dor-
nenfreier geworden wäre bei einer an-
deren Auffaſſung dex Dinge, iſt klar.
Erſt nach der Völkerwanderung wurde
die Sippe erweiterk und die Hundertſchaft
entwickelk. Auch ſie war aufgebaut auf
der Sippe, ſie ſtellt ſich dar als „künff-
Man ſchuf zur
Verſtärkung des Schutzes das „Schwur-
brüderfum“. Für dieſes galten dieſelben
ſtrengen Grundſätze, wie für die Sippe.
Man hielt auf gule Ordnung. Als Sip-
penſchmach, Erniedrigung des Geſchlech-
tes empfand man gewiſſe Taken der An-
gehörigen, die beſtraft wurden. Die
ſchwerfte Strafe war die Ausſtoßung in
beſonders ſchlimmen Fällen die Aech-
kung, welche den Bekroffenen ehrlos und
vogelfrei machle. Dieſe alten Sippen-
gewohnheiten ſtimmen überein mit den
heute noch geübten Gebräuchen der ein-
fachne Demiſſion und der Excluſion c. i.
Eine weitere alte Sitke finden wir in
unſerem PP. Bei Beleidigung der Sip-
pen- (oder Blutbrüderſchaft)ehre war
jedes Mitglied verpflichket mit der Waffe
für die beleidigke Sippe einzukreten. Noch
vor nichk ſehr langer Zeik kannke man
Koſtproben: „Frauenehre iſt nur ein Fehler
zu vieler, verſchloſſener Züren.“ „Der Frie-
den iſt nur die Pauſe zwiſchen zwei Kriegen“.
Ungefähr auf dieſem Niveau bewegt ſich die
geſaͤnike geiſtige Struktur.
Eliſabeth Bergner wurde von der Ber-
liner Asphalkpreffe zur Schauſpielerin ge-
macht. Man erwarfefe wenig und war IroB-
dem noch enkfäufcht. Die raffinierte Naivi-
fät magqg.in einem Akt als neu gefallen, in
drei Akten dieſelben Geſten, derſelbe Zon-
fall, diefelbe undeukliche und ſchlechte Sprache
jind ermüdend. Die endloſen Unterhaltungen
zwiſchen Amphikryon und Alkmene beftärk-
kur konnte den Iuden ſo wenig verleugnen,
daß man. zeitweilen einen Börjenmakler zu
ſehen glaubte. Man hätte ſchließlich wenig-
ſtens eine einwandfreie Ausſprache erwartet.
Seine eingelernte Rolle ging zum Teil als
unverſtändlich verloren. Alle übrigen Lei-
ſtungen bewegken ſich in ungefähr gleicher
Höhe.
Schließlich bleibt noch die — offen,
warum die]e Gaſtſpiele für Heide berg ver-
pflichten. Wäte es nicht beſſer, dieſe ange-
wandke Kraft für einen künſtleriſch und
kulturell beſſeren Einſatz zu ſichern? D.D.
Konzert in Wertheim.
Zu Gunſten der Hochwaſſergeſchädigten im
Wildbachtal.
Es iſt für eine kleine Stadk wie Werkheim
ein erfreuͤliches Zeichen, wenn zwei Konzerke,
die kurz hinkereinander folgen krotz der all-
feits hetrſchenden Not ſo gut beſucht werden.
auch bei uns noch den Grundſaßz, daß die
ganze Verbindung Mann für Mann an-
krat. Heute beſchränkk man ſich auf die
Chargierten und vielleicht einen Bur-
ſchen.
Es mag den alken germaniſchen
Bauern nicht immer leicht geworden ſein,
wegen eines ſie perſönlich nichts ange-
henden Zwiſchenfalles mit ihrer ganzen
Perſon einzukreken. Aber ſie taten es,
weil es aller Brauch war und — EChren-
ſache! Denn jeder Bruch des Verhält-
niſfes, einerlei, ob es geboren oder ge-
ſchworen war, machte unweigerlich ehr-
ios. „Alle für Einen, Einer für Alle“,
wie es ja heute noch in vielen Wahl-
ſprüchen heißt. In ihnen ſpiegelt ſich die
Grundlage der Brüderſchaft wieder.
Auch in anderen Gewohnheiten. So
ſtammt die Sitte des „Schmollis“ auch
aus dieſer alten Zeit. Früher ritzte man
den Arm und trank das vermiſchle Blut.
An deſſen Stelle iſt der harmloſe Alko-
hol getreten. Auch die Kommerſe und
offiziellen Kneipen, der Landesvaker,
haben dieſen alten Urſprung, ſind aber
nur noch ein ſchwacher Abklatſch. Eben-
ſo die Dedikalionen, denn das Schenken
ſpielt in den alken Geſchichken eine große
Nolle.
Will man alle dieſe Dinge verſtehen,
muß man ſich klar werden über die ſitk-
lichen Begriffe des Germanen.
griff der Treue.
Treue ſchulden ſich zunächſt Ver-
wandke. Ihnen ſind die Schwurbrüder
gleich geſtell. Man konnte ſich unbe-
dingt in jeder Not und Gefahr auf ſie
verlaſſen. Der Treuloſe war ehrlos und
man ſtieß ihn aus der Gemeinſchaft.
Man forderte von dem Verbundenen
nicht nur die Unterlaſſung alles deſſen,
was dem anderen ſchaden könnke, ſon-
dern man verlangte, daß alle Kräfte ein-
geſeht wurden zum Schutz, zur Unter-
ſtützung des anderen.
Dieſes Gefühl der Treue iſt Ehren-
ſache, der Sippe angeboren oder frei-
willig übernommen als das ſtärkſte alt-
germaniſche Gefühl.
Das Wort der Treue bedeutet zu-
nächſt Vertrag, geleiſtete Sicherheit,
dann weiter das Halten des Vertrages,
Zuverläſſigkeit, Vertrauenswürdigkeil.
Zu Gunſten der Wahrhaftigkeit wirkt
der Stolz, ſich zu einer Tat zu bekennen,
ſich nicht furchtſam darum drücken und
koſte ſie auch das Leben.
Es ſteht feſt, daß die germaniſche Fa-
milie in alter und neuer Zeit auf Wahr-
heitsliebe und Zuverläſſigkeit mehr ge-
geben hat, wie die Romanen.
unſerer Zeit beginnt dieſer Begriff wan-
Während uns vor einigen Tagen eine kleine
Ausleſe von der herrlichſten Kirchenmuſik
geboten wurde, hörken wir jeßzk durch die bei-
hier führenden Muſikvereinigungen,
durch das Zohn ſche Kammerorcheſter und die
Liedertafel mit Männerchor und Orcheſter,
ausſchließlich weltliche Mufik. Auch Frau
Hilde Binz ſtellte ſich gerne mit ihrer herr-
lichen Sopraͤnſtimme in den Dienſt der guken
Sache, daß alſo von vornherein an ein gukes
Gelingen des Abends geſichert war. Bedeu-
tele es aber nicht ein Wagnis, ein derark un-
chronologiſch zuſammengeſtellkes Programm
aufzuführen?
Das „Liedertafel-Orchefter“ unter der be-
währfen Leitung ſeines Dirigenken, Prof.
Sirubel, eröffnete den Abend mit der
Eurhanthe Ouvertüre von Weber. Das Or-
cheſter ſowohl wie der Männerchor, der das
Lied Morgengebet im Walde“, von 3. Stru-
bel, ſchlicht und feierlich vortrug, ernkete mit
ihrer ausgezeichneten Wiedergabe reichen
Beifall. Frau Hilde Binz, die hier zum
erſtenmal oͤffenklich auftrat, überraſchte uns
angenehm durch ihre wunderbare in Höhe
und Tiefe gleichſchöne Sopranſtimme, mit
der bekannken Agathe-Arie aus dem Frei-
Lanoͤrat Binz, begleikeke ſie auf dem Flügel
mit einer erftaunlichen muſikaliſchen Anpaſ-
fungsfaͤhigkeik. Als Mittelpunkt des Abends
daͤrf wohl das Bach'ſche 1. Brandenburgiſche
Konzert für Orcheſter bezeichnet werden.
Bach, der Altmeiſter deutſchet Muſik, hak
aus der Tiefe echt deukſchen Weſens uns
war es wirklich ein freudiges Muſizieren,
Fragen ſondern auch in ganz nd
Richtung — greift wie ein wuchernd?
Geſchwut um ſich. Diefes Symptom ift DE
bedenklicher als wirtfchaftliche Berlufl&
Denn ein Bermögensverluft läßt 1i 1
leicht wieder ausgleichen, Armut ſchan
nicht! Aber erfaͤhrungsgemäß iſt es 4
endlich viel ſchwietiger einen Verluſt D |
Ehrgefühls wieder qut zu machen. HIC|
beruht unſere ganze Hoffnung auf *
ſtudentiſchen Voͤrbindungen. Sie hah
bishber in erfter Linie den Begriff 2
Ehrenhaftigkeit hoch gehalten. A}
müffen au in Zukunft daran fejthalte!|
und jeden ohne Gnade und @tbarmefl”"‘
* ihren Reihen ſchließen, der dageg” !
ehlt. }
Treue im Sinne der ehrenhafligbe
In dieſen paar Worken iſt das 8
Ziel der Verbindungen eigenklich e}
halten. Mit dem Augenblick, in dem
gegen dieſen Fundamenkalſatz derftoße!
haben ſie ihre Daſeinsberechkigung 8
loren. Mit allen Kräfken gehk die *
liche Demokratie gerade hiergegen an,
will mit allen Mitteln dem Heutſch!
diefes Gefühl entreißen, wofür ihre DA}
treiet als Sremdftämmige oder Abtri
nige kein Verſtändnis haben, auch nic
haben können. Gelingt ihr vorhah-
dann haben ſie ihr erſtes Ziel 8
Daͤher ihr erbitterter Kampf gegen DW |
ganze ſtudentiſche — —
dem ſie — wie der „Demokrat“ Friedel”
burg ſo ſchön ſagt — das Rückgrat 3&
brechen wollen. ;
Die kommende Zeit wird lehren, *
der deukſche Studentk noch ſo viel germ!
niſche Erbmaſſe hat, um auch die
Kampf erfolgreich durchzuführen. Jah!
hunderte und Jahrtauſende hindurch
gerade der Studenk dieſe Erbſchaft
Vorfahren herüber gereltet Soll ſie
durch eine Handvoll Fremder zu Gral
getragen werden?
Wir hoffen, daß die heutige Zeit &ı
ebenſo opferwilliges Geſchlecht fin
möge, wie es vor 100 und mehr zahs
auf der Hochſchule war. Denbkt an
Korps und Burſchenſchaften, die 4
gegen die Schergen eines AWetterl
ujw. ibre Berbindungen erhalten hab“
die ihte Konvente im Karzer abhiell®
ihre Menſuren fochten, obwohl —
jeßt wieder — der Staat mit Nichf®,
jtellung drohte. Der Studenk hat [ich “
der ftärkfte erwiejen, weil er die beſſe
und gerechtere Sache verkrat. *
Will die heute ſtudierende ceneh
den Kampf aufgeben und vor der Na“
welt als ſchwach daſtehen?
Vorausſetzung für den Erfolg.
Einigkeit aller deulfchfühlenden Stud“
fen, die auf dem Boden der Bäter {teh,
Der Deutſche war noch immer ””
überwindlich, wenn er einig war!
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merorcheſter unker Stabführung von 5’39‘3
Landrat Binz, vorgefragen wurde. Bei?
derer Erwähnung bedarf die auägeaeid)ge,ß
Wiedergabe des zweiten Satzes mif
herrlichen Wechſelſpiel zwiſchen Solodie
(Frl. Cudrun Drofjten), Klarinette und
Cellis mit Fagott. Frau Hilde Binz 4
ſodann zum Entkzücken Aller noch einige K 4
ne Lieder des nordiſchen Meiſters 71
und eines von Schuhmann. Der Beifall, 86
Frau Binz und ihr Gatte als %egwu’b
ernfefe, dürfte ihr beweifen, welche 744
fie ibren Sörern bereitefe, was ſie auch
anlaßke noch eine enkzüchende Dreing 4
„Das Mädel und der Schmetkerling“ A
d’QAlbert vorzukragen. Auch die leichte Qflef;f
follte noch zu Woͤrt kommen. Der ‘mäflgi’lfi 7
chor brachte noch das reizende Lied 24
Burſch und Mägdlein flink und fhön sl
— das Orchefter als
Matſch Vom Fels zum Meer? von 5
zum Borkrag. War es nicht ſchade— 4
man als Abſchluß gerade einen Mey
wählte? Paßte es wirlilich zum übrigen 4
gramm? Immerhin wurde er mit gr0V yl
Beifall aufgenommen, ſo daß er fogar * |
derholt werden mußte. al
Zuſammenfaſſend darf man ſagen iill
das Konzert ein voͤller Erfolg für die Sol i
Frau Landrat Binz, für deren Beg
am Flügel und den Dirigenten des 3ohn 1 41
Kammerorcheſters, Herrn Landrat Binz 4
nicht zuletzl für den gefchäßfen Chorn
und Sirigenken der „Liedertafel“ Herr ‘p‚{; }
Strubel, war! Der Beifall, der gerne Qegg&
wurde, galt nicht nur ihnen, fondern yl
opfernde Mitwirkung. )