* —
*
Seite 3
— / —
Stadt Heidelberg.
Gedenklage.
1 — Iſel.
, | Mai 1640:; Maler Rubens geſtorben.
; Sıweigen im Bläler Valde.
| Yn AUf unſere Feſtſtellung der nächklichen
—Tt‚;g‘ienfeuer unferfeä Reichsinnenminiſters
8 b bat der gute Höflet nur einige Dver-
oa Säße im Maldmichel zu {kotfern ver-
* * Dann verkröſteke er ſeine Lefer, auf
dblätſchernde Angelegen-
am nächſten Tage einzugehen. Run,
* vergebens gefucht, der Pfälzer
|nis &. lich in Schweigen. Da wir Berftänd-
1 für deraͤrt peinliche Sikuationen haben
( | don 74 wir wiſſen, daß man ſelber nicht gern
4 ——— eigenen Malheur redet (das bei
* Skerblichen immerhin mit 5.50
vi von der Polizeidirektion bewertet
} ), wollen auch wir dieſes Kapitel befchlie-
i‘—mQI't Denn die Gerüchte, daß die Stadiver-
; Gegelg an jenem denkwürdigen Ork einen
” errienkffein mit dem Wahrzeichen Brüſſels
' “ Oten werde, ſind ſicherlich unwahr. ;
Bahnſteigzeitkarten.
| en “ Mit der am 1. September v. Is. eingetre-
Dn ı Erhöhung des Preijes für Bahnfteigkatten
1 Aus 10 auf 20 Pfg. für diejenigen Kreife, die
H/ d Deftimmten Gründen genötigt find, käglich
/ | veig ahnſteig mehrmals 3zu befrefen, beifpiels-
um ibre Poft unmittelbar am Zuge aufzu-
8 | R e"'‚ eine ganz beſonders erſchwerende Ver-
ana bedeutet, hatte der Oeutſche Induſtrie-
| Um „Dandelstag die Reichsbahn vor einiger Zeit
1 Prüfung gebefen, ob nicht die Möglich-
e
—'_l%ifßilb und Unterfchrift verjfehen werden. Al-
Mqy 208
Neue Siudien- und Grenzlandfahrten für
Kaufleule. Die Sorge um die Gegenwart macht
es im Jahre 1931 beſonders notwendig, daß der
deutſche ſelbſtändige oder —— 6 —
nicht binter dem Ofen figen bleibt, ſondern ſich
zielbewußt Land, Leute und Wirkſchaft auf be-
jonders vorbereitefen Siudienreijen anſieht die
den kaufmänniſchen Geſichkskreis ausweiten.
Auch in diejem Jahre veranſtaltet deswegen die
Abteilung Stiudien- und Ferienfahrten des
@eu%d)nationa[en Handlungsgehilfen-Verbandes
(DSB.)
jen, Grenzlandfahrien und KRuckfackwanderun-
gen. Die Geſellſchaftsreiſen führen nach dem
Schwarzwald, an den Rhein, an die Waſſer-
kante, na Samburg und zu den baperiſchen
Königsſchlöſſern; von den Auslandsreijen ſind
3u erwähnen die Fahrten nach Defferreich, nach
Kopenhagen, durchs Engadien zum Piz Palü,
durch die ſüdliche und weſtliche Alpenwelt der
Schweiz, nach Holland und England, durch Bel-
ien und Dalmatien. In die Grenzlande führen
ahrten nach Deukſchboͤhmen, durch die Rhein-
pfalz und das Saargebiet, nach Siebenhürgen,
nach Danzig und Oſtpreußen, nach Oberſchleſien,
nach Kärnten und Mien. In die deukſchen Hei-
malgaue führen Ruckſackwanderungen durch den
Harz, nach Ihüringen, ins Weſerbergland und
durch das Rhein- und AMofeltal. Ausführliche
Angaben enthält das neue Reiſeheft für Stu-
dien und Ferienfahrken 1931. Die Keiſezeit
läuft von Ende Mai bis Mikte Seplember.
Zagungen. ‚Heufe beginnt die Tagung der
QMikrobiologen, die ſich bis einſchl. Samstag, den
29. Mai erſtrecken wird. Die Seukſche Bereini-
gung für Mikrobiologie hält ihre 14. Berjamm-
lung in den Mauern unſerer Stadt ab.“ Am
Donnerstag und Freitag von ‚915 bis 15,30 und
Samstag von 9,15 bis 13 Uhr finden wiſfen-
ſchaftliche Sihungen im Hörfaal der neuen medi-
ziniſchen Klinik ftakt. }
Am Dienstag begann in Heidelberg die 32.
Verbandstagung des Badijchen Konditkorver-
handes Ueber das reichhaltige Programm, das
ſich über drei Tage erffreckt, wird noch zu be-
richten ſein.
Eine Beleuchtung der Südfront des Schloffes
findet 4 des Aufenthaͤltes der Teilneh-
mer der Tagung der Vereinigung für Mikro-
biologie am Freſtag bei Einfritf der Dunkel-
heit ſtatt. An die Beleuchtung wird fich ein
Feuerwerk anſchließen. 4
Ein Heidelberger im Rundfunk Am Freitag,
den 29. Mai 1931, abends 18,15 Ubhr, ſpricht
Herr Friedrich Bafer aus Heidelberg im
Rundfunkprogramm Mühlacker über das Ihema
„Wie ſich Goͤethe und Beethoven einmal begeg-
neten.“ Die Beſprechung findet von Mannheim
aus ſtatt. ;
‚Qm‘b'e Verſorgung der Arbeitslofen iſt nach
8* zur Zeit gelkenden Recht nach einem
eſle Schema geregell. Dem Kern
A r.‘ff die Frage eine auf Gegenfeitigkeit
khne
te Berficherung; der Ardeilsloſe er-
4 Auf Grund feiner Leiftungen und der
ün Ungen feines Arbeitgebers einen Ver-
deld der nach den Lohnblaſſen
bisherigen Tätigkeit abgeftuft und na-
Dün- GB von jeiner Bedürftigkeit nicht ab-
%et%;g iſt. Die für die Durchführung diefer
\\l{etbd)erung gegründete Reichsanſtalt konnte
‚o ings ihren Berpflidhtungen infolge der
i t_fd) anwachſenden Erwerbsloſenziffern
Uns . Mehr aus eigener Kraft nachkommen
Die ém_lßfe vom Reich unterſtützt werden.
er “eiffung aus der Verficherung endet mit
il 26. Arbeitslofigkeitswoche: für die
* Berufe feht dann die ſog. Krifen-
D üßung ein, deren Koſten zu vier Fünf-
ob M Reiche und zu einem Fuͤnftel von der
lbetb'e‘tfllßgemeitltbe des Verſicherten gefragen
4 die ſtändig ſteigenden Verpflich.
— Zeik für manche Gemeinden eine
u bierbeblid)e Belaſtung bedeukek. Aber
Sin
fl von Wochen, in der Regel bis zu
14
1 8 Erwerbsloſe als ſog. Wohlfahrtser!
8 Ler der aligemeinen Fürſorge zur
; lnes Jeiner Bedürffigkeit unterſtüht In-
}‘ngfgeff@n ſcheidet von vornherein ein nicht
°ienbeblld)er Teil der bisher von Erwerbs-
dei eeene unterſtühken Perſonen aus,
© noch über anderweitige Exiſtenzmittei
1 bei den übrigen {tuft fich Unter-
44 nach dem Grade der Bedürftigkeit
Ne daß auf die frühere Lohnhöhe Rück-
/ Ige‘wmmen werden kann. Dieſe Für-
1 * Wwird aber von den Kommunen qge-
Tfn Diefe Regelung beruhte auf der Er-
18 ag daß die Ermwerbslofigkeit ihrer Na-
4 * * eine vorübergehende Erſcheinung
18 4 Die takſächliche Entwichklung
2*— gezeigf, daß dieſe urſprünglichen
völlig fehl gingen und hat den-
* al Techt gegeben, die die Erwerbslofig-
4 ng 5 ein Dauerproblem, als die Auswir-
"eet Zributpolitik bezeichhnet haben. In-
S läng- C erweiff ſich die jeBige Regelung
{ —— defto mehr als völlig unhaltbar. Die
4Cn ſind einfach den ihnen - auf-
erlegten Verpflichtungen nicht gewachfen.
Es gib£ bereits eine große Anzahl von Ge-
meinden, bei denen fajt der zehnte der Be-
vSölkerung von der Wohlfahriserwerbslofen-
unterſtütung lebt und die daher im Begriff
ſtehen. unter der Laſt der WMohlfahriser-
werbslofigkeif zuſammenzubrechen. Die Zaͤhl
der Vohlfahrigerwerbsloſen detrãgt 3. Zt.
eine Million, ſie wächſt unaufhalkfam! krotz
dem ſaiſonmätzigen Rückgang der allge!
meinen Arbeitsloſigkeit und wird bis Ende
des Jahres 2 Millionen bekragen Die ein-
zige Möglichkeit der Reltung ſehen die Ge-
meinden heute in dem Vorſchlag des deuk-
ſchen Städtetages: Die Krijen- und Wohl-
und dem Reich bezw. den Laͤndern zum qröß-
fen Teil zu übertragen. Mit diefem DVBor-
ſchlag befaßt ſich z. It. die Braunskommiffion.
Sie wird darüber ihr driktes Gutachten der
erſtaunten Mitwelt bekannt geben. Unter-
deſſen aber wächſt das Erwerbslojenheer und
die Gemeinden gehen ihrem unaufhaltſamen
Zuſammenbruch entgegen. Da aber der
Staat auf den Gemeinden aufgebaut iſt, ſo
wird der Zuſammenbruch diefes Syffems un-
weigerlich folgen. Vivant ſequentes!
Der Leſer ſchreibt. ..
Der Brunnen ohne Waſſer.
Täglich kummeln ſich Hunderte von Per-
ſonen auf dem Neckarvorland und der dor-
tige Badebetrieb wird in der nächſten Zeit,
Da eine Badeanſtalt fehlt, noch größer wer-
den. Aun ſtehk in jener Gegend ein Brun-
nen, der aus unbekannten Gründen ſeinen
Beſtimmungszweck nicht erfüllt. Die Stadt-
verwaltung würde ſich den Dank vieler
ſichern, wenn ſie den Brunnen recht bald in
Skand ſehen würde. e.
Eine Haus- und Skraßenſammlung zur Un-
kerſtühung der 744 — Iugendfürforge ver-
anſtaltet der evangeliſche Landeswohlfahris- und
Jugenddienſt in Verbindung mit dem Verband
evangeliſcher Iugendheime und Iugendherbergen
in der Zeit vom 5. bis 11. Juli. Der Reinertrag
der Spenden iſt einerfeits für den evangelifchen
Jugenddienſt, zum anderen Teil für die evange-
Ausſtellung der Arbeiten für die Bebauung
des „Hacktenfel“. Die eingereichten Arbeiten
aus dem Wettbewerb für die Bebauung der
— „Am SHackteufel“ ſind in dem ſtädliſchen
Bürohaus Prinz Carl“, 2. Eingang Mittelbad-
gafje, großer Saal, Parterre rechts, in der Zeit
von Dienstag, den 26. Mai bis einſchließlich
Montag, den 8. Iuni 1931 und zwar an Werk-
tagen von 9—12 und 14,30—17,30, Sonntags
von 11—12,80 5ffentlich ausgeſtellt.
)g.( Sonderfahrien. Am Sonntag, den 31.
Mai 19831 veranſtaltel die Heidelberger Auto-
bus-GmbS. zwei Sonderfahrien. Die Fahrten
führen nach Rüdesheim und nach Rothenburg
und ſind ſehr preiswerk. Unterwegs iſt genü-
end Aufenthalt vorgejehen, um fehenswerte
— u. a. das Niederwald; Oenkmal, befich-
tigen zu können! Außer dieſen Sonderfahrken
fahren, wie alljährlich Wagen nach dem Oden-
wald, nach Lindenfels, nach Miltenberg, nach
der Pfalz und nach dem Schwarzwald. Die Ge-
ſellſchaftsfahrten der Autobus Gmb5 erfreuen
ſich allgemeiner Beliebtheit und bieken Gelegen-
heit, für wenig Geld ſeine engere und weitere
Heimat kennen zu lernen.
Vuievmſlollũnuun.
Spielplan Stadttheater Heidelberg.
— — D”
20.00 Der Hauptmann
])Zosnfie;stag * von Köpenick
f 23.00 Ein deutsches Märchen
von Carl Zuckmayer.
Freitag — f [ Abont: 038
29, Mai 22.45 Im weissen Röss’l
Abonn. B 33
2200 Der Raub
— 2 der Sabinerinnen
* 22.15 Schwank von Franz und
Paul Schönthan
15.00 | vVorstellg. zu halb, Preiseh,
17—30 Die keusche Susanne
Sonntag 5 Operette von J. Gilbert
— 20.00. | Auß. Abonn.
22.45 Im weissen Röss’l
Im Gd)loßg%rk-fiafiuo ſpielen heute und
morgen die Weintraubs Syncopators“. Das
gaſtfpiel umfaßt je ein Nachmittagskonzert und
Tanzmufik in den Abendftunden.
Der erſte deulſche Kulturabend der National-
{ozialijften findet am Sonntag, den 31. Mai, 20
Uhr im Harmonieſaal ffatt. Mitwirkende find
hervorragende Künſtler aus Karlsruhe, Mann-
heim und Baden-Baden. Der Karfenvorverkauf
hat begonnen. ;
Am Samstagabend gibt das ſtädkiſche Or-
cheſter ein großes Konzert.
Die Direkkoren und Direkkorinnen höherer
Bildungsanſtallen der weiblichen Jugend haͤlten
* 29. bis 31. Mai in Heidelberg eine Tagung
ab.
Das diesjährige Bundes und Iubiläums-
jhießen des 1. Badiſchen Zimmer Stuhen.
Schüten Bundes kommt in der Zeit vom 31.
Mai bis 6. Iuni zum Austrag. Die Heidelber-
ger Schüßengefelljchaft „Tell“ s%)af die Beranſtal-
fung übernommen. ;
Als Tagungsort für den 32. Verbandsta
hatte der Berband „Badijher Konditoren” au
der leblen Tagung mitf Stimmenmebhrheit die
altehtwurdige Recharſtadt gewählt. Die VBer-
bandstagung begann am Dienstag, den 26. Mai,
nachmiftags 5 Ubhr, mit einer Arbeitsfikung im
Hotel „Tannhäufer“. Am Abend fand im Ho-
fel „?um Ritfer“ die Begrüßung der Teilnebh-
mer {faff, zu der ſich auch Zert Friedrich
als Vertreter des Handwerker- und Gewerbe-
pereins Heidelberg, Herr Göhler als Syndi-
kus vom Badiſchen Gaſtwirteverband und Herr
Kramer alg Vertreter des Wirkedereins ein-
gefunden hatten.
Am Mittwoch wurde ein gemeinſamer Spa-
ziergang nach der Philofophenhöhe unternom-
men, um den auzwärtigen Teilnehmern Gelegen-
heit zu geben, die ſaßenumwobene —
von oͤben zu befichtigen. Die Tagung felbft be-
aal der Harmonie. Der Präfident des Ber-
bandes, Herr Dehler, begrüßte. die zahlreich
verfrefenen Kollegen, ſowie den Bürgermeifter
Amberger, welder als Vertreter der Stadt
Heidelberg erſchienen war! Anweſend waren
— —
Einladun
Als 8
nen, da der Präſidenk des Schweizer Verbandes
durch die Borarbeiten zur Schweizer Zagung,
welche vom 8. bis 10. Juni in Zürich ſtattfindet,
verhindert war, 744 zu kommen.
Grüße aus Elſaß Loͤthringen überbrachte der
Verkreler des dortigen Verbandes, Hert LUr
aus Straßburg.
Für die Bäckerzwangsinnung Zeidelberg
ſprach Herr Bäckermeiſter Klebes. Cr wies
in ſeiner Rede auf das gute Einvernehmen hin,
das hier in Heidelberg zwiſchen den Bäckern
und Konditoren herrſchk und ſprach den Wunſch
aus, daß auch im geſamten Reich ein gleich -
kes Verhältnis zwiſchen den befreundeten Ge-
werben beſtehen müßte.
Nachdem noch der Altmeifter der Konditoren,
Herr Roeßler aus Heidelberg und verfchie-
dene andere Vertreter ihre Grüße und Slück-
wünſche übermittelt hatten, wurde das Prokokoll
von 1930 verleſen und einſtimmig gutgeheißen.
Ueber den Geſchäftsbericht ſprach das Vor-
ſtandsmikglied, Herr Freund. Die ernſte *
bringt immer wieder Mutloſigkeit in die Reihen
der Kollegen. Auch unjer Gewerbe hat ſchwer
unker der Wirkſchaftskriſe zu leiden. Die
Reichshandwerkerwoche hrachte uns leider nicht
den 74 4 — Erfolg, ſie hat aber doch erneut
die Käufer und Behörden auf die ſchwere Not-
44 des Handwerks aufmerkſam gemacht. Man
ſollte meinen, daß die Behörden das notleidende
Handwerk in jeder Weiſe unterſtühen müßten.
Aber gerade von dieſer Seite werden oft Maß-
nahmen ergriffen, die unverſtändlich erſcheinen
und unſer Gewerbe ſchäͤdigen. Anſtatt 3. B.
den Ausſchank von Kafffee in den Bäckereien
zu verbiefen, wird dieſes von den Behörden ge-
nehmigt. Dieje Maßnahme erfolgt doch nur, um
einige Mark für die erteilte Könzefſion zu er-
hallen Den Bäckern wäre mit einer Milderung
der Beſtimmungen über das Nachtbackkverbot viel
mehr gedient. Auch in Fragen der Steuer-
ſenkung hörk man oft Vetſprechungen welche
aber nie erfült werden. Der Reichstag in ſei-
ner jehigen Zuſammenſetzung wird auch hierin
keinen Wandel ſchaffen. Schuld an diejen Zu- .
ſtänden haben auch wir, den wir wählen ja die
Vertreter ſelbſt. Nicht Partei-, nicht Intereffen-
politik tut uns not. Im Inkereſſe unſeres Ge-
werbes und der uns anverkrauken Lehrlinge wol-
len wir Goff bitten, unſerem Vaterland? recht
bald ein beſſeres Los zu beſcheren
Nachdem die Gäſte und Behörden geſprochen
halten, wurde der Kaſſenbericht verlejen. Die
Kaſſenperhältniſſe des Verbandes ſind ge-
ſund. Trotz zweier größerer Ausgaben braucht
keine Umlage erhoben zu werden. Die erbetene
Entlaftung wird einftimmig erteilt,
an den Kaſſenberichk hielt Hert
Schufter aus Mannheim einen Vortrag über
das Thema: „Eignungsprüfung.“ An Hand von
Beijpielen zeigte er, in welcher Form und zu
welchem Zwech die Eignungsprüfungen der Be-
tufäbemfunqägtellen vorgenommen werden. Er
wies darauf hin, daß die Berufsberatungsftellen
mif ibren Prüfungen zu 95 Prozent recht be-
halten haben. In der ſich anfchließenden Aus-
ſprache befonte Altmeifter Klebes, daß nicht nur
Ddie ‘ Heidelberger Zwangsinnung, fondern auch
der Badijche Bäckerverband ſich ſehr ſcharf ge-
die Erteilung von Konzejfionen für den
affeeausſchank ausgeſprochen haben. Hier geht
es weniger um den Ausſchank von Kaffee, als
um Offenhaltung der Bäckereien an Sonnkagen.
Es iſt nur zu wünſchen, daß der Kondikor- und
Bäckerverband hierin einig find und zufammen
vorgehen. Was ſich verſchiedene Behörden
manchmal leiſten, iſt im höchſten Grade gewerbe
ſchädigend. So iſt ein Fall bekannt, in dem ein
Gewerbefreibender, der weder Bäcker noch Kon-
ditor iſt, ſogx Volontäre aufnimmk und dieſelben
onaten für 300 bis 400 Mark aus-
hilden will. Leider hat ſogar der Fürforgever-
band ſolche Verkräge mik unterzeichnet.
In der ſich an die Rede des Bäckermeiſters
Flebes anſchließenden Wahl wurde der gefamte
Vorſtand einſtimmig wiedergewählt. Edenfalls
mit Stimmenmehrheit wurde Bad Dürkheim
als nächſter Tagungsort feſtgeſetzt.
Den zweiten Teil der Fgng eröffnete Herr
er Einkaufsge-
noſſenſchaft des Badiſchen Kondikorberbandes
die Teilnehmer des Badijchen Konditorverban-
des mit herzlichen Worten begrüßzte! In feiner
Rede wies er darauf hin, daß der Umſatz im
lehten Geſchäftejahr jtark zurückgegangen ift.
Nach Verleſung des Profokolls der lehten
Sigung wurde der Gejchäftsbericht bekannt ge-
geben. Das Genoſſenſchaftsweſen iſt gut fuͤn—
diert. Im vergangenen Jahre brauchten keine
Schulden gemacht und auch kein Bankkreditk- in
Anſpruch genommen zu werden. Die Gewinn-
heteiligung der — — wurde nach den
— 4 — des Vorſtandes einſtimmig ange-
nommen. Auch die Neuwahl des Genoͤffen
— — ging ſchnell vonſtatten. Der
alte Vorſtand wurde einftimmig wiedergewählt.
Als neues Mitglied trat Herr Kaifer in den
Vorſtand ein.
Zum Schluß der Tagung dankte der Ber-
jammlungsleiter den Kollegen Straub-Engen,
Bitkfericdh - Eppingen, Walk - ‘Jreflmr?‚
Schweh — Mannherz Heidel-
berg, SHöferlein-Lörrad, MWörner-Of-
fendach EII-GSt. Blafien, Haßler- Bruchfal,
L£ußB-Stockadh, Soch Ueberlingen, Schäfe r-
Waibftadt, Sroß-WMWertheim, Himmel-
ein- Pforzheim und Seufert- Toͤdtmods
ür ihre 25jährige treue Zugehörigkeit zum DBer-
and. Sert Adolf Gerffel aus Mannheim
wurde zum CEhrenmitglied ernannt und
erbielf ein Diplom des Badiſchen Berbandes und
eine goldene Ehrennadel des Deutſchen
Berbandes. Herr Knöfel aus Heidelberg, der
die gefamten Borarbeiten für die Zagung gelei-
fef hatte, wurde für ſeine kreue Berbandsarbeit
mit der goldenen Ehrennadel belohnt.
jn den Abendſtunden verſammelten ſich die
Feſtteilnehmex im Schloßparkkafino zu einem ge
meinjamen Ejjen. Mufikalifche und —
Darbietungen verſchönten den Feftabend. .
Den Abſchluß der Tagung bildet heute ein
ATusflug * 8 das herrliche
echarial nach Cberbäch. *
*
*
Seite 3
— / —
Stadt Heidelberg.
Gedenklage.
1 — Iſel.
, | Mai 1640:; Maler Rubens geſtorben.
; Sıweigen im Bläler Valde.
| Yn AUf unſere Feſtſtellung der nächklichen
—Tt‚;g‘ienfeuer unferfeä Reichsinnenminiſters
8 b bat der gute Höflet nur einige Dver-
oa Säße im Maldmichel zu {kotfern ver-
* * Dann verkröſteke er ſeine Lefer, auf
dblätſchernde Angelegen-
am nächſten Tage einzugehen. Run,
* vergebens gefucht, der Pfälzer
|nis &. lich in Schweigen. Da wir Berftänd-
1 für deraͤrt peinliche Sikuationen haben
( | don 74 wir wiſſen, daß man ſelber nicht gern
4 ——— eigenen Malheur redet (das bei
* Skerblichen immerhin mit 5.50
vi von der Polizeidirektion bewertet
} ), wollen auch wir dieſes Kapitel befchlie-
i‘—mQI't Denn die Gerüchte, daß die Stadiver-
; Gegelg an jenem denkwürdigen Ork einen
” errienkffein mit dem Wahrzeichen Brüſſels
' “ Oten werde, ſind ſicherlich unwahr. ;
Bahnſteigzeitkarten.
| en “ Mit der am 1. September v. Is. eingetre-
Dn ı Erhöhung des Preijes für Bahnfteigkatten
1 Aus 10 auf 20 Pfg. für diejenigen Kreife, die
H/ d Deftimmten Gründen genötigt find, käglich
/ | veig ahnſteig mehrmals 3zu befrefen, beifpiels-
um ibre Poft unmittelbar am Zuge aufzu-
8 | R e"'‚ eine ganz beſonders erſchwerende Ver-
ana bedeutet, hatte der Oeutſche Induſtrie-
| Um „Dandelstag die Reichsbahn vor einiger Zeit
1 Prüfung gebefen, ob nicht die Möglich-
e
—'_l%ifßilb und Unterfchrift verjfehen werden. Al-
Mqy 208
Neue Siudien- und Grenzlandfahrten für
Kaufleule. Die Sorge um die Gegenwart macht
es im Jahre 1931 beſonders notwendig, daß der
deutſche ſelbſtändige oder —— 6 —
nicht binter dem Ofen figen bleibt, ſondern ſich
zielbewußt Land, Leute und Wirkſchaft auf be-
jonders vorbereitefen Siudienreijen anſieht die
den kaufmänniſchen Geſichkskreis ausweiten.
Auch in diejem Jahre veranſtaltet deswegen die
Abteilung Stiudien- und Ferienfahrten des
@eu%d)nationa[en Handlungsgehilfen-Verbandes
(DSB.)
jen, Grenzlandfahrien und KRuckfackwanderun-
gen. Die Geſellſchaftsreiſen führen nach dem
Schwarzwald, an den Rhein, an die Waſſer-
kante, na Samburg und zu den baperiſchen
Königsſchlöſſern; von den Auslandsreijen ſind
3u erwähnen die Fahrten nach Defferreich, nach
Kopenhagen, durchs Engadien zum Piz Palü,
durch die ſüdliche und weſtliche Alpenwelt der
Schweiz, nach Holland und England, durch Bel-
ien und Dalmatien. In die Grenzlande führen
ahrten nach Deukſchboͤhmen, durch die Rhein-
pfalz und das Saargebiet, nach Siebenhürgen,
nach Danzig und Oſtpreußen, nach Oberſchleſien,
nach Kärnten und Mien. In die deukſchen Hei-
malgaue führen Ruckſackwanderungen durch den
Harz, nach Ihüringen, ins Weſerbergland und
durch das Rhein- und AMofeltal. Ausführliche
Angaben enthält das neue Reiſeheft für Stu-
dien und Ferienfahrken 1931. Die Keiſezeit
läuft von Ende Mai bis Mikte Seplember.
Zagungen. ‚Heufe beginnt die Tagung der
QMikrobiologen, die ſich bis einſchl. Samstag, den
29. Mai erſtrecken wird. Die Seukſche Bereini-
gung für Mikrobiologie hält ihre 14. Berjamm-
lung in den Mauern unſerer Stadt ab.“ Am
Donnerstag und Freitag von ‚915 bis 15,30 und
Samstag von 9,15 bis 13 Uhr finden wiſfen-
ſchaftliche Sihungen im Hörfaal der neuen medi-
ziniſchen Klinik ftakt. }
Am Dienstag begann in Heidelberg die 32.
Verbandstagung des Badijchen Konditkorver-
handes Ueber das reichhaltige Programm, das
ſich über drei Tage erffreckt, wird noch zu be-
richten ſein.
Eine Beleuchtung der Südfront des Schloffes
findet 4 des Aufenthaͤltes der Teilneh-
mer der Tagung der Vereinigung für Mikro-
biologie am Freſtag bei Einfritf der Dunkel-
heit ſtatt. An die Beleuchtung wird fich ein
Feuerwerk anſchließen. 4
Ein Heidelberger im Rundfunk Am Freitag,
den 29. Mai 1931, abends 18,15 Ubhr, ſpricht
Herr Friedrich Bafer aus Heidelberg im
Rundfunkprogramm Mühlacker über das Ihema
„Wie ſich Goͤethe und Beethoven einmal begeg-
neten.“ Die Beſprechung findet von Mannheim
aus ſtatt. ;
‚Qm‘b'e Verſorgung der Arbeitslofen iſt nach
8* zur Zeit gelkenden Recht nach einem
eſle Schema geregell. Dem Kern
A r.‘ff die Frage eine auf Gegenfeitigkeit
khne
te Berficherung; der Ardeilsloſe er-
4 Auf Grund feiner Leiftungen und der
ün Ungen feines Arbeitgebers einen Ver-
deld der nach den Lohnblaſſen
bisherigen Tätigkeit abgeftuft und na-
Dün- GB von jeiner Bedürftigkeit nicht ab-
%et%;g iſt. Die für die Durchführung diefer
\\l{etbd)erung gegründete Reichsanſtalt konnte
‚o ings ihren Berpflidhtungen infolge der
i t_fd) anwachſenden Erwerbsloſenziffern
Uns . Mehr aus eigener Kraft nachkommen
Die ém_lßfe vom Reich unterſtützt werden.
er “eiffung aus der Verficherung endet mit
il 26. Arbeitslofigkeitswoche: für die
* Berufe feht dann die ſog. Krifen-
D üßung ein, deren Koſten zu vier Fünf-
ob M Reiche und zu einem Fuͤnftel von der
lbetb'e‘tfllßgemeitltbe des Verſicherten gefragen
4 die ſtändig ſteigenden Verpflich.
— Zeik für manche Gemeinden eine
u bierbeblid)e Belaſtung bedeukek. Aber
Sin
fl von Wochen, in der Regel bis zu
14
1 8 Erwerbsloſe als ſog. Wohlfahrtser!
8 Ler der aligemeinen Fürſorge zur
; lnes Jeiner Bedürffigkeit unterſtüht In-
}‘ngfgeff@n ſcheidet von vornherein ein nicht
°ienbeblld)er Teil der bisher von Erwerbs-
dei eeene unterſtühken Perſonen aus,
© noch über anderweitige Exiſtenzmittei
1 bei den übrigen {tuft fich Unter-
44 nach dem Grade der Bedürftigkeit
Ne daß auf die frühere Lohnhöhe Rück-
/ Ige‘wmmen werden kann. Dieſe Für-
1 * Wwird aber von den Kommunen qge-
Tfn Diefe Regelung beruhte auf der Er-
18 ag daß die Ermwerbslofigkeit ihrer Na-
4 * * eine vorübergehende Erſcheinung
18 4 Die takſächliche Entwichklung
2*— gezeigf, daß dieſe urſprünglichen
völlig fehl gingen und hat den-
* al Techt gegeben, die die Erwerbslofig-
4 ng 5 ein Dauerproblem, als die Auswir-
"eet Zributpolitik bezeichhnet haben. In-
S läng- C erweiff ſich die jeBige Regelung
{ —— defto mehr als völlig unhaltbar. Die
4Cn ſind einfach den ihnen - auf-
erlegten Verpflichtungen nicht gewachfen.
Es gib£ bereits eine große Anzahl von Ge-
meinden, bei denen fajt der zehnte der Be-
vSölkerung von der Wohlfahriserwerbslofen-
unterſtütung lebt und die daher im Begriff
ſtehen. unter der Laſt der WMohlfahriser-
werbslofigkeif zuſammenzubrechen. Die Zaͤhl
der Vohlfahrigerwerbsloſen detrãgt 3. Zt.
eine Million, ſie wächſt unaufhalkfam! krotz
dem ſaiſonmätzigen Rückgang der allge!
meinen Arbeitsloſigkeit und wird bis Ende
des Jahres 2 Millionen bekragen Die ein-
zige Möglichkeit der Reltung ſehen die Ge-
meinden heute in dem Vorſchlag des deuk-
ſchen Städtetages: Die Krijen- und Wohl-
und dem Reich bezw. den Laͤndern zum qröß-
fen Teil zu übertragen. Mit diefem DVBor-
ſchlag befaßt ſich z. It. die Braunskommiffion.
Sie wird darüber ihr driktes Gutachten der
erſtaunten Mitwelt bekannt geben. Unter-
deſſen aber wächſt das Erwerbslojenheer und
die Gemeinden gehen ihrem unaufhaltſamen
Zuſammenbruch entgegen. Da aber der
Staat auf den Gemeinden aufgebaut iſt, ſo
wird der Zuſammenbruch diefes Syffems un-
weigerlich folgen. Vivant ſequentes!
Der Leſer ſchreibt. ..
Der Brunnen ohne Waſſer.
Täglich kummeln ſich Hunderte von Per-
ſonen auf dem Neckarvorland und der dor-
tige Badebetrieb wird in der nächſten Zeit,
Da eine Badeanſtalt fehlt, noch größer wer-
den. Aun ſtehk in jener Gegend ein Brun-
nen, der aus unbekannten Gründen ſeinen
Beſtimmungszweck nicht erfüllt. Die Stadt-
verwaltung würde ſich den Dank vieler
ſichern, wenn ſie den Brunnen recht bald in
Skand ſehen würde. e.
Eine Haus- und Skraßenſammlung zur Un-
kerſtühung der 744 — Iugendfürforge ver-
anſtaltet der evangeliſche Landeswohlfahris- und
Jugenddienſt in Verbindung mit dem Verband
evangeliſcher Iugendheime und Iugendherbergen
in der Zeit vom 5. bis 11. Juli. Der Reinertrag
der Spenden iſt einerfeits für den evangelifchen
Jugenddienſt, zum anderen Teil für die evange-
Ausſtellung der Arbeiten für die Bebauung
des „Hacktenfel“. Die eingereichten Arbeiten
aus dem Wettbewerb für die Bebauung der
— „Am SHackteufel“ ſind in dem ſtädliſchen
Bürohaus Prinz Carl“, 2. Eingang Mittelbad-
gafje, großer Saal, Parterre rechts, in der Zeit
von Dienstag, den 26. Mai bis einſchließlich
Montag, den 8. Iuni 1931 und zwar an Werk-
tagen von 9—12 und 14,30—17,30, Sonntags
von 11—12,80 5ffentlich ausgeſtellt.
)g.( Sonderfahrien. Am Sonntag, den 31.
Mai 19831 veranſtaltel die Heidelberger Auto-
bus-GmbS. zwei Sonderfahrien. Die Fahrten
führen nach Rüdesheim und nach Rothenburg
und ſind ſehr preiswerk. Unterwegs iſt genü-
end Aufenthalt vorgejehen, um fehenswerte
— u. a. das Niederwald; Oenkmal, befich-
tigen zu können! Außer dieſen Sonderfahrken
fahren, wie alljährlich Wagen nach dem Oden-
wald, nach Lindenfels, nach Miltenberg, nach
der Pfalz und nach dem Schwarzwald. Die Ge-
ſellſchaftsfahrten der Autobus Gmb5 erfreuen
ſich allgemeiner Beliebtheit und bieken Gelegen-
heit, für wenig Geld ſeine engere und weitere
Heimat kennen zu lernen.
Vuievmſlollũnuun.
Spielplan Stadttheater Heidelberg.
— — D”
20.00 Der Hauptmann
])Zosnfie;stag * von Köpenick
f 23.00 Ein deutsches Märchen
von Carl Zuckmayer.
Freitag — f [ Abont: 038
29, Mai 22.45 Im weissen Röss’l
Abonn. B 33
2200 Der Raub
— 2 der Sabinerinnen
* 22.15 Schwank von Franz und
Paul Schönthan
15.00 | vVorstellg. zu halb, Preiseh,
17—30 Die keusche Susanne
Sonntag 5 Operette von J. Gilbert
— 20.00. | Auß. Abonn.
22.45 Im weissen Röss’l
Im Gd)loßg%rk-fiafiuo ſpielen heute und
morgen die Weintraubs Syncopators“. Das
gaſtfpiel umfaßt je ein Nachmittagskonzert und
Tanzmufik in den Abendftunden.
Der erſte deulſche Kulturabend der National-
{ozialijften findet am Sonntag, den 31. Mai, 20
Uhr im Harmonieſaal ffatt. Mitwirkende find
hervorragende Künſtler aus Karlsruhe, Mann-
heim und Baden-Baden. Der Karfenvorverkauf
hat begonnen. ;
Am Samstagabend gibt das ſtädkiſche Or-
cheſter ein großes Konzert.
Die Direkkoren und Direkkorinnen höherer
Bildungsanſtallen der weiblichen Jugend haͤlten
* 29. bis 31. Mai in Heidelberg eine Tagung
ab.
Das diesjährige Bundes und Iubiläums-
jhießen des 1. Badiſchen Zimmer Stuhen.
Schüten Bundes kommt in der Zeit vom 31.
Mai bis 6. Iuni zum Austrag. Die Heidelber-
ger Schüßengefelljchaft „Tell“ s%)af die Beranſtal-
fung übernommen. ;
Als Tagungsort für den 32. Verbandsta
hatte der Berband „Badijher Konditoren” au
der leblen Tagung mitf Stimmenmebhrheit die
altehtwurdige Recharſtadt gewählt. Die VBer-
bandstagung begann am Dienstag, den 26. Mai,
nachmiftags 5 Ubhr, mit einer Arbeitsfikung im
Hotel „Tannhäufer“. Am Abend fand im Ho-
fel „?um Ritfer“ die Begrüßung der Teilnebh-
mer {faff, zu der ſich auch Zert Friedrich
als Vertreter des Handwerker- und Gewerbe-
pereins Heidelberg, Herr Göhler als Syndi-
kus vom Badiſchen Gaſtwirteverband und Herr
Kramer alg Vertreter des Wirkedereins ein-
gefunden hatten.
Am Mittwoch wurde ein gemeinſamer Spa-
ziergang nach der Philofophenhöhe unternom-
men, um den auzwärtigen Teilnehmern Gelegen-
heit zu geben, die ſaßenumwobene —
von oͤben zu befichtigen. Die Tagung felbft be-
aal der Harmonie. Der Präfident des Ber-
bandes, Herr Dehler, begrüßte. die zahlreich
verfrefenen Kollegen, ſowie den Bürgermeifter
Amberger, welder als Vertreter der Stadt
Heidelberg erſchienen war! Anweſend waren
— —
Einladun
Als 8
nen, da der Präſidenk des Schweizer Verbandes
durch die Borarbeiten zur Schweizer Zagung,
welche vom 8. bis 10. Juni in Zürich ſtattfindet,
verhindert war, 744 zu kommen.
Grüße aus Elſaß Loͤthringen überbrachte der
Verkreler des dortigen Verbandes, Hert LUr
aus Straßburg.
Für die Bäckerzwangsinnung Zeidelberg
ſprach Herr Bäckermeiſter Klebes. Cr wies
in ſeiner Rede auf das gute Einvernehmen hin,
das hier in Heidelberg zwiſchen den Bäckern
und Konditoren herrſchk und ſprach den Wunſch
aus, daß auch im geſamten Reich ein gleich -
kes Verhältnis zwiſchen den befreundeten Ge-
werben beſtehen müßte.
Nachdem noch der Altmeifter der Konditoren,
Herr Roeßler aus Heidelberg und verfchie-
dene andere Vertreter ihre Grüße und Slück-
wünſche übermittelt hatten, wurde das Prokokoll
von 1930 verleſen und einſtimmig gutgeheißen.
Ueber den Geſchäftsbericht ſprach das Vor-
ſtandsmikglied, Herr Freund. Die ernſte *
bringt immer wieder Mutloſigkeit in die Reihen
der Kollegen. Auch unjer Gewerbe hat ſchwer
unker der Wirkſchaftskriſe zu leiden. Die
Reichshandwerkerwoche hrachte uns leider nicht
den 74 4 — Erfolg, ſie hat aber doch erneut
die Käufer und Behörden auf die ſchwere Not-
44 des Handwerks aufmerkſam gemacht. Man
ſollte meinen, daß die Behörden das notleidende
Handwerk in jeder Weiſe unterſtühen müßten.
Aber gerade von dieſer Seite werden oft Maß-
nahmen ergriffen, die unverſtändlich erſcheinen
und unſer Gewerbe ſchäͤdigen. Anſtatt 3. B.
den Ausſchank von Kafffee in den Bäckereien
zu verbiefen, wird dieſes von den Behörden ge-
nehmigt. Dieje Maßnahme erfolgt doch nur, um
einige Mark für die erteilte Könzefſion zu er-
hallen Den Bäckern wäre mit einer Milderung
der Beſtimmungen über das Nachtbackkverbot viel
mehr gedient. Auch in Fragen der Steuer-
ſenkung hörk man oft Vetſprechungen welche
aber nie erfült werden. Der Reichstag in ſei-
ner jehigen Zuſammenſetzung wird auch hierin
keinen Wandel ſchaffen. Schuld an diejen Zu- .
ſtänden haben auch wir, den wir wählen ja die
Vertreter ſelbſt. Nicht Partei-, nicht Intereffen-
politik tut uns not. Im Inkereſſe unſeres Ge-
werbes und der uns anverkrauken Lehrlinge wol-
len wir Goff bitten, unſerem Vaterland? recht
bald ein beſſeres Los zu beſcheren
Nachdem die Gäſte und Behörden geſprochen
halten, wurde der Kaſſenbericht verlejen. Die
Kaſſenperhältniſſe des Verbandes ſind ge-
ſund. Trotz zweier größerer Ausgaben braucht
keine Umlage erhoben zu werden. Die erbetene
Entlaftung wird einftimmig erteilt,
an den Kaſſenberichk hielt Hert
Schufter aus Mannheim einen Vortrag über
das Thema: „Eignungsprüfung.“ An Hand von
Beijpielen zeigte er, in welcher Form und zu
welchem Zwech die Eignungsprüfungen der Be-
tufäbemfunqägtellen vorgenommen werden. Er
wies darauf hin, daß die Berufsberatungsftellen
mif ibren Prüfungen zu 95 Prozent recht be-
halten haben. In der ſich anfchließenden Aus-
ſprache befonte Altmeifter Klebes, daß nicht nur
Ddie ‘ Heidelberger Zwangsinnung, fondern auch
der Badijche Bäckerverband ſich ſehr ſcharf ge-
die Erteilung von Konzejfionen für den
affeeausſchank ausgeſprochen haben. Hier geht
es weniger um den Ausſchank von Kaffee, als
um Offenhaltung der Bäckereien an Sonnkagen.
Es iſt nur zu wünſchen, daß der Kondikor- und
Bäckerverband hierin einig find und zufammen
vorgehen. Was ſich verſchiedene Behörden
manchmal leiſten, iſt im höchſten Grade gewerbe
ſchädigend. So iſt ein Fall bekannt, in dem ein
Gewerbefreibender, der weder Bäcker noch Kon-
ditor iſt, ſogx Volontäre aufnimmk und dieſelben
onaten für 300 bis 400 Mark aus-
hilden will. Leider hat ſogar der Fürforgever-
band ſolche Verkräge mik unterzeichnet.
In der ſich an die Rede des Bäckermeiſters
Flebes anſchließenden Wahl wurde der gefamte
Vorſtand einſtimmig wiedergewählt. Edenfalls
mit Stimmenmehrheit wurde Bad Dürkheim
als nächſter Tagungsort feſtgeſetzt.
Den zweiten Teil der Fgng eröffnete Herr
er Einkaufsge-
noſſenſchaft des Badiſchen Kondikorberbandes
die Teilnehmer des Badijchen Konditorverban-
des mit herzlichen Worten begrüßzte! In feiner
Rede wies er darauf hin, daß der Umſatz im
lehten Geſchäftejahr jtark zurückgegangen ift.
Nach Verleſung des Profokolls der lehten
Sigung wurde der Gejchäftsbericht bekannt ge-
geben. Das Genoſſenſchaftsweſen iſt gut fuͤn—
diert. Im vergangenen Jahre brauchten keine
Schulden gemacht und auch kein Bankkreditk- in
Anſpruch genommen zu werden. Die Gewinn-
heteiligung der — — wurde nach den
— 4 — des Vorſtandes einſtimmig ange-
nommen. Auch die Neuwahl des Genoͤffen
— — ging ſchnell vonſtatten. Der
alte Vorſtand wurde einftimmig wiedergewählt.
Als neues Mitglied trat Herr Kaifer in den
Vorſtand ein.
Zum Schluß der Tagung dankte der Ber-
jammlungsleiter den Kollegen Straub-Engen,
Bitkfericdh - Eppingen, Walk - ‘Jreflmr?‚
Schweh — Mannherz Heidel-
berg, SHöferlein-Lörrad, MWörner-Of-
fendach EII-GSt. Blafien, Haßler- Bruchfal,
L£ußB-Stockadh, Soch Ueberlingen, Schäfe r-
Waibftadt, Sroß-WMWertheim, Himmel-
ein- Pforzheim und Seufert- Toͤdtmods
ür ihre 25jährige treue Zugehörigkeit zum DBer-
and. Sert Adolf Gerffel aus Mannheim
wurde zum CEhrenmitglied ernannt und
erbielf ein Diplom des Badiſchen Berbandes und
eine goldene Ehrennadel des Deutſchen
Berbandes. Herr Knöfel aus Heidelberg, der
die gefamten Borarbeiten für die Zagung gelei-
fef hatte, wurde für ſeine kreue Berbandsarbeit
mit der goldenen Ehrennadel belohnt.
jn den Abendſtunden verſammelten ſich die
Feſtteilnehmex im Schloßparkkafino zu einem ge
meinjamen Ejjen. Mufikalifche und —
Darbietungen verſchönten den Feftabend. .
Den Abſchluß der Tagung bildet heute ein
ATusflug * 8 das herrliche
echarial nach Cberbäch. *
*