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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (Januar-August)) — 1931

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Nr. 81 - Nr. 105 (1. August - 31. August)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44155#0715
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SSahrg. Ar 86

*


Lotale Nachriehten. *

Gedenktage

1
‚1 Luguſt 1914: Eroberung von Lütkich.

2 7 Anzeichen 2
eines frühen Winters?

In 311. der Weſtpfalz ſind ſeit einigen Ta-
{n die Mauerfchwalben, die gewöhnlich in
übämeiten Hälfte des Auguſt wieder nach
|6 en abzuwandern pflegen, aus unſerer
— verfhwunden. Auch zahlreiche
e haben den Weſtſtrich bereits wver-
f h\_fen. Jhre Genoſſen kreffen Vorberet
e /a gen 3u ihrer großen Reije nach Süden.
r'_*'qh“g der vorzeitigen Abreiſe wird vielfach
{ einen frühen Winter geſchloſſen.

Varnung vor Haufierern!

2* e. B, Heidelberg, ſchreibt uns:

Ü 2 In letzter Zeit wurde in Heidelberg ſtar-
1 —*4 — auswärkiger Hauſierer mit
eſche und Ausffeuerartikeln beobachtet.

eben beſuchten beſonders Beamtenfa-
“an ch, wobei‘es ihnen verſchiedentlich ge-
— iſt, unter Vorſpiegelung beſonderer
ho Swürdigkeif größere Aufträge hereinzu-
en. . In einem Falle verkauffe ein Ber-
einer Frankfurter Haufiererfirma
em Beamten: ı
8 Paradebezüge, 4 Oberbettücher, 8 Pa-
* 5 8 glatfe Kiſſen, 4 Damaſtbezüge
8 2 dito A 2, 4 Bettücher, 6 Damafthand-
* 3 Frottierhandkücher, 1 Teegedeck
* 6 Serdietten
4 Preiſe von RM 335.— Die Nachprü-
fa durch hieſigẽ Sachverſtändige der Ler-
grenbraunche ergah einwandfrei, daß die
4* Waren zu gleichen Zaͤhlungsbedin
{

Ngen beim biefigen Einzelhandel 3zum
yoclie von RM 220.— zu haben gewefen
en. Die Bevölkerung möge ſich derarkige
e zur Warnung dienen laſſen und ihren

darf nur beim orksanſäſſigen Einzelhan-
decken. Wir fügen noch hinzu, daß beim
4 nur der mitkelſtändiſche Einzelhan-
d... Ihd nicht die Warenhäuſer berückfichtigt
rden foͤllen. (®. Schrftlg)

adiſche Landesfeuerwehr.
Verbandstag in Mannheim.

I Bom 4, bis 7, Seplember findet in
%éqünbe*im der 30. Badiſche Landesfeuer-
4 bt—%erbanbäfag ſtatt. Am Freitag den
} epfember, werden auf dem Mannheimer
M ledhof zur Ehrung der verftorbenen Kom-
j““banfen Kränze niedergelegt. Am Sams-
5. Seplembertagt der Landesans-
* im urmfaal des Rathaufes! Nach-
x‚äfflgs hält Branddirektor Mikus, Mann-
fa ein Referat über „Mafferverforgung
[d)‘.%tänben ländlicher Gemeinden.“

qull«gßenb_folgf eine Ausſprache des Landes-
mif den Vertretern des 8. Ba-
n Den Kreisfeuerwehr-Berbandes und de-
| &7 der benachbarten Länder. Abends ift
Qiäflrüfjungéabenb im Nibelungenſaal des
I Tengarfens. Am Sonntag, den 6. Septem-



| "Alten die Mannheimer Feuerwehren eine

8 Mit der Fertigſtellung der neuen Schal-
— hat das Heidelberger Poſtamt eine
ectade der Entwicklung erreicht. In
— Tagen iſt es angebracht, Rückblick zu
und den Aufftieg des Heidelberger
64 zu ſtudieren die ein beredles
* vom Heidelberger Berkehr geben. Die
| dpslten Nachrichten . über das Poftwefjen
“3„?‚ Heidelberg gehen auf das Jahr 1686
444 In dieſem Jahre hatte die damalige
- hayPfalz die kaiferlichen Reichspoſten aner-

4 Reſidenz Heidelberg ein Poſtamk er-
$Oltamt

M6 *
Ö en. ;
. 7 und Schriften das Poſtamt

* der Zeſuiten untergebracht Die

6465 beſtanden auch noch im Jahre

4




6








Von einem ſchweren Unwetker wurde
geſtern Nachmittag unſere Skadt heimge-
jucht. Aus ſüdweſtlicher Richtung kommend,
haͤtten ſich über Heidelberg mehrere Gewit-
terwolken enkladen, die zu einem unheimlich
ſtarken Regen und Hagelſchlag führken. In
kürzeſter Zeit waren die Berge ringsum
in doͤichte Wolken gehüllt und wie aus
Eimern gegoſſen raſſelke der Regen auf
Dächer und Boden. Wer ſich in einem
Schuppen befand, dem kam es vor, als
würden Maſchinengewehrkugeln auf das
Dach fallen. Die Skraßen hatten ſich im
Nu in Seen umgewandelt und zum Leid-
weſen der Bewohner ergoß ſich das Waſ-
ſer in die Keller, wo es bis zu einem
Meter hoch ſtand. Von den Dächern fielen
die Ziegel herab und ſo mancher Blumen-
topf lag zerſchmetkerk auf dem Gehweg.

chweren Schaden richteke das Unwet-
ter in den Gärken und auf den Feldern an,
wo es beſonders längs des Neckarkanals
hauſte. Die Trauben wurden ſtreckenweiſe
gänzlich vernichket, die Tomaken ſowie die
Bohnen wurden auf den Boden gedrücht
und das Obſt lag wie geſäk unter den Bäu-
men. In der Wieblinger Gegend wurde die
Tabakernte ein Opfer des Unwetters Ueber-
all auf den Aeckern und in den Gärken 30-
gen die Waſſermaſſen kiefe Furchen Sarke
Bäume wurden aus dem Boden geriſſen.
Von den Bergen herab führte die
Flut gewaltige Schlammaſſen mit, die ſich
auf den Skraßen, die entlang der Berge zie-
hen, große Sandbanken bildeten.

Die Berufsfeuerwehr halke alle Hände

voll zu kun. Allein in der Weſtſtadk mußte


zahl und in Neuenheim gar 20 Keller aus-
pumpen. Noch heute morgen ſteht das
Waſſer in vielen Kellern, ſo daß die Ar-
beit in den Morgenſtunden noch forkgeſetzt
wird. Geſtern Abend zwiſchen 10 und 11
Uhr mußte die Feuerwehr am Schloßwolfs-
brunnenweg einen geſtürzken Baum, der
ſi chquer über die Straßze gelegt haͤtte, weg-
räumen.
Während des Gewitkers verſagte
kurze Zeit die elekkriſche Beleuchkung.

groß angelegte lebung. Am Aachmittag
kreffen ſich die Teilnehmer mit ihren Ange-
hörigen im Friedrichspark. Am Montag,
den 7 Sepkember, ſind Beſichkigungen und
eine Rheinfahrt vorgeſehen.

Aus der ev. Landeskirche.

Der Badiſche Landesverein für Innere

für


in einem vom GStaat zur Verfügung geftell-
ken Anwejen unkergebrachtes Knaben-
heim Widhernhof in Weingarken
und vereinigt es mit dem Erziehungs-
beim Schwarzacherhof! Dort wird
es als beſondere Abkeilung unter der Be-
zeichnung „Knabenheim Michern-


meiſters Frank und die Fahrpoſterpedikion
in dem angrenzenden Hauſe in der Mar-
ſtallſtraße. Im Jahre 1845 wurde ein Poff-
und Eiſenbahnamk in dem Badiſchen Bahn-
hof eingereichtet. Aber ſchon 1856 wurde
das gemeinſame Poft- und Eiſenbahnamk
wieder aufgelöſt und ein ſelbſtändiges Poſt-
amf ſowie ein ſelbſtändiges Eiſenbahnamtk
Am 11. Januar 1872 ging das
Großherzoglich· Badiſche Poſtweſen auf das


das Poſtamt aus dem Bahnhof nach dem
von der Poſtverwaltung gemieketen, dem
Bürgermeiſter Schaaf gehörenden Haus So-
fienſtraße 23 verlegt. Am 1. April 1884 iſt
das Poſtamt in das jeBige poſteigene Ge-
bäude Ecke 44444 — — und Plöck

Das Gebaude wurde in
den Jahren 1882 1884 auf dem Grundſtück
des früheren botaniſchen Gartens von der
Deutſchen Reichspoſt erbaut und am 1. Apl.
1884 in Betrieb genommen. Infolge des
{tefig zunehmenden Verkehrs des Poftamts


nof in den Poſtdienſträumen mußte das Ge-
bäude in den Jahren 1908—1910 einem
größeren Um- und Erweiterungsbau unter-
zogen werden. Das Poſtamt erbhielt . ein


weil das Fundamenk des Poſthaufes auf




haus! weitergeführt! Zum gleichen Ter-
min kritk auch ein Wechſel in der Anftalts-
leitung des Erziehungsheims Schwarzacher-
hof ein Der bisherige Anſtaltsleiter, Di-
rektor Pfarrer Wilhelm Geiger, ſcheidet
aus dem Dienſt des Landesvereins aus, um
die Verwaltung der Pfarrei Büchenbronn
zu übernehmen Durch ſeine hervorragenden
pädagogiſchen Eigenſchaften iſt es ihm im
Laufe ſeiner fünfjährigen Tätigkeit gelun-
gen, dem Schwarzaͤcherhof ein hohes, weit
über die Fachkreiſe hinausgehendes Maß


An ſeine Stelle kritt der bisherige Anſtalts-

leiter des Knabenheims Michernhof in
Direktor Hauptlehrer Arthur
eiſer. ; ;

*

75. Geburlstag. Herr Peter Aägele,
Maurerpolier in Handſchuhsheim, Fried-
hofſtraße begehk heute im Kreiſe ſeiner Fa-
milie den 75. Geburkstag. Nägele iſt ein
alter Handſchuhsheimer Bürger und großer
Freund des deukſchen Liedes. Er iſt Chren-
mikglied des Liederkranz Handſchuhsheim“
und haf 36 Jahre lang aktiv mitgeſungen.
Der Liederkranz wird ihn heute beſonders
ehren. ; \

*
Aarbktbericht vom 6. 8. 31

der Großmarkthalle Handſchuhsheim.

Birnen: 1. 12—16, 2 4—11, Aepfel:
3—12, Zwelſchgen: 7—10, Keineclauden:
5—15, Qirabellen: 12—20, Brombeeren:
23—24, . Stangenbohnen: 4—7, Zomaten:
6—10 Pfennig per Pfund. — Endivienſa-
lat: 3—4 Pfennig per Pfund.

Starke Anfuhr, Nachfrage ſchleppend.

Tägliche Verſteigerungen: 17 Uhr. Sams-
fags keine. Sonnkags vormitkags 9 Uhr.

Wochenarbeiten im Garten.

Die Frühlingszwiebeln können ausgeſät
werden ebenfalls Endivie in Wochenabſtän-
den bis zum September. Der Stangenlauch
muß gehäufelt werden. Raupen ſind abzu-
lefen. Das Frühobſt kann geerntet werden,

erhalten — In den Wäldern kann man
Speiſepilze ſammeln. Johannisbeerruten,
Stachelbeerſträucher und Kirſchen können

durch Pfropfen veredelt, die wüchſigen Aus-
läufer der Erdbeeren müſſen in qute nahr-
hafte Erde eingetopft werden. Garkennel-
ken kann man bis Mitke September abſen-
ken, magere Pelargonien werden mit flüſſi-
gem Dünger verſorgt. Samenſtaude ſind ab-
zuſcheren, reifer Samen zu ernken. Bei
Flieder, Roſen und Obſt müſſen jeht die
Wildlinge okulierk werden. Lange Triebe
von Pfirſich und Kirſche am Geländer feft-
binden. Einmachegefäße herrichten. Früh-
blühende Stauden beim Gärkner beſtellen.

Ist die Wohnung noch so Elein,
„Hei-Beo“ muß darinnen sein!

aufgeſchwemmtem Neckarſand zu ſtehen
kam und deshalb nur in dem unbedingk nö-
figen Umfang tragfähig war. Aber auch die
erweikerten Dienſträume genügken nach dem
Kriege dem immer mehr zunehmenden Ge-
ſchäftsverkehr des Poſtamkes nicht mehr.
Zur Linderung der Raumnot mußten des-
halb umfaſſende bauliche Maßnahmen ins
Auge gefaßt werden. Die Möglichkeit da-
zu bot ſich dadurch, daß am 1. April 1930
die Dienſtwohnung des Vorſtehers des Te-
legraphenamtes aus Anlaß der Aufhebung
dieſes Amkes eingezogen und dem Vorſteher
Die bis-
herige Verkreter Oienſtwohnung wurde auf


gebäudes mußten recht umfangreichen Um-
bauarbeiten unkerzogen, auch im dritkten
mußtken einige bauliche Aenderungen durch-
geführk werden. Neben dieſen Maßnahmen
war die Einrichtung neuzeitlicher Schalter-
anlagen beſonders dringlich. Die umge-
künftig,
benutzt werden: ‘

‚EdieiGoß 4
Oan der Rohrbacherſtraßer
Schalkerraum und Schalterhalle

6 Zellen für den Fernperkehr, Schließfach-
anlage, 15 Annghmeſtellen für Brief-, Geld-
und Telegrammannahme, beſonderer Raum


der Briefannahme.

®




Seite

Wetter. Nachrichten

Temperatı ' Quft- —
— Luftoruc —
niedrigite Höchite| 6.8. 7, 8. 8 78

17° | 289°| 747.| 745 | 440 |710% | SO |SW,

Weltervorherſage: Schwühl, krocken. Tempe-
rakuren wenig veränderf. Wärmegewitker, abends
etwas kühler! *

Waſſerſtandsnachrichten.

Nechar:
7, Auguſt: Vorkag:
Mannheim 4,59 4,65
Heidelberg 2,72 2,78
Neckarfteinach 14 22
Jagſtfeld 1,59 1,65
Heilbronn 1,53 1,61
Plochingen 0,51 0,36
Rhein:

7. Auguſt Vortag:
Schuſterinſel 212 2,23
Kehl 3,48 3,54
Maxau 5,39 5,45
Mannheim 4,63 4,60
Caub 3,18 3,04
Köln 2,99 2,97



tags im „Silbernen Hirſch?,
Haupkſtraße 180.

Sofortige Anmeldung zur Fahrt an den
Staffelführer der Unergruppe Baden, Hei-
delberg Markkplatz 3.

Heidelberg,

Paͤrkeigenoſſen und Freunde der Bewe-
gung kreffen ſich am Sonnkag Abend zur
Entgegennahme der Ergebniſſe des Preußi-
ſchen Volksentſcheids im Gaſthaus Zur

Hirjchgaffe“.

Alle arbeifslojen Pg. melden ſich in den
nächſten Tagen zwiſchen 10 und 12 Uhr bei Ing.
Haus, Geſchäftsſtelle Markkplah 3. \

Achtung! Achtung! *
Es ſtehen arbeitsloſe Parteigenoſſen jederzeit

ſo fort zur 2
NSDAP., Abl. Arbeitshilfe Heidelberg
Markkplatz 5.

Achlung! Parteigenoſſen, die im Be-
ſitze eines Motorrades, Auko oder Laftwa-
gen ſind, melden ſich ſofork zu den Motor-
ſtürmen bei dem Unkergruppenſtaffelführer
Baden, Marktplaß 3.

b)ander PISc:
Pakekannahme mit beſonderem Schalter-
vorraum, Packkammer und Vorſteher des
Paketgefchäftes.
3Zweites Geſchoß.
Briefabfertigung, Briefentkartung, Brief-
zuſteller, Zeikungsſtelle, Abteilungsleiter.

Orittes Geſchoß.

QAmtsleitung, Geldſtelle, Telegraphenbe-
kriebsſtelle, Unterrichtszimmer und Dienſt-
wohnung des Poſtamksvorſtehers.

Das Dachgeſchoͤß, in dem jehk noch der
Fernſprechbetrieb untergebracht iſt, ſoll um-
gebaut werden, ſobald der an der Sopbhien-
ſtraße geplante Fernſprechamtsneubau fer-
liggeſtellt und in Benutzung genommen iſt.
Das Dachgeſchoß ſoll daͤnn insbeſondere für
die Zwecke des Telegraphenbaudienſtes und
für Dienſtwohnzweckẽ (Gienſtwohnung des
Hauswarts) ſowie für Wohlfahrtszwecke
Erfriſchungsräume und Kleiderablagen)
Verwendung finden.

Der Neubau eines Fernſprechamkes mit
Selbſtanſchlußwähler ſoll nach Möglichkeit
im Seplember d5.Js. begonnen werden ſo-
fern keine weitere Verſchlechkerung der all-
genieinen Wirtſchafkslage eintritt. Für den
Bau des Amfes find 2 Jahre vorgefehen.
Das Hauptkpoſtamk wird alſo in den nächften
Jahren noch nicht zur Ruhe kommen. Mit
dem Neubau des Autkomatijchen Fernfprech-
amfes pird dann das Heidelberger. Haupk-
Poſtamt als ein geſchloſfenes Ganzes Dafte-


bar ſein/ danit ſich alle Fremden bei uns
wohlfühlen und gern zu uns kommen. G.
 
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