Geite 5
* — 4. Mai. Rach dem Stande vom
1 8 anuyar 1931 befinden ſich in Baden: 54 Kraft-
| örlprigen, 10 Kraftfahrörebleitern, 17 vierräd-
* ©_ AMotorfprigen, 80 Lafektenmotorfprigen, 80
— Atgbare Motorfpriken, zujammen 241 motorijche
_ S®uerlöfchgeräte.
T ar je Candesfenerwehrunterftüßungskafje hat
e dem Badifchen Revijionsverein in Mannheim
1 Ueberwachung der motoriſchen Feuerlöjch-
! E einen Bertrag abgefchloffen, wonacdh die
* aden aufgeftellten fragbaren Kleinmotor-
2— Ben, Lafettenmotorfprigen, vierrädrigen Mo-
mu{mäen ſowie Kraftfahriprigen alljährlich ein-
8 8* einen ſachverftändigen Ingenieur des
* Üchen Revifionsvereins einer eingehbenden
; “*mf“f\ld)nng auf Koſten des Landesfeuerwehr-
'} “VMerftüßungskafje unterworfen werden.
8 annheim, 1. Mai. (Auflöfung von Um-
gen. Mie der Polizeibericht mitkkeilt, mußtke
* * Sandhauſen.
* Aevolution noch in Erinnerung hat und die
_geuzälebgnaäfeiet miferlebte, der konnte feſt
* „ Da i “
— 4 ſich die politiſche Lage weſenklich ge
enn bei der geſtrigen Maifeier die Natio-
}l‘#i"äi‚gliften nicht ſo zaͤhlreich verkreten gewe-
——— hätten die SPD. und KPD. mangels
“ He ibre würdige geierftim'fl.ung begraben
. — Der jüdijhe Reklame-Chef war felbft
— auch da und hat die Häupter jeiner
' ficbfen gezählt, aber an feinem berbifgenen Ge-
* af man erfehen können, daß die Suche
* dem zweiten Mann vergeblich war. Nach-
der SPD.-Gefjangverein jein Klagelied über
Wer Sandhaujen von nach
teü%ä"‚ wWurden die Anweſenden von dem Refe-
Gewerbefchullehtet Hanfja, über die Be-
i ung des 1. Mai als Feiertag aufgeklärt.
'geiä tührend war es, mitanzuhören,
‘ bar Sweg die SPD. ſeit ihrer Geburtsfiunde
4 — müffen, über Gefängnis, Nof,
0 Krieg, binweg zur erjehnten Freiheit des
Mmiknüppels und Lerrors gegen die ſchaffen
— enuſchen Das kläglihe Bravo am Ende
8* ede wurde von einem donnernden Heil auf
. Fuͤhrer Adolf Sitler übertönt, und der
> Referent verließ [Onellftens fjeinen ficheren
im Rathausjaal, von wo aus er Zr
5 auf dem Plage jprad. Der SPD.-Ge-
anflberein ſang fodann noch jein Grabeslied und
ir begann die KPD. ihren Meltfeiertag. Aber
ROr ſtürzt waren doch die KPD.-Männer, als
* ibren Rcoͤnet, den ficher noch minderjähri-
— Naunheinet in die Freiheit hinausbeför-
* DQas häften fie doch beftimmt nicht von
N N tofen Freunden erwarfet. An den kindli-
n ia ;
* ı gemerkf, daß er dem Knabenalter noch
jpé?äf war, auch muß er in Geogra-
. 5an‘n der Schule jehr mangelbaft gewejen {jein,
b“uie er wußte noch nicht, daß er ſich in Sand-
dew n befand und redete in fjeinem Unter-
5%{2‘?%“1 immer zu den Oftersheimern. Mir
Mr m
{ mer vom Funger redefe, er muß ſchon
** nichts zu eſſen bekommen haben. Damit
8 < beim Reden nicht fjo anftrengte, haben
3. Fortſetzung.
— daß die gewandte junge Witwe
3 ; em Rheinland ſich inzwiſchen alle Her-
Eerli N der Penfion, fogar das der mittelal-
— Splitterrichterinm aus Oslo, erobert
* Aur Petra Aftern hielt fich abjeits:
‘ Al bPDn Loll war überhaupt Luft für fie.
— * Rheinländerin Ende Sepfember Ge-
} Ag feierie und aus dieſem Anlaß einen
m‘d)'fe“ Tee gab, jpartke fie mit Einladungen
——— Auch ein paar durchreifende Gäfte, zu
— Iud- ® He kaum Beziehungen haben konnte,
. ‚mb“{ie cin. Und wer irgend Zeit hakte,
7 Schon deshalb, weil eine vielge-
on © Großfilmdiva, ein berühmter Bariton
— liebgere „ Metropolikan . Opera und der be-
x * Junge. Komiker Berlins, der den
einer kleinen Voͤrkragsfolge
ſollte erwartet wurden. . Der Emp-
} — ein feſtliches Ereignis. Bekannte
tielit Nlichkeiten aus verſchiedenen Mini-
* * Preffeleute, Künftler mifchten fich in
‘ for „ UMmengefchmückten Salons der Pen-
— t. und Mrs. Soundjo und ein
die 5 tuBenö‚ anderer Globettotter. Auch
——⏑ Tennismeifterin Ma-
gnatd‚ b""fßfb‚ die joeben Frankreich beim
der &i im Grunewaͤld verfrat, war
R oln adung — jowie ihr‘ Gatte (der
Anem fadellojen. Anzug: eine:. vollendet:
ö *
und Fern.
eſtern nachmittag ein Umzug, beſtehend aus 200
eilnehmern der SPD., Ortsgruppe Ludwigs-
hafen, ferner ein weiferer 5 —44 aus
80 Angehörigen der Sozialiftijhen Jugend, auf
der llngiteinetftm[?e aufgelöft werden, da beide
Züge bei der Polizeidirektion nicht angemeldet
und nicht genebmigt waren. Die Regierungs-
partei glaubf ſich eben alles leiſten zu können.
Eine Maſſenverſammlung der KPD.
e) Altenbach. Am Sonntag, den 19. April
ds. Is. ſollte eine Verſammlung der K.P.D. ſtatt-
finden. Da die Verſammlung nicht angemeldet
war, wurde ſie durch die Gendarmerie verboten.
Es wäre auch zwecklos von dem Redner geweſen
zu ſprechen, denn es war eine Maſſe von 5 Per-
jonen, davon 2 Kommuniffen, vorhanden. . Die
anderen 3 wußten vor Ankunft des Redners
nicht, daß eine Verfammlung ſtattfinden ſollte
und wären ſicher bei den Phraſen des Redners
fortgelaufen.
würdige Feier mit dem Horſt⸗ Weſſel Lied be-
ſchloſſen.
e:) Neckargerach. (Verbotener Propaganda-
zug. Ein, zur Feier des 1. Mai von den Kom-
muͤniſten geplanter Propagandaumzug, bei wel-
chem auch ein Reichstagsabgeordneter der K. P.
D. ſprechen ſollte, wurde vom Bürgermeiſteramt
die Erlaubnis verſagt.
e:) Veckargerach. (nregelmäßzigkeiten bei der
Pojt.) Bei der hiefigen Poſtagentuͤr iſt man Un-
tegelmäßigkeiten auf die Spur gekommen. Der
befreffende Beamte iſt vorläufig ſeines Dienftes
enthoben worden. ;
Welcher Art und in welcher Höhe die Diffe-
renzen ſich belaufen, muß die eingeleitete Unter-
ſuchung ergeben.
e:‘ Bamenkal. (Baumfrevel.) Von zwei hie-
ſigen jungen Burſchen wurde in der Nacht vom
Sonntag zum Montag zwei Obſtbäume an der
Straße nach Reilsheim abgebrochen und von
anderen Bäumen die erſten Blüten abgexiſſen.
Vach dieſer Tätigkeit beſchädigte man auch den
Aushängekaſten der NSDAP. Mit beſonderer
Frechheſt zogen die Burſchen nach ihrer Helden- -
fat lärmend durch die — Einige findige
Parteipolitiker verſuchten jofort, Gerüchte in
Umlauf zu jeBen, daß es ſich um Anhänger der
Nationalfozialiffen handle. Nachdem aber die
Burſchen zur Anzeige gebracht und von der Gen-
darmerie ermiffelt waren, konnte dieſer lügne-
riſchen Stimmungsmache ſofork entgegengefreten
werden. - .
)“ Gengenbach, 1. Mai. Gürgerſteuer ab-
gelehnh. Mittwoch abend hat der Bürgeraus
ſchuß die Erhöhung der Bierſteuer um 50 Pro-
zent mif.11 gegen 33 Stimmen abgelehnt.
Marzijftenhorden überfallen Autofahrer.
e:) Ziegelhauſeen. 3, Mai. Heute abend,
6.30 Uhr überfielen Mitglieder der SAI. in der
Lähe von Ziegelhaufen ein Auto, in dem ſich
QAmerikaner befanden. Als das Auto die Truppe
überholen wollte, ſchlugen die Marziften auf die
Inſaſſen ein, die mehrere Verlehungen davon-
krugen Beſonders roh wurde die im Waͤgen
54 Dame mißhandelt. Wann wird end-
lich einmal mit diefem Geſindel aufgeränmt?
ſchöne Schaufenſterpuppe hätke abgeben kön-
nen, wenn ihn nicht die von einer Malaria-
gelbe Geſichtsfarbe und die vom ewigen 3
garekkendrehen kabakfarbenen Finger etwas
unappetiflich gemachk hätten) Es gab eine
Reihe muſikaliſcher Genüſſe, es wurde ge-
kanzt der Tee zog ſich bis in die achke
Ahendſtunde hin nicht nur kommandierte
Attachees tanzten heute, ſondern ſogar ein
leibhafliger Geſandter ein Minifterialdirek-
for und andere Spitzen; die alänzend er-
leuchtefen Räume waren erfüllt von La-
chen ſchönen Frauen, den neueften Tanz-
ſchlagern und koſtbarſten Gewändern, Zi-
garretenduft und allerhand anderen leichten
Wohlgerüchen, und es gab Herren, die ſich's
nichk verdrießen ließen geiſtig Toilette zu
machen, um in dem intereſſanten Kreis zu
‚wirken. Dazu gehörte auch Dr.-Ing. Ben-
jamin Zeck. Die Büros auf dem Billenge-
lände waren inzwiſchen ferkiggeſtellt; er
wohnte jehk nicht mehr in der Veletage ne-
ben Frau von Lolli, ſondern in dem kleinen
Schinkelhaus, zu dem man auch die Zugänge
durch die beiden Nachbarhäufer benuken
konnte; die Befuche, die er da außerhalb
der Büroſtunden empfing, waren alfo nicht
mehr wie früher von dem garftigen Macht-
poſten aus Oslo 3u konfrollieren. Zeck
pflegte nur mif jungen und hübſchen Tän-
zerinnen zu fanzen; die Dame aus Oslo
balte darum keine Ausſicht, von ihm be-
merkf zu werden Er aber wurde heute
von Geburtstagskind ganz beſonders aus-
gezeichnet; wieder und wieder ſah man Frau
von Lolli in ſeinen Armen. Sie hatte beim
Tanzen eine Art, ſich mit. ihrem Tänzer
börperlich zu vereinigen, die von der Dame
; aus Oslo abfolut nicht gebilligt murde. Doch
Frau von Lolli merkte das nicht Sie ſchien
heute im Glück zu ſchwunmen Für jeden
Aus der Pfalz.
Auf dem hertlichen Segelfluggelände
der Khoͤn wird an Pfingften ein deutfches Jung-
fliegerttefen abgebalten, das auch von Flug-
vereinen der e«flpgals‚ * aus Pirmaſens und
weibrücken ſowie des Saargebietes, aus Hom-
urg und Saarbrücken beſchickt werden wird.
Neiſalhe virmtſeiet für Grünktadt.
(9 Grünſtadt, 30. April. Das Bezirksamt
hat die vom Staͤdkrak abgelehnten Nökſteuern
nunmehr zwangsweiſe eingeführt. Die Bürger-
* wurde weiter um 200 Prozent erböbhf, ſo-
aß ſie jeht in ihrem höchſtzuläfſigen Satz ge-
zahlt werden muß. Die Genieindebierſteuer
wurde um 200 Proͤzent, die Gemeindegetränke-
ſteuer um 25 Prozent erhöht. Schließlich hat
das Bezirksamt noch die Erhebung einer Zaͤh⸗
lermiete angeordnet Drei neue Steuern *
eine Gemeinde. 425 8* Erhöhung. Höher
eht's nimmer. Und dabei wagen diemarzifti-
chen Lumpen, die Maſſe zu großen Maifeiern
aufzurufen um für Sozialismus und Gerechtig
keif zu demonſtrieren. Waͤhrlich, die neuen
Steuern beweiſen die —— — Anſicht
eines Lebens in Schönheit und Würde.
Aus aller Welt.
— Nationalfozialilten am 1.Mai.
{u. Berlin, 2. Mai.
Der Gau Berlin der Rationalfjozialifti-
ſchen Deutſchen Arbeiterparfei veranftaltete
am Freitag abend im Berliner Sportpalaft
eine von 15000 Perjonen beſuchte Maſſen-
verjammlung. Schon vor Beginn der Ver-
anftaltung war der Saal bis auf den lehten
Platz gefüllt. Nach dem einleitenden Vorkrag
des Berliner Stadiverordneten Engel über
das Thema „Der Sozialismus, die Lebens-
frage der deutſchen Arbeiterfchaft“ nahm der
Saunleiter, Reichstagsabgeordneter Dr. Goeb-
hels das Wort, dem nach monatelangem po-
lizeilichem Redeverbot das Sprechen in öf-
fentlichen Verſammlungen in Berlin nun-
mebhr wieder geſtattek worden ift. Dr. Goeb-
programmatiſchen
Ausführungen, die Nationalſozialiſten als
Aßkiviften und Revolutionäre als Nationa-
liſten, Sozialiſten und Antiſemiken. Er ent-
warf ein Bild von dem Schickſalswege des
deutſchen Arbeiterkums in den verfloſſenen
Jahrzehnten, das jehk nach vielen Irrwegen
im Nakionalſozialismus hinter aufrechken
Fahnen marfchiere. Deshalb habe die Na-
lionalſozialiſtiſche Partei das Recht, den
Feiertag des 1. Mai, den die anderen zur
Phraſe gemacht hätten, für ſich in Anſpruch
zu nehmen. Der Vakionalſozialismus wolle
und werde dem 1. Mai den kiefen Sinn wie-
der geben, der darin liege, daß dieſer Tag
ein Appell nicht an die Klaſſengeſinnung
fondern an die Volksgeſinnung ſein ſolle.
* s
Rhön)
Ein 415 Meter hoher Wolkenkraher.
London, 2. Mai. Der qrößte Wolkenkraͤßtzer
der Erde, das Empire State-Gebäude, Eche
45. Straße und 5. Avenue in Newyork iſt am
Saft fand ſie liebenswürdige Worte! Sie
ſprach die Hauptſprachen fließend. Natkür-
lich ſcherzte man in einzelnen Zirkeln dar-
über, den wievielten Geburtkstag ſie wohl
heuke feiern mochte. Manchmal wirkke ſie
wie ſechsundzwanzig/ manchmal wie zwei-
unddreißig Fräulein Urbach, die ja die An-
meldezettel zu unkerſchreiben pflegte und
das Alter wiſſen mußke, ſchwieg dar-
über; aber die Dame aus Oslo munkelte
etwas von ſiebenunddreißig bis vierzig. Das
war unbedingt überfrieben. Frau von Lolli
wirkte in ihrer äußeren Erſcheinung auf den
erſten Blich gar nicht ſo beſonders glänzend.
Ihre Geſtalt erreichte kaum das ‚im moder-
nen Sporkleben ſelbſtverſtandliche Mittelmaß.
Und ſie neigte auch ſichklich zur Fülle. Ihr
etwas puppenhaftes Geſicht mit den beiden
Grübchen und dem vollen Kinn gab ihr frei-
lich gerade den jugendlichen Anftrich. Sie
arbeiteke unablaſſig an ſich, das heißt an
ihter Linie. Die Vorftellung, {tark zu
werden, frieb ſie off 3zu . ganz . verrückten
Maßnahmen Ploͤhlich brach fie auf, mik-
fen in einem Geſpräch, um ein Dampfbad zu
nehmen. Oder ſie haͤtte unverſehens wieder
mit Reiten, Turnen, Schwimmen oder Lau-
fen begonnen Da mußte ernſthaft trainierk
werden. Oder ſie empfing hler in ihrer
Anhalter Bahnhof einen Fechklehrer, eine
Maſſeuſe, einen Ghmnaſtikprofeſfor. Man
durfte ſich bei ihr über nichts wundern.
Fabelhaft geſchickt im Erfaſſen und über-
raſchend ſchnell in all ihren Entſchlüſſen war
ſie Das hübſche/ faſt kindliche Geſichkchen
verriet das kaum. Aber aus ihrem - etwas
verfchleierten, vergifmeinnichtblauen Augen
es gelegentlich Blitze ſchießen, und dann
merkfe man, daß fie klug war, ſeht klug ſo-
eter hoch hat 86 Stodk-
werke und beherbergt 25000 Menfchen. Präfl-
dent Hoover drückfe in Waſhington auf einen
e!ek!rigéen Knopf, wodurch ſich die Türen des
Gebäudes öffneten und die große Empfangshalle
beleuchtet wurde. 2*
reitag offiziell eingeweiht worden. Der Wol-
ſt 415 511
*
ſammenſtoß zweier Strafenbahnwagen.
* 4 Verlehte.
Tu. Rom, 2. Mai. Am Freitag ereignete ſich
* der Straßenbahnlinie, die Rom mit dem Ca-
ſtelli Romani verbindet, ein — von
zwei Straßenbahnwagen, wobei 40 Perſonen
mehr oder weniger ſchwer verleht wurden. Es
iſt eine Unkerſuchung über die Urfachen des Un-
glücks eingeleitei worden. Man nimmt an, *
eine Bremfe eines der Triebwagen verſagt h
Letzte Drahtmeldungen.
Verlin, 2. Mai. Bei einem kommuniſtiſchen
Ueberfall auf ein nakionalſozialiſtiſches Lokal in
der Nacht zum Samstag, wurde ein unbeteilig-
ter Straßenpaſſant erſchoſſen. Gegen dieſe Wild-
weſtzuſtände iſt Brünings Notverordnung un-
brauchbar.
*
London, 2. Mai. In dem Mohammedaner-
viertel in Bombay brach in einem Bazar ein
riefiges Schadenfeuer aus. Der Schaden be-
frägt nabezu 6 Millionen Reichsmark.
egensburg, 2. Mai. Am Samstagmorgen
wurde das Todesurkeil gegen den Mörder Tetz
ner vollſtreckt. ; ;
*
Steftin, 3. Mai. Oraf Zeppelin, der am
Sonntag früh zu einer Fahrt nach Stettin auf-
gſtiegen war, ſtartete um 19.30 nach eineinhal
Aufenthalt auf dem Stettiner Flug
afen wieder zur Rückfahrt nach Friedrichhaͤfen.
Lindau, 3. Mai. Ein furchkbares Unglück er-
eignete ſich am Sonntagnachmittag auf dem Bo-
denſee. Ein Marinekutier kenterte infolge einer
löhlichen Briſe. Von den 11 Mann Beſaßzung
ind 10 erkrunken. Der einzige Ueberlebende
mußke mit einem Aervenſchoͤchk in das Kran-
kenhaus eingeliefert werden.
Motkorſtürme —
Zielfahrt.
der Motorräder und Kraftwagen am 9. und 10.
Mai 1931 nach Heidelberg.
Abfahrt: beliebig — Ankunft: am 9. Mai
vab 21 Ubr. *
ldung: Heidelberg, Markkplah 3, Ge-
ſchäftsſtelle der NSDAP. . *
S. A. Stabzimmer. ;
Zur Teilnahme ſind berechtigt: geſchloſſene
Motorftürme und NSKK.-Bereit/chaften, ſowie
Einzelfahrer. W
Die Zeit der Abfahrt muß vom zuſtaͤndigen
S.A.-Führer oder O.G.-Leiter des Abfahrt-
ortes beſtätigt werden.
Gewertet wird die kürzeſte Zeit auf dem kür-
zeſten Weg.
QAnmeldung bis Mai 31 zwecks Stellung
von Nachkquartier unter Angabe der ungefähren
%nlgmffägfeié * * ;
ruppführer Zimmermann, Heidelberg
Marbktplatz 3, ; 8
Es ſtehen zum größten Teil Privat-Freiquar-
tiere zur Verfügung.
doch ohne
Geſchmack. Un-
begreiflich, woher ſie die Zeit auch noch für
Konferenzen mit Schneider und Schneiderin
Ab und zu fuhr oder flog ſie nach
ausgeſtaltet zurück. In Paris ließ ſie ſich
ſtets auch die Dauerwellen machen: die
gleichmäßig rundum in kurzen Elagen feſt-
liegenden, wie in einer Puppenperücke wir-
hres ſuperoridhellblonden
Bubikopfes verſchohen oder verdrückten
oder derhedderten ſich nie. — —
Petra halte die auch an ſte ergangene
Einladung zu dem völkerverbindenden Se-
der ihr inzwiſchen wieder entfallen war —
abgelchnt. QAls fie kurz vor neun uhr von
kam, um die Telephonzelle aufzuſuchen, kraf
ſie am offenen Eingang des gelben Salons.
Die beiden kanzten durch die . hreite
Tlugeltür Frau von Lolli hielt ihren
Tänzer wieder eng umfcehlungen. .. Sie
jummie emen fentimentalen. ... .englifchen
„Walg“ (die Tanzkapelle. war. ſchon jeit
einer halben Stunde entlajjen), fie. hatte die
Augen gefchloffen und den Nund zu. ihrem
Tänzer erboben. ... QYAls ob fie die Begeg-
nung mif Petra fühlte, riß fie plößlich. im
Summen ab, oͤffneie die Augen und löſte
ſich von ihrem Parfner, in ſofortigex Be-
herrſchung der Konverfationsform. „Ob, wie
ſchade Fraulein Doktor Aſtern, ich wußte.
ja nicht, daß Sie nun doch zu Haufe geblie-
ben ſind — ich vermutete Sie bei Ihrer
ferenz —, fonft hätte ich Sie jelbftverftänd-
lich gebefen, noch zu meinem kleinen Feſt zu
(Fortießung folat) }
* — 4. Mai. Rach dem Stande vom
1 8 anuyar 1931 befinden ſich in Baden: 54 Kraft-
| örlprigen, 10 Kraftfahrörebleitern, 17 vierräd-
* ©_ AMotorfprigen, 80 Lafektenmotorfprigen, 80
— Atgbare Motorfpriken, zujammen 241 motorijche
_ S®uerlöfchgeräte.
T ar je Candesfenerwehrunterftüßungskafje hat
e dem Badifchen Revijionsverein in Mannheim
1 Ueberwachung der motoriſchen Feuerlöjch-
! E einen Bertrag abgefchloffen, wonacdh die
* aden aufgeftellten fragbaren Kleinmotor-
2— Ben, Lafettenmotorfprigen, vierrädrigen Mo-
mu{mäen ſowie Kraftfahriprigen alljährlich ein-
8 8* einen ſachverftändigen Ingenieur des
* Üchen Revifionsvereins einer eingehbenden
; “*mf“f\ld)nng auf Koſten des Landesfeuerwehr-
'} “VMerftüßungskafje unterworfen werden.
8 annheim, 1. Mai. (Auflöfung von Um-
gen. Mie der Polizeibericht mitkkeilt, mußtke
* * Sandhauſen.
* Aevolution noch in Erinnerung hat und die
_geuzälebgnaäfeiet miferlebte, der konnte feſt
* „ Da i “
— 4 ſich die politiſche Lage weſenklich ge
enn bei der geſtrigen Maifeier die Natio-
}l‘#i"äi‚gliften nicht ſo zaͤhlreich verkreten gewe-
——— hätten die SPD. und KPD. mangels
“ He ibre würdige geierftim'fl.ung begraben
. — Der jüdijhe Reklame-Chef war felbft
— auch da und hat die Häupter jeiner
' ficbfen gezählt, aber an feinem berbifgenen Ge-
* af man erfehen können, daß die Suche
* dem zweiten Mann vergeblich war. Nach-
der SPD.-Gefjangverein jein Klagelied über
Wer Sandhaujen von nach
teü%ä"‚ wWurden die Anweſenden von dem Refe-
Gewerbefchullehtet Hanfja, über die Be-
i ung des 1. Mai als Feiertag aufgeklärt.
'geiä tührend war es, mitanzuhören,
‘ bar Sweg die SPD. ſeit ihrer Geburtsfiunde
4 — müffen, über Gefängnis, Nof,
0 Krieg, binweg zur erjehnten Freiheit des
Mmiknüppels und Lerrors gegen die ſchaffen
— enuſchen Das kläglihe Bravo am Ende
8* ede wurde von einem donnernden Heil auf
. Fuͤhrer Adolf Sitler übertönt, und der
> Referent verließ [Onellftens fjeinen ficheren
im Rathausjaal, von wo aus er Zr
5 auf dem Plage jprad. Der SPD.-Ge-
anflberein ſang fodann noch jein Grabeslied und
ir begann die KPD. ihren Meltfeiertag. Aber
ROr ſtürzt waren doch die KPD.-Männer, als
* ibren Rcoͤnet, den ficher noch minderjähri-
— Naunheinet in die Freiheit hinausbeför-
* DQas häften fie doch beftimmt nicht von
N N tofen Freunden erwarfet. An den kindli-
n ia ;
* ı gemerkf, daß er dem Knabenalter noch
jpé?äf war, auch muß er in Geogra-
. 5an‘n der Schule jehr mangelbaft gewejen {jein,
b“uie er wußte noch nicht, daß er ſich in Sand-
dew n befand und redete in fjeinem Unter-
5%{2‘?%“1 immer zu den Oftersheimern. Mir
Mr m
{ mer vom Funger redefe, er muß ſchon
** nichts zu eſſen bekommen haben. Damit
8 < beim Reden nicht fjo anftrengte, haben
3. Fortſetzung.
— daß die gewandte junge Witwe
3 ; em Rheinland ſich inzwiſchen alle Her-
Eerli N der Penfion, fogar das der mittelal-
— Splitterrichterinm aus Oslo, erobert
* Aur Petra Aftern hielt fich abjeits:
‘ Al bPDn Loll war überhaupt Luft für fie.
— * Rheinländerin Ende Sepfember Ge-
} Ag feierie und aus dieſem Anlaß einen
m‘d)'fe“ Tee gab, jpartke fie mit Einladungen
——— Auch ein paar durchreifende Gäfte, zu
— Iud- ® He kaum Beziehungen haben konnte,
. ‚mb“{ie cin. Und wer irgend Zeit hakte,
7 Schon deshalb, weil eine vielge-
on © Großfilmdiva, ein berühmter Bariton
— liebgere „ Metropolikan . Opera und der be-
x * Junge. Komiker Berlins, der den
einer kleinen Voͤrkragsfolge
ſollte erwartet wurden. . Der Emp-
} — ein feſtliches Ereignis. Bekannte
tielit Nlichkeiten aus verſchiedenen Mini-
* * Preffeleute, Künftler mifchten fich in
‘ for „ UMmengefchmückten Salons der Pen-
— t. und Mrs. Soundjo und ein
die 5 tuBenö‚ anderer Globettotter. Auch
——⏑ Tennismeifterin Ma-
gnatd‚ b""fßfb‚ die joeben Frankreich beim
der &i im Grunewaͤld verfrat, war
R oln adung — jowie ihr‘ Gatte (der
Anem fadellojen. Anzug: eine:. vollendet:
ö *
und Fern.
eſtern nachmittag ein Umzug, beſtehend aus 200
eilnehmern der SPD., Ortsgruppe Ludwigs-
hafen, ferner ein weiferer 5 —44 aus
80 Angehörigen der Sozialiftijhen Jugend, auf
der llngiteinetftm[?e aufgelöft werden, da beide
Züge bei der Polizeidirektion nicht angemeldet
und nicht genebmigt waren. Die Regierungs-
partei glaubf ſich eben alles leiſten zu können.
Eine Maſſenverſammlung der KPD.
e) Altenbach. Am Sonntag, den 19. April
ds. Is. ſollte eine Verſammlung der K.P.D. ſtatt-
finden. Da die Verſammlung nicht angemeldet
war, wurde ſie durch die Gendarmerie verboten.
Es wäre auch zwecklos von dem Redner geweſen
zu ſprechen, denn es war eine Maſſe von 5 Per-
jonen, davon 2 Kommuniffen, vorhanden. . Die
anderen 3 wußten vor Ankunft des Redners
nicht, daß eine Verfammlung ſtattfinden ſollte
und wären ſicher bei den Phraſen des Redners
fortgelaufen.
würdige Feier mit dem Horſt⸗ Weſſel Lied be-
ſchloſſen.
e:) Neckargerach. (Verbotener Propaganda-
zug. Ein, zur Feier des 1. Mai von den Kom-
muͤniſten geplanter Propagandaumzug, bei wel-
chem auch ein Reichstagsabgeordneter der K. P.
D. ſprechen ſollte, wurde vom Bürgermeiſteramt
die Erlaubnis verſagt.
e:) Veckargerach. (nregelmäßzigkeiten bei der
Pojt.) Bei der hiefigen Poſtagentuͤr iſt man Un-
tegelmäßigkeiten auf die Spur gekommen. Der
befreffende Beamte iſt vorläufig ſeines Dienftes
enthoben worden. ;
Welcher Art und in welcher Höhe die Diffe-
renzen ſich belaufen, muß die eingeleitete Unter-
ſuchung ergeben.
e:‘ Bamenkal. (Baumfrevel.) Von zwei hie-
ſigen jungen Burſchen wurde in der Nacht vom
Sonntag zum Montag zwei Obſtbäume an der
Straße nach Reilsheim abgebrochen und von
anderen Bäumen die erſten Blüten abgexiſſen.
Vach dieſer Tätigkeit beſchädigte man auch den
Aushängekaſten der NSDAP. Mit beſonderer
Frechheſt zogen die Burſchen nach ihrer Helden- -
fat lärmend durch die — Einige findige
Parteipolitiker verſuchten jofort, Gerüchte in
Umlauf zu jeBen, daß es ſich um Anhänger der
Nationalfozialiffen handle. Nachdem aber die
Burſchen zur Anzeige gebracht und von der Gen-
darmerie ermiffelt waren, konnte dieſer lügne-
riſchen Stimmungsmache ſofork entgegengefreten
werden. - .
)“ Gengenbach, 1. Mai. Gürgerſteuer ab-
gelehnh. Mittwoch abend hat der Bürgeraus
ſchuß die Erhöhung der Bierſteuer um 50 Pro-
zent mif.11 gegen 33 Stimmen abgelehnt.
Marzijftenhorden überfallen Autofahrer.
e:) Ziegelhauſeen. 3, Mai. Heute abend,
6.30 Uhr überfielen Mitglieder der SAI. in der
Lähe von Ziegelhaufen ein Auto, in dem ſich
QAmerikaner befanden. Als das Auto die Truppe
überholen wollte, ſchlugen die Marziften auf die
Inſaſſen ein, die mehrere Verlehungen davon-
krugen Beſonders roh wurde die im Waͤgen
54 Dame mißhandelt. Wann wird end-
lich einmal mit diefem Geſindel aufgeränmt?
ſchöne Schaufenſterpuppe hätke abgeben kön-
nen, wenn ihn nicht die von einer Malaria-
gelbe Geſichtsfarbe und die vom ewigen 3
garekkendrehen kabakfarbenen Finger etwas
unappetiflich gemachk hätten) Es gab eine
Reihe muſikaliſcher Genüſſe, es wurde ge-
kanzt der Tee zog ſich bis in die achke
Ahendſtunde hin nicht nur kommandierte
Attachees tanzten heute, ſondern ſogar ein
leibhafliger Geſandter ein Minifterialdirek-
for und andere Spitzen; die alänzend er-
leuchtefen Räume waren erfüllt von La-
chen ſchönen Frauen, den neueften Tanz-
ſchlagern und koſtbarſten Gewändern, Zi-
garretenduft und allerhand anderen leichten
Wohlgerüchen, und es gab Herren, die ſich's
nichk verdrießen ließen geiſtig Toilette zu
machen, um in dem intereſſanten Kreis zu
‚wirken. Dazu gehörte auch Dr.-Ing. Ben-
jamin Zeck. Die Büros auf dem Billenge-
lände waren inzwiſchen ferkiggeſtellt; er
wohnte jehk nicht mehr in der Veletage ne-
ben Frau von Lolli, ſondern in dem kleinen
Schinkelhaus, zu dem man auch die Zugänge
durch die beiden Nachbarhäufer benuken
konnte; die Befuche, die er da außerhalb
der Büroſtunden empfing, waren alfo nicht
mehr wie früher von dem garftigen Macht-
poſten aus Oslo 3u konfrollieren. Zeck
pflegte nur mif jungen und hübſchen Tän-
zerinnen zu fanzen; die Dame aus Oslo
balte darum keine Ausſicht, von ihm be-
merkf zu werden Er aber wurde heute
von Geburtstagskind ganz beſonders aus-
gezeichnet; wieder und wieder ſah man Frau
von Lolli in ſeinen Armen. Sie hatte beim
Tanzen eine Art, ſich mit. ihrem Tänzer
börperlich zu vereinigen, die von der Dame
; aus Oslo abfolut nicht gebilligt murde. Doch
Frau von Lolli merkte das nicht Sie ſchien
heute im Glück zu ſchwunmen Für jeden
Aus der Pfalz.
Auf dem hertlichen Segelfluggelände
der Khoͤn wird an Pfingften ein deutfches Jung-
fliegerttefen abgebalten, das auch von Flug-
vereinen der e«flpgals‚ * aus Pirmaſens und
weibrücken ſowie des Saargebietes, aus Hom-
urg und Saarbrücken beſchickt werden wird.
Neiſalhe virmtſeiet für Grünktadt.
(9 Grünſtadt, 30. April. Das Bezirksamt
hat die vom Staͤdkrak abgelehnten Nökſteuern
nunmehr zwangsweiſe eingeführt. Die Bürger-
* wurde weiter um 200 Prozent erböbhf, ſo-
aß ſie jeht in ihrem höchſtzuläfſigen Satz ge-
zahlt werden muß. Die Genieindebierſteuer
wurde um 200 Proͤzent, die Gemeindegetränke-
ſteuer um 25 Prozent erhöht. Schließlich hat
das Bezirksamt noch die Erhebung einer Zaͤh⸗
lermiete angeordnet Drei neue Steuern *
eine Gemeinde. 425 8* Erhöhung. Höher
eht's nimmer. Und dabei wagen diemarzifti-
chen Lumpen, die Maſſe zu großen Maifeiern
aufzurufen um für Sozialismus und Gerechtig
keif zu demonſtrieren. Waͤhrlich, die neuen
Steuern beweiſen die —— — Anſicht
eines Lebens in Schönheit und Würde.
Aus aller Welt.
— Nationalfozialilten am 1.Mai.
{u. Berlin, 2. Mai.
Der Gau Berlin der Rationalfjozialifti-
ſchen Deutſchen Arbeiterparfei veranftaltete
am Freitag abend im Berliner Sportpalaft
eine von 15000 Perjonen beſuchte Maſſen-
verjammlung. Schon vor Beginn der Ver-
anftaltung war der Saal bis auf den lehten
Platz gefüllt. Nach dem einleitenden Vorkrag
des Berliner Stadiverordneten Engel über
das Thema „Der Sozialismus, die Lebens-
frage der deutſchen Arbeiterfchaft“ nahm der
Saunleiter, Reichstagsabgeordneter Dr. Goeb-
hels das Wort, dem nach monatelangem po-
lizeilichem Redeverbot das Sprechen in öf-
fentlichen Verſammlungen in Berlin nun-
mebhr wieder geſtattek worden ift. Dr. Goeb-
programmatiſchen
Ausführungen, die Nationalſozialiſten als
Aßkiviften und Revolutionäre als Nationa-
liſten, Sozialiſten und Antiſemiken. Er ent-
warf ein Bild von dem Schickſalswege des
deutſchen Arbeiterkums in den verfloſſenen
Jahrzehnten, das jehk nach vielen Irrwegen
im Nakionalſozialismus hinter aufrechken
Fahnen marfchiere. Deshalb habe die Na-
lionalſozialiſtiſche Partei das Recht, den
Feiertag des 1. Mai, den die anderen zur
Phraſe gemacht hätten, für ſich in Anſpruch
zu nehmen. Der Vakionalſozialismus wolle
und werde dem 1. Mai den kiefen Sinn wie-
der geben, der darin liege, daß dieſer Tag
ein Appell nicht an die Klaſſengeſinnung
fondern an die Volksgeſinnung ſein ſolle.
* s
Rhön)
Ein 415 Meter hoher Wolkenkraher.
London, 2. Mai. Der qrößte Wolkenkraͤßtzer
der Erde, das Empire State-Gebäude, Eche
45. Straße und 5. Avenue in Newyork iſt am
Saft fand ſie liebenswürdige Worte! Sie
ſprach die Hauptſprachen fließend. Natkür-
lich ſcherzte man in einzelnen Zirkeln dar-
über, den wievielten Geburtkstag ſie wohl
heuke feiern mochte. Manchmal wirkke ſie
wie ſechsundzwanzig/ manchmal wie zwei-
unddreißig Fräulein Urbach, die ja die An-
meldezettel zu unkerſchreiben pflegte und
das Alter wiſſen mußke, ſchwieg dar-
über; aber die Dame aus Oslo munkelte
etwas von ſiebenunddreißig bis vierzig. Das
war unbedingt überfrieben. Frau von Lolli
wirkte in ihrer äußeren Erſcheinung auf den
erſten Blich gar nicht ſo beſonders glänzend.
Ihre Geſtalt erreichte kaum das ‚im moder-
nen Sporkleben ſelbſtverſtandliche Mittelmaß.
Und ſie neigte auch ſichklich zur Fülle. Ihr
etwas puppenhaftes Geſicht mit den beiden
Grübchen und dem vollen Kinn gab ihr frei-
lich gerade den jugendlichen Anftrich. Sie
arbeiteke unablaſſig an ſich, das heißt an
ihter Linie. Die Vorftellung, {tark zu
werden, frieb ſie off 3zu . ganz . verrückten
Maßnahmen Ploͤhlich brach fie auf, mik-
fen in einem Geſpräch, um ein Dampfbad zu
nehmen. Oder ſie haͤtte unverſehens wieder
mit Reiten, Turnen, Schwimmen oder Lau-
fen begonnen Da mußte ernſthaft trainierk
werden. Oder ſie empfing hler in ihrer
Anhalter Bahnhof einen Fechklehrer, eine
Maſſeuſe, einen Ghmnaſtikprofeſfor. Man
durfte ſich bei ihr über nichts wundern.
Fabelhaft geſchickt im Erfaſſen und über-
raſchend ſchnell in all ihren Entſchlüſſen war
ſie Das hübſche/ faſt kindliche Geſichkchen
verriet das kaum. Aber aus ihrem - etwas
verfchleierten, vergifmeinnichtblauen Augen
es gelegentlich Blitze ſchießen, und dann
merkfe man, daß fie klug war, ſeht klug ſo-
eter hoch hat 86 Stodk-
werke und beherbergt 25000 Menfchen. Präfl-
dent Hoover drückfe in Waſhington auf einen
e!ek!rigéen Knopf, wodurch ſich die Türen des
Gebäudes öffneten und die große Empfangshalle
beleuchtet wurde. 2*
reitag offiziell eingeweiht worden. Der Wol-
ſt 415 511
*
ſammenſtoß zweier Strafenbahnwagen.
* 4 Verlehte.
Tu. Rom, 2. Mai. Am Freitag ereignete ſich
* der Straßenbahnlinie, die Rom mit dem Ca-
ſtelli Romani verbindet, ein — von
zwei Straßenbahnwagen, wobei 40 Perſonen
mehr oder weniger ſchwer verleht wurden. Es
iſt eine Unkerſuchung über die Urfachen des Un-
glücks eingeleitei worden. Man nimmt an, *
eine Bremfe eines der Triebwagen verſagt h
Letzte Drahtmeldungen.
Verlin, 2. Mai. Bei einem kommuniſtiſchen
Ueberfall auf ein nakionalſozialiſtiſches Lokal in
der Nacht zum Samstag, wurde ein unbeteilig-
ter Straßenpaſſant erſchoſſen. Gegen dieſe Wild-
weſtzuſtände iſt Brünings Notverordnung un-
brauchbar.
*
London, 2. Mai. In dem Mohammedaner-
viertel in Bombay brach in einem Bazar ein
riefiges Schadenfeuer aus. Der Schaden be-
frägt nabezu 6 Millionen Reichsmark.
egensburg, 2. Mai. Am Samstagmorgen
wurde das Todesurkeil gegen den Mörder Tetz
ner vollſtreckt. ; ;
*
Steftin, 3. Mai. Oraf Zeppelin, der am
Sonntag früh zu einer Fahrt nach Stettin auf-
gſtiegen war, ſtartete um 19.30 nach eineinhal
Aufenthalt auf dem Stettiner Flug
afen wieder zur Rückfahrt nach Friedrichhaͤfen.
Lindau, 3. Mai. Ein furchkbares Unglück er-
eignete ſich am Sonntagnachmittag auf dem Bo-
denſee. Ein Marinekutier kenterte infolge einer
löhlichen Briſe. Von den 11 Mann Beſaßzung
ind 10 erkrunken. Der einzige Ueberlebende
mußke mit einem Aervenſchoͤchk in das Kran-
kenhaus eingeliefert werden.
Motkorſtürme —
Zielfahrt.
der Motorräder und Kraftwagen am 9. und 10.
Mai 1931 nach Heidelberg.
Abfahrt: beliebig — Ankunft: am 9. Mai
vab 21 Ubr. *
ldung: Heidelberg, Markkplah 3, Ge-
ſchäftsſtelle der NSDAP. . *
S. A. Stabzimmer. ;
Zur Teilnahme ſind berechtigt: geſchloſſene
Motorftürme und NSKK.-Bereit/chaften, ſowie
Einzelfahrer. W
Die Zeit der Abfahrt muß vom zuſtaͤndigen
S.A.-Führer oder O.G.-Leiter des Abfahrt-
ortes beſtätigt werden.
Gewertet wird die kürzeſte Zeit auf dem kür-
zeſten Weg.
QAnmeldung bis Mai 31 zwecks Stellung
von Nachkquartier unter Angabe der ungefähren
%nlgmffägfeié * * ;
ruppführer Zimmermann, Heidelberg
Marbktplatz 3, ; 8
Es ſtehen zum größten Teil Privat-Freiquar-
tiere zur Verfügung.
doch ohne
Geſchmack. Un-
begreiflich, woher ſie die Zeit auch noch für
Konferenzen mit Schneider und Schneiderin
Ab und zu fuhr oder flog ſie nach
ausgeſtaltet zurück. In Paris ließ ſie ſich
ſtets auch die Dauerwellen machen: die
gleichmäßig rundum in kurzen Elagen feſt-
liegenden, wie in einer Puppenperücke wir-
hres ſuperoridhellblonden
Bubikopfes verſchohen oder verdrückten
oder derhedderten ſich nie. — —
Petra halte die auch an ſte ergangene
Einladung zu dem völkerverbindenden Se-
der ihr inzwiſchen wieder entfallen war —
abgelchnt. QAls fie kurz vor neun uhr von
kam, um die Telephonzelle aufzuſuchen, kraf
ſie am offenen Eingang des gelben Salons.
Die beiden kanzten durch die . hreite
Tlugeltür Frau von Lolli hielt ihren
Tänzer wieder eng umfcehlungen. .. Sie
jummie emen fentimentalen. ... .englifchen
„Walg“ (die Tanzkapelle. war. ſchon jeit
einer halben Stunde entlajjen), fie. hatte die
Augen gefchloffen und den Nund zu. ihrem
Tänzer erboben. ... QYAls ob fie die Begeg-
nung mif Petra fühlte, riß fie plößlich. im
Summen ab, oͤffneie die Augen und löſte
ſich von ihrem Parfner, in ſofortigex Be-
herrſchung der Konverfationsform. „Ob, wie
ſchade Fraulein Doktor Aſtern, ich wußte.
ja nicht, daß Sie nun doch zu Haufe geblie-
ben ſind — ich vermutete Sie bei Ihrer
ferenz —, fonft hätte ich Sie jelbftverftänd-
lich gebefen, noch zu meinem kleinen Feſt zu
(Fortießung folat) }