Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 34.1923
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https://doi.org/10.11588/diglit.10459#0106
DOI Artikel:
Sch., C.: Wohnungskunst im Allgäu: Arbeiten von Gebrüder Botzenhardt
DOI Artikel:Morris, William: Nachahmung
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INN EN-DEKORATION
85
Die Ausschmückung eines Ausstellungs- Raumes der
Firma auf der »Deutschen Gewerbeschau« (Seite86—88)
wurde wieder dem Maler Jäger anvertraut. Er umzog
die hohe Deckenschräge mit hellgetöntem Blattwerk und
betonte glücklich das Raumganze, ohne der Wirkung der
verschiedenen gezeigten Einzelstücke Abbruch zu tun.
In der Fenster-Nische: ein Betschemel mit einem Haus-
altärchen, das eine liebliche Madonna mit musizierenden
Engeln aus farbigem Wachs, von Bildhauer Schwink-
Erding, birgt. Gegenüber ein glatter Nußbaumschrank,
der aber Schmuck und Zier im Inneren bietet (Seite 88).
Ein Kabinett-Stück besonderer Art ist der Schrank
(Seite 87). Auf dunkel glänzendem Sockel verschneiden
sich vier perlmutterfarbene Türen, farbig fein gegliedert
und abgetönt, und doch von völlig flächiger Wirkung.
Darüber eine dunkelrote Vitrine, hinter deren naturfarben
poliertem Gitter Porzellan-Kostbarkeiten hervorschim-
mern . . Was sonst dieser Raum noch zeigte, bekundete
in gleicher Weise das Streben dieser Werkstätte: auf
besondere Weise und in abgeklärter Sprache den künst-
lerischen Zielen von heute Form und Gestalt zu geben
und so mitzuschaffen am Stile unserer Zeit. . . c. sch.
★
NACHAHMUNG alter Kunst ergibt niemals leben-
dige Kunst. Erforschen wir mit Bedacht die alte
Kunst, nehmen wir nützliche Lehren von ihr an, lassen
wir uns von ihr anspornen; denn alle echte Kunst
nützt und fördert, ist fähig, wiederum neue Kunst an-
zufachen. Aber seien wir zugleich fest entschlossen, das
Alte weder nachzuahmen, noch zu wiederholen! Ver-
zichten wir lieber auf die Kunst, wenn wir keine von
uns selbst geschaffene haben können! . William Morris.
AUSFÜHRUNG:
GEBRODER
BOTZENHARDT
IN KEMPTEN
KAMIN AUS DEM HERRENZIMMER SEITE 84. PLASTIK VON PROFESSOR JOS. WACKERLE - MÜNCHEN
85
Die Ausschmückung eines Ausstellungs- Raumes der
Firma auf der »Deutschen Gewerbeschau« (Seite86—88)
wurde wieder dem Maler Jäger anvertraut. Er umzog
die hohe Deckenschräge mit hellgetöntem Blattwerk und
betonte glücklich das Raumganze, ohne der Wirkung der
verschiedenen gezeigten Einzelstücke Abbruch zu tun.
In der Fenster-Nische: ein Betschemel mit einem Haus-
altärchen, das eine liebliche Madonna mit musizierenden
Engeln aus farbigem Wachs, von Bildhauer Schwink-
Erding, birgt. Gegenüber ein glatter Nußbaumschrank,
der aber Schmuck und Zier im Inneren bietet (Seite 88).
Ein Kabinett-Stück besonderer Art ist der Schrank
(Seite 87). Auf dunkel glänzendem Sockel verschneiden
sich vier perlmutterfarbene Türen, farbig fein gegliedert
und abgetönt, und doch von völlig flächiger Wirkung.
Darüber eine dunkelrote Vitrine, hinter deren naturfarben
poliertem Gitter Porzellan-Kostbarkeiten hervorschim-
mern . . Was sonst dieser Raum noch zeigte, bekundete
in gleicher Weise das Streben dieser Werkstätte: auf
besondere Weise und in abgeklärter Sprache den künst-
lerischen Zielen von heute Form und Gestalt zu geben
und so mitzuschaffen am Stile unserer Zeit. . . c. sch.
★
NACHAHMUNG alter Kunst ergibt niemals leben-
dige Kunst. Erforschen wir mit Bedacht die alte
Kunst, nehmen wir nützliche Lehren von ihr an, lassen
wir uns von ihr anspornen; denn alle echte Kunst
nützt und fördert, ist fähig, wiederum neue Kunst an-
zufachen. Aber seien wir zugleich fest entschlossen, das
Alte weder nachzuahmen, noch zu wiederholen! Ver-
zichten wir lieber auf die Kunst, wenn wir keine von
uns selbst geschaffene haben können! . William Morris.
AUSFÜHRUNG:
GEBRODER
BOTZENHARDT
IN KEMPTEN
KAMIN AUS DEM HERRENZIMMER SEITE 84. PLASTIK VON PROFESSOR JOS. WACKERLE - MÜNCHEN