Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 34.1923
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https://doi.org/10.11588/diglit.10459#0371
DOI Artikel:
Nachtlicht, Leo: Das Schaffen des Architekten
DOI Artikel:"Der Verständige"
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INNEN-DEKORATION
architekt leo nachtlicht —wilmersdorf
speise-zimmer. haus dr. g.-n. k1kschholz
langer treuer Zusammenarbeit mit mir seinen Weg ge-
funden hat und mir eine verläßliche Stütze geworden ist.
Ebenso des Malers Eugen Schüfftan, mit dem mich
eine lange, gemeinsame Arbeit verbindet und der durch
seine Begabung für den farbigen Raum und den leben-
digen Flächen-Rhythmus viel Wertvolles zur farbigen
Lösung des Raumes hinzugegeben hat. Von denBildhauern
zeigt Carl Lehn, — der erst kurze Zeit bei meinen Ar-
beiten tätig ist, — eine starke plastische Gestaltungskraft.
Dieser kurze Uberblick über die Summe der an einer
architektonischen Aufgabe beteiligten Faktoren und
Leistungen soll die Schwierigkeit einer restlos harmo-
nischen Durchführung deutlich machen. Bis der Archi-
tekt durch die Klippen der finanziellen Durchführung,
der Wünsche und Bedürfnisse des Auftraggebers, der
Sonderheiten der Mitarbeiter und der Tücke des Objektes
sich hindurch gearbeitet hat, geht wohl manches von dem
schönen »Traum« verloren. Wohl dem, der nach der
Vollendung des Werkes ihn noch einmal erleben darf I l.n.
*
Als Mitarbeiter sind zu nennen: Architekt Fried-
rich Bennoit, Bauführer Franz Salomon, Maler Eugen
Schüfftan (farbige Ausgestaltung und Ausmalung),
Bildhauer Karl Lehn (Terracotten- und Außenfassaden,
Holzverkleidung im Erker, Kamin, Diele Dr. Goldfarb-
Nast), Professor Alfred Vocke (Kamin und Schluß-
stein, Diele Winkelhausen), Gartenarchitekt Eryk Pe-
pinski (Garten Dr. Goldfarb-Nast). . . Ausführende
Firmen sind: Bauausführung: Schöneberg & Co., Star-
gard/Pom., Anton Winkler und Arnold & Müller (Möbel)
Mittweida/Sa., Willi Schmidt, Berlin (Polstersachen).
»DER VERSTÄNDIGE«
Mein Sohn«, — sprach der weise Heikär, »solange
du auf Beinen und Füßen stehst, schreite auf ihnen
über die Dornen und tritt einen Weg für deine Kinder
und Kindeskinder; und baue dir ein Boot, bevor die
See in Wogen brandet, und dich ertränkt, ehe du eine
Arche der Rettung findest. . Hänge dich an den Weisen,
der Gott fürchtet, und strebe darnach, ihm zu gleichen,
und nahe dich nicht dem Narren, damit du nicht ihm
gleich wirst und sein närrisches Tun lernst. Halte nicht
Nachbarschaft mit dem Toren und brich nicht Brot mit
ihm. Besser ist's, Steine mit einem Weisen zu schleppen,
als Wein mit einem Narren zu saufen. . Neige dein Haupt,
mein Sohn, vor denen, die unter dir stehen; rede sänftig-
lich, sei höflich und erhebe nicht deine Stimme, wenn
du sprichst, zürnst oder lachst, — denn könnte ein Haus
durch lautes Geschrei erbaut werden, so würde der Esel
jeden Tag manch ein Haus erbauen . . Sei zufrieden mit
deinem Stand und Gut und begehre nichts von deinem
Nächsten. Freue dich nicht über den Schaden deines
Nächsten und so dir ein Feind Übles tut, vergilt es ihm
mit Gutem .. Der Narr fällt, wo er einen Fehltritt macht;
wenn der Weise auch strauchelt, so fällt er nicht, und
kommt er zu Boden, so springt er schnell wieder auf;
und so er krank wird, kuriert er sich schnell, während
es für des Toren und Narren Übel kein Heilmittel gibt. .
Erhebe dich nicht wider einen Stärkeren, sondern fasse
deine Seele in Geduld, Standhaftigkeit und Langmut,
und wandle auf den Pfaden der Frömmigkeit, denn
nichts ist vortrefflicher . . aus: »tausend und eine nacht«.
INNEN-DEKORATION
architekt leo nachtlicht —wilmersdorf
speise-zimmer. haus dr. g.-n. k1kschholz
langer treuer Zusammenarbeit mit mir seinen Weg ge-
funden hat und mir eine verläßliche Stütze geworden ist.
Ebenso des Malers Eugen Schüfftan, mit dem mich
eine lange, gemeinsame Arbeit verbindet und der durch
seine Begabung für den farbigen Raum und den leben-
digen Flächen-Rhythmus viel Wertvolles zur farbigen
Lösung des Raumes hinzugegeben hat. Von denBildhauern
zeigt Carl Lehn, — der erst kurze Zeit bei meinen Ar-
beiten tätig ist, — eine starke plastische Gestaltungskraft.
Dieser kurze Uberblick über die Summe der an einer
architektonischen Aufgabe beteiligten Faktoren und
Leistungen soll die Schwierigkeit einer restlos harmo-
nischen Durchführung deutlich machen. Bis der Archi-
tekt durch die Klippen der finanziellen Durchführung,
der Wünsche und Bedürfnisse des Auftraggebers, der
Sonderheiten der Mitarbeiter und der Tücke des Objektes
sich hindurch gearbeitet hat, geht wohl manches von dem
schönen »Traum« verloren. Wohl dem, der nach der
Vollendung des Werkes ihn noch einmal erleben darf I l.n.
*
Als Mitarbeiter sind zu nennen: Architekt Fried-
rich Bennoit, Bauführer Franz Salomon, Maler Eugen
Schüfftan (farbige Ausgestaltung und Ausmalung),
Bildhauer Karl Lehn (Terracotten- und Außenfassaden,
Holzverkleidung im Erker, Kamin, Diele Dr. Goldfarb-
Nast), Professor Alfred Vocke (Kamin und Schluß-
stein, Diele Winkelhausen), Gartenarchitekt Eryk Pe-
pinski (Garten Dr. Goldfarb-Nast). . . Ausführende
Firmen sind: Bauausführung: Schöneberg & Co., Star-
gard/Pom., Anton Winkler und Arnold & Müller (Möbel)
Mittweida/Sa., Willi Schmidt, Berlin (Polstersachen).
»DER VERSTÄNDIGE«
Mein Sohn«, — sprach der weise Heikär, »solange
du auf Beinen und Füßen stehst, schreite auf ihnen
über die Dornen und tritt einen Weg für deine Kinder
und Kindeskinder; und baue dir ein Boot, bevor die
See in Wogen brandet, und dich ertränkt, ehe du eine
Arche der Rettung findest. . Hänge dich an den Weisen,
der Gott fürchtet, und strebe darnach, ihm zu gleichen,
und nahe dich nicht dem Narren, damit du nicht ihm
gleich wirst und sein närrisches Tun lernst. Halte nicht
Nachbarschaft mit dem Toren und brich nicht Brot mit
ihm. Besser ist's, Steine mit einem Weisen zu schleppen,
als Wein mit einem Narren zu saufen. . Neige dein Haupt,
mein Sohn, vor denen, die unter dir stehen; rede sänftig-
lich, sei höflich und erhebe nicht deine Stimme, wenn
du sprichst, zürnst oder lachst, — denn könnte ein Haus
durch lautes Geschrei erbaut werden, so würde der Esel
jeden Tag manch ein Haus erbauen . . Sei zufrieden mit
deinem Stand und Gut und begehre nichts von deinem
Nächsten. Freue dich nicht über den Schaden deines
Nächsten und so dir ein Feind Übles tut, vergilt es ihm
mit Gutem .. Der Narr fällt, wo er einen Fehltritt macht;
wenn der Weise auch strauchelt, so fällt er nicht, und
kommt er zu Boden, so springt er schnell wieder auf;
und so er krank wird, kuriert er sich schnell, während
es für des Toren und Narren Übel kein Heilmittel gibt. .
Erhebe dich nicht wider einen Stärkeren, sondern fasse
deine Seele in Geduld, Standhaftigkeit und Langmut,
und wandle auf den Pfaden der Frömmigkeit, denn
nichts ist vortrefflicher . . aus: »tausend und eine nacht«.