Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 34.1923
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https://doi.org/10.11588/diglit.10459#0196
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Epicurus: Der wahre Epikuräer: Lebensweisheit eines griechischen Philosophen
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INNEN-DEKORATION
175
ausführ:
deutsche
werkstatt.
münchen
professor adelbert niemeyer —münchen erker in nebenstehendem speisezimmer
Tugenden untrennbar . . Der Lust sind wir bedürftig, um so größere Lust erwächst. . Jede Lust nun ist, da
wenn wir das Fehlen der Lust schmerzlich empfinden; sie etwas von Natur uns angemessenes ist, — ein »Gut«;
fühlen wir uns aber frei von der Begierde, so bedürfen dochnicht jede ist Gegenstand unserer Wahl. Jedes Leid
wir der Lust nicht mehr. Die Lust ist unser erstes, an- hingegen ist ein Übel, ohne daß es jedoch unbedingt zu
geborenes Gut, sie ist der Ausgangspunkt für alles Wählen meiden wäre. Denn mitunter erweist sich das »Gute«
und Meiden; eben deshalb entscheiden wir uns nicht für uns als Übel — und umgekehrt das »Übel« als ein
schlechtweg für »jede« Lust, sondern es gibt Fälle, wo Gut! . . Der Weise hält es für besser, bei hellem Ver-
wir auf viele Annehmlichkeiten verzichten, — so- stände von Unglück verfolgt, als bei Unverstand vom
fern aus ihnen ein Übermaß von Unannehmlichkeiten Glück begünstigt zu sein. Er hat über das Endziel der
zu erwarten ist. Und andererseits ziehen wir manches Natur nachgedacht und weiß: daß das Gute recht wohl
Leiden und manche Entbehrung der Annehmlichkeit vor, zu erlangen ist und daß die schlimmsten Übel stets den
sofern uns aus dem längeren Ertragen des Leidens dann kürzesten Schmerz mit sich führen! . epikur. (ca.3<>ov.chr.)
175
ausführ:
deutsche
werkstatt.
münchen
professor adelbert niemeyer —münchen erker in nebenstehendem speisezimmer
Tugenden untrennbar . . Der Lust sind wir bedürftig, um so größere Lust erwächst. . Jede Lust nun ist, da
wenn wir das Fehlen der Lust schmerzlich empfinden; sie etwas von Natur uns angemessenes ist, — ein »Gut«;
fühlen wir uns aber frei von der Begierde, so bedürfen dochnicht jede ist Gegenstand unserer Wahl. Jedes Leid
wir der Lust nicht mehr. Die Lust ist unser erstes, an- hingegen ist ein Übel, ohne daß es jedoch unbedingt zu
geborenes Gut, sie ist der Ausgangspunkt für alles Wählen meiden wäre. Denn mitunter erweist sich das »Gute«
und Meiden; eben deshalb entscheiden wir uns nicht für uns als Übel — und umgekehrt das »Übel« als ein
schlechtweg für »jede« Lust, sondern es gibt Fälle, wo Gut! . . Der Weise hält es für besser, bei hellem Ver-
wir auf viele Annehmlichkeiten verzichten, — so- stände von Unglück verfolgt, als bei Unverstand vom
fern aus ihnen ein Übermaß von Unannehmlichkeiten Glück begünstigt zu sein. Er hat über das Endziel der
zu erwarten ist. Und andererseits ziehen wir manches Natur nachgedacht und weiß: daß das Gute recht wohl
Leiden und manche Entbehrung der Annehmlichkeit vor, zu erlangen ist und daß die schlimmsten Übel stets den
sofern uns aus dem längeren Ertragen des Leidens dann kürzesten Schmerz mit sich führen! . epikur. (ca.3<>ov.chr.)