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INNEN-DEKORATION
den Menschen außer- pflegen; aus der Ruhe
halb der Arbeitszeit ^ ' der würdigen Häus-
geistig zu interessie- Hchkeitalleinerwächst
wird heute vielfach stungs-Fähigkeit des
angewandt. Es hat Arbeitenden. Darum
wohl den Nachteil, muß das Problem der
daß es die Arbeit »Siedlungen«, des
selbst undurchgei- Schaffens würdiger
stet läßt, — und nur Wohnstätten für den
eine Art Ausgleich auf arbeitenden Volksteil
anderer Seite des Ge- immerimVordergrund
mütsanstiebt. Außer- stehen. Haus, Heim
dem stößt dieses Mit- und Garten, das be-
tel oft auf eine geistige jy B-A deutet Arbeitsfreude
Unbereitschaft, die ORR j und Arbeitsfähigkeit,
schwer zu bessern sein mUIW / bedeutet Ich und Per-
dürfte . . Neuere Be- sönlichkeit,—dieWur-
strebungen scheinen < Jfl zeln, aus denen al-
organischer angelegt, 1er Menschenwert er-
d. h. inniger mit der "W wächst. Alle Mensch-
tatsächlichen Arbeits- heits-Interessen hän-
welt des Menschen gen innerlich zusam-
verbunden zu sein. men . . Wollen wir
Aus der Erkenntnis ^ l »Spitzenleistungen«
heraus, daß es gegen ^Le ^HMtt der Kultur, so müssen
die Maschine heute "w'' ^^^T wu" die Wurzeln in
kein Wehren gibt, , a—m^^~i^^fc» der Tiefe pflegen und
suchen diese Bestre- ^J^r' nähren! heinr.ritter.
bungen den Stier bei «da. iri^w *
den Hörnern zu fassen jK' '^W p^ER ANTRIEB.
und dem Menschen ein T ---■Jfl / r In der Tat kann
Heimatsgefühl seiner I man allenthalben be-
Arbeit gegenüber zu — '''"TB» jBWnBT obachten«, sagt der
geben. Die Maschine ^^^BSB^^^ Philosoph G.Th. Fech-
wird hier nicht als ein ner, »wie das Übel
notwendiges Übel be- dazu dienen muß, das
trachtet. Sie wird be- Übel zu heben, ja wie
jaht. Aber das Arbeits- das Übel selbst zur
feld, das sie dem Men- Quelle des Guten
sehen schafft, sucht Professor adolfg.schneck-stuttgart. lampejm esszimmer werden kann. Aus
man ihm nun zur ausf: mius-werke-Pfullingen der Not ist letzten
»Heimat« zumachen.« Endes aller Fort-
Für die Möglichkeit dieses Ergebnisses spricht die häufig schritt auf Erden hervorgegangen und jede neue Not
zu machende Erfahrung, daß alte Arbeiter, die seit Jahren führt zu weiterer Vervollkommnung.« So gewinnen wir
an derselben Maschine oder Werkbank stehen, schick- aus der Not den Antrieb, das Notwendige zu schaffen,
salhaft mit ihrer Arbeit verwachsen und zu ihr in ein als die Grundlage und Voraussetzung des Schönen. l.
Gemütsverhältnis kommen, das aus Gewöhnung und r\li7 imwcdc MATIIR
wirklicher Liebe zusammengesetzt ist. Ihre bestimmte »DIL 1 IN IN L K fc, INA1UK«
Arbeit ist ihnen zum erwünschten und bejahten Schick- TTine Ceder wuchs auf zwischen Tannen; sie teilten
sal geworden . . Das Menschenherz ist fürwahr wunder- l > mit ihr Regen und Sonnenschein. Und sie wuchs
bar; gelingt es, seine Kräfte zu mobilisieren, so kann in und wuchs über ihre Häupter und schaute weit ins Tal
der Tat einiges von solcher »Beheimatung« des Industrie- umher. Da riefen die Tannen: »Ist das der Dank, daß
Arbeiters in seiner Arbeit erhofft werden........ du dich nun überhebst, dich, die du so klein warst, dich,
Eine äußerst wichtige Rolle aber spielt die Häus- die wir genährt haben?« Und die Ceder sprach: »Rechtet
lichkeit, das wirkliche Heim des Arbeiters. Einerlei, mit dem, der mich wachsen hießl . Zwei Birken stritten,
ob er die Arbeit und die Maschinenwelt als etwas Feind- wer der Ceder am nächsten käme. »Birken seid ihr!«,
liches oder als etwas Heimatliches betrachtet: die Blüte sagte die Ceder . . Die Eiche sprach: »Ich gleiche Dir,
seelischen Lebens kann nur auf dem Boden einer men- Ceder!«. »Tor!« sagte die Ceder, »als wollt ich sagen,
schenwürdigen Häuslichkeit erwachsen. Denn diese er- ich gleiche Dir!« Das Gräslein, da der Wind drüber
möglicht das Familienleben mit seinen beruhigenden und spielte, ergötzte sich und rief: »Bin ich doch auch da,
veredelnden Wirkungen, sie bringt dem Menschen zum bin ich doch auch gebildet, klein aber schön, und bin!«
Bewußtsein seines eigenen, inneren Wesens und gibt ihm »Gräslein in Gottes Namen«, sagte die Ceder . . goethe.
INNEN-DEKORATION
den Menschen außer- pflegen; aus der Ruhe
halb der Arbeitszeit ^ ' der würdigen Häus-
geistig zu interessie- Hchkeitalleinerwächst
wird heute vielfach stungs-Fähigkeit des
angewandt. Es hat Arbeitenden. Darum
wohl den Nachteil, muß das Problem der
daß es die Arbeit »Siedlungen«, des
selbst undurchgei- Schaffens würdiger
stet läßt, — und nur Wohnstätten für den
eine Art Ausgleich auf arbeitenden Volksteil
anderer Seite des Ge- immerimVordergrund
mütsanstiebt. Außer- stehen. Haus, Heim
dem stößt dieses Mit- und Garten, das be-
tel oft auf eine geistige jy B-A deutet Arbeitsfreude
Unbereitschaft, die ORR j und Arbeitsfähigkeit,
schwer zu bessern sein mUIW / bedeutet Ich und Per-
dürfte . . Neuere Be- sönlichkeit,—dieWur-
strebungen scheinen < Jfl zeln, aus denen al-
organischer angelegt, 1er Menschenwert er-
d. h. inniger mit der "W wächst. Alle Mensch-
tatsächlichen Arbeits- heits-Interessen hän-
welt des Menschen gen innerlich zusam-
verbunden zu sein. men . . Wollen wir
Aus der Erkenntnis ^ l »Spitzenleistungen«
heraus, daß es gegen ^Le ^HMtt der Kultur, so müssen
die Maschine heute "w'' ^^^T wu" die Wurzeln in
kein Wehren gibt, , a—m^^~i^^fc» der Tiefe pflegen und
suchen diese Bestre- ^J^r' nähren! heinr.ritter.
bungen den Stier bei «da. iri^w *
den Hörnern zu fassen jK' '^W p^ER ANTRIEB.
und dem Menschen ein T ---■Jfl / r In der Tat kann
Heimatsgefühl seiner I man allenthalben be-
Arbeit gegenüber zu — '''"TB» jBWnBT obachten«, sagt der
geben. Die Maschine ^^^BSB^^^ Philosoph G.Th. Fech-
wird hier nicht als ein ner, »wie das Übel
notwendiges Übel be- dazu dienen muß, das
trachtet. Sie wird be- Übel zu heben, ja wie
jaht. Aber das Arbeits- das Übel selbst zur
feld, das sie dem Men- Quelle des Guten
sehen schafft, sucht Professor adolfg.schneck-stuttgart. lampejm esszimmer werden kann. Aus
man ihm nun zur ausf: mius-werke-Pfullingen der Not ist letzten
»Heimat« zumachen.« Endes aller Fort-
Für die Möglichkeit dieses Ergebnisses spricht die häufig schritt auf Erden hervorgegangen und jede neue Not
zu machende Erfahrung, daß alte Arbeiter, die seit Jahren führt zu weiterer Vervollkommnung.« So gewinnen wir
an derselben Maschine oder Werkbank stehen, schick- aus der Not den Antrieb, das Notwendige zu schaffen,
salhaft mit ihrer Arbeit verwachsen und zu ihr in ein als die Grundlage und Voraussetzung des Schönen. l.
Gemütsverhältnis kommen, das aus Gewöhnung und r\li7 imwcdc MATIIR
wirklicher Liebe zusammengesetzt ist. Ihre bestimmte »DIL 1 IN IN L K fc, INA1UK«
Arbeit ist ihnen zum erwünschten und bejahten Schick- TTine Ceder wuchs auf zwischen Tannen; sie teilten
sal geworden . . Das Menschenherz ist fürwahr wunder- l > mit ihr Regen und Sonnenschein. Und sie wuchs
bar; gelingt es, seine Kräfte zu mobilisieren, so kann in und wuchs über ihre Häupter und schaute weit ins Tal
der Tat einiges von solcher »Beheimatung« des Industrie- umher. Da riefen die Tannen: »Ist das der Dank, daß
Arbeiters in seiner Arbeit erhofft werden........ du dich nun überhebst, dich, die du so klein warst, dich,
Eine äußerst wichtige Rolle aber spielt die Häus- die wir genährt haben?« Und die Ceder sprach: »Rechtet
lichkeit, das wirkliche Heim des Arbeiters. Einerlei, mit dem, der mich wachsen hießl . Zwei Birken stritten,
ob er die Arbeit und die Maschinenwelt als etwas Feind- wer der Ceder am nächsten käme. »Birken seid ihr!«,
liches oder als etwas Heimatliches betrachtet: die Blüte sagte die Ceder . . Die Eiche sprach: »Ich gleiche Dir,
seelischen Lebens kann nur auf dem Boden einer men- Ceder!«. »Tor!« sagte die Ceder, »als wollt ich sagen,
schenwürdigen Häuslichkeit erwachsen. Denn diese er- ich gleiche Dir!« Das Gräslein, da der Wind drüber
möglicht das Familienleben mit seinen beruhigenden und spielte, ergötzte sich und rief: »Bin ich doch auch da,
veredelnden Wirkungen, sie bringt dem Menschen zum bin ich doch auch gebildet, klein aber schön, und bin!«
Bewußtsein seines eigenen, inneren Wesens und gibt ihm »Gräslein in Gottes Namen«, sagte die Ceder . . goethe.