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Abbildung 10.
ein Haupt-
G. Kolb.
mühevoll nachholen. Darin dürfte
Eine Beobachtung.
Die Schriftleitung unserer Zeitschrift hat sich in den
letzten Jahren nebenher zu einer Art Beratungsstelle für
Zeichenunterricht ausgebildet. Von vielen Seiten gelangen
Anfragen der verschiedensten Art an mich. Häufig werden mir auch Schüler- und Lehrer-
arbeiten zur Begutachtung zugesandt. Eine Beobachtung, die ich dabei sehr oft machte,
soll hier kurz erörtert werden.
Die Zeichnungen und zwar sowohl die Lehrer- wie die Schülerarbeiten zeigen meist
einen Hauptmangel: sie sind nicht charakteristisch genug aufgefasst und dargestellt, weil sie
neben dem Wesentlichen auch vieles Unwesentliche enthalten. Die Ursache dieser Erscheinung
liegt nun meines Erachtens vornehmlich
darin, dass die meisten heute im Amt
befindlichen Lehrer das Zeichnen entweder
nach stilisierten ornamentalen Vorlagen
oder nach stereometrischem Körper erlernt
haben. Bei diesen Formen kommt nun aber
der geistige Prozess, der das Naturzeichnen
so schwierig macht, nicht in Betracht: das
Wesentliche und Charakteristische aus dem
Vielerlei der Erscheinungen herauszusuchen
und in der Zeichnung allein zur Darstellung
zu bringen; denn diese geistige Arbeit wird
ja von dem Verfertiger dieser Vorbilder
schon zuvor besorgt und der Darsteller
solcher Formen muss alles, was er sieht,
wiedergeben, denn alles ist Wesentlich.
Somit sind die Lehrer heute in der Haupt-
sache für das Naturstudium nicht vorbe¬
reitet, und jeder Einzelne muss das, sobald
er Zeichenunterricht erteilen will, vorher
hindernis zur augenblicklichen Durchführung des neuen Lehrplans liegen.
ganze Studie ist also auf den Gegensatz von Kalt und Warm gestimmt. Leider
zeigt unsere Abbildung die Farbengebung nicht, was wir in diesem Fall ganz be-
sonders bedauern. Doch das zeigt sie, wie liebevoll das Naturvorbild studiert ist
und wie charakteristisch und kraftvoll es wiedergegeben ist.
Abbildungen 1—6 zeigen Arbeiten eines Schülers (Lust) von Grau, eines
Zöglings des Seminars Künzelsau. Dass derselbe
ausgesprochene künstlerische Anlage besitzt, wird der
Fachmann auf den ersten Blick erkennen, nicht
weniger aber auch, dass er einen guten Lehrer hatte,
der ihn vor allem zu einem strengen gewissenhaften
Studium anleitete. Das Original von Abbildung 1 ist
in Aquarellfarben äusserst zart und feinfühlig ausge-
führt. Abbildungen 2, 3, 5 und 6 zeigen Bleistift-
skizzen. So frei von Manier sollte jeder zeichnen. Kein
Strich ist da, der nicht der Natur nachempfunden wäre.
Besonders möchte ich auf die gross gesehenen Bäume
(Abb. 6) aufmerksam machen. Abbildung 4 ist wieder
nach einem Aquarell vervielfältigt. Die weiteren
Abbildungen sind Schülerzeichnungen des Seminars
Küsnacht bei Zürich (Zeichenlehrer Bollmann). Man
lese darüber den Aufsatz „Schülerkonkurrenzen“.
_ G. Kolb.
Verband süddeutscher Zeichen-
lehrervereine.
Rückzahlung’ von Anteilen. Zur Rück-
zahlung wurden folgende Nummern ausgelost:
Nr. 50—59, 137, 13g, 86, 80, 96, 97, 90, 91,
107, 108, 8?, 37, 38, 39, 21, 22, 88, 89, 190,
191, 139, 121, 122, 31, 32, 192, 193, 166, 167,
178. 179, 198, 199, 114, 115, 116, 117—120,
15—18, 28, 200, 133, 134, 92—95. Der Rechner
bittet um Rückgabe der betreffenden Anteil-
scheine mit genauer Angabe der Adresse.
Im letzten Jahre wurden mehrere Sendungen
von der Post den betreffenden Adressaten
nicht zugestellt wegen ungenügender Adresse,
z. B. Herrn Zeichenlehrer H. in N. statt
Herrn Oberreallehrer H. in N. Eine genaue
Abbildung 10.
ein Haupt-
G. Kolb.
mühevoll nachholen. Darin dürfte
Eine Beobachtung.
Die Schriftleitung unserer Zeitschrift hat sich in den
letzten Jahren nebenher zu einer Art Beratungsstelle für
Zeichenunterricht ausgebildet. Von vielen Seiten gelangen
Anfragen der verschiedensten Art an mich. Häufig werden mir auch Schüler- und Lehrer-
arbeiten zur Begutachtung zugesandt. Eine Beobachtung, die ich dabei sehr oft machte,
soll hier kurz erörtert werden.
Die Zeichnungen und zwar sowohl die Lehrer- wie die Schülerarbeiten zeigen meist
einen Hauptmangel: sie sind nicht charakteristisch genug aufgefasst und dargestellt, weil sie
neben dem Wesentlichen auch vieles Unwesentliche enthalten. Die Ursache dieser Erscheinung
liegt nun meines Erachtens vornehmlich
darin, dass die meisten heute im Amt
befindlichen Lehrer das Zeichnen entweder
nach stilisierten ornamentalen Vorlagen
oder nach stereometrischem Körper erlernt
haben. Bei diesen Formen kommt nun aber
der geistige Prozess, der das Naturzeichnen
so schwierig macht, nicht in Betracht: das
Wesentliche und Charakteristische aus dem
Vielerlei der Erscheinungen herauszusuchen
und in der Zeichnung allein zur Darstellung
zu bringen; denn diese geistige Arbeit wird
ja von dem Verfertiger dieser Vorbilder
schon zuvor besorgt und der Darsteller
solcher Formen muss alles, was er sieht,
wiedergeben, denn alles ist Wesentlich.
Somit sind die Lehrer heute in der Haupt-
sache für das Naturstudium nicht vorbe¬
reitet, und jeder Einzelne muss das, sobald
er Zeichenunterricht erteilen will, vorher
hindernis zur augenblicklichen Durchführung des neuen Lehrplans liegen.
ganze Studie ist also auf den Gegensatz von Kalt und Warm gestimmt. Leider
zeigt unsere Abbildung die Farbengebung nicht, was wir in diesem Fall ganz be-
sonders bedauern. Doch das zeigt sie, wie liebevoll das Naturvorbild studiert ist
und wie charakteristisch und kraftvoll es wiedergegeben ist.
Abbildungen 1—6 zeigen Arbeiten eines Schülers (Lust) von Grau, eines
Zöglings des Seminars Künzelsau. Dass derselbe
ausgesprochene künstlerische Anlage besitzt, wird der
Fachmann auf den ersten Blick erkennen, nicht
weniger aber auch, dass er einen guten Lehrer hatte,
der ihn vor allem zu einem strengen gewissenhaften
Studium anleitete. Das Original von Abbildung 1 ist
in Aquarellfarben äusserst zart und feinfühlig ausge-
führt. Abbildungen 2, 3, 5 und 6 zeigen Bleistift-
skizzen. So frei von Manier sollte jeder zeichnen. Kein
Strich ist da, der nicht der Natur nachempfunden wäre.
Besonders möchte ich auf die gross gesehenen Bäume
(Abb. 6) aufmerksam machen. Abbildung 4 ist wieder
nach einem Aquarell vervielfältigt. Die weiteren
Abbildungen sind Schülerzeichnungen des Seminars
Küsnacht bei Zürich (Zeichenlehrer Bollmann). Man
lese darüber den Aufsatz „Schülerkonkurrenzen“.
_ G. Kolb.
Verband süddeutscher Zeichen-
lehrervereine.
Rückzahlung’ von Anteilen. Zur Rück-
zahlung wurden folgende Nummern ausgelost:
Nr. 50—59, 137, 13g, 86, 80, 96, 97, 90, 91,
107, 108, 8?, 37, 38, 39, 21, 22, 88, 89, 190,
191, 139, 121, 122, 31, 32, 192, 193, 166, 167,
178. 179, 198, 199, 114, 115, 116, 117—120,
15—18, 28, 200, 133, 134, 92—95. Der Rechner
bittet um Rückgabe der betreffenden Anteil-
scheine mit genauer Angabe der Adresse.
Im letzten Jahre wurden mehrere Sendungen
von der Post den betreffenden Adressaten
nicht zugestellt wegen ungenügender Adresse,
z. B. Herrn Zeichenlehrer H. in N. statt
Herrn Oberreallehrer H. in N. Eine genaue