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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 4.1910

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Heft VIII (August 1910)
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Ausstellung
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Fischer, Eugen: Einiges über den Zeichenunterricht an der Gewerbeschule in Schwäb. Gmünd
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https://doi.org/10.11588/diglit.34105#0114

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Ausstellung.
Vom 25. September bis 2. Oktober findet die II. Elsass-lothringische Landes-
zeichenausstellung im Gebäude der Kaiserl. Technischen Schule zu Strassburg statt,
an welcher das gesamte Schulwesen des Landes beteiligt ist (Elementar- und
höhere Schulen, Lehrerbildungsanstalten, Privatinstitute). Eine besondere Abteilung
bilden die Privatarbeiten der Lehrer und die Studien der Ferienkurse.
Eine Ausstellung von Lehr- und Lernmitteln des Zeichenunterrichts wird
angeschlossen.
Wir richten an die verehrl. Verbandsvereine und deren Mitglieder die herz-
liche Bitte, die Fachkreise und die Oeffentlichkeit für den Besuch dieser Ausstel-
lungen zu interessieren.
Bestellungen, Anfragen und Wünsche betr. Wohnungen bitten wir an den
Vorsitzenden des Ortsausschusses, Herrn Zeichenlehrer Kneer, Frankgartengasse 8,
zu richten — ebenso die Anmeldung zur Teilnahme am gemeinschaftlichen Essen
(Gedeck trocken 2.50 M.).
Mitglieder dieser Kommission werden am Freitag nachmittag die Ankommen-
den am Bahnhof erwarten und nach dem Sängerhaus geleiten. Der Ortsausschuss
wird bemüht sein, allen Kollegen und Gästen den Aufenthalt in Strassburg mög-
lichst angenehm und genussreich zu gestalten; er richtet an alle Mitglieder und
Freunde die herzliche Einladung zu möglichst zahlreichem Besuch des Verbands-
tages. An die verehrten Damen der Mitglieder ergeht die freundl. Bitte, an den
geselligen Veranstaltungen teilnehmen zu wollen.
Der Ortsausschuss. Die Verbandsleitung.

Einiges über
den Zeichenunterricht an der Gewerbeschule in Schwab. Gmünd.
Von Eugen Fischer.
Der Unterricht an der Gewerbeschule, der bei der Neuorganisation derselben
ganz auf den Beruf der Schüler zugeschnitten wurde, bietet sicher für manchen
Kollegen in dieser neuen Form viel Interessantes.
Es soll nun hier versucht werden, in gedrängten Worten ein Bild zu geben
vom Zeichenunterricht, wie er an der Gewerbeschule in Gmünd, welche ja bekannt-
lich eine der ersten in Württemberg ist, bei der die Neuorganisation durchgeführt
wurde, erteilt wird. Dabei möchte ich aber meine Betrachtungen nur auf die ge-
werblichen und kunstgewerblichen Berufe ausdehnen, unter Ausschluss der Edel-
metallklassen. Ueber letztere wird vielleicht einmal einer der Kollegen, die eine
spezielle Ausbildung in der Edelmetallbranche aufzuweisen haben, seine Erfah-
rungen hier niederlegen.
Äusser den Schülern der Edelmetallklassen sind zum Besuch des Zeichen-
unterrichts verpflichtet,
die drei aufsteigenden Jahresklassen für Metallarbeiter (Eisenleute),
die drei aufsteigenden Jahresklassen für Bauhandwerker,
die drei aufsteigenden Jahresklassen für kunstgewerbliche und verwandte
Berufe,
ferner die 3 Gürtlerklassen.
Für Metallarbeiter (Eisenleute), Bauhandwerker, kunstgewerbliche und ver-
wandte Berufe sind die wöchentlichen Pflichtunterrichtsstunden auf 8 festgesetzt,
wovon 4 Stunden auf das Zeichnen entfallen. Die Pflichtunterrichtsstunden für
Gürtler sind auf 10 Stunden in der Woche festgesetzt, wovon 6 Stunden auf das
Zeichnen entfallen. In allen ersten Jahresklassen wird zur Vorbereitung für das
Facbzeichnen Freihand- und Projektionszeichnen getrieben. Verknüpft wird damit,
da wo es der Beruf erfordert oder wo es zur Klarstellung einer Zeichnung not-
wendig erscheint, das Modellieren.
 
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