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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 4.1910

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Heft VII (Juli 1910)
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Pudor, Heinrich: Mosaik-Malerei und Monumentalkunst
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Kolb, Gustav: Der Verband Württembergischer Gewerbeschulmänner
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https://doi.org/10.11588/diglit.34105#0103

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Und noch auf etwas anderes möchten wir bei dieser Gelegenheit hinweisen, auf die
Stillosigkeit der heutigen musivischen Kunst. Einen Fussboden, sei es nun der eines Bade-
zimmers oder eines Vestibüls oder eines Fusssteiges, künstlerisch-malerisch zu legen, so
dass Stil hineinkommt und eine Farbenwirkung im Einklang mit Material und Technik er-
reicht wird, dazu sind wir heute, scheint es, ausserstande. Hier müssen wir bis Pompeji
und bis zum alten Rom zurückgehen, um uns an klassischen Vorbildern zu erziehen.

Der Verband württembergischer Gewerbeschulmänner.
Die „Zeitschrift der Verbände badischer und württembergischer Gewerbeschul-
männer“ bringt in ihrer Juninummer einen Bericht über eine ausserordentliche

Abbildung 3.


Hauptversammlung des württembergischen Verbandes, dem wir nachstehende Aus-
führungen entnehmen:
„So jung und innerlich unfertig der Verein württembergischer Gewerbeschulmänner
auch noch ist, so hat er doch schon eine „Krisis“ und die mit einer solchen verknüpften
Erschütterungen durchzumachen gehabt. Und das ging so zu. Das Ministerium des Kirchen-
und Schulwesens hat eine Verfügung erlassen, durch welche die Dienstverhältnisse der Ge-
werbelehrer gemäss den Vorschriften, welche für die Lehrer an den höheren Schulen gelten,
geregelt werden sollten; dabei wurden aber in wesentlichen Punkten Sonderbestimmungen
getroffen, die eine Mehrbelastung der Gewerbelehrer darstellen. Zu einer Eingabe an das
Ministerium hat nun der Vereinsausschuss in offener und freimütiger Aussprache den Stand-
punkt des Verbandes dargelegt und um Abänderung der nachteiligen Bestimmungen gebeten.
Daraufhin bekam der Vorsitzende, Rektor Dr. ing. Klopfer-Stuttgart, umgehend eine Ver-
fügung des Ministeriums, die sich durch eine ebenso herzerquickende Offenheit wie nicht
misszuverstehende Deutlichkeit auszeichnet, so dass eigentlich niemand darüber im Zweifel
sein kann, dass der Verein württembergischer Gewerbeschulmänner einen kräftigen Rüffel
erhalten hat. Dabei hat man noch den ganz bestimmten Eindruck, dass die Ursache dieses
Verweises nicht so sehr die vertrauensvolle Freimütigkeit unserer Eingabe als vielmehr die
 
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