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Mit dürren Worten: Die Reform ist da, die deutschen Schulbehörden haben
ihre Berechtigung erkannt und sind bemüht, sie in die Tat umzusetzen. Zu diesem
Zwecke haben wir in Elsass-Lothringen eine Reihe von Kursen abgehalten, mit dem
Zwecke, die Lehrer in
die Zeichenreform ein-
Abbildung 1.
zuführen. Und es muss
anerkannt werden, dass
die Lehrer mit Freudig-
keit und Eifer die neue
Offenbarung aufgenom-
men haben. Das Werk
ist damit natürlich noch
nicht getan. Lang ist
der Weg und gtoss
sind die Gefahren, die
zwischen Wollen und
Vollbringen liegen.
Auch mit den Lehr-
plänen, die wir ge-
schaffen haben, ist es
noch nicht getan. Ver-
besserungen in der
Schule können vielmehr
nur auf dem Weg von
Innen nach Aussen er-
reicht werden. Die
Reform stellt grosse
Anforderungen an die
Lehrer. Da ist ein
durchgreifender Erfolg
nur zu erwarten, wenn
die Lehrerschaft er-
kennt: Hier ist ein Ziel,
des Schweisses wert.
Erheben wir nun
zunächst die Frage nach
der Berechtigung des
Schulzeichnens. Ist der
Zeichenunterricht wirk-
lich ein wichtiges, ja
unentbehrliches Mittel
der allgemeinen Bil-
dung? Um die Antwort
zu finden, ist es nötig,
zuerst auf das Wesen
des innerlichen Vor-
gangs beim Zeichnen
einzugehen.
B ei ob erflächlicher
Betrachtung scheint es
darauf anzukommen,
die Hemmungen zu be-
Aus „Zeichenexkursionen am Bertholdgymnasium zu Freiburg i. B.“
seifigen, die in der Ungeschicklichkeit der Hand liegen. Gewiss eine Forderung
beim Zeichnen: Entwicklung der Handfertigkeit. Ungeschicklichkeit der Hand
ist jedoch im Grunde bei allen vorhanden. Sie zu überwinden haben wir Uebungen.
Wenn aber die technische Ausbildung in den Vordergrund gestellt wird, so wendet
Mit dürren Worten: Die Reform ist da, die deutschen Schulbehörden haben
ihre Berechtigung erkannt und sind bemüht, sie in die Tat umzusetzen. Zu diesem
Zwecke haben wir in Elsass-Lothringen eine Reihe von Kursen abgehalten, mit dem
Zwecke, die Lehrer in
die Zeichenreform ein-
Abbildung 1.
zuführen. Und es muss
anerkannt werden, dass
die Lehrer mit Freudig-
keit und Eifer die neue
Offenbarung aufgenom-
men haben. Das Werk
ist damit natürlich noch
nicht getan. Lang ist
der Weg und gtoss
sind die Gefahren, die
zwischen Wollen und
Vollbringen liegen.
Auch mit den Lehr-
plänen, die wir ge-
schaffen haben, ist es
noch nicht getan. Ver-
besserungen in der
Schule können vielmehr
nur auf dem Weg von
Innen nach Aussen er-
reicht werden. Die
Reform stellt grosse
Anforderungen an die
Lehrer. Da ist ein
durchgreifender Erfolg
nur zu erwarten, wenn
die Lehrerschaft er-
kennt: Hier ist ein Ziel,
des Schweisses wert.
Erheben wir nun
zunächst die Frage nach
der Berechtigung des
Schulzeichnens. Ist der
Zeichenunterricht wirk-
lich ein wichtiges, ja
unentbehrliches Mittel
der allgemeinen Bil-
dung? Um die Antwort
zu finden, ist es nötig,
zuerst auf das Wesen
des innerlichen Vor-
gangs beim Zeichnen
einzugehen.
B ei ob erflächlicher
Betrachtung scheint es
darauf anzukommen,
die Hemmungen zu be-
Aus „Zeichenexkursionen am Bertholdgymnasium zu Freiburg i. B.“
seifigen, die in der Ungeschicklichkeit der Hand liegen. Gewiss eine Forderung
beim Zeichnen: Entwicklung der Handfertigkeit. Ungeschicklichkeit der Hand
ist jedoch im Grunde bei allen vorhanden. Sie zu überwinden haben wir Uebungen.
Wenn aber die technische Ausbildung in den Vordergrund gestellt wird, so wendet