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1. Es war einst einer, der geheuchelt;
Er hat den Damen sehr geschmeichelt
Und hat doch niemals sich verliebt.
Dem hartgesottnen Junggesellen
Ziemt’s nicht, dass er an dieser Stellen
Sich als ein Damenfreund ausgibt.
2. Verspricht der Junggeselle ehrlich,
Dass er in Wahrheit fürder schwerlich
Sich unbeweibt durchs Leben schleicht,
Dann stimm’ ich ein, wenn er einst wieder
Den Damen singet Lobeslieder;
Wenn nicht, so weiss ich, wer dann schweigt.
Für die also angetriebenen Junggesellen trat Hahn-Heidenheim in die
Schranken und machte in humoristischer Weise den Versuch einer Ehrenrettung
dieser ehr- und tugendhaften Zunft.
Nachmittags fand die geschäftsführende Mitgliederversammlung
statt. Der Vorsitzende trug den Jahresbericht vor, aus dem als bedeutsamstes
Ereignis hervorzuheben ist der jähe Tod unseres allverehrten Erhard. Der Rechner
Bender-Karlsruhe trug sodann
Abbildung 5. den Kassenbericht vor. In
Aus „Zeichenexkursionen am Bertholdgymnasium zu Freiburg i. B.“
seiner gewissenhaften Weise gab
er uns einen Ueberblick über die
Entwicklung unserer Finanzen
aus kleinen unsicheren Anfängen
heraus zu dem heutigen soliden
Stand, der es uns ermöglichte,
die Zeitschrift von 8 Druckseiten
allmählich auf 14 bis 16 zu er-
weitern. Auf den Bericht der
Kassenprüfer wurde der Rechner
entlastet. Da die Wahlperiode
des Ausschusses abgelaufen war,
hatten die einzelnen Vereine ihre
Vertreter neu zu wählen. Baden
und Elsass-Lothringen stellten
wieder dieselben Männer, nämlich
Schumacher und Bender, Trunk
und Kneer. Der Württemberger
Verein hatte heuer noch keine
Mitglieder-V ersammlung. Seine
bisher bestellten Vertreter haben
somit die Geschäfte so lange
weiterzuführen. Die Vereinsämter
wurden alsdann vom Ausschuss
folgendermassen verteilt: 1. Vorsitzender: Zeichenlehrer Schumacher-Karlsruhe,
Gartenstr. 15, Stellvertreter Trunk; Schriftführer: Zeichenlehrer Trunk-Strassburg,
Inselstr. 15, Stellvertreter Kneer; Kassier: Bender-Karlsruhe, Bürklinstr. 10, Stell-
vertreter Huberich; Schriftleiter: Oberreallehrer Kolb - Göppingen, Stellvertreter
Hahn. Als Kassenprüfer wurden wieder bestellt: Zeichenlehrer Schick und Gut-
mann, beide in Karlsruhe.
Als Ort der nächsten Tagung wurde Mannheim bestimmt, als Zeit der
Satzung gemäss Ostern 1911.
Zu dem Wettbewerb um den Günther-Wagner-Preis waren 16 Entwürfe
eingelaufen. Den 1. Preis von 100 Mk. erhielt die Arbeit mit dem Kennwort
„Antik“; den 2. Preis von 60 Mk. die Arbeit mit dem Kennwort „O.W.“; den
3. Preis von 40 Mk. die Arbeit mit dem Kennwort „Tanagra“. I u. III stammten
von Zeichenlehrer Th. Schück-Freiburg, II von Zeichenlehramtskandidat Hempfing-
Karlsruhe.
Tages Arbeit, abends Gäste; saure Wochen, frohe Feste. Den würdigen
Abschluss des Verbandstages bildete abends ein Kommers im Sängerhaus. Nach-
dem Trunk die Gäste begrüsst, wurde auf seinen Vorschlag der Vorsitz für den
Abend Arras übertragen. Unermüdlich war derselbe bemüht, durch seine humo-
1. Es war einst einer, der geheuchelt;
Er hat den Damen sehr geschmeichelt
Und hat doch niemals sich verliebt.
Dem hartgesottnen Junggesellen
Ziemt’s nicht, dass er an dieser Stellen
Sich als ein Damenfreund ausgibt.
2. Verspricht der Junggeselle ehrlich,
Dass er in Wahrheit fürder schwerlich
Sich unbeweibt durchs Leben schleicht,
Dann stimm’ ich ein, wenn er einst wieder
Den Damen singet Lobeslieder;
Wenn nicht, so weiss ich, wer dann schweigt.
Für die also angetriebenen Junggesellen trat Hahn-Heidenheim in die
Schranken und machte in humoristischer Weise den Versuch einer Ehrenrettung
dieser ehr- und tugendhaften Zunft.
Nachmittags fand die geschäftsführende Mitgliederversammlung
statt. Der Vorsitzende trug den Jahresbericht vor, aus dem als bedeutsamstes
Ereignis hervorzuheben ist der jähe Tod unseres allverehrten Erhard. Der Rechner
Bender-Karlsruhe trug sodann
Abbildung 5. den Kassenbericht vor. In
Aus „Zeichenexkursionen am Bertholdgymnasium zu Freiburg i. B.“
seiner gewissenhaften Weise gab
er uns einen Ueberblick über die
Entwicklung unserer Finanzen
aus kleinen unsicheren Anfängen
heraus zu dem heutigen soliden
Stand, der es uns ermöglichte,
die Zeitschrift von 8 Druckseiten
allmählich auf 14 bis 16 zu er-
weitern. Auf den Bericht der
Kassenprüfer wurde der Rechner
entlastet. Da die Wahlperiode
des Ausschusses abgelaufen war,
hatten die einzelnen Vereine ihre
Vertreter neu zu wählen. Baden
und Elsass-Lothringen stellten
wieder dieselben Männer, nämlich
Schumacher und Bender, Trunk
und Kneer. Der Württemberger
Verein hatte heuer noch keine
Mitglieder-V ersammlung. Seine
bisher bestellten Vertreter haben
somit die Geschäfte so lange
weiterzuführen. Die Vereinsämter
wurden alsdann vom Ausschuss
folgendermassen verteilt: 1. Vorsitzender: Zeichenlehrer Schumacher-Karlsruhe,
Gartenstr. 15, Stellvertreter Trunk; Schriftführer: Zeichenlehrer Trunk-Strassburg,
Inselstr. 15, Stellvertreter Kneer; Kassier: Bender-Karlsruhe, Bürklinstr. 10, Stell-
vertreter Huberich; Schriftleiter: Oberreallehrer Kolb - Göppingen, Stellvertreter
Hahn. Als Kassenprüfer wurden wieder bestellt: Zeichenlehrer Schick und Gut-
mann, beide in Karlsruhe.
Als Ort der nächsten Tagung wurde Mannheim bestimmt, als Zeit der
Satzung gemäss Ostern 1911.
Zu dem Wettbewerb um den Günther-Wagner-Preis waren 16 Entwürfe
eingelaufen. Den 1. Preis von 100 Mk. erhielt die Arbeit mit dem Kennwort
„Antik“; den 2. Preis von 60 Mk. die Arbeit mit dem Kennwort „O.W.“; den
3. Preis von 40 Mk. die Arbeit mit dem Kennwort „Tanagra“. I u. III stammten
von Zeichenlehrer Th. Schück-Freiburg, II von Zeichenlehramtskandidat Hempfing-
Karlsruhe.
Tages Arbeit, abends Gäste; saure Wochen, frohe Feste. Den würdigen
Abschluss des Verbandstages bildete abends ein Kommers im Sängerhaus. Nach-
dem Trunk die Gäste begrüsst, wurde auf seinen Vorschlag der Vorsitz für den
Abend Arras übertragen. Unermüdlich war derselbe bemüht, durch seine humo-