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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 4.1910

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Heft XI (November 1910)
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Arras, ...: Zeichen- und Kunstunterricht unserer Lehrerbildungsanstalten
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https://doi.org/10.11588/diglit.34105#0171

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Hoffen wir aber, dass die Absicht der Regierung durch Einführung eines vierten
Studienjahres verwirklicht wird, dann dürfen wir überzeugt sein, dass unsere
oberste Schulbehörde ihm eine bessere Stellung im Organismus des Seminars an-
weisen und in den Stand setzen wird, alle noch an ihm haftenden Vorurteile
zu überwin¬
den. Dann
wird es ge¬
schehen,
dass der
Seminarist
sich auch in
sein er freien
Zeit mit
seinem Mal¬
gerät be¬
schäftigt
und finden
wird, dass
diese Betä¬
tigung ihm
keinen ge¬
ringeren
Genuss ver¬
schafft, als
es die Musik
zu tun im¬
stande ist.
Der Lehrer
selb st würde
diese Kunst¬
bestrebun¬
gen nicht
mehr so ge¬
ring achten
und die An¬
sicht aus-
sprechen,
Zeichnen
und Malen
seien zu
schwer zu
erlernen.
Mancher
hält sich für
untalen¬
tiert, ohne
es auf eine
ernsthafte
Probe an¬
kommen zu
lassen.
Die Wandlungen, die sich auf dem Gebiete des Schulzeichnens in den letzten
Jahren vollzogen haben und noch vollziehen, sind tiefgreifend. Die Forderungen
haben sich in einer Weise gesteigert, dass man in ihnen die Absicht der obersten
Schulbehörde deutlich hindurchfühlt, Kunstverständnis durch die Schule dem Volke
näher zu bringen. Zum Berufe des Lehrers aber gehört es, diese Forderung zu
 
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