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Bund Deutscher Kunsterzieher [Editor]
Kunst und Jugend — 4.1910

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Heft XII (Dezember 1910)
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Besprechungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.34105#0201

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185

Fülle entspricht durchaus die Güte des Ge- I
botenen; tast das ganze Wirkungsgebiet der
freien und angewandten Kunst lässt das Heft
überblicken. Die neuesten hervorragenden
Gemälde anerkannter Künstler, wie Professor
Adolf Hengeler-München, Erich Erler-Sama-
den, Hans Unger - Dresden, Walter Püttner,
bilden die Einleitung. Die Plastik ist durch
Arbeiten von Prof. Franz Metzner vertreten
und zwar durch Kolossalfiguren für das Völ-
kerschlachtdenkmal in Leipzig. Als Beispiele
neuzeitlicher Landhäuser und geschmackvoller
vornehmer und bürgerlicherWohnungen bietet
das Heft eine Villa des Meisters des Land-
hauses, Prof. Emanuel v. Seidl, und heitere
Wohnräume des Wiener Raumkünstlers Archi-
tekt Carl Witzmann. Auch Arbeiterhäuser
und -Wohnungen in trefflichen mustergültigen
Beispielen fehlen nicht. Brauchbare Garten-
gestaltungen sind ein weiteres Thema des
Heftes, das einige Bilder aus Bremer Gärten
vorführt. Gartenarchitekt Christian Roselius
zeigt hierin, wie auch mit bescheidenen Mit-
teln schöne Wirkungen erreicht werden kön-
nen und wie leicht alles Kitschige zu ver-
meiden ist. Auch ein Beispiel hervorragender
Monumental - Architektur wird geboten: das
Kunsthaus in Zürich, erbaut von den Archi-
tekten Curjel & Moser, ein Bauwerk, das in
seiner Aussen-Architektur und seiner inneren
Ausstattung und Ausschmückung alle Hoch-
schätzung verdient. Von neuen kunstgewerb-
lichen Objekten wird eine ganze Serie vor-
geführt, darunter Tischlampen von Prof. Max
Läuger, Kassetten und Truhen in Messing,
Silberarbeiten: Service, Anhänger, Ketten
und Broschen von Goldschmied Emil Lettre,
Standuhren in Holz und Keramik, Kleinpla-
stiken in Majolika und reizvolle Stickereien
von Margarete von Brauchitsch. Auch An-
regung für geschmackvolle Verwendung von
Blumen zum Tafelschmuck etc. ist durch Bild
und Wort gegeben, und weiter wird eine
Auswahl besonders köstlicherPariserToiletten
vorgeführt.
Es ist nicht möglich, den ganzen Inhalt
des Heftes aufzuzählen, aber auf die preis-
gekrönten Monogramm-Entwürfe und die
Briefsignets von Willi Geiger mag noch hin-
gewiesen sein. Die Monogramme, aus dem
Wettbewerb der „Deutschen Kunst und Deko-
ration“ hervorgegangen, zeigen teilweise ganz
neue Lösungen, die sicherlich manche An-
regung zu ähnlicher Gestaltung bieten werden.
Mit diesem Heft verwirklicht die „Deutsche
Kunst und Dekoration“ in schönster Weise
ihre Absicht, durch lebendige Anschauung
die Sinne für das wahrhaft Schöne zu er-
ziehen. Dass auch hervorragende Textbei-
träge in einer solch vornehmen Zeitschrift
geboten werden, ist eine Selbstverständlich-
keit, und es genügt hier, einige Titel anzu-
führen : „Kunst, Kunstgewerbe und Publikum"
von Arthur Rössler, „Etwas über Kunstbe-
sitz“ von Franz Servaes, „Eindrücke von der
Brüssler Weltausstellung“ von Geh. Reg.-Rat
H. Muthesius, „Die Quellen des Behagens“
von Kuno Graf Hardenberg.
Das Heft umfasst 100 Seiten mit 200 Ab-
bildungen, darunter 8 Tondrucke, sowie 2

farbige Bild-Reproduktionen und ist durch
alle Buchhandlungen oder direkt von der
Verlags-Anstalt Alexander Koch-Darmstadt
zu beziehen. Preis im Abonnement Mk. 2.—,
Einzelpreis Mk. 2,50.
,,Führer durch die Königliche Gemälde-
galerie zu Dresden“, eine gemeinverständ-
liche Anleitung zum Genuss ihrer Haupt-
schätze, unter Mitwirkung von Kunstfreunden
herausgegeben von Ministerial-Direktor Dr.
Karl Roscher. 240 Seiten Text, gebunden, mit
100 Abbildungen und 3 Grundrissen. Sub-
Abbildung 9.

Plastische Arbeit von Zeichenlehrer März-Tuttlingen.
Bildnis seiner Frau.


skriptionspreis Mk. 2, nur gültig bis 31. Dez.;
dann Ladenpreis Mk. 2.50.
Mit dem Herausgeber dieses verdienst-
vollen Werkchens, das sich zur Aufgabe ge-
stellt hat, eine der wertvollsten deutschen
Galerien dem Verständnis eines breiteren
Publikums zu erschliessen, haben 17 Mit-
arbeiter zusammengewirkt. Unter ihnen be-
finden sich zu unserer Freude auch 3 Fach-
genossen: Richard Bürckner, Karl Elsner und
Paul Herrmann. Die Texte sind durchweg
so gehalten, dass sie neben der Vermittlung
der geschichtlichen Grundlage den Leser bezw.
Beschauer vornehmlich in ein inneres Ver-
hältnis zu dem betr. Kunstwerk zu bringen
suchen. Die Voraussetzungen, unter denen
 
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