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Bund Deutscher Kunsterzieher [Editor]
Kunst und Jugend — N.F. 11.1931

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Fritz, Ernst: Dem "Westfalenheft" zum Geleit!
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Nissen, Rolf: Museum und Schüler
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https://doi.org/10.11588/diglit.28010#0043

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Altes Hammerwerk
Linolschnitt nach der Natur. O II


ihnen kennen und in einem engen inneren Verhältnis
zu ihnen stehen. Ist er hier unsicher und uninteressiert,
so ist der pädagogische Nutzen meist doch sehr ge-
ring. —
An dieser Stelle müßte ein noch engeres Hand-in-
Hand-Arbeiten der Lehrerschaft und der Museumsfach-
leute einsetzen. Auf der einen Seite ist in der Lehrer-
schaft noch immer nicht genügend die Überzeugung
durchgedrungen, daß in der Arbeit in und mit den Mu-
seen ein noch vielfach ungenütztes Feld ihrer Tätigkeit
liegt, auf der anderen Seite fehlt es wohl auch den Be-
treuern der Museen neben ihren Aufgaben verwal-
tungstechnischer und wissenschaftlicher Art an Zeit,
Begabung und Interesse für die pädagogischen Auf-
gaben. Die gegebenen Vermittler sind, wenigstens für
die Kunst- und Kunstgewerbemuseen, neben den Lei-
tern beider Anstaltsgruppen, die Leiter des Zeichen-
und Kunstunterrichts; die Museumsleute und Zeichen-
lehrertreffen sich in der gemeinsamen Liebe zur Kunst,

in dem gleichen Verständnis für Wesen, Ziele und Be- ■
deutung dieser Seite der menschlichen Geistestätig-
keit, beide sind vielfach — In mehr oder minderem
Umfang — selbst künstlerisch tätig. Ihre Zusammen-
arbeit müßte mit allen Mitteln gefördert werden:
Ausspracheabende, Ausstellungen von Schülerzeich-
nungen, Schulungskurse, Vorträge, vor allem aber
dauernde persönliche Fühlungnahme im Museum, in
der Ausstellung, im Zeichensaal könnten, richtig ange-
packt, die Zeichenlehrer neben den übrigen Fach-
lehrern, die Interesse und Liebe zur Kunst haben und
dauernd pflegen, zu den Stroßtrupplern machen, die
allen Widerständen und allem Mißtrauen zum Trotz die
Museen immer von neuem für die Jugend erobern
helfen.
Das Museum, das nicht von der Liebe und dem Ver-
ständnis der kommenden Generation getragen wird,
ist tot. Wir haben bisher noch keinen Grund, bedenk-
lich in die Zukunft zu sehen.


Kirche im Stadtbild

Linolschnitt aus der Vorstellung. Olli

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