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Bund Deutscher Kunsterzieher [Editor]
Kunst und Jugend — N.F. 11.1931

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Heft 6 (Juni 1931)
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Klauss, Otto: Darstellen und Gestalten: ein Beitrag zu dem Problem der Unterrichtsgestaltung an Oberklassen
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Kolb, Gustav: Zu den im Text verstreuten Bildern
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https://doi.org/10.11588/diglit.28010#0170

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Klasse 6 „Ein moderner babylonischer Turm“,
Klasse 7 „Tankstelle mit Turm",
Klasse 8 „Haus der Arbeit" und „Flugplatzhotel",
Klasse 9 „Romanische Kirche", aus einem Grund-
riß entwickelt.
Plakatmäßige Auswertungen: „Das moderne Hoch-
haus" Klasse 9,
„Jedem sein Eigenheim" Klasse 7.
Mit diesen letzten Beispielen war beabsichtigt, zu
zeigen, daß für eine Befruchtung der Gestaltungs-
kräfte nicht so sehr eine Bereicherung der Sach-
kenntnis durch unmittelbare Anschauung notwen-
dig ist, als eine Steigerung des ganzen Gestaltungs-
willens und Gefühllebens durch eine Vertiefung
der inneren Anschauung. Wir können dieses

hochgesteckte Ziel erreichen, weil „die Quelle der
Erfahrung viel mehr in der inneren als in der äußeren
Erfahrung" (Hildebrandt) liegt und weil das werk-
mäßige Schaffen und Denken dabei unterstützend mit-
helfen kann. Die wesentlichste Voraussetzung wird
aber sein, daß es dem Kunsterzieher gelingt, die
Bilderlebnisse von allen verstandesmäßigen Hem-
mungen und Bindungen sogenannter „sachlicher" Art
frei zu machen und „die Anforderungen, die wir an
unsere Schüler stellen in Einklang zu bringen mit sei-
nem Bildwissen" (Prof. Kolb), daß er es versteht,
Stoffe zu finden, die reiche Gestaltungs möglich-
keiten in sich tragen, und daß er seine ganze Kraft
einsetzt, die künstlerischen Gestaltmittel als Aus-
drucksmittel so zum Erlebnis zu bringen, daß das
Schaffen der Schüler immer mehr zu einer inneren
Notwendigkeit wird.

ZU DEN IM TEXT VERSTREUTEN BILDERN. Ein Problem

Verschiedenemale schon wünschten Mitglieder des
Reichsverbandes, es möchte bei der Wiedergabe
von Schülerarbeiten weder der Name der Schule noch
der des Lehrers genannt werden. Bei dem Westfalen-
heft (Heft 2, 1931) wurde dieser Wunsch erstmals ver-
wirklicht. Daß hier ein Problem vorliegt, das nach
allen Seiten zu übersehen ist, wird unseren Mitglie-
dern ohne weiteres klar sein. Vielleicht nimmt einer

unserer Leser das Wort dazu. Heute lassen wir einen
Versuchsballon steigen und veröffentlichen einige
Schülerarbeiten unter diesem Gesichtspunkt. Wir wäh-
len absichtlich Arbeiten aus verschiedenen Ländern
des deutschen Sprachgebietes. Wer seinen Namen
genannt wissen möchte, möge das der Schriftleitung
mitteilen.
G. Kolb

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