Bodenständigkeit und Verankerung
in seiner Umwelt.
Selbstverständlich muß unbedingt in der Schule eine
Gelegenheit geboten werden, alle Kräfte des Einzel-
nen sowohl als auch einer Gesamtheit in ihrer Tota-
lität zu zeigen. Die Einrichtung eines Schultheaters
wird darum bald allgemein sein. Te nach Begabung
bilden sich verschiedene Gruppen die spielen, Büh-
nenbilder malen, tanzen und die mechanische und
wirtschaftliche Seite des Ganzen bearbeiten. Inhalt-
lich umfassen die Aufführungen sowohl die real- und
fantastisch-gegenständliche Welt, als auch die irra-
tionale. Die Gemeinschaft kann neutral diese Welten
gestalten, ihre Stellung dazu zum Ausdruck bringen
oder von innen heraus ihre Welt sichtbar machen. Der
Einzelne sowohl als auch die Gesamtheit können er-
fahrungsammelnd wachsen. Das Schultheater tritt durch
die Möglichkeit, die gesamten Kräfte und Vorstellun-
gen auf allen möglichen Gestaltungswegen zu äußern
und zu organisieren in den Mittelpunkt der gesamten
Bildungs- und Erziehungstätigkeit. Alle Fächer erwei-
tern ihre Anschauungen. Es ergibt sich These 7.
7. Die künstlerischen Fächer bieten im
gestaltenden Spiel die Möglichkeit,
die gesamten Kräfte und Vorstellun-
gen von Einzelnen und Gemeinschaf-
ten zu äußern, rationale und irra-
tionale Welten und eigene Auffas-
sungen darüber sichtbar zu machen.
Dadurch lassen sich die materiellen,
spirituellen und universellen Ge-
danken und Gefühle der Schüler-
generation kontrollieren und weg-
weisend bestimmen.
Innerhalb der künstlerischen Fächer werden die in-
neren Vorstellungen und Kräfte der Schüler nach eige-
nen Gesetzen gestaltet. Die Kunst tut das Gleiche in
höherer Form. Die historische Entwicklung der Kunst
zeigt die verschiedenen Gestaltungsarten, die sich
richten nach der inneren Welt und den zeitlichen Be-
dingungen der Generationen. Letztere lehrt die Kul-
turgeschichte. Daraus lassen sich Erkenntnisse des
Denkens und Fühlens aller Zeiten gewinnen. Daher
These 8.
8. Die künstlerischen Fächer führen in
das Verständnis der Kunst und Kunst-
geschichte ein und schaffen dadurch
für die gesamte Menschheit Erkennt-
nisse über das Seelengut und über
das innere Wachsen der Nationen
und des Universums.
Denken wir zum Schluß an die Werkgestaltung im
Werkunterricht. Sie schafft zunächst Erfahrungen tech-
nischer Art, die nutzbringend für den Modellbau im
naturwissenschaftlichen, geographischen, geschicht-
lichen und deutschen Unterricht sind. (Modelle für
Pfahlbauten, Stadttürme, Schleusen, Hafenanlagen usw.)
Die eigene Tätigkeit, die manuell innere Gebilde der
Fantasie gestaltet, erzeugt begründete Achtung vor
der Werkarbeit und dem historischen Schatz überlie-
ferter Werke. Aus diesem lassen sich wieder Erkennt-
nisse gewinnen wie in These 8. These 9 lautet deshalb:
9. Die künstlerischen Fächer entwik-
keln technische Fertigkeiten, schaf-
fen Achtung vor der Werkgestaltung
und daraus Erkenntnisse über Volks-
kunst und historische Entwicklung.
+ . + +
Wie können die künstlerischen Fächer unter den
Gesichtspunkten der Konzentrationsidee und des Ar-
beitsunterrichts nutzbar gemacht werden für die Bil-
dungs- und Erziehungsaufgaben:
60
— der Sprachen
1. durch sprachliche, mimische, körperliche und bild-
hafte Milieuschilderungen des betreffenden Volkes in
Bildgestaltung und Aufführungen.
2. durch Betrachtungen über völkische Gestaltungs-
arten und nationale künstlerische Eigenarten.
3. durch künstlerische Analysen und Synthesen des
Zusammenhangs zwischen Landschaft, Volk und Sprache.
— der Naturwissenschaften
1. durch werktätige Modellgestaltung für den An-
schauungsunterricht.
2. durch künstlerische Analysen und Synthesen von
Lebensgemeinschaften und Naturformen.
3. durch graphische Darstellung von chemischen und
physikalischen Formeln.
4. durch künstlerische Konzentration mit Geographie
und Geschichte.
5. durch künstlerische Betrachtung und Gestaltung
der Erscheinungsformen.
6. durch bildhafte Gestaltungen.
— der Mathematik
1. durch künstlerische Analysen und Synthesen von
mathematischen Grundformen der Kunstgesetze und
ihrer Anwendung.
2. durch graphische Gestaltungen mathematischer
Werte.
3. durch werktätige Modellgestaltung für den An-'
schauungsunterricht.
— der Geschichte
1. durch Bildbetrachtung alter Meister zu geschicht-
lichen Erkenntnissen.
2. durch sprachlich-mimische, bildhafte und körper-
liche Milieuschilderungen der Zeiten und Völker in
Bildgestaltung und Aufführungen.
3. durch Analysen und Synthesen von Bauwerken,
Bau- und Werkformen der Zeiten und Völker.
4. durch Kostümstudien.
5. durch künstlerische Konzentration mit der Geo-
graphie und den Naturwissenschaften.
6. durch werktätige Modellgestaltung für den An-
schauungsunterricht.
— der Geographie
1. durch körperliche, mimische, sprachliche und bild-
hafte Milieuschilderung der Landschaft und ihrer Be-
wohner in Bildgestaltung und Aufführung.
2. durch künstlerische Konzentration mit den Natur-
wissenschaften, den Sprachen und der Geschichte.
3. durch werktätige Modellgestaltung für den An-
schauungsunterricht.
4. durch künstlerische Analyse und Synthese der
Erdgestaltung.
5. durch graphische und chematische Gestaltung
geographischer Erscheinungsformen.
6. durch künstlerische Betrachtung und Gestaltung
der Land- und Naturformen und ihrer Beziehungen zu-
einander.
—der Leibesübungen
1. durch körperlichen, mimischen, sprachlichen und
bildhaften Ausdruck in Bildgestaltung und Aufführungen.
2. durch künstlerische Analysen und Synthesen von
Körperfunktionen und Formen.
3. durch kunstgesetzlichen Aufbau linearer und räum-
licher Gemeinschaftsübungen und Vorführungen.
4. durch Gestaltung von körperlichen und mimischen
Gesellschaftsspielen.
5. durch künstlerische Tanzgestaltung.
6. durch künstlerisch körpergymnastische Gestaltung.
in seiner Umwelt.
Selbstverständlich muß unbedingt in der Schule eine
Gelegenheit geboten werden, alle Kräfte des Einzel-
nen sowohl als auch einer Gesamtheit in ihrer Tota-
lität zu zeigen. Die Einrichtung eines Schultheaters
wird darum bald allgemein sein. Te nach Begabung
bilden sich verschiedene Gruppen die spielen, Büh-
nenbilder malen, tanzen und die mechanische und
wirtschaftliche Seite des Ganzen bearbeiten. Inhalt-
lich umfassen die Aufführungen sowohl die real- und
fantastisch-gegenständliche Welt, als auch die irra-
tionale. Die Gemeinschaft kann neutral diese Welten
gestalten, ihre Stellung dazu zum Ausdruck bringen
oder von innen heraus ihre Welt sichtbar machen. Der
Einzelne sowohl als auch die Gesamtheit können er-
fahrungsammelnd wachsen. Das Schultheater tritt durch
die Möglichkeit, die gesamten Kräfte und Vorstellun-
gen auf allen möglichen Gestaltungswegen zu äußern
und zu organisieren in den Mittelpunkt der gesamten
Bildungs- und Erziehungstätigkeit. Alle Fächer erwei-
tern ihre Anschauungen. Es ergibt sich These 7.
7. Die künstlerischen Fächer bieten im
gestaltenden Spiel die Möglichkeit,
die gesamten Kräfte und Vorstellun-
gen von Einzelnen und Gemeinschaf-
ten zu äußern, rationale und irra-
tionale Welten und eigene Auffas-
sungen darüber sichtbar zu machen.
Dadurch lassen sich die materiellen,
spirituellen und universellen Ge-
danken und Gefühle der Schüler-
generation kontrollieren und weg-
weisend bestimmen.
Innerhalb der künstlerischen Fächer werden die in-
neren Vorstellungen und Kräfte der Schüler nach eige-
nen Gesetzen gestaltet. Die Kunst tut das Gleiche in
höherer Form. Die historische Entwicklung der Kunst
zeigt die verschiedenen Gestaltungsarten, die sich
richten nach der inneren Welt und den zeitlichen Be-
dingungen der Generationen. Letztere lehrt die Kul-
turgeschichte. Daraus lassen sich Erkenntnisse des
Denkens und Fühlens aller Zeiten gewinnen. Daher
These 8.
8. Die künstlerischen Fächer führen in
das Verständnis der Kunst und Kunst-
geschichte ein und schaffen dadurch
für die gesamte Menschheit Erkennt-
nisse über das Seelengut und über
das innere Wachsen der Nationen
und des Universums.
Denken wir zum Schluß an die Werkgestaltung im
Werkunterricht. Sie schafft zunächst Erfahrungen tech-
nischer Art, die nutzbringend für den Modellbau im
naturwissenschaftlichen, geographischen, geschicht-
lichen und deutschen Unterricht sind. (Modelle für
Pfahlbauten, Stadttürme, Schleusen, Hafenanlagen usw.)
Die eigene Tätigkeit, die manuell innere Gebilde der
Fantasie gestaltet, erzeugt begründete Achtung vor
der Werkarbeit und dem historischen Schatz überlie-
ferter Werke. Aus diesem lassen sich wieder Erkennt-
nisse gewinnen wie in These 8. These 9 lautet deshalb:
9. Die künstlerischen Fächer entwik-
keln technische Fertigkeiten, schaf-
fen Achtung vor der Werkgestaltung
und daraus Erkenntnisse über Volks-
kunst und historische Entwicklung.
+ . + +
Wie können die künstlerischen Fächer unter den
Gesichtspunkten der Konzentrationsidee und des Ar-
beitsunterrichts nutzbar gemacht werden für die Bil-
dungs- und Erziehungsaufgaben:
60
— der Sprachen
1. durch sprachliche, mimische, körperliche und bild-
hafte Milieuschilderungen des betreffenden Volkes in
Bildgestaltung und Aufführungen.
2. durch Betrachtungen über völkische Gestaltungs-
arten und nationale künstlerische Eigenarten.
3. durch künstlerische Analysen und Synthesen des
Zusammenhangs zwischen Landschaft, Volk und Sprache.
— der Naturwissenschaften
1. durch werktätige Modellgestaltung für den An-
schauungsunterricht.
2. durch künstlerische Analysen und Synthesen von
Lebensgemeinschaften und Naturformen.
3. durch graphische Darstellung von chemischen und
physikalischen Formeln.
4. durch künstlerische Konzentration mit Geographie
und Geschichte.
5. durch künstlerische Betrachtung und Gestaltung
der Erscheinungsformen.
6. durch bildhafte Gestaltungen.
— der Mathematik
1. durch künstlerische Analysen und Synthesen von
mathematischen Grundformen der Kunstgesetze und
ihrer Anwendung.
2. durch graphische Gestaltungen mathematischer
Werte.
3. durch werktätige Modellgestaltung für den An-'
schauungsunterricht.
— der Geschichte
1. durch Bildbetrachtung alter Meister zu geschicht-
lichen Erkenntnissen.
2. durch sprachlich-mimische, bildhafte und körper-
liche Milieuschilderungen der Zeiten und Völker in
Bildgestaltung und Aufführungen.
3. durch Analysen und Synthesen von Bauwerken,
Bau- und Werkformen der Zeiten und Völker.
4. durch Kostümstudien.
5. durch künstlerische Konzentration mit der Geo-
graphie und den Naturwissenschaften.
6. durch werktätige Modellgestaltung für den An-
schauungsunterricht.
— der Geographie
1. durch körperliche, mimische, sprachliche und bild-
hafte Milieuschilderung der Landschaft und ihrer Be-
wohner in Bildgestaltung und Aufführung.
2. durch künstlerische Konzentration mit den Natur-
wissenschaften, den Sprachen und der Geschichte.
3. durch werktätige Modellgestaltung für den An-
schauungsunterricht.
4. durch künstlerische Analyse und Synthese der
Erdgestaltung.
5. durch graphische und chematische Gestaltung
geographischer Erscheinungsformen.
6. durch künstlerische Betrachtung und Gestaltung
der Land- und Naturformen und ihrer Beziehungen zu-
einander.
—der Leibesübungen
1. durch körperlichen, mimischen, sprachlichen und
bildhaften Ausdruck in Bildgestaltung und Aufführungen.
2. durch künstlerische Analysen und Synthesen von
Körperfunktionen und Formen.
3. durch kunstgesetzlichen Aufbau linearer und räum-
licher Gemeinschaftsübungen und Vorführungen.
4. durch Gestaltung von körperlichen und mimischen
Gesellschaftsspielen.
5. durch künstlerische Tanzgestaltung.
6. durch künstlerisch körpergymnastische Gestaltung.