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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 11.1931

DOI Heft:
Heft 6 (Juni 1931)
DOI Artikel:
Ricken, Paul: Masken
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https://doi.org/10.11588/diglit.28010#0172

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hinein. Zerkleinertes Zeitungspapier oder einige Bier-
untersätze weichten wir einige Tage in Wasser auf,
kochten einen dicken Brei daraus, gaben eine kleine
Handvoll Stärkekleister dazu und drückten durch ein
Tuch das überschüssige Wasser möglichst aus. Diese
Masse wird nach dem Trocknen sehr hart. Die fertigen
Masken haben wir dann noch zum Teil bemalt und
durch einen Überzug von Zaponlack widerstandsfähig
gemacht.
Solche Arbeiten konnten freilich nur wenige Schüler
ausführen. Sie sind zu zeitraubend, setzen eine Menge
technischer Fertigkeiten voraus und erfordern um-

fangreiche Vorbereitungen. Aber wir haben dann doch
alle gezeichnet und gemalt. Die geformte Maske gab
uns ja wertvolle Aufschlüsse über die Größenverhäll-
nisse der Teile des Gesichts zueinander und zur Kopf-
form, über den Ausdruckswert von Nase, Mund und
Augen; ja, wir konnten sogar bis zu einer gewissen
Grenze mimische Bewegungen in der geschmeidigen
Knetmasse ausführen, den Mund zum Sprechen brin-
gen oder die Augen zu schreckhaftem Ausdruck auf-
reißen lassen. So waren die Erfahrungen gesammelt,
die uns befähigten, nun leichter und sicherer zu zeich-
nen und zu malen. Viele schöne Blätter entsanden in



Linolschnitt

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