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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 11.1931

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Heft 10 (Oktober 1931)
DOI Artikel:
Lange, Walter: Vom "Ribeleskopf"
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Kolb, Gustav: Hochschulreform und wissenschaftliche Ausbildung der Philologen: Denkschrift des Verbandes der deutschen Hochschulen und des Deutschen Philologenverbandes
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https://doi.org/10.11588/diglit.28010#0273

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„Der Lastträger" Kl. 6 (U II)
Freie Gestaltungsarbeiten ohne unmittelbare Vorarbeit



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Zu Kiauß ,,Darstellen und Gestalten"
Heft 6 und Sprechsaal Heft 9 und 10

GUSTAV KOLB-STUTTGART:
Hochschulreform und wissenschaftliche Ausbildung der Philologen
Denkschrift des Verbandes der deutschen Hochschulen und des Deutschen Philologenverbandes (Verlag von Quelle u. Meyer in Leipzig).
Einige Bemerkungen dazu von G. Kolb

Dieser Aufsaß wurde geschrieben, bevor die Katastrophe
über unser Arbeitsgebiet und unseren Stand durch die
preußische Notverordnung hereinbrach. Wir werden nicht
fohl gehen, wenn wir annehmen, daß sie mit hervorgeruten
wurde von derselben Verständnislosigkeit der Philologen
für unsere Erziehungsaufgabe und Erziehungsleistung, wie
sie sich in der vorliegenden „Denkschrift" kundgibt.
Diesen, die höheren Schulen beherrschenden Kreisen, blieb
die Erkenntnis immer verschlossen, daß Sehen, Erkennen,
Darstellen und Gestalten anschaulicher Formzusammen-
hänge in der Natur, in Kunst und Technik ebenso geist-
bildend sind wie die Beschäftigung mit Sprachen. Zudem
bedeuten diese Fähigkeiten ein notwendiges Stück der
Hochschulreife, das für viele wissenschaftliche und tech-
nische Studien- und Arbeitsgebiete grundwichtig ist, wich-
tiger als die Fremdsprachen. G. K.
Aus dem Vorwort der „Denkschrift" erfahren wir,
daß die hier niedergelegten Vorschläge „eine
mittlere Linie einhalten, wie sie auf Preußen" passe.
Sie gliedert sich in folgende Teile: 1. Allge-
meine Grundsätze für die Hochschul-
reform und das philologische Studium,
2. Leitsätze für die wissenschaftliche
Ausbildung der Philologen und Begrün-
dung des fachwissenschaf 11 ichen und
des erziehungswissenschaftlichen Stu-
diums und 3. Entwurf einer Ordnung der

Prüfung für das Lehramt an höheren Schu-
len in Preußen.
Die Leitsätze wurden vom Verband der deutschen
Hochschulen und dem Deutschen Philologenverband
aufgestellt unter Mitwirkung des deutschen Ausschus-
ses für den mathematischen und naturwissenschaft-
lichen Unterricht. Und fanden außerdem die grund-
sätzliche Zustimmung der nachstehend aufgeführten
Verbände: des Vereins evangelischer Religionslehrer,
der Gesellschaft für deutsche Bildung, des Verbandes
deutscher Geschichtslehrer, des Verbandes deutscher
Schulgeographen, der Gesellschaft deutscher Natur-
forscher und Ärzte.
Wir haben also eine Kundgebung vor uns, die auf
breiter Grundlage ruht. Nur von der Mitwirkung der
Kunsterzieher vernimmt man nichts. Man sollte anneh-
men dürfen: Wenn von der Notwendigkeit der „un-
erläßlichen Verbundenheit aller Hochschulen und aller
Lehrer der höheren Schule" geredet wird, dann hätten
die Kunsthochschulen und die Lehrer der Tonkunst und
bildenden Kunst an den höheren Schulen nicht über-
sehen werden dürfen.
War es Absicht, daß man sie nicht zum Wort kom-
men ließ? Ich denke: Nein! Wenigstens nicht von
Anfang an. Die Bemühungen um eine „Reform" gingen
ja davon aus, die Bildung der wissenschaf t-

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