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Büttner, Andreas; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Der Weg zur Krone: Rituale der Herrschererhebung im spätmittelalterlichen Reich — Mittelalter-Forschungen, Band 35,1: Ostfildern, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.34718#0018

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Einleitung

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steht dabei die Frage, wie die Entscheidungsfindungsprozesse und gefundenen Ent-
scheidungen mittels verschiedener ritueller Handlungen inszeniert und in allgemeine
Verbindlichkeit überführt wurden.
ÜoHsfäMdzyes DzarzMW Von den Merc/cwnrdzgsfen BegeFendeden, Die sied not; Fei/ und
nacd der HdcFsf-Fegiüc/den Wadi und Crdnnng, Der AderdnrcMancDigsfen, Grq/?mäcFhysfeM
und LfiiMFerwMiddc/isfeii Xöiii^e /rn Hedi^en RÖMMseFcn Rezc/i, soiiderdc/i ZM FraneF/Mri am
Mm/n Mild Aac/ieii, ZMyUraycM. NeFsf MiMsD'Tidddicr BcsdirciFiMi^ der Fm- Mild Aii/ziige,
CrÖMMMys-SoDMMzDYeM, RrD-Aeiiifer-Eerrzc/ifMii^eii, Rai/scrddicii BaiM/McD HMMzgMMgeii,
FreM&M-Fesfe Mild anderer^ei/erüc/ieii Handinn^en, würde wohl ihr Titel lauten, wäre diese
Arbeit im 17. oder 18. und nicht zu Beginn des 21. Jahrhunderts geschrieben worden. So
aber steht das Ritual in ihrem Untertitel, was sie als Teil eines Forschungsparadigmas
ausweist, das in den letzten Jahren und Jahrzehnten in besonderem Maße die
Aufmerksamkeit der Mediävistik auf sich gezogen hat. Auf die hiermit verbundenen
Implikationen, Probleme und Chancen wird an späterer Stelle näher einzugehen sein,
stehen doch - nicht nur in Bibliotheksregalen - neben der »Macht der Rituale« die
»Dangers of Ritual«.
Die Behandlung des Themas »Rituale der Herrschererhebung im spätmittelalterli-
chen Reich« möchte sowohl den normativen Vorschriften (Einzugsordnungen, Krö-
nungsordines. Goldene Bulle) als auch den rekonstruierbaren Handlungsabläufen so-
wie dem Wandel in beiden Bereichen nachgehen. Zunächst werden hierfür in
einleitenden Standortbestimmungen der Untersuchungsgegenstand, der Forschungs-
stand und die Quellenlage sowie Vorgehensweise und Methodik näher erläutert. Im
Zentrum der Arbeit stehen die Herrschererhebungen des Spätmittelalters, also Wahl,
Krönung und damit zusammenhängende rituelle Handlungen von Wilhelm von Hol-
land (1247/48) bis Maximilian I. (1486). Zuvor werden deren Vorrausetzungen und
Grundlagen, namentlich die Herrschererhebungen des Früh- und Hochmittellters, die
Ausbildung eines allgemein anerkannten Krönungsrechts sowie die Besonderheit der
»Festkrönungen«, behandelt.
In einem gesonderten Abschnitt sollen dann die Krönungsordines als die zentra-
len Texte für den Ablauf der Krönung sowie deren Wandel untersucht werden, wäh-
rend die normativen Quellen für Einzüge, Wahl und Altarsetzung im Zusammenhang
mit den jeweiligen Herrschererhebungen thematisiert werden. Diese gliedern sich in
der Regel in Vorverhandlungen, Wahl, Krönungszug und Krönung, obgleich im Einzel-
fall zahlreiche Erweiterungen und Modifikationen nötig sind. Die Behandlung jeder
Krönung wird durch eine eigene kurze Zusammenfassung abgeschlossen, ebenso wie
für jedes der drei behandelten Jahrhunderte ein gesondertes Resümee gezogen wird.
Um die für die gesamte Epoche zu beobachtenden Dynamiken in den Blick nehmen zu
können, werden schließlich die verschiedenen Sequenzen der Herrschererhebung einer
diachronen Betrachtung unterzogen.'^ Zuletzt wird das sich wandelnde Verhältnis von
Wahl und Krönung analysiert, wobei den zeitgenössischen Bedeutungszuschreibun-

12 Die Lektüre der verschiedenen Zusammenfassungen bietet so sowohl für jedes Jahrhundert als
auch für das gesamte Spätmittelalter einen schnellen, aber doch profunden Überblick über die
einzelnen Herrschererhebungen sowie den Wandel der Rituale, der dann anhand der mit ge-
nauen Nachweisen versehenen Einzelstudien weiter vertieft werden kann.
 
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