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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 22.1912

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Heft 3
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Ebinghaus, K.: Der Geiserbrunnen in Zürich und sein Schöpfer J. Brüllmann
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https://doi.org/10.11588/diglit.26494#0108

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mischen Tonkneterei der Ateliers
herauskemmt und ver wirkliche
Aufgaben gestellt wird, cmpfindcn
>vir immer deutlicher diescn Vvr-
zug der Stilisierung, den man
richtiger eine dekorative Verein-
fachung nennen wird. Selbstver-
standlich kann er für die „hohe
Kunst" ein Hindernis bilden; da
aber alle öffentlichen Bildwerke
mehr oder weniger den Charakter
der „angewandten Kunst" tragen,
wollen wir uns dadurch die Freude
an dem vffenbaren Vorzug nicht
verderbcn lassen. So steht es jedem
frei, die Brunnenfigur vom Bärcn
mit deni Kind (Abb. 4) — sie ist ini
Privatbcsitz des Herrn A. Farmer
zu Langenthal in der Schweiz -

als kunstgewerblich zu bezeichnen,
ihre Qualitat als materialgerech-
tes Bildwerk (Bronzefiguren auf
Steinsockel niit Bronzegehang) wird
dadurcb nicht berührt. Au welch
überraschenden Vorzügen eine dem
Matcrial weit nachgehende Ver-
einfachung führen kann, zeigt der
Hirsch (Abb. 5), der als württem-
bergisches Wappentier einen Sau-
lenfuß ani Eingang der evangeli-
scben Garnisonkirche in Ulni a. d.
Donau bildet; seine Masse ist
Stampfbeton^ und wer die über-
raschende Ausbreitung dicses Bau-
materials verfolgt hat^ den niufi
es niit heller Freude packen, wic
er hier zur künstleriscben Form ge-
zwungen ist. K. Ebingbaus.

Abb. 5. I. Brüllmann: Hirsch als Säulenfuß
in Beton gestampft und überarbeitet. (Am Ein-
gang der Garnisonkirche in Ulm a. d. Donau.)

Abb. 6. I. Brüllmann: Preisgekrönter Äonkurrenzentwurf für das
Reformationsdenkmal an der Hospitalkirche in Stuttgart.
 
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