welchen sich konzentrisch die Sitzreihen für 800 Zuschauer sowie 300 Steh-
plätze zwischen den immergrünen Hecken ordnen. Ein solches Parktheater ist
seinem Sinn nach natürlich ganz anders aufzufassen als ein Theater in ge-
schlossenem Raum. So selbstverständlich dies an sich klingt, so ist es doch
erstaunlich, wie schwer sich manche Theatermenschen von dem üblichen
Begriff des Innentheaters, in welchem große Opern, Schauspiele usw. auf-
geführt werden, frei machen können, und wie schwer es ihnen fällt, die Ur-
sprünglichkeit und die Urwüchsigkeit, die Einfachheit und Harmlosigkeit,
mit welcher ein solches Parktheater lebendig gemacht sein will, zu begreifen.
Es wäre von vornherein verfehlt, hier lange Aufführungen veranstalten zu
wollen, die wiederum einen komplizierten Aufwand für Regie, Musik usw. er-
fordern. Seine Nutzbarmachung und seine Zweckbestimmung soll zwar im
Sommerprogramm recht vielseitig, im einzelnen Fall jedoch immer auf Kürze
eingestellt sein. Man könnte sich das Parktheater in Praxis im Anschluß an
einen großen, modernen Sportpark erbaut denken, so daß dann über den Sport
hinaus und höhergreifend hier edle Freilichtkultur zur Geltung käme, die sich
nicht nur in Rhythmus, Tanz, sondern auch in Geste, Sprache, Musik, getrennt
oder vereint, zu äußern hätte.
Eine große Ausstellung ohne festliche Abendbeleuchtung ist kaum denkbar,
und so wurde auch für die Jubiläums-Gartenbau-Ausstellung eine Beleuchtungs-
anlage geschaffen, die besonders vom Grünen Dom aus entlang den Grenzen
des „Riesengroßen Rosengartens“ zu einem Ereignis geworden ist und einen
festlichen Abschluß in der großen Leuchtfontäne inmitten des Rosenhofes
erhalten hat.
Es erscheint nicht überflüssig, besonders darauf hinzuweisen, daß es bei der
Gestaltung und Gliederung der erwähnten Gartenanlagen zwar selbstverständ-
lich darauf ankam, die pflanzlichen Bedürfnisse in bezug auf Boden, Sonnen-
lage usw. zu erfüllen, daß aber darüber hinaus Wege zu Problemen ein-
geschlagen wurden, deren Lösung in mehr als einer Hinsicht für die künftige
Entwicklung der Gartenkultur im weitesten Sinne, für die Vertiefung der
Gartensehnsucht des Menschen und endlich für die Gestaltung der Gärten
im besonderen von ausschlaggebender Bedeutung ist. Schon von vornherein
hegte ich die Absicht, plastischen Schmuck in weitestem Umfange heran-
zuziehen. Dies allein war eine Sonderaufgabe für sich, und es wurde mehr
und mehr offenbar, daß wirklich gute Plastiken, die mit Pflanze und Atmo-
sphäre in eins gehen, recht selten sind. Doch auch diese Schwierigkeiten
wurden mit freundlicher Hilfe der Künstler aus allen Teilen des Reiches über-
wunden.
Die Sonderschauen, welche mit der Frühjahrsblumen-Eröffnungsschau am
23. April ihren Anfang nahmen, dauern immer mehrere Tage und werden in
jedem Monat neu aufgebaut. Dies geschieht in der Weise, daß jeder Sonder-
schau ein vollkommen neues Programm gestellt wird, um dem Ziele nahe-
zukommen, möglichst alle Gebiete des Pflanzen-, Obst- und Gemüsebaues,
wie auch die Verwendung der gärtnerischen Erzeugnisse einem großen Publi-
kum praktisch vor Augen zu führen. Alles Nähere enthält der amtliche Führer
durch die Ausstellung.
Im Juni findet die erste Blumenschmuck- mit Raumkunst-Ausstellung statt,
im Juli die erste Rosenschau und zweite Blumenschmuck- mit Raumkunst-
Ausstellung, Kirschen-, Frühobst- und Frühgemüse-Schau, im August die
Sommerblumen- und Liebhaber-Schau, im September die Herbstblumen-Schau,
im Oktober die Obst-, Gemüse- und Chrysanthemum-Schau.
Sie alle werden in den Hallen des Ausstellungspalastes untergebracht. Die
Der Cicerone, XVIII. Jahrg., Heft 12
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plätze zwischen den immergrünen Hecken ordnen. Ein solches Parktheater ist
seinem Sinn nach natürlich ganz anders aufzufassen als ein Theater in ge-
schlossenem Raum. So selbstverständlich dies an sich klingt, so ist es doch
erstaunlich, wie schwer sich manche Theatermenschen von dem üblichen
Begriff des Innentheaters, in welchem große Opern, Schauspiele usw. auf-
geführt werden, frei machen können, und wie schwer es ihnen fällt, die Ur-
sprünglichkeit und die Urwüchsigkeit, die Einfachheit und Harmlosigkeit,
mit welcher ein solches Parktheater lebendig gemacht sein will, zu begreifen.
Es wäre von vornherein verfehlt, hier lange Aufführungen veranstalten zu
wollen, die wiederum einen komplizierten Aufwand für Regie, Musik usw. er-
fordern. Seine Nutzbarmachung und seine Zweckbestimmung soll zwar im
Sommerprogramm recht vielseitig, im einzelnen Fall jedoch immer auf Kürze
eingestellt sein. Man könnte sich das Parktheater in Praxis im Anschluß an
einen großen, modernen Sportpark erbaut denken, so daß dann über den Sport
hinaus und höhergreifend hier edle Freilichtkultur zur Geltung käme, die sich
nicht nur in Rhythmus, Tanz, sondern auch in Geste, Sprache, Musik, getrennt
oder vereint, zu äußern hätte.
Eine große Ausstellung ohne festliche Abendbeleuchtung ist kaum denkbar,
und so wurde auch für die Jubiläums-Gartenbau-Ausstellung eine Beleuchtungs-
anlage geschaffen, die besonders vom Grünen Dom aus entlang den Grenzen
des „Riesengroßen Rosengartens“ zu einem Ereignis geworden ist und einen
festlichen Abschluß in der großen Leuchtfontäne inmitten des Rosenhofes
erhalten hat.
Es erscheint nicht überflüssig, besonders darauf hinzuweisen, daß es bei der
Gestaltung und Gliederung der erwähnten Gartenanlagen zwar selbstverständ-
lich darauf ankam, die pflanzlichen Bedürfnisse in bezug auf Boden, Sonnen-
lage usw. zu erfüllen, daß aber darüber hinaus Wege zu Problemen ein-
geschlagen wurden, deren Lösung in mehr als einer Hinsicht für die künftige
Entwicklung der Gartenkultur im weitesten Sinne, für die Vertiefung der
Gartensehnsucht des Menschen und endlich für die Gestaltung der Gärten
im besonderen von ausschlaggebender Bedeutung ist. Schon von vornherein
hegte ich die Absicht, plastischen Schmuck in weitestem Umfange heran-
zuziehen. Dies allein war eine Sonderaufgabe für sich, und es wurde mehr
und mehr offenbar, daß wirklich gute Plastiken, die mit Pflanze und Atmo-
sphäre in eins gehen, recht selten sind. Doch auch diese Schwierigkeiten
wurden mit freundlicher Hilfe der Künstler aus allen Teilen des Reiches über-
wunden.
Die Sonderschauen, welche mit der Frühjahrsblumen-Eröffnungsschau am
23. April ihren Anfang nahmen, dauern immer mehrere Tage und werden in
jedem Monat neu aufgebaut. Dies geschieht in der Weise, daß jeder Sonder-
schau ein vollkommen neues Programm gestellt wird, um dem Ziele nahe-
zukommen, möglichst alle Gebiete des Pflanzen-, Obst- und Gemüsebaues,
wie auch die Verwendung der gärtnerischen Erzeugnisse einem großen Publi-
kum praktisch vor Augen zu führen. Alles Nähere enthält der amtliche Führer
durch die Ausstellung.
Im Juni findet die erste Blumenschmuck- mit Raumkunst-Ausstellung statt,
im Juli die erste Rosenschau und zweite Blumenschmuck- mit Raumkunst-
Ausstellung, Kirschen-, Frühobst- und Frühgemüse-Schau, im August die
Sommerblumen- und Liebhaber-Schau, im September die Herbstblumen-Schau,
im Oktober die Obst-, Gemüse- und Chrysanthemum-Schau.
Sie alle werden in den Hallen des Ausstellungspalastes untergebracht. Die
Der Cicerone, XVIII. Jahrg., Heft 12
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