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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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Januar
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0006

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E6 wlrd vielmehr nnch denr Gesetz voin
26. März 1852 bl'6 anf Wcltcrcs vle
Llc.qeiischaftsaccise wle frlihcr erhoben.

Dle Erbschafts- und Schcnknngsacclse
abcr lst sogar dnrch Gcsetz vom 30. März
1850, von bezlehniigswelse 1 und 3 kr.
anf2nnd 6 kr. vonr Gnloen erhöht, inlt-
hln verdoppelt worden.

Dlc bedentende Mehrelnnahinc lst übrl-
gens vorzngsweise den selt 1855 gestie-
gencn Güterprelsen znznschrelben, wenn
anch in Folge dlescr nnd dcs gcgen dlc
Vörfahre zngenoininencn Wohlstandes dle
verdoppclte Erbschafts- nnd Schcnknngs-
acclse znr Verinchrnng des Ertrags dlcser
Steuer vlcl bclgctragen hat. (B. Cbl.)

Deirtschland.

Karlsruhe, 31. Dcz. Sc. Könlgl.
Hohelt der Großherzog haben stch nntcrin
28. Dczbr. 1859 allergnädlgst bcwogen
gefiindeii: dcin Hofrath Prof. I)r. Wllhclm
Frledrich Elsenlohr au der polpicch-
nlschen Schnlc den Charaktcr als Geh.
Nath 2. Klasse nnd dem Lehrcr I)i. Thcodor
Löhlcln an der glelchen Anstalt den-
jcnlgen clnes Profeffors, sodann dcin
Aints- nnd Aintsgcrlchtsarzt vr. Wll-
helm i'n Schwctzlngen, deni Ainksarzt
Dletz in Brnchsal, deui Auits- nnd Aints-
gcrlchtsarzt Hack in Sinshclui, dcn Stadt-
aintsgcrlchts - Asststcnzarzt Phpstkns I)r.
Seubert und drn Mcdizlnalrcfereiitcn
bel dcr Ncgicrung des Mlttclrhelnkrclscs,
praktlschen Arzt vr. Mcpcr in Karls-
rnbe, dcn Charaktcr als Medlzlnalrath,
ferner deni Rechnnngsrath Schmldt ln
Mannhclni dcn Charakter als Oberrcch-
nnngsrath und dem Erpcdltor Mohr ln
Konstanz dcn Charakter als Kanzlclrath
zu verlelhcn. (K. Z.)

Aus Baden. Von Selten der ba-
dischen Volksschnllehrer wlrd elne Gc-
sainlntpetl'tl'on an die Regi'erung und dle
Stände vorbercltct, worln nni Erhöhnng
der llchrerwlttwkiigchalte von 50 auf 100
Gulden nachgcsncht werdcn soll. Dlc
Mittcl dazu wollcn dle Ilchecr sclber llc-
fern, indcin sie stch erbletcn, ihrc Bel-
träge znr Wlttwcnkasse, dle jetzt 1 kr.
voni Gulden des Einkottimens betragen,
zu vcrdoppeln. Glelches soll bcl den
Aufnahnistaren geschehen.

Freiburg, 30. Dez. Professor 1),-.
Melßner, Dozent der Phpsiologlc an hle-
sigcr Unlversität, hat clnen Ruf nach
Göttli'.gen erhaltcn und denselben ange-
iiomnicn. Mlt lhin verllert unserc Hoch-
schule elne dcr ersten Zierden inedezlnl-
scher Faknltät. Es glauben Mehrcrc,
daß weder Berufung, noch Anilahuic er-
folgt wäre, wenn nlcht das Konkordat
r'n Ausstcht stände.

i^ranksurt a. M. 30. Dez. Dcin
elscrnen Flelßc des Nefcreiiten (Geh.
Staalsrach v. lstndc), lst es gelnugeu,

das Ncfcrat über dcn badlschen Antrag
auf Grnnduiig elncs Bnndesgerlchts be-
reltS so wclt zn fördern, daß dasselbe in
allernächstcr Zelt dem Aiisschnß wlrd
vorgclegt werdcn köiinen. Dlc Anträge
lautcii dahlii, daß stch dlc Gründung
clneS solchen Gcrlch'ts als eln Bedilrfnlß
darstclle, wclchcin nlch't rasch genng ent-
sprochcn werdcn könne.

Dcr Großherzog von Wclmar hat dcr
dentschen Schlslcrstlftnng das Necht clncr
jnrlstlschen Pcrsönllchkcit verllehen.

München, 30. Dezbr. Könlg Mar
von Bapern wlll lin nächsten Moiiat clne
Nelsc nach dem südllchen Spani'en an-
treten nnd wlrd selne Abivescnhelt mch-
rerc Monate dauern.

Leipziq, 30. Dez. Elncr an dle Stn«
dcnten l)clpzlgs ergangencn Auffordernng,
den Gebnrtstag C. M. Arndt's dnrch
elncn felcrllcheii Akt, und zwar durch elnen
Zng auf dcn Markt vom Panllnerhof aus
zn fei'ern, war dadurch cntsprochen worden,
daß dlc'Stndcntcn nach beendetcm Konvlkt
anf dem Paiilliicrhof, wo stch auch nich-
rerc Profcssorcn cliigcfnnden hatten, Arndt's
Vatcrlandslled sangen nnd deni Verehrten
eln Hoch brachten. Als niin dlc L-tnden-
ten der nrsprüngllchcn Abstcht geinäß dcii
Zug auf dcn Markt antreten wolltcn,
stellten stch lhnen dle Pedelle cntgegen nnd
verhlnderten den Austritt dnrch dlc Worte:
„Jm Naincn des Gcsetzcs!" Dle Stu-
dcntcn lclstetcn dleser Notbwendigkclt Folge
und begaben stch iinn ln elne Ncstaurarlon,
wo cln Salainander anf Arndt gerieben,
inehrcrc patrlotlsche Llcder gesnngcn und
von Prof. Bnrstan eln Hoch auf Dcutsch-
lanv ansgebracht wnrde.

?Lerlin. Die Tllstter frel-evangellsche
Gciucinde lst betresss lhrcs Gesnches nin
Verlelhung der Rechte „elncr jnrlstlschen
Person" von dcn Mlnistcrn des Jnnern
und des Kultus abschläglg bcschleden wor-
dcn, da inan cs nlcht ^für znlässtg cr-
achte, rellgiösen Verclnen Korporatlons-
rechte, sclen es auch dle sogl beschränkten,
d. h. dic auf dcn Erwerb von Grnnd-
stückcn nnd Kapltalien gcrichtcten Nechte
dcr jnristlschen Person lin Wege landes-
hcrrllcher Verordnung alisznwlrken.

Berlin, 28. Dcz. Dlc zur Ansfül-
lnng der Ofstzlerstellen bel den neu auf-
zllrichtenden Trnppenthcilen noch nöthlgc
Anzahl von Offizleren bei dcr Jnfanterlc
bcträgt alleln über 900, bel der Caval-
lcrle 304, bcl der Artlllerle nnd der Ge>
nicwaffe dagegen nnr jc ungefähr 50, zn-
sattiincn also zwischen 1300 nnd 1400.

Berlin, 29. Dcz. Der Geh.-Hofrath
Wedeckc, der vor clulgcn Monaten ln er-
stcr Jnstanz wegen Betrngs nnd Erpres-
sung zu elner inehrjährlgcii Gefängnlßhaft
vcrnrthellt wnrde, lst lni Lazarcth des
hlestgcn StabtvogrelgesängnlffeS gestorben.

Wien, 24. Dez. Ücber dle Bedeu-
tnng ver iiatiönalen Bewcgung jenselts

der Leltha darf inan stch kelner Tänsls',».^
hingeben. Das Volk lst nnznfr.'L'^ ?
stch nach der Wlederherstellnng seiner , a!
tionalen Ankonoinie, und läßt keliik K-
legcnhclt vorbclgehen, ohne vlcscs ?Lr'
langcn inöglichst demonstratlv auszudrückcn
Dlc Bcwegnug lst bls zn elncni Grade
gestiegen, vaß an clne Fot-tsetzung des
zehnjährlgen Schclnschlafes nlcht niehr ru
deirken lst. Jst doch dlese Bewegung nlchts
anderes als elne natürliche Reactiön gcgen
den Drnck des jüngsten Deecnulnins. Das
Vcrkcnneii. des rlchtlgen Angenbllcks rächt
sich anch dlesmal.

Wien, 25. Dez. Der Verwaltungs-
rath der ungarlschen Akadeinle sendete
der Hninbolvt-Stlftung in Berlin 100
Stück preußlschc Thaler glelchsain als
Ncnjahrsgeschenk.

28ien, 28. Dcz. Das gestern er-
schlcncnc ncne Gewerbegcsetz hat lm
Allgeinclnen großc Bllllguiig gefnnden, ja
man war elnlgermaßcn überrascht, da es
mehr'gcwährt, als man erwartet hatte.
Jn elnzeliien Bcstlininunge» gibt stch frel-
llch das Bestreben knnd, der Staatsre-
gicrnng elne gewlsse Elnflußnahine anf
dle gcwerbllchcn Berechtlgungen anch fer-
nerhln vorznbchalten. Als eine drlngende
Nothwendlgkelt stellt stch jetzt dic wesent-
llche Uingestaltung dcr Handcls- nnd Ge-
werbekaininern heraus. Vleles ist elner
Verbesscrung fählg; dle Hanptsache ist,
baß man stch endlich dazu cntschlosscn hat,
ans dcn Schrankcn der altcn Znnftord-
nuiig heranszntreten nnd die frelc Be-
wcgnng und nnbehlnderte Eiitwlcklung der
Arbeltskraft zu gestatten nnd anznsporneii.
Es lst dlcs der ci'iizlge Weg, dlc steucr-
tragenden Kräftc zn verinehren und all-
uiällg ln uiiscre Staatsstnanzeii Ordnimg
zn brlngen. Frhr. v. Brnck hat mit dem
Gewerbcgcsetz eliien großen Sleg erfochten;
es waren mächtlgc Elnflüssc zn bewältlgen,
nin dle Sanktlonlrnng dleseS Gesetzes zu
Stande zu brlngcn.

F- rankrei ch.

Paris. Dle Snbserlptlon sür dle
ltallcnlschc A r mc e lst geschloffcn. Jm
Ganzen stnd 5,630,000 Francs elnge-
koniinen und sollen nnninchr verthellt
werdcn. ^ .

Paris, 27. Dez. Wenn dle Regie-
rung dle »cue klrchllchc Agitatlon nlcht
sehr fürchtet, so lst ste/hierzu durch die
Haltnna' dcr Blschöfc bel Gelegenheit des
Verbots, dle Hlrtenbrlcfe abzudrucken, be-
rcchtlgt. Der „Anil dc la Rellglon" ver-
suchte damals einen oder den andern der
französtschen Blschöfc zn elneni Protcfle
qegen jcnes Derbot zu bewegen. DaS
Jonrnal wandtc sich zncrst an dcn Erz-
bischof von Lpon; dcr Kardmal entschnl-
dlgte stch, l"vrm er sagte, daß das Ver-
bot lcdlgllch eine Preßaiigelcgeiiheit ,ei.
Eln anderer Blschoslehirte ebenfallsdieZn-
 
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