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Februar
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0125
M' 32.
Dieirstag, 7. Kebruar . 1860.
Telegrarnme.
Bern, 4. Febr. Sl'cherem Vcrnehmcn
iiach wärc dic Slbtrciling Savopens än
Frankreich beschlosscn. Jn Chablais
und Faucignp colirsircn Adressen für den
Anschlnß an die Schweiz.
London, 3. Febr. Russcl antwor-
tetc auf eine Anfrago Drnmmonds, dcr
Consul Hai habe Alles gethaii/ nm dcn
Kricg gegcn Marocco zn vkrhindern. Seit
'desscn Ansbruch beobachteten wir sircnge
Nentralität. — Die Rcgiernng Häd'keine
Nachricht von außergewöhnlichen Wag-
nungen Frankreichs, noch daß Frankreich
auf das Fruhsahr 600,000 Mann in Bc-
reitschaft halte. Dcr Friedensschluß hat
erst kürzlich stattgefundcn, dcr Congrcß
würdc nicht äbgehalten nnd ist dcßhalb
die Anwendung äller Mittel, um den
Wicderansbruch des Krieges zu hindcrn,
wünschenswerth. England ist bcsorgt ge-
wesen, einen Alles znfricden stellendrn
Friedc» zu sichern. Heute habcn wir
die Vtrsicherung Sardiniens erhalten, es
werde Nichts für den Wiederansbruch
dcs Krieges thun. Frankreich wünscht
nicht Krieg, nnd anchOesterreich ist nicht
geneigt, Sardinien wieder anzugreifen.
Deßhalb ist keiu Grund vorhandcn, eineN
Fricdensbruch zu besorgen. — In dcn
Arsenalen Frankreichs ist man schr thätig)
weil s>iapolcon stark zu See scin will.
Dcßhalb rüstet auch Cugland, jedochblos
zum Sclbstschntze, und England wird
Alles znr FriedenscrhaltNng thnn/ — Die
Answechsliing der9iatificationen des Han-
dclsvcrtrages wird morgeu stattsindcn
und dcr Vertrag am Moiitag dem lln-
tcrhausc mitgetheilt werden.
London, 4. Febr. Die „Moriiing
Po>r" >agi,- England nnd Frankrcich seien
übcreiligckoinmcn, keine Zntcrvention in
Jtaliem zu duldeii , außer wenn sie von
allen Großmächtcn gcbilligt wcrdc; sMci-
nungsverschiedenheit herrsche nur nbcr dii
Art und Weisc- der Abstiinmnng. Nach-
dem Frankreich scincn Vorschlag eines all-
gemeinen Stimmrechts aufgegeben wcrde
nun die Abstinilüung durch die bisheriaen
Wahlen stattfinden.
D e ir t s ch l a ii d.
Kartöruhe, 3. Febr. (21. öffentliche
Sitzung der 2. Kamnier der Stände.
lSchluß.) Nach einer von Lainep Vvrge-
schlagcncn uiid von dck Kammer äligenom-
nicnen Darmind et-u ng f ü v - Erlaß dcs g e-
sttzlichen HeirathSalters in den beidcn
oberii Klassen wurde das Gesetz ohnt wci-
tcrc Bcmcrknng dnrchbcrathe» nnd bci der
namcntlichcn Abstimniung mit allen gcgeü
cinc Stimmel (Federcr) angenommen. So-
dann wurde zur Bcrathung des-Bcrichts
des Abg. Frick über cini'ge Ti'tel des Vör-
anschlags des großh. Ministcriums des
Innern acschritten, und zwar: Tit. IX.,
Sraatsaufwand für Kultus: fnr 1860:
88,864 fl.z für 1861: 88.264 fl.; Tit. X,
Uiiterrichtswcsen, jührlich 401,986 fl.
Achenbach wnnschr, daß wenn die Univer-
sität Freiburg 'nicht mit hinrcichenden Mi't-
teln unterstützt werdcn könne, nur die
thcologische Fakultät an derselbcn vcr-
blcibcn, dic nbrigcn Faknltätcn' aber d'er
Hcidelbcrgcr Universität ttberwirsen wcr-
den mvlbtcn. Diesc Fbägc wcrde später
doch zur Erörterung gclangen. Ihm träten
Bär v. K., Schaaff, Artaria, Frick, Hä-
gelin, Kapfcrer, Lamep, v^ Glcichenstein
und Wagncr cntgegens letztcrer mic dem
Bemcrken, daß mair gerade in jetziger
Zeit darauf. dringen solle, daß das Licht
anf der Universität Freiburg nicht crlösche.
Krausmann entgegnet: auf klne-Bemerkung
im Bcrichtc wegen Anempfchlnng von
Sparsamkeit bei der Univcrsität Heidel-
berg, daß sich keine. so engen Grünzen
zwischen Bcdarf ünd Mitteln ziehcn ließcn ;
ev hosse auch, däß die großh. RegierUng
keinc Einschränkling der 'letzteren eintreten
lassen wcrde.: Frick wünscht, daß der für
das 'Lpzcnm in Freiburg fcstgesctzte Be-
trag für Dauauswänd scincm Zwccke nicht
ciitzogeii wcrde. Dcr> Herr Regierungs-
kommiffnr sichert dies mit dem Bcnicrkcn
zu, daß dcrmalen Verhandlniigc» bicr-
wegen gepflogcn würden. Allmaiig tadelt
l die theilmoise Abweichüng von dciii Lehr-
j plaiic, woranf ihm der Hcrr Rcgicriings-
i kömiiilssär .beiucrkt, daß. noch kcine Be-
> schwcrdchierwegcn cingolanfcn sei. Schaaff
, gedcnkt des großen Erfolgrs, welchcr dnrch
Gewährung der^Mittcl fnr das Untcr-
richtswesen bei dcm badischcn Volke cr-
reicht .wordcn sci. Es gebe wenige Kon-
skriptionspflichtige, dic wenigstciis »icht
iwthdürftig schreiben köniitcn. Tic. XI.
Wissenschaftcn iiud Künste, jährlichcs Bc-
dürsniß 23,835 fl. v. Glcichciistcin speudet,
dem Konservator der Altcrthümersammlung
ein wohlverdientcs Lob' wcgcn- scincr uner-
müdlichcn Thätigkcit. Tit^ XIl, für Be-
fördcrung der Gewcrbe liiid des Handels,
Aiisorderltng für das - Jähr 27,450 fi.
Tit. VI, Eiiiiicchiii'km vom Landcsgestüt,
8064 fl. Tit. XIII, Laudwirthschaft.
-V. Landwirthsch.aftch Iährl. Bedürfniß
35,800 fl. Eiiicm von dcr Budgetkom-
mission ausgcsprochciien Wunschc wegen
^ künftiger Vorlagc cines schriftlichcn Vor-
aiischlagS will Dähmen nnr dann beitre-
tcn, wenn inan damit die crfolgreiche
Wirksamkeit der landwirthschaftl. Zentral-
stelle iii'cht beschränkeii wölle. Der Bericht-
erstatter verneint diese Absicht. 15. Landes-
gestnt. Iährliche Änfordernng 27,000 fl.
Darunter befindet flch eiii nener Ansatz
von jc 10,000 fl. sür Anschaffung von
Dtuteii zur Hebuiig der Pferdenachzucht.
Die Budgctkommission beanträgt den Strich
dieser Anfordkrung, weil derselbe Zwcck
dnrch die dermalen verstelltcn Militär-
pfcrde erreicht werden könn^. Ullrich stellt
jedoch den vielfach unterstütztcn Antrag
auf Bewillignng der Summe für das
Iahr 1861, welchem, uachdcin uoch der
Herr Rcgierungskommissnr uuker Hinwci-
suiig anf die dermaligen politischen Ver-
hältnisse bemerkt hatte, -daß eine Verwen-
duug der verstellten Militärpfcrde zu dem
angedeuteten Zwccke kauin möglich sei, von
der Mehrhcit der Kammer bcigetreten
wurde. Sämmtliche Posicioiicii wurden
hierauf von der Kammer aiigeiionnnen
und die Sitzung wegen vorgerückter Zeit
gescklosseii.
K'arlsruhe, 4. Febr. 22. öffentliche
Sitzung dcr 2. Kammer dcr Stände unter
Vorsiß' des Präfldeutcii Iunghaiins und
in Anwesciibcit dcr HH. Rcgicrimgskom-
miffärc:' Skaatsministcr Regcnaiicr, Geh.
Raih Frhr: v. Stcngel, Miiiistcriasdircctor
Dr. Wcizel imd Miiiisterialrath Schmidt.
Das Sckrctariat zeigt an : I) den Ein-
aa'ttg zwcicr Bittschriftcii, -daruiitcr eine
iwii" inchrcreu Wirthcir dcs Anitsbezirks
Boiiudorf, wegen Ohmgcldriickvcrgütuiig;
2) dic Biloung -folgendcr Kommisflöiien:
fiic den Gcsctzcökntwlirf über die Vervoss-
siäiidigliiig der Schieiicnwcge: Bissing,
Sckaaff, Kraiismänn, Spohii imd Heinze;
fnr AchenbachS Motion wegcn Knrhesscn
uiid Holstein: Ilinghanns, Kirsncr, La-
niep, Acheiibach imd Allmang. Aiif Kraus-
manns Anregniig wird dic erste Kommis-
sion in der nächsten Sitzmig nm zwei
Dieirstag, 7. Kebruar . 1860.
Telegrarnme.
Bern, 4. Febr. Sl'cherem Vcrnehmcn
iiach wärc dic Slbtrciling Savopens än
Frankreich beschlosscn. Jn Chablais
und Faucignp colirsircn Adressen für den
Anschlnß an die Schweiz.
London, 3. Febr. Russcl antwor-
tetc auf eine Anfrago Drnmmonds, dcr
Consul Hai habe Alles gethaii/ nm dcn
Kricg gegcn Marocco zn vkrhindern. Seit
'desscn Ansbruch beobachteten wir sircnge
Nentralität. — Die Rcgiernng Häd'keine
Nachricht von außergewöhnlichen Wag-
nungen Frankreichs, noch daß Frankreich
auf das Fruhsahr 600,000 Mann in Bc-
reitschaft halte. Dcr Friedensschluß hat
erst kürzlich stattgefundcn, dcr Congrcß
würdc nicht äbgehalten nnd ist dcßhalb
die Anwendung äller Mittel, um den
Wicderansbruch des Krieges zu hindcrn,
wünschenswerth. England ist bcsorgt ge-
wesen, einen Alles znfricden stellendrn
Friedc» zu sichern. Heute habcn wir
die Vtrsicherung Sardiniens erhalten, es
werde Nichts für den Wiederansbruch
dcs Krieges thun. Frankreich wünscht
nicht Krieg, nnd anchOesterreich ist nicht
geneigt, Sardinien wieder anzugreifen.
Deßhalb ist keiu Grund vorhandcn, eineN
Fricdensbruch zu besorgen. — In dcn
Arsenalen Frankreichs ist man schr thätig)
weil s>iapolcon stark zu See scin will.
Dcßhalb rüstet auch Cugland, jedochblos
zum Sclbstschntze, und England wird
Alles znr FriedenscrhaltNng thnn/ — Die
Answechsliing der9iatificationen des Han-
dclsvcrtrages wird morgeu stattsindcn
und dcr Vertrag am Moiitag dem lln-
tcrhausc mitgetheilt werden.
London, 4. Febr. Die „Moriiing
Po>r" >agi,- England nnd Frankrcich seien
übcreiligckoinmcn, keine Zntcrvention in
Jtaliem zu duldeii , außer wenn sie von
allen Großmächtcn gcbilligt wcrdc; sMci-
nungsverschiedenheit herrsche nur nbcr dii
Art und Weisc- der Abstiinmnng. Nach-
dem Frankreich scincn Vorschlag eines all-
gemeinen Stimmrechts aufgegeben wcrde
nun die Abstinilüung durch die bisheriaen
Wahlen stattfinden.
D e ir t s ch l a ii d.
Kartöruhe, 3. Febr. (21. öffentliche
Sitzung der 2. Kamnier der Stände.
lSchluß.) Nach einer von Lainep Vvrge-
schlagcncn uiid von dck Kammer äligenom-
nicnen Darmind et-u ng f ü v - Erlaß dcs g e-
sttzlichen HeirathSalters in den beidcn
oberii Klassen wurde das Gesetz ohnt wci-
tcrc Bcmcrknng dnrchbcrathe» nnd bci der
namcntlichcn Abstimniung mit allen gcgeü
cinc Stimmel (Federcr) angenommen. So-
dann wurde zur Bcrathung des-Bcrichts
des Abg. Frick über cini'ge Ti'tel des Vör-
anschlags des großh. Ministcriums des
Innern acschritten, und zwar: Tit. IX.,
Sraatsaufwand für Kultus: fnr 1860:
88,864 fl.z für 1861: 88.264 fl.; Tit. X,
Uiiterrichtswcsen, jührlich 401,986 fl.
Achenbach wnnschr, daß wenn die Univer-
sität Freiburg 'nicht mit hinrcichenden Mi't-
teln unterstützt werdcn könne, nur die
thcologische Fakultät an derselbcn vcr-
blcibcn, dic nbrigcn Faknltätcn' aber d'er
Hcidelbcrgcr Universität ttberwirsen wcr-
den mvlbtcn. Diesc Fbägc wcrde später
doch zur Erörterung gclangen. Ihm träten
Bär v. K., Schaaff, Artaria, Frick, Hä-
gelin, Kapfcrer, Lamep, v^ Glcichenstein
und Wagncr cntgegens letztcrer mic dem
Bemcrken, daß mair gerade in jetziger
Zeit darauf. dringen solle, daß das Licht
anf der Universität Freiburg nicht crlösche.
Krausmann entgegnet: auf klne-Bemerkung
im Bcrichtc wegen Anempfchlnng von
Sparsamkeit bei der Univcrsität Heidel-
berg, daß sich keine. so engen Grünzen
zwischen Bcdarf ünd Mitteln ziehcn ließcn ;
ev hosse auch, däß die großh. RegierUng
keinc Einschränkling der 'letzteren eintreten
lassen wcrde.: Frick wünscht, daß der für
das 'Lpzcnm in Freiburg fcstgesctzte Be-
trag für Dauauswänd scincm Zwccke nicht
ciitzogeii wcrde. Dcr> Herr Regierungs-
kommiffnr sichert dies mit dem Bcnicrkcn
zu, daß dcrmalen Verhandlniigc» bicr-
wegen gepflogcn würden. Allmaiig tadelt
l die theilmoise Abweichüng von dciii Lehr-
j plaiic, woranf ihm der Hcrr Rcgicriings-
i kömiiilssär .beiucrkt, daß. noch kcine Be-
> schwcrdchierwegcn cingolanfcn sei. Schaaff
, gedcnkt des großen Erfolgrs, welchcr dnrch
Gewährung der^Mittcl fnr das Untcr-
richtswesen bei dcm badischcn Volke cr-
reicht .wordcn sci. Es gebe wenige Kon-
skriptionspflichtige, dic wenigstciis »icht
iwthdürftig schreiben köniitcn. Tic. XI.
Wissenschaftcn iiud Künste, jährlichcs Bc-
dürsniß 23,835 fl. v. Glcichciistcin speudet,
dem Konservator der Altcrthümersammlung
ein wohlverdientcs Lob' wcgcn- scincr uner-
müdlichcn Thätigkcit. Tit^ XIl, für Be-
fördcrung der Gewcrbe liiid des Handels,
Aiisorderltng für das - Jähr 27,450 fi.
Tit. VI, Eiiiiicchiii'km vom Landcsgestüt,
8064 fl. Tit. XIII, Laudwirthschaft.
-V. Landwirthsch.aftch Iährl. Bedürfniß
35,800 fl. Eiiicm von dcr Budgetkom-
mission ausgcsprochciien Wunschc wegen
^ künftiger Vorlagc cines schriftlichcn Vor-
aiischlagS will Dähmen nnr dann beitre-
tcn, wenn inan damit die crfolgreiche
Wirksamkeit der landwirthschaftl. Zentral-
stelle iii'cht beschränkeii wölle. Der Bericht-
erstatter verneint diese Absicht. 15. Landes-
gestnt. Iährliche Änfordernng 27,000 fl.
Darunter befindet flch eiii nener Ansatz
von jc 10,000 fl. sür Anschaffung von
Dtuteii zur Hebuiig der Pferdenachzucht.
Die Budgctkommission beanträgt den Strich
dieser Anfordkrung, weil derselbe Zwcck
dnrch die dermalen verstelltcn Militär-
pfcrde erreicht werden könn^. Ullrich stellt
jedoch den vielfach unterstütztcn Antrag
auf Bewillignng der Summe für das
Iahr 1861, welchem, uachdcin uoch der
Herr Rcgierungskommissnr uuker Hinwci-
suiig anf die dermaligen politischen Ver-
hältnisse bemerkt hatte, -daß eine Verwen-
duug der verstellten Militärpfcrde zu dem
angedeuteten Zwccke kauin möglich sei, von
der Mehrhcit der Kammer bcigetreten
wurde. Sämmtliche Posicioiicii wurden
hierauf von der Kammer aiigeiionnnen
und die Sitzung wegen vorgerückter Zeit
gescklosseii.
K'arlsruhe, 4. Febr. 22. öffentliche
Sitzung dcr 2. Kammer dcr Stände unter
Vorsiß' des Präfldeutcii Iunghaiins und
in Anwesciibcit dcr HH. Rcgicrimgskom-
miffärc:' Skaatsministcr Regcnaiicr, Geh.
Raih Frhr: v. Stcngel, Miiiistcriasdircctor
Dr. Wcizel imd Miiiisterialrath Schmidt.
Das Sckrctariat zeigt an : I) den Ein-
aa'ttg zwcicr Bittschriftcii, -daruiitcr eine
iwii" inchrcreu Wirthcir dcs Anitsbezirks
Boiiudorf, wegen Ohmgcldriickvcrgütuiig;
2) dic Biloung -folgendcr Kommisflöiien:
fiic den Gcsctzcökntwlirf über die Vervoss-
siäiidigliiig der Schieiicnwcge: Bissing,
Sckaaff, Kraiismänn, Spohii imd Heinze;
fnr AchenbachS Motion wegcn Knrhesscn
uiid Holstein: Ilinghanns, Kirsncr, La-
niep, Acheiibach imd Allmang. Aiif Kraus-
manns Anregniig wird dic erste Kommis-
sion in der nächsten Sitzmig nm zwei