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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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Januar
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0057

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Heidelberger Tagblatt.

M5 k

lich. Piki's inii'llnlkrbaliungSblatt vicrlcl-
jäbrlich 36 kr.

Mittwoch, 18. Januar


1860

D e n t sch l a n d.

Knrlsrubc, 16. Iainiar. 14. vffent-
I iche Sitziiiifl dcr 2. Kcimmer der Stäiide
uiitcr dcm Vvrsitz dcs Prcisidentcii I ii in;-
h a ii n s niid iii Aiiwesenheit der »HH.
Rcglerlliigscvmiilissäre: .Geiicrasiicmcnaiit
Ludwig, Gch. Krie.qsralh v. Frvben.
Das Sckrctariat zeigt dcn Ciiilauf fvl-
.acnder Bittschriftcii a»: vvn Ncckargeminid,
Wl'cderhcrstclliiiig dcs aiifqehvbeiicii Amtcs
Ncckarqcmuiid betr.; der katholischcii Ein-
wühncr des AmtsbLzirkes Slvckach geqen
das Kvnkvrdat; des gesammtcn Handcls-
standes i'ii Kvnstanz um Wicderaufhebung
der Vcrordiiilng, wvdurch die bciden Vor-
städte iu dcn Zvllvcrband aufqenoiumcn
wurdcu; der Spuagogeuräthe Wcrlheim,
Grvtzi'ngcn nnd Weingarten, Abänderiing
des §. 58 dcs Bnrgcrrechtsgesctzes; der
Gcmeinden Dnrrhcim nnd Bernan, Her-
stcllnng vvn Staatsstrasien; der Grineinde
Geisingen und mehrerer Geuieinden des
Schwarzwaldes, Bau der Kinzigthaleiscu-
bahu; vou mehrcreu Wahlmäuuern aus
dcm Seckreise/Abänderung dcs Weinstener-
gesetzcs betr. DasSckretariat zeigt fcrner
folgcnde Kvmuiissivnswahlcu an? für das
Gesctz übcr die Ziiständigkeit iu Ncchts-
polizeisacheu: dicAbg. Junghanns, Bausch,
Lauicp, Prestinari, v. Stvckhvru; für die
Motivn wcgcu Abäuderung dcs §. 35 des
Felicrversicherungsgcsctzcs.' Auf Bausch's
Autrag beschließt. dic Kanimer die Vcr-
stärknng der erstcru Kvmmissivu um zwci
Mitgliedcr. Allniang crgrcift das Wort,
um dcn, vcrstvrbencn Fiiianzrath Svld,
ehemalS Abgeordneteu dcs Hauses, cincu
ehrcnden Nachrnf zu widmeu, wclchem
sammtliche Mitgliedcr dcs Hauses dnrch
Erhebeu vvn ihrcu Sitzen zustimmen.
(Schluß solgt.) — Ani Schlussc der hcu-
ugcn L.tziiiig Übergab A ä, enba ch eine
-^ittichrist, welchc ih„i vvn einer hcute
h.er cingktroffcueu Abordui.ng aus Mauu-
heim wahreud drr Sitzu„g überrei'cht
wurde. Sic ist gegcn dic „beabsichtigte"
Ucbcreiiikliust mit dcm hciligcu Stuhle
gerichtct, uud cnthält das Gcsi.ch, das; die
Kamiuer mit. allcu ,'hr zu Gebot stchendcu
verfassungsmäßigeu Mittcli: der Ciufiih-
rung dcs Konkordats eiitgegcntrcte. (B L )

Karlsruhe, 14. Jaiü Nach der B.
^--'Zkg. sollen nilnmchr mit Fenstern gc-
schlvssene Wagen 3., Klasse eingeführt
werden.

Heidelberft, 15. Iau. Prof. L eb cr
dahier ist vou uuserer Regicrung als Lehrer
der französischeu Sprache und Literatur au
das Polptechiiikliin uach Karlsruhc bcru-
fcn worden. Dcrsclbe beklcidete bekannt-
lich frühcr cine Neihe vo» Iahrc» einc
philvlogische Lehrstelle an dcm hicsigku
Lpzcuui, sah sich aber veranlaßt, dicse
Stelle freiwillig uicderzulcgeu uud iuö
Privatlcbeu sich zurückzuzicheu. Seitdcm
vcrdaukt unsere-Stadt seiucin mlithigcu
Hiiteruehmungsgeist eiue weseutlichc Ver-
schvnernug. Der wcit grvßerc Thcil der
hübscheu Häuscrreihe, die Aulagc gc-
uaunt, daö fashionable Quartier iinserer
Stadt, isi vvn Leber in weuigen Iahren
ins Lcbeu gerufeu wordeu.

-f Heidelberg^ 16. Iau. Iu Nr. 12
dieses Blattes befindct sich ciu Aufsatz,
dcsseu eig'ruilichc Teudenz uicht zu vrrkeu-
ueu, l'udem er daranf anszngehen scheint,
diejenigen Ci'geuthümer, welche wcgen ihreb'
Gruudstücke znm Vcdarf der Ciscubahu
uoch 'iu Unterhandluugcu steheu, einzu-
schüchieru. Wir glaubeu zur Stcuer der
Wahrheit bcrichteu zu inüssen, daß jener
fragli'che Platz, von dcm iu dicseui Erpro-
priatiousprvzeß die Nede, wclchcr unn auf
1384 fl. vou dcu Erperteu abgeschätzt
worden wäre, gerade der bcstc, cinzig
cbeu gelegeue Theil des ganzen Gruub-
stückcs ist, auf welchem der El'geuihüiuer
ein Haus zu baneu beabsichtigle — folg-
lich für ihu vvu grvßerem Wcrthe war,
als uiau i'hin bei der besten Zahlung nnr
bieteu konnte. Ileberhanpt tragen wir die
Uebcrzrngung, daß cs uicht ini Willen der
NegicriiUg Il'egt, dje Vürger iu ihrcm
Eigcnlhum zu beschädigcn; svndcrn wir
glanbcn, daß.uiisere huiiiaiie Negieruug
deu Bürger, der Stcueru uud Abgabeu
dcm Staake zahlt, auch iu seincin Nechte
schützt, und wcnn zu Staatszweckeu ciu
Theil scincs El'genthuuiü ersvrderlich, das-
selbc cutsprecheud entschädigt.

Itostntt, 15. Jau. Von dcr kvnigl.
prenß. Garnisviisverwaltliiig dahirr ist
die Ll'eferling vvu 2151 cisernen Brtt-
stellcu, sodänu vcrschiedeue Schreiuer- uud
Böttcherarbeitcu ausgeboteu.

Würzburg, 13. Jau. Hr. vr. Hirsch

S i Iber sch m id t, seit uiehreren Mvnalcn
prakrischer Arzt dahier, hat von Seite des
hiesigcu Uuiversit'ätsscuates die Bewilli-
guiig erhaltcn, sich alö Privatdozeut für
GeburtShülfe zu etnblircu. Dicser Fall

muß als ciu Ereigniß in der hiesigen
Universitätsg'rschichte betrachtct werden,
da Herr Silberschmidt der erstc Dozent
israclitischeu Glaubens ist.

Forstamtsaktuar Franz Schleicher vou
Dahu, am 28. Sept. 1851 wegeu Theil-
nahmc an dem pfälzischeu Aufstaiwe 1849
iu Oontumiieiiim zum Tvde vcrurtheilt,
wurdc vvm Köuige begnadigt.

München. Aus 'sehr guter Quclle
verlaulct, daß Ocsterreich sich dahin eut-
schiedeu habe, das Haudelsgesctzbuch
uuveründert so auzunchmeu uud einzufüh-
reu, wie die Nüruberger Konfereuz cs
ausgcarbeitct hat.

München, 15. Jau. Dic Eröffnung
dcr Strecke der Salzburger Eisenbahu
zwischcu Roseuhcini und Trauustein ist
uuu bestl'mmt für Änfangs April aube-
raumt.

Aus M ü u ch e il wird gemeldct, daß
dic beabsichtigte Ncise dcs Königs nach
Spauicu ais aufgegcbcu betrachtet werden
darf.

Leipzig, 11. Iau. Herr Schulzc-
Delitzsch ist zum Geueraldircktvr dcr
sächsischeu Hppothekenversichtriliigs-Gcscll-
schaft i'u Stelle dcs Negierungsrathes
1),-. Eugel berufeu worden.

Dresden, 11. Iau. Das „Kreis-
uud Verordnuugöblatt berichtet aus Leiv-
zig vviu 10. Jau.: „Jn alleruenstcr Zcit
ist hicr ein augeblicher Univcrsitätspro-
fcssor aus Bvlogna mir eincr Subscrip-
tiousliste für scine bedrängten italieui-
scheu Cvllcgeu aufgetreteu und hat nicht
niir bciiu Ncctvr uud dcn einzelneu Fa-
cultätsml'tgliedern, sondcrn auch bei eiuer
nicht geringen Zähl anverer Persouen
hiesiger Stadt mit mehr .oder wenigcr
guteiu Erfvlg Unterstützuugsbciträge ein-
gcsaiumelt. ' B c ka n n l! i ch häugeu die
Lehrer italienischer Hochschulcn iu pccuniä-
rer Beziehung lcdiglich vou der Studen-
teiischaft ab, vou welchcr sic übcrhaupt
gcwählt iverden. Die gkgenwärtigen Zu-
stände Italieus mögeu daher wvhl die
Cristenz maucher svlcher Aeadeuiiker in
Frage gestellt habeu. Wie niau iudessen
hort, ist dcr rhreuwerthe Gast bei einem
seiner Besuche auf anderu Absichtpi er-
tappt wordeu, indem cr aus Versehen
cine uicht w'euigcr zahlreiche Listc vou
Btiträgcu für die „Befreiuug des un-
abhängi'geu Jtaliens" prvducirt uud, da
er uu't dieser ganz an den uni'echten Maim
 
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