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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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Juni
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N 131


Mittwoch, «. Z.,„i 18«v.

D e u t s ch l a n d.

* Heidclberg, 5. J»ni. Der Trink-
sprii'ch'dk8 ! . Büriscrmeistcrö Kr a u 6 m a n ii
chci 'deln vdn dcr Sttidt grZebencn Souper
im 'achtcckigcn Gartcnhausc auf der Schloß-
irrrassc, dcsscn wir in unscrm gesirigi'n
Avtikcl rrivähntcn, lautete': „Kbnigliche
-Hohckten! Gcstattcn'Sic,,-dciß ich'Gefilhlcn
Äitödruck gel'e', welche dic 'Hcrzen vi'rlcr
Eausende'n durchdringcn. Cs sind Ge-
chühle d'er innigsten Frc'ude, lrcuer s?icbc,
-Vankbarer Verehrung. Sind auch Höchft-
ihrc petrciikn-'Heidclbcrger stets niit Liebe
uNid Äiihängll'chkeit Ihrem 'hdhe» Fürstcn-
hause zugethan gewcscn, so ist jcht dnrch
'die 'Anwr'scnheit Jhrer Königl. Hohcitcn
lin unscrer 'Stadt das Band noch inniger
gcschlungcn, 'das-Dand der Eintrachl uind
chiebc -zwischen Fürst und Volk, das Deidc
so herrlich schmückt. Mit solchrn Gefühlen,
Königliche Hohciten, sittd die Hcrzen Ihrcr
getreuen Heidclbergcr Bürger durchdrun-
.gen, und .ich gcbe dcnselben Ausdruck in
dem Nuf: Hoch sebe^ unser vielgeliebtes
Fürsienpaar!" Tauscndstiininiger Mitruf
vvn Äiißen begleitctc dieses Hoch. Sehr
freudig bewegr antwortete der Groß-
-herzog, indeui er für den f.'stlichen
Einpfäng und die herzliche Begrüßung
freuiidll'ch daiiktc, und sprach dcn innigcli
Anthcil aus, welchen Se. Köiiigl.-Hohcit
an dein Wohlergchcittdieser Stadtttiehnieii/
-und schloß init einrm Hoch anf die Stadt
Heidclberg, womr't dr dcn Wlinsch des
bckannteii Dichters vcrband: „Fröhlich
'Palz, 'Gott erhalt's!"

Auf den Wlinsch Jhrer Königl. Hohciten
vtrsaimnclteii sich vor der AbrckseHöchst-
tdcrfelben der - ganze Geineiiiderath >iii>d
rngcre Äüsschuß, aii dcd-Spitze die bcidcn
Dürgcrii'.eister, iin Aiidienzsaale dcü großh.
Palais. Beiin Eliitrrten der hohcn Herr-
schaftcn iii den Säal trat Obcrbürger-
incister Krausinanii vor iind hielt fvlgcnde
Anspva'che:

„Königliche Hohei'trii: Erlauben Sic,
daß 'wir im Naiiicn dcr Stadt iinseren
tiefgefühlten Dank laiissprcchcn für den
un6 zn THci'l gewordcncn hohen Bcsuch,

hcr-rli'ch'e Frirdcnsworke 'an sein treues^
Volk-gorichtct hät. Mit Stokz 'srhen iwiri
>auf den hohen Fövdrrer niid Beschiitzer!
der iWissens'chäft und'Kunst, des Handels
-und der Ziidustric. Mr't Stolz schc» wir
aber an'ch auf uiiscren Fürsten, dem das
Wohl unseres engcren, wie 'dic Macht
>uüd -Ehre dcs grdßen deukschen Watcr-^
llandes so innig am Her'zrn liogt. ' Hcrz-'

küiifteiknüpfcu, ist-unt-ürlich und>wohl auch
dcrcchtigt. Die Aliffaffung der Lagc ist
von. bapcrischcr Se'itc die namlichc wic
prcnßischerscits: keinen Fnß Laudes abzn-
gebcn und Alles an die Ehre Dcutschlands
zu sctzrn!

Dcr Schliißsitzung der 'l l. allgeineknen
doutschcn-stkhrrrversaninilung zn Eob u rg
aui 1. Iuni w'ohnte -dcr Herzog an. In

licheii Dank Ihnen, aiiiniithige Füvstm, > tz^x Bersainmliing ma'chte sich dasmationabe
Pflegerin dcr Aruicn und Kranken, der Eik-nicnt'hcrvortretend gelteiid-und resul-
Wittwen und Waiscn , Bcschützrrin dcr tirtc diesrlbc, daß dic Pflcge der Poesie
Jiigenderziehung. ' -ei'n wcsentliches Mittel zur Gemüthsbil-

Möge iins bald wieder das Glück zu
Theil wcrden, 'iinser lerhabcnes Fürsten-
paar un Beglritung dcs licb'lichcn Erb-
großherzogs in unsern Maucrn zu sehen.
Mit dicscni Wunsch rufe ich'äus Gvuiid
nieines Herzens: „Gott schütze unscr hohes
Fürstenhaus, unser licbes, schöiies Vater-
land!"

Sichtlich gerührt dankte der Großhcrzog
nochniats in hcrzlichen Worten für alle
die viel.en Brweise vön Liebc nnd Ver-
ehrung, welche Zhneii Heidelberg erwiescu.
Nie würdcn Höchstdieselbcn, die-in unserer
Stadt verlcbtcn schöncn Tage vcrgcssen.
„Ich glaubtc, sagte Se. Kvnigl. Hoheit.
Heidelberg zu kennen, allcili ich sche,->daß
ich es nicht gckannt und crst durch Sie
kenneii gelcrnt häbe." Bei diefeittWorten
drücktc der Großhcrzog deui 'Dberbürger-
nieistcr Krausniann die Hand und über-
reichte ihni zngleich das Nittcrkreuz des
Zähringer Löwenordens und deni Bürger-
ineister Sulzer die große goldcnc Medaille.
Währcnd der Ansprache des Bürgerinek-
sters Kranüniann fülltkii Thräncndie Augen
der Frau Giwßherzogin und dic Unistohen-
den "waren sichtlich gerührt.

Mnnnheim, <3. Iuni. Von dem
früheren 'Parlainciitsiiittgliede, Pfa rr e r
Schlatter, ist wicdcr einc neue Bro-
fchüre, bctitell „Die Schwarzen Revolu-
tionäre, ein Seitcnstück zu den Nothen"
crschienen.

Müncben, 2.'Iuni. Der Allg. Ztg.
ivird' vonossizicst crSeitc geschriebcn: Wie
ich nuii'als bestiniint'mitlheilen kann, bc-
absichtigt König Mar nicht blos mit dem

unseren Dank aüssprechen für dic warmc! Prinz-Negcntc» von Prcußen, sondcrn a»ch
Und rege Thcilnähmc Eurcr Königlichcii > mit dcm König der Belgirr znsaiiiinenzu-
Hoheiten 'än dem Wohlergehen unsercr j ireffen. Daß sich politische-Coiiibiiiatioiicii,
'Stadt, ihrcrlAnstalten und Fabrikcn. Mit > wclchc Vozug auf die allgrmciiie Weltlage
Stolz schcn wir aiif unseren erhabcnen nud künftigc Eventiialitätcn f'"' Deutsch-
Fürsten, welcher vor wenig Wocheii so!land habcn, an diesc Fürstenziisainnien-

dung sei, dieselbe auf ällen Unterrichts-
stufen Bcrechtignnglhabeiuttd iii den'Volks-
schulen -kinzuführen sei.

'Bcrlin. Hr.w. Mmitciiffrl/der lang-
jährige Trägcr der prciißischen Pöl'iik,
gthört wahrend'vcr Negicrung des neuen
Minlsttri'ums i'imncr uoch äls Deputirter
dcm prcußischen 'Abgeordiieteiihaüse au.
Sv vkelfach -niin aüch in dicfem Haüse
scine politische Amtsleituiig schon angc-
griffeu wurde, cr blicb stets ein lä'chelndcr
Zühörcr. Bci^den'jüngsten Debatten über
Kurhcssen iiiid Schleswig-Holstcin erwar-
tete man aher dcsto sicherer cine'Vcrthci-
diguiig sei'uer so schwer angcklagten Hand-
luiigsweise, diesen unglücklicheii Läiidern
gcgcnübrr. Allein 'der 'edle Freiherr, der
während der'Blüthezeit' der Neaction fo
man chmal überflü ssigeii'Muth'bewies,. fehlte
'h ier ganz, um sich' hin t crhcr-indciii,/Lücka » er
K'rcisblatt" auf eine lächerlichc'Wcisc vor
seinen Wählern,üiud ei'iigcbi'Ideter Weise
auch vor dem Lande, zu rcchtferti'grn. Hr.
v. Manteussel hat dadnrch, waß er nicht
einnial mehr den Muth hat, seine poli-
tischcii Haiidlungeil von dcr Tribüne hcräb,
Aiigcsichts der Bcrtrcter dcs Landes, zu
vcrthcidigeii, mit scl'iieii Haudlüiigen anch

sich selbst verurtheilt.

Wicn, 2. Iniil. Bei dcm gcstern

stattgchabteii Eiiipfaiig dcs N c i ch s ra th s

sagte d'er Kaiser ctwa Folgciidcö:

„Äch h.ü'c Sic bcrufcn,, wcil Jch zuvcrsichtlich
darüuf rcchnc, dafi <S!c 'Mcluc ^Bcstrcbuiigcn, daS
Wohl allcr Völkcr> OcstcrrcichS gMchmäßig ^n^för«

IlcichcS init cinandcr iiinigst vcrjlochlcu sii'.d, dasi jcdcr
Lcrsuch, dlcscS Vand zu löikcru, zuni lNachlhcilc dcS
,Gauzcn wic, scincr .Lhcilc. führc» und ci»c forUchrcl-
lcndc Euiwicklung hcmmcii müsilc, folgllch ohiicLcr-
l^»»y dcr- M!r ,Mcinc» Völkcrn gcgcnübcr obllcgcn-
ddn Pstichtcn nlcht gcdnldct wcrdcn dürftc. Oicichcr
Schust sci allcii Stämmcn u»d Ländcrn ^aciiies
 
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