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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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März
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0225

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W. K7. Mittwoch, 7.


TelegraphLsche Depesche

London, i. März. Der „Herqld,"
eme unzwei'fclhafte Autorüät, küudl>tt nn,
daß Thouvencl, ivcgcn der Acndcrung
i'n Napoleons Poll'tik, seine Deiiussion
ei'ngerei'cht habe. Werde sie niigeiioiinnen,
so werde W a l ew 6 ki seiii Nachfolger
werden.

D e u t s ch l a n d.

Karlsruhe, 5. März. 32. össcntlichc
Sitznng der 2. Kannner der Stände ün-
ter. deui Vorsitz dcs Präsidcnten Jüng-
channs. Ani Ministertischer sitzen die HH.
Geh. Rath Frhr. v. Stengel und Mini-
sterialraih Äniiiiaiili. Von dein Schrifs-
führeramt wird dcr Eiügang folgkiidcr
Ei'ngaben angezrigt: ,vou der Gcnieinde
Villingen u. A. wegen Erbanling eiiicr
Kinzigthaleiscnbahii, hicr iiisbcsviiderc die
Erbauung ci'ner Zweigbahn von Villiiigcir
nach Siugen bctreffeiid; dcr Schuialnirtzgcr
in Heidclberg, Abändcruug des Gesetzes
ü b e r Erh ebun g der Fl e ischäeci sc betrcffend;
verschicdencirGcni e in d en w eg eu A b ä nd cr un g
des Fcucrversicherungsgesctzeö; den Ge-
nikiiiden Bahlingen, Bvtziügen und Ober-
sch asshaiisen wcgeii Abä n d c r uugdes Brannt-
wci'ii- uiid Wciiisteucrgcsetzes; protestan'-
.tischen Einwohiicrn zü Werthcini, der Ge-
ineinde Bestenhcid und tcr E'eüieinde Kap-
pel ch N. wegrn Verwerfung des Kon-
kordats; ssodailn voii 65. kathvlischen Stif-
run.gsv orstandeil rc:, vas Abgehcn von
Dankaddesscn wegen dcrPlcbereiiikunft bctr.
Schwarziuann- zcigt an, daß dcr Bericht
über ven Gesetzeseuiwurf, die Dereinigung
dcr Unkerpfändsbiicher bctr.,. 'dr'ückfertig
sci. Die Kaüinicr ichreitet hieräuf zür
Berathuiig 'drs .Grsetzesentwürfes, die
Ausstellttng voü Sck^uldvcrschrcibüügrii äuf
Jnhaber betreffeiid, übcr welcheiü der Abg.
Ltnney-stdmnrnö'dev zu desscu Bcgiitachtung
iiicdergesotztrn Koiniiiission Bericht erstak-
tetc. , Die Absicht deö .Enlwurses ,'st: die
Ausgabe uud deu 'Unilauf. vo» Jnhaber-
päpieren, dercu Markt sich bci unsern
heutigen wirthschaftlichen Verhältnisseu
über'die ganze Bevölkeruüctz ausbreitet,
unter eine staatliche Aüfsichü zü iiehnien.
Nach dcin Negierungsentwurfe siüb> aus-
geschlosscn: 1) alle Znhaberpapiere oder
sonstige Zeichen, wclche dcir Trägcr be-
rcchtigcn, irgend eine Naturalleistuiig niit

Ausschlnß der Zahluiig an Gcld oder was
diescin gleich sieht, zu fordern; 2) allc
Jnhaberpapierc, welche einen gescllschaft-
lichcu Aüsprüch ir.iend einer Art beur-
kunden, wic die Aktieii. Si'c sind kcine
Schuldvcrschreibuiigeii und bercchtigen uicht
zur Aiifordc.iuiig eiiicr Zahlnng; 3) allc
Papierc, wclchc fiir den Znhaber nicht
sowohl den Rcchtstitel, als vielmehr uur
den Aufträg zür Erhcbniig dcr.durch si.e
btnrkundcten Lcisiungöpfficht darthun. Es
sollen ferncr ausgeschlossen sein: 4) die
Papiere, wclche. bcstiiiinit sind, statt Mc-
tallgeldes dcn Bcdürsiiissen des Verkehrs
Zn dieiicn. Dcr Gesetzciilwurf stellt da-
rübcr fölgende Giuudsätze auf: 1) Der
Staat duldet di'c Ausstellung und dcn
Unilaüf von Jnhabcrpapieren in dcr Forin
v on SchuIdvcrschrcib uüg en für die Zukun ft
nur, wenu sie Stäätsgenehinigung nach
vorgäügiger Prüfung burch die oberen
Staatssicllcn erhaltcn habcn. 2) Fchlt
ihiien diesc Staat'sgtnehmigung, so'wird
ci'nc polizeiliche Strafe erkannt imd
der Staat bewirkt zwangsweise ihre Zgh-
lung, um sie sofort aus dcm Verkehre zu
entferncii. Daraus folgt 3) daß Jnhabew
papiere in der Form vou Schulrverschrei-
bnngen nicht schon an sich uichtig sind,
sondcrn den Ausstelltr sedenfalls zur Zah-
luug au deu Jnhaber verbinden. Es wird'
ihnen also nicht dic civiiistische Glisigkeit
abgesprochen, dcr Jnhabcr kann gcgen dcn
Ausstcller aiif. Zahlnng . klageü; aber der
Aussteller, dem die Staatsgenkhmigiiiig
fchlt, ist strafbar, niid kann auch, ohne
daß es der Jnhabcr will, gcnöthigt wer-
den, die iinrechtmäßig aüsgegcbeiieii Pa-
picrc cinzulösen. Als. -gesctzliche N.egel

ihrcch Uüilgnfs w.ird einc eiiizige ausge-! iinsere lluiversität so wi'chtige Frage der
stellt, nämlich: dic Anwendbarkei't des'Errichtnng cincs allgemeincn Kreiskran-
Gcsetzes vom .14. Mai 1828 auf i'hr.e j kenhauses cincr geiiauen Erwägung wohl
Verjährung nnd das Vcrfahrcn beim Ver- unlerzogcü werdc».
lust. Daiieb.en gclte.n . natnrgcinäß. die.j Heidelberg, 5. Mävz. Das südd.

Bcstliiiiniiligrii des.Händelsrechts fort, nur! evaiig.-prot. Wvchciiblatt eikirt aus dem
daß der Satz 193 theiiweise bescitigt wuzke. ^ Schi»eiz>»oschrei im Durlachcr Nathhaus
Mit dtü zu säiiiiiillichcn Artikeln dcs Eiit-j vo» Alban >Ltolz u. A. folgüide Stelle:
wnrfes von der' Kominissioii bcantragten
Züsätzcn nnd Abäiidcruiigcii, sowie niit der

ncn crnanntc» L icu t en a n tS wirdrr ihrrn
Negimcntern zurückgegebcn worden. Da-
gegen rückcn jetzt die Rekrntcn ein.

'KarlSruhe, 1. März. Der evange-
lische Obcrkirchenrath wünscht ,'m Jnteressch
der Kirchc nnd des . Staats, d.aß solchc
Schüler der obersten Classen i'n Gpnma-
sien nnd Lpcecn, wclchesich dem Stüdiuin
der cväügrlischen Dhcologic widinen wol-
leii, abcr cntweder die nöth.igeBefähigniig
uicht bcsitzcn odcr vermöge ihrcr sittlichen
Haltnng als dazn iiicht geeignet erschei-
nen, bci Zei'ten abgemahnt uiid i'hnen der
Nath crtheilt wcrde, einen andcrn Be-
rüf.zu ergreifen. Diesem Wunsche ent-
sprcchcüd, hat der gboßh. Öbcrstüdienrath
angeordliet, daß dc.n von dem Öberkir-
chcnrathc abgeordneten Neligiöns-Prü-
fnllgs-Commissären 'ieweils am Schlusse
dcs Schnljahres aüf dcreii Anstehen üb'er
dic bctrcffenden Schüler je cin von dcr
Lehrc'r-Cvnferciiz alifzustcllcndes Vcrzeich-
niß, in welchem die Noten übcr Flekß,
Betragrn, Forlschritte, Fähigkeiteii nnd
auf Vcrlaiigcil >auch übcr dic ciiizellicn
Lehrgegcnstäiide cnthaltcu stud, mitge/heilt
uiid jrdc eiwa weitcr gewünschte Aus-
küiift gegeben wcrdc.

<5. M'annheiin, 4. März. Die Sitziiw
geii dcs Schwurgerichts für das I. Qnar-
tal l. I. l'egkiiiicii hker am Mittwoch dcn
21. März I. Ji, Vvrmittags 6'/r Uhr.

Heidelbert,, 5. März. Jn Mos-
b a ch i'st in Folgc dcs Ei.senbahiil'aucs di'e
Gründüiig eines städtischen Spitals in
Aiiregiiiig gekommen, womi't zuglcich ein
Bczirköspiial für dcn Aiittsbezirk M.osbach
verbuiidcn werden soll. — Zst die Eiscn-
bahü einiiial vollendet, simdürftc die fütz

Einschaltiing cines..n,c.ueii Artikcls crklär,tc
stch dcr Hcrr Negicrniigskoiiimissär bci
dcr hierauf cröfsncttii Beräihniig' ciiivcr-
siaiidcn. . . ^ . -(Swluß f.)

!larlsrn1)e, 2'. Märzi 2iach vier-
nionatllchcn 'Siiidicn i'n dcr Kri'egsschnle
d'ähi'er sind nnü die im vori'gen Soinmer

Wenii ci'n Ehi'brecher,. ekn Mädchenver-
führcr, cin Nczeßniächer, ein Gotteslästercr,
ci» Mcineidschwöpcr, Kirchenverächter, eiu
Lnmp von ir.äcnd eincr Sorte, oder eiir
vrrdorbriier Gcisilicher cinen Länt von ^
sich gibt über das Koiikordat: so wtt'rd
niaii daraiif zähleii köiiiien, daß rr mit
Herz uiid Mniid und mit der Faust strgen
das Konkordat sich sperrt. Wcnn einer
 
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