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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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Januar
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0053

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M II

D e u v s <H l a n d.

Karlsrühe, 14. Icm. Sciiie Köiiig-
Ilche HoheÜ der Gr.oßhcrzog haben
Sich unterm 5. d. M. allcrqiiädigst bc-
wogcn gtfunden^ dcin praktisch?,i Arzt
Oj'. Se stz , l'n Maniihelich den Charaktcr
als' Hofrath' zil vericihcn.'

Ka'rlSrüll'e, 14.,Zan.' Durch allrchöchstc.Ordrc
voin l l. d'. M'. wcrtzcii' dcui Okcilhicrarzt Kälbl^
bcmi'3. Dr'agoiicrrcgiinciit, P^inz Kärl, dlc Grad-
zcichcn.cincü'ObcrliciltcnantS veilichrn.

KnrlSruhe, lO. Ian. Dritte vffLnt-
li'che Sl'tzung de'r Ersten Kaiü'intr nnter

einer Koininission ausgehen. Auch sei dic'
Niedersetzilng einer solchcn besond'ers wegcü
einer, griindlichen Vorbereituüg drr Sachc
durch ihrc.Mitglieder nothwendig. Zü'einer
solchen Vorbereitung'sei aber Zeit erfor-
derlich, ivelche der.ersten Kanimer gegeü
iden vSchlnß' des ,Landtags leidcr oft' zn
ikürzstzilgeniessen sei, und auch von dieseni'
GesichtspUnkte aus erscheine es dahcr ge-
boten, dic Komuiission srtzt schon zü er-
nenncn.

Hofrath Schinidt spricht sich in' ähn-
licher Weise aiis.


Wilh'e l m.

Mn Schlusse' dtr ' Sl'tzüng ' ergiü'ff'Geh,
Höfrath vl Moffl däs' Wort und st'tst'te
den Antrag auf Niedersctzung ciner Mn-
inissid», wclche sich init der ini't deni'ro-
nii'schcu Stuhfe abgeschlvssc/ieü Koiiveiitiöü
befäffön sölle. Es könüe die' Sache.uü-
inoglich läiig'er sö bleiben, ohüe d'äß dan'ü
gehaü.delt w'ebbe. Neder dic' Köiiventiön
sclbst cherrschön'v'hüe-Zcheifel sel/r' vcöschie-
deiic' Ansichteii'; döch darüber' sel gewiß
Nicuiand zweifelhaft, daß dieselbe .den
wlchiigsten Akt in? Leben' des bWfchen
S'taäts seit dcm Negieruiigsalitritt Sr.
Köiiigl. Hoheit des Großherzogs, ja sekt^
der Koiistitlitioii selbst bilde. Er hälte es
für einen Selbstiüord, wciiii ' die Erstc
Käiüinei' dicskin' Akte gegtnWtr sich voll-
koüiinöü passiv verhäÜe.'

Frhr. v. S'totzingkn äüßcrt sich gegen
diesen Antrag.' Nach der Geschäftsord-
iiiiiig köiiiiten nur soiche Gtgenstäiide vor
eiiie Kolninissiöli vkiwicscii werden, welche
cntwcder als Gesetzcntwürfc von der groß-
herzogli Regieruiig,, oder als Dorschläge
vöu der Zwel'teii''Kaiinncr zur Derathung
uiid'Beschlußfassung an die Erste Kannner
gclaiigten.

Gch..Nalh Dr. Stabcl beincrkt, k cine
Koinmissioii nicdcrsctzcn, heiße die Sachc
vollständig i.qnoriren, »nd dies qehr bri
dcr-E hohen Wichti.qkcit drrsclbcn doch ge-
wiß nichk a„. Was in dcr Sachc selbst
zu thnn sci,. gchöre erst spätcrrn Taqen
an. Wollc nian sciiirr Zeit in dcr Sachc
aber auch noch so wkin'g thiiii', wollc man
in dcrscibcii z. B. an.ch niir zur Tagrs-
ordinnig übergkhen, so müssc doch innücr

wohlbegrinidet; ^ inii in diestr Angtlegeii-'
heit sich cin Urtheil zu bilden', seieii gi'iiiid-
liche Vorstudien iioihig'; die Tageslitcraiiir
sei.sehr wcnigsgeeignet., zur Klarheit zu
führen. Dic Komiüissiöil werde sehr viel
zu ihuii häbcn, weini sie die Sache'gi'üüd-
lich prüfen wollc; je griliidlicher'ditse 'über
geschehe, dcsto angriikhmer köüiie es niii'
der.Negicrriiig sein.

Nach einigen weiteren Belncrknngen wird'
der, Antrag des ,Geh. Hofräths'v. Möhl
uiit ll gcgeii 8 Stiinmen an.qcn'oinüien.

Knrlsruhe, 12. Ian. Uütcr, den'
Mitgliedein bcr erstrii Kaniiiiti, wclche
gegen die Eriiennnng einer Koininissioii
zur Prilfiiiig des Konko'rdats stimnn
tcii, . bcfindeii sich die Herren Städ't-
direktor Graf v. H e n ir i n , General-
major v. F aber , Forstmeister Freiherr
v. N o tb e r ff, Oberschloßhäuptinäilii v.
K e t t n e r iind Karl Frhr. v. G ö l e r.
— Das Gebäude dcr polptechnischeii
Schulc soll eine großartigc Umgcstaltüiig
crfahrcn. Wie man vkrninimt, soll sich
das Gcbände bis zur Diag'oneikascrne
ausdehneii uiid obcrhalb deuiProtal eine
sAiila crrichtct werden. — Am 13. d. wer-
den sich hier die Hiitmscher des' Landes
einsindcn, iim' eiiie Bittschrift an die'
qroßh. Negieriiniü wcgcii'Gcwirböbeein
tiäwtigiiii.q duich ertheiltk Fabrikpatente
zu berathen. — Jnsofern cs dcn Mi'ttcl
rheinkrci's bctriffk, kanii versichert wcrdsii,
daß sich vkcle kathol. Gtistlichc wcgen
Nülkgabc der ihiicn währcnd des Kirchcii-
streitcs alifkrlc'gten Strasgcldcr an die be-
trcsseiiden. Aeintcr gtweüdct und> dicse vie
Gtsüche ' höhercii Orts, uiid zwar Vnrch
dic qroßh. K r c i s r eg i ei u n qdcm großh'.

hin wcnigstkiis cin Antrag daz» vor- Ministtriiini dcö Iiincrii, vörgrlegt l,a
handcn scin, und dieser köniie nur voniben. Es scheint daher kaum glaublich

daß' in anderii Kr'tiseü ab'weicheübe N'ör--.
uieii eiiigrhalteii werdcii.

KnrlSrühe, 14.' JäiÜ Die Erö'ss-
ntniq ver Bahnstre'cke von Wilferiztngcn'
bis Pfo'rzhcim sieh'tiiäch d'ein neiicn Biidg'et'
anf den 1. Jnli 1861 zii.erwarteü'.,.-!-
Dte' 'GröffMin'ff-'d'ör' Nhekiihi'iicke zwi'schen
Kehl iiiid Slraßbiirä., st'ebt gegcn Enbe
die'sts Iähres in' Aüssicht.

Heidelber'ch. (SHlü'ß d'er Petition.)'
Dicsc Sch'iitzen'tzicHiiiiq 'lähint vcrsäffnn'gs-
widrig ailch'insöfern'.die Staä'tshöheit'u.nd'
ihre veefaffii»üsn'iäßM Aüsnbiing, üls'äüch'
die!Geistli'chcn diir'ch'dwHncn voin'Siaafe'
gefistzlich^äilMsäcft'ne MlMirküsig^bei dcn '
wichtig'stkil' StaätHo'h'elts.rech'keü,' d/r'Zii-.
gend- nüd ÄölkskssdlMZ^berDe'MMM^
nnd Leitnng dcr chclichen'üiiid', Fäin'iliw-'
verhältüiffc, der Bcliikniidimg nnd Bc-
wahrüüg' der burß'erWen" Smnöessrekh'te.'i
zngleich'aks'eiiiflüM'iHe S'täatÄiener' er-'
schcinen. D'ürch' ihr'e 'fchön"von^ dem.^Kn'a'-'.
beiiseiiiliiäre' un.siKoij'vikte äii'vvm'SÄate
möqlichsi losgelöste Erzichuii.ch AiisieÜimq,
Eütfö'rnüüß nnv Dlcnstübcrwächiliig, lind'
volleiVds 'diirch ' die Üelicbige'reiisiqeissiiche'
Strafge'wält z erst'vrt das' Konkördat/ tKr'k'
staatliche Gkstnüiin'g'" uiiÜ", ?Intt^ühiichq',,'
uüv 'niächt'stb, ziimälHeLentsteheiiöeü'Köii-'
fllkltn und hi'crarchischciiNichiimgcii, leicht
zu stäätsfcindlichen Werkzeligen.

Eine Verändernng'auch des steten vcr-
fassilngsmäßigcn Schiitzes dcr Gcwisskiis-
und der persönlicheii Freihcit, wclchc na-
türlich' n.ich'k rechtsgüllig veräüßcit wcriikn
könne'n,' begrüiidct anch däs dcm Papst
un'd dciü Bischof ciiigcräiiiiite Nccht aüs
ncue Einfiihriiiig vön Klöstern, welche
Karl Fricdrich als vcrdcrblich aufhob.

Der 8 l5 dcr Vcrfassung verlciht dcm
Großherzog ebenso, wi'e es die andern
Soüveräiie bcsttzvü, ^ däs' Äegiiädigniiäs-
recht völliq allqiineiii üno imdcschränkt,,
Die VerfassungsäMriiiig des Köukorsiaiö!
eiitzicht i'hiü uüd seiüen badischcu Untcr-
rhancii mchk blos ' seiiicn, Schütz bei der
bischöflicheii, B'e'strafiing^ söiidcrn auch jeiie
cdclste Pcrlc sciner Kiönc, das Begüadi-
gim.qsrcchr. .

Viele andere Koiikördatsbestlininilügeir
.scheinen zwar zunächst üür Vciänderuiiqcn
dcs bi'shcriqeil Gcsetzge'biiiiqsrechtcs zu' be-
grundkii. Dahiii gehören älle die Be-.
. sti'niiniiiigrü, wclwe dein Erzbischof bei der
! Criieninmg oder der Eiitzichiiiiq nnd be-
anfsichtigeiideii Lkitiing der Aintswkrksam-
 
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