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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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Februar
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0189

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LndMerger Tagblatt.

48.


L.'instog, 2S. F--bruar W»;?'L?>L'LL'LL

TelegraphisHe Depcsche

Frnnifnrt, Donnrrstag 23. Febr.
Iri d-er l)cuki.;ni SitzDin dcr Dliiidcs-
vcrscniunlmig bcanlragtcn dic bci der
Würzbnrgcr^ Lkvnscreiiz brchcillgtcn Nc-
gicrungen die El'nsührniig cincs gcuiki'n-
schcistlichcn Mcißcs nnd Gcwichts. Der
Antrag wird dcui H.ciiidelsausschiiß nbcr-
wiescn. Die JntLrprctation dcs Militär-
ciusschusscs ciuf einc allgcmrinc N'cviston
dcr Bunvrs-'Kricgsvrrfassnng wird ange-
noniiiicn.

D e u t s ch ! a rr d.

/X Mnnnlieim, 22. Febr. So lcb<
haft dcr Fasching in kleiiicrn und größcrn
Gescllschaftcn gcfeiert wurde, so magrr ist
er in dcr Drsscntlichkeit ausgefallen und
cs habcn dcßfälls auch dic Wirthe nber
Mangel an frcnidcn Gästen zn klagen ge-
Habt. Dcr große Ball in den vereinigtcn
Thcatcrsälcn wics gegcn das vergangcne
Jahr cincn Ausfall von nahezu 1000 ss.
au Cintriktsgeld nach. — Dic adclige Ge-
scllschaft bcginnt nächsten Sauistag Pri-
vatthcatcr nn't Darstcllung lebeuder Bil-
der in dcn Sälcn dcs Europäischen Hofes.
— Die nbcr den Fäsching hier anweseii-
dcn staiidtagsabgcordnekcn kchrcn hcntc und
invrgeii.nach Karlsruhc zurnck, wo wabr-
schciiilich Anfangs knnftigeN Monats die
Koukordatöfrage i'n bcidcn Kauiniern zur
Verhaiidlung koiiinit. — Die Bcsorgnisse,
w.clche nian in jüiigster Zcit nber dic
Käinincrstinininng in diescln Betrcsse vcr-
brritcl hat, schcincn vollkoniincn unbcgrüii-
dct. zu sseiii.

Vom bad. Miftelrhein, 21. Fcbr.
I.n dem .craiigxl. Obcrkirchcnrathe, gcist-
lich.cr Bauk.,. bcrcit.cn stch, wic verlautet,
Ptrs.oiialvcräiidcriiiigen vor. Geschieht dic-
scs, so ist cs ciiic Aiicrkcunniig, daß dse
beidcn Hauptrichtuilgcii iu dcr cvanqclisch-
piotcstäiitiichcn Kirchc Badcns, die oriho-,
dorc nud d>e raiionalc, gicich bcrcchligt
siiid, ihrc Vcrirctcr ,'n dcr vbcrstcn Kir-
chciibchördc zu hdbcn. (Fr. I.)

Fr.eibürn, 10. Fcbr. Dav „D V."
sch.rcib,: Auc-.zuv.'rrlässigcr Qucllc inipfan-
chn. wir dic 9,'aäiichk, dic gr. Slaais-,
ngicruiig ncrdc din, jltzigcn Landiagc'
d>c Kciivcnlion nich't voilcgcn, soiitcrii
üciiiciusani nu'l dcr Kurie iiu't dcm- Voll?>
Zug dcrsclbcii vorangchcn. — Sc. K. H.

der Großherzog habcn die auf dcn Pro-
fcssor Dr. Lamcp gcfallcnc Wahl als
Prorrktvr der hicsigcn Universität für
das nächstc Studienjahr zu bcstätigcn ge-
ruht.

Freiburg, 21. Febr. Scit eiiiigen
Tagcn werdcn der zwciten Kaiiinier von
Stiftilligsvorstünden katholischcr Orte No-
tifikatioiik» eingesendct, daß dicsclbcnDank-
adressen an Sc. Kvnigl. Hoheit dcn Groß-
hcrzog .gerichtct hätten für das Konkordat.
Es drängt sich die Fragc auf, was cs für
cineii Sinn habcn soll, an eine polilische
Körperschaft Cingabcn zu richtcn, mit dcrcn
Inhalt ste sich in kciner Weise zu bcschäf-
tigcn hak. Dic Kainnier ist nur da,' mn
Bittschrislen für oder gegcn daö Konkor-
dat zn prüfen, da ste bcrnfc» ist, uu't dcni-
iclbrn stch zn bcschäftigen uud daher äuch
ein Int^restc dabei hat, die Stl'inniei) des
Landes nbcr dcn ihrcr Prüfniig untcr-
stellte.n Gegensiand zu hören nnd zn -wür-
digcn. Icne Notisikationen aber sind fnr
stc etwas absolut Glcichgültiges, da stc
stch in. gar kcin Vcrhältiu'ß zn dcnselben
zn sctzen hat. Jni Gcgenthcil haben sie
ja den Sinn, daß ihr das Nccht, das
Konkordat zn ihrcr Prüfung und Znstiin-
ninng zu rcklainircn, bcstritten wird. In-
dcin sie abcr dicses thnn, beij.chincn sic
ihrcn Notifikativnen jcde Cigenschaft, dic
ihncn eincn Werth gcben könntc für die
Prüfnng dcs Gegenstandes, der den Stän-
den von Sr. Königl. Hoh. selbst znr crn-
stcn und reiflichstcn Prüfung cinpfvhlen
ist. Und ob von allen Stiftungsvorstän-
dcn dcs Landes derglcichen Nvtistkationen
eiiikänicn, stc wcrden auf daö Urtheil der
Kanimcr nicht.dcn gcriiigstcn,Einfliiß aus-
üben. .

Von dcr sudlichen Alb, 20. Febr. ^
In cincin Nlindschrcibci, an die kathol.!
Pfarrcr beschwcrk flch dcr Hr. Erzbischof
übcr-die gegrn das Konkvrdat hcrau-
zi'chendc,. täglich wachscndc Bewcgmig iin j
Volke, nnd st'iidct er dicse unbegrciflich
und nnr dnrch Ncvvlntl'oiiärc. angesliftct'
imd gelcitet. Dor, allrni miissrn, wir u»s
verwahren gegsn dic. gchässige Unterstel-
lung r.evvlutionärcn Urspriiiigs dcr. Bc?
ch.cgung gcgrn das Konkoidat, und glan-
bcu dicse Dicipuiig gcwisscii bvsnulligcn
Ciuflnsternngrn znschrcibcii zn
Wcun Mäiüicr, an dcrcn wahrcr Oicli-
givsikät und an dcrcn Vrrfasinngslrciie
bis jctzt Nicmand zweiscllc, wenn dic

Männcr der Intelligcnz nnd des Besttzcs,
bci dcnen rrvolntionäre Gedankrn stcts
ferne wareii, .stch »n't Andern vereinigtcn
nnd stch erlaiiben, anderer Meiiiung zu
sein, als die iiltrainoiitane Partei, so ge-
schah diescs Kraft des jedeui Manne zu-
stehenden, nätiirllcheii nnd pcrsönll'chen
Rechtes; fand dieses aber iu Vereini-
guiig von Glcichgesiunten, zuni Zweck von
Bittschriftcii gegen die Einftthriing dcs
Konkordats an die versaminclten Volks-
vertretcr statt, so stcht ihnen nicht nur
das vcrfassnngsinäßige Recht zur Seite,
sondcrn cs gebioket anch jedem Einsschti-
gen und Ehrlichdcnkenden die Pflicht/eiiicm
Vcrtdage die Zlistimniiing zu vcrsäqen nnd
bei den gesetzlichcn Vertretern dcs Landes
gcgcn die Einfnhrnng seiner Bestimmiin--
gen Vkrwähriing einznlegen, welchcr jedem
Unbefangencii die Ucberzeugnn.q abnöthigt/
däß er vssenbare Nächtheile snr das Volk
enthält und mi't dcr btstimmtesten Vor-
ansstcht Unfrieden in Fämilicn, Gcmein-
den niid i'n deni Staate, iind damit ver-
werfli'che innere Kämpfe hervorrufen und
den rcll'giösen Glauben sichcr schwächcir
wird. ' (B. Lztg.)

Tübinqcn, 21. Febr. Oberjustizrath
Weber (oppositionell) ist nu't 76 gegen
37 Stimmen zum Abgeordiicten gewählt.
Der Gegenkandidat war Stavtschnlthei'ß
Napp.

An6 Nnffau, 20. Fcbr. Eiii von
den Känzcln dcr katholischen Iirchcn vcr-
lesencr Hirtenbrief des Bischofs von Lim-
burg sicbt in allem Unheil, das Europa
nnd anch Deutschland i» de» letzten Iahrcn
durch Kricg nnd Ncbellion gctroffen hät
niid nvck bevorsteht, »ur eine natürliche
Folge davvir, daß dic Völker iind ihre
Leiter sich gcgcn Gätt, die Kirche n»d iyre-
von Gott eingcsetzteii Hirtcn und Diencr
cmpört niid stch vem Neiche des SatanS

znqewxiidct babeii ..

- Költt, 20. Febr. Der Cardiiial-Erz-
bischvf v- Geisscl hat nnterni 2. d. M.
eiiic» Hirtcnbricf an seinc Diö;e>aneir
crlassc», in w.elchcm ev ihnen die Lage
dcr Kirchki nnd die gcqenwärtigen Be-
drängiiisse des heilige» Vaters schildcrt.
Ziiglcich wird in diesem Hirtcnbriefe dl'e
Abhaltung eincs Proviiizial-Concils a»-
gcfüudigt und bcqrüudct^ Außer dcn Bi-
schöfcn niid Wcihlu'schöscn dcr Biskhünicr
werden daran Drpulirte dcr Kapitel,
Doktoren der katholischcn Fakultäten, dic
 
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