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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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Februar
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0111

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Prknßen vorwaltend sei'n Gewicht in die
Wage zu werseii hat.

Pvaa, 27. Jan. Die Nachricht von

der aroneii VcrbrüderlingSdeinoilstration
der Magpareii nnd Serben im Pesther
Nationalthcater fand. auch hiee Anklang.
Die inaapari'schcn und serbischcn Studeii-
ten vcrsainincltcn sich mit zahkreichcn Ab-
qeordiieten des hier garnisonireiiden un-
aarischen Negiinents in oi'ner der elegan-
testcii Bicrhallen PragS z» einenl geincin-
sainen Komincrs. Dics' soll auch dcn Un-
laß dazu gegebcn haben, .daß der Prager
Polizeidi'rsktor an allc Nestainateiirc unv
Kaffebcsitzcr den strengsten Befehl richtete,
ja ni'cht in ihrcn Lokali'täten das Potponrri
slawischer nnd niagparischer VolkSlicder
abspiclen nnd absiiigeii zn lassen.

Wien, 27. Ian. Die zur Herstellnng
dcs GlcichgrwichtS in den StaatS-Ein-
nahmeii uiid Ansgaben iip Fiiianzinini-
stei inin bcrathende Kommission scheint von
allen bisher vcrnfenen Korpern ihre wich-
tige Aufgabe zllincist erfaßt zn häbe», nnd
m'it Kraft und Energie durchznfnhren.
Hr. v. Bruck erklärle bei cincr süngst vor-.
gekomincnen Kostision, wclche dnrch dcn
Vcrtrcter dcs Armee - OberkommandoS,
Hrn. v. Scutier, hcrvorgerufen ivurdc, daß
„ falls es ihm nicht gelingen sollte, dem
Wisten des Kaisers zn cntsprechcn und
biniicn knrzester Frist das Defizit^ zu be-.
seitigcn, dem Beispiele Hnbners folgend,
sein Portefeuillc niederlcgen werde.

Wien, 28.' Jan. Die iingarischc Dc-
putatioii wird morgeu Abend Wieii vcr-
laffcn, Graf Thun, dcr Knttusini'liister,
crklärtc ihr, daß es der l'cstimmte Wille
Sr. Maj. des Kaisers sei, das Prote-
stantenpatent vom l. Sept. 1859 in Vost-
zug'gesctzt zp sehcn. Von einer Zurück-
nahme oöcr von einer Modifiziriino dcs-
selben könne daher keine Ncde sein. Der
Minister ermahnte sodänn die Mitglicder
der Dcpiitativn, in ihrcn Kreifen dahiu
zn wirken, daß die Alisführung dcr wohl-
incinenden Absichtcn der Ncgicriing dnrch
rine ungesehliche nnd iliigercchtfertl'gte
Agitation nicht gehl'ni>ert werde, „da da-
durch nur dic cvangclische Kirche leidcn
würdc."

F p a Y k r e t ch.

Paris, 25. Ian. Eine merkwürdige
Aufkläriing übcr dic wenig bcneidenswerthe
Stestiing eines französischen Kaisermnijsters
ward uns zu Thcil. Hcrr Nouhcr, Mi-
njster dc's Ackerbaus, Handels und dcr
öffentlichcn Arbeiten erwiederte unterm
10. Ian. d. I. kincm großen Industrirl-
len schriftlich auf die Fragc, ob es wahr
sei, daß der Kaifer mit Tarifverändcrung
uipgche, __ varan sei kein wahres Wort,
solchc Gerüchtc stainmten lediglich von der
„Böswllligkeit" 7)er. A»i 15. Ian. kam
dcr Brief an Herrn Fonld in dem Mo-
niteur; ja er trug das Datum des 5.!
Darauö folgt, wei,n wir sie „Alle für
chrenwcrth^ nehmen, daß Herr Nonher
fstnf Tage nach dep Ab.fassung des, Kqiscr--
hriefes ni'chts von desteii Eristeuz wußte.
Und dcmselbcn Herrn Minister Pouher
sandtc der Kaiser dieser Tage die Rc-
präsentanten der Nationalind.ustrie, die sich
iu Paris häuften, zur Beruhigung z»!
Viesteicht ward Hcrrn Nouhcr gar sein
cigener Brief vom 10. d. vorgezeigt! —
Wcnn die französischcn Industriellen dentsch
verständcn, so würden sie attsrnfen: Trau,
schau, wem!

Paris, 28. Jan. Gestern gab der
Herzog von Malakow ein großes Diner.
Üntcr dcn Gästen befand sich General
Ehangärnicr.

Paris, 31. Jan. Der Kaiser hat für
die vcrstorbenc Großherzogin Stcphanie
von Baden eine cinundvreißigtägigeTrnner
angsorpnet.

S ch tv e i z.

Bern, 25.. Ian. Gestern Abend hatte
das fromme Basel einen Kirchcntumnlt,
zu welchem ein zelotischer Missiouär, Na-
mens Hebich, Aiilaß gegeben h.attc. Der
Conventikel ward aufgrlöst, und der Mis-
sionär von cincm Piguct Landjäger nach
Hause chcgleitet.

C n g t a n d.

London, 31. Iau. N u s se l l hat in
Beantwortnng ciner Frage Disraclis er-
klärt, dic Mittheilunge», wclche Frankreich
> wegen Savöpens lliid - Nizzäs gemacht,

reichen bis in den Iuli zurück. Er fordert
zwei Tage Bedenkzeit, um zu erwägen,
ob das öffentliche Jntevesse gestattc, die
Papierc dem Parlament mitznthcilen.

I § a l § e rr

Chambery (Savopcn), 29. Ianuar.
Ein zahlreichc Menge beM sich' heute
nach dem Schlosse, die Fähnei ap de.r
Spitze, und verlangte füp' die Mg§ord-
neten eine Audienz bcim Äouverneur.
Diesc Abgeordneten versicherten, daß die
große Majorität de.r Savoparden dem
Köuigc luld seiuer Dpiiastic trcu sci, und
vcrlangten Änfklävung hinßchtlich der
Trcnnnng. Der Gouverneur antwortete
Ovie bereits gestcrn knrz gemeldct), in-
dem er den Dcputirten für ihre Mani-
festation dcr Trcu.e daizkte, und fügte
bei', daß di'e- Negiernng nie dke Aksicht
hatte, Sgvopcn abzntretcii. Diese der
Menge überbpachten Wortc veranlaßtcn
den Nnf:'„Es 'iehe der Köiiig und däs
Hanö Savop'eii!" Die Menge' gnig
rühig ausci'iiander.

Benediq, 24. Jan. Jn dcn verflos-
sencn Nächten wnrden hier zahlreiche A.r-
rctirnngen solcher Personen vorgenoinmen,
ivelche als iiotorische Unruhestifter und
Dcinonstranten bekännt sind. Die Zahl
beläuft sich bisher änf migefähr 80, wo-
von ein Drittel den bessern Sständen, der
Nest abcr Lenten angehört, welche durch Geld
zu Allcm zu habcn^ sind. Dicselben wurden
vorderhand auf der Insel S. Giorgio
Maggiore in ckgens hl'ezn bestimmteil
Lvkalen untergebracht, sollen jedoch m
Festlipgen, die stch ini Innern dcr Mo-
narchi'e befinden, iliternirt werden.

Modena, 22. Jan. Das Dekret
Fariui's widniet 5.0,000 Lire als Unter-
stützung für G.emeinden, welche techiiifche
Schulen crrichten; ein zweitcs regelt die
Uui.versitüteil der Aemilia; durch ei» drit-
tes wird deu Beamten verboten Geschenke
zu fordern oder anziiiithmen.. >

ÄÜs»chcn> 30. Jan. DaS Hopf.cngcschäft
ging anf Lcm lchlcn Marklc ivicdcr flau; von stchcn-
dcn 208,47 Pfd. wiirdcn nur 53,58 um 0648 fl.
vcrkaufi. Allbaycrischcr Laiidhopfc» 95—110, Holc-
dancr 420, fränlischc Mittclqttalitäh 91 biS 100,
Spaltcr Üuiqcgcnd 128 — 148, Spaltcr Stadtgut
170 fl.

Berichtigung.

In pfvlgc Ernrächtiguug Sei'teus des
bctrcibeüdcu GläubigerS iwird dcr -ur
Vepsteigtruiig auSgcschricbcnc Tabak am
3. d. M. iii Klostrrlobcnfcld nicht vcr-
sicigert.

Neckargemünd,-30. Ianuar j860.

Gcrichlsvostzscher
Schi, cidcr.

s13.1 Zp vcrmicthcii dcr drillc Slxck gcgcii dlc Haupt.
stragc u,it 5 in cinandcr gcichbc' Ziüliucr, Ki.chc,
^NIardc ncbst Zugchvr biS iünfllgc'D'st.crii bci '

P. D c s q. g g, ipsstl, HgpMr. Och,

(1) (Wohpuiig zu vcrmicthc,,.) Florlngässc Nr. 2
sti d>r 2- Slock, bcstchciw iu 2 Ziiiimcrn, Küchc,

I» Lci» Hansc Nr. 10 FricdrichSstraßc ist dcr
zwchc Sstsk u,-dsi cinigcn Maiisardcn zu vcrmiclhcn
usid äus. nächstc Ostcrn ;u bczlchcn. Zu crfrqgcn bci
P. I. Lqndfricd, im Compioir wcstl. Haiipl.
stxasss Pr. 84. (4)

(Gcsucht) ci» Schreibsilch, KarlSstrasic Nr. 14,
2. Slock.

(3 u kqufcn) sucht mau clncn kstl»c>t -ffsschen-
Ichrqns. dasclbst stnd 2 Zimiiicr mll Mi-P ais ciiie
Illssst Vüpustp zs, vsfi>>i7>hcn. Zi„»IU'rpl»s H6- f2)

TodcSnilzcigc »nd Einlad»»,,..

Wir crsüllc» auf dicscm Wcgc dic traurigc
Pstichl, dah cS dcm AUmächtigcn gcfaflcn hat,
miscrcn iiinigst gclicbtc» Gattc», ' Latcr,
Groß- uiid Schwicgcrv'atcr Jalob Aruold »äch-
ci»cm achlqglgcu Krankculagcr i» cincui Al-
lcr von 82 Zahrcu am 31. Jauuar, AdcudS um
halb iicu» Uhr, i» cin bcsscrcS ZcnskirS ab-
zurufc». Wir ladc» hicrmlt züglcich allc
sclne Freuudc und .Bckaiiiitcii. aus Doimcr-
sigst dcn 2. Fcbruar Nachmittag- um 3 llb>:
zü'r Bccidiguiig cin. Es bstuüi 'iii» stlüc
Thcilnahmc

Dic traiicrndcn Hintcrblicbcncii.
 
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