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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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Februar
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0159

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bcqmnt das Proqramm. Es berichtet so-
dann, daß die Nevolution. noch pcrmanent
thätia sci; währcnd die Mordwerkzenqe
rühen, seien dic Geister thätiq; Unqsanbe,
Korruption, Demoralisation hätten die
Herrschaft; eine fortarbektende böse dämo-
nische Macht zerstöre alles Bestehcnde
und qewinne tä.qlich nenc Bnndesqeiiossen.
Diesem Feinde dcr göttlichcn Ordiiuii.q
qegennbcr müsse endlich anf dcm Feldc
der Tagespressc, wo er gegenwärtig am
fnrchtbarsten hanse, ein Organ cittgcgcn-
gcsctzt werden, nnd fnr dieses Organ
nnn'ergcht der Schlachtrnf zum „Kampf
fnr Wahrheit. Necht iind Ordnnng, gcgcn
Liige, Unrccht. und Uiiisturz, mit emem
Worte: gcgen das Franzosenthilin." Die-
ses Franzose,ithilm schildert das'Programin
als die ciitsctzlichste Erscheinniig in der
Gcsckichtc dcr Menschheit. Es ,e> die-
selbc' fnrchtcrliche Thatsache, die^ 1789,
1830, 1848 iiiid endlich im iiencn Cä-
sarismiis die Welt mit Schreckcn erfüttt
habe: die Nevolution, welche iiii Frän-
zosenthum verkörpert sci — ihr geltr der
Kampf! Dic Gründer versprechen ferner
zu strciteu für dic Einheit Ocsterreichs.
Hiusichtlich der Lan.desvcrfässiing wi'll das
Prograinm jciii.eu sta.atsrechtlicheii Auf-
bau auf4-engewordencn orgaiiischeii Gruiid-
lagen als Träger wahrerSelfgovernemeitts.
Endlich gelobt das Programin auch, iir
Attem für dic Gläubl'gkcit zn kämpfen
gcqen Unglanbeii, für. Kirchlichke'it geqeii
Jiidifferrntisinus, für Necht uud Autono-
niic der katholischen Kirche, und gleich-
falls ;u schützen Rrcht und Freiheit dcr
Glänbigen anderer christlichen Bekcnnt-
uisse.

Wicn, l l. Febr. Der.gcwcseiic Han-
dclsmiiilstcr Georg Nitter v. T o.g g c n-
burg ist zum Statthältcr in Venedig er-
nannt ivordcn.

Wien, 11. Februar. Der Kardinal-
Erzbischof v. Rauscher. fordert in einem
Hirtcnbriefe die Gläubigcn zii Gabe n
für d'cn Papst auf. Man solltc mci-
nen, das österrcichische Volk habe bci der
trostloscn Fiiianzlage dcr Monarchic nähere
Zwcckc für Spenden, als die Kalamität
iii dcm Kirchenstaat.

F r a n k r e t ch.

Paris, 8. Febr. Louis Veuillot, der
bishcrigeRedakteur en Chcf dcs „Univers",
hat die Dircktion- dcr römischcn Eisen-
bqhnen nbcrnonimcn und begibt sich in
diesen Tagen nachiRom:-—Eine gewiffc
Fraktion der Pariser Damenwelk haben,
nach ciner römischen Korrespondenz der
„Patrie", dcm Papste 100,000 Fr. in
100-Frankeii-Goldstücken in cincr pracht-
völlcn goldenen Schale vcrehrt.. Dabci
befinden sich vielfache Avresseir und sogar
nicht wcnige Gclöbniffe, von fctzt an die
Halfte des Nadelgcldes dem hcil. Vater
zur Vcrfügung zu stellen.

Paris,12. Febr. Von dcn Orden,
welche,der Kaiser .zur Vcrtheilnng än die
piemoiitesischc Arine'e nach Tnri'n schickte,
haben Garibaldis Alpenjäger auch nicht
eineii erhaltcn.

Pariö, 12. Febr. Es werden dem-
nächst Confercnzeu in Päris stattfindeii.
Es siud dic fünf Großmächte znr Thcil-
nahme an denselben eingeläden. Oestcr-
reich hat abgelehnt. Die vier übrigen
Mächte werden nber die vier Vorschläge
Eiiglands entschei'den. Der Vörschlag
Euqlands in Betreff Vcnedigs ist noch
nichc von Frankreich angenommcn.

Pariö, 14.''Febr. Der „Möni'tenr"
eiithält ci'u kaiserl. Dckret, wodurch.dic
äuf dcn 23i Febrnar bestimmt gewesene
Eroffnuiig ves Gefetzgebeiidcn Körpcrs äuf
vcn 1. März v'erleqt wirv. General De-
larne ist zum Sciiator eriiäiilit wordcii.

G u g l a n d.

London, 11. Ftbr. Die „Tinics"
bemerkt hentc: „Da der Handelsvertrag
bestimmt sein sott^ den Friedeu zwischcii
Frankreich und England zn befestigcn, was
soll dcnn das Kricgöbudget voii 30 Mill.
Pfd. St. und gegeii wcn inacht Eiigland
solchc Nüstungen? Warnm solche Kriegs-
rüstungen, wariim ein solcher-Verdacht,
da Frankrcich und Eiigland einaiider iini-
armcil i und Freuiidschaft schiicßen? Wird
eine qcgeiiseikige Eiitwaffiiiiiig jdic Folge
des Vertrags sein?ch

I t a l t e n.

Venedig, 8. Febr. Den eigentlichen
Unruhestifterii, nämlich den Srgnori ist
man nun zu Leibe gegangen. Ungefähr
40 derselbcn wurdcn eingezogen und sollen
nach irgend einer Festung geseiidet wer-
dcn, Uitter den Vcrhaftcien war anch
ein Agcnt, welcher cine bestimmte Tare,
nämlich einen Napoleonsd'or für den Kopf,
für jcdcn Auswanderer erhielt, welchcr
die Gränze übcrschritt und sich den Frei-
schäareii einvcrleiben ließ.

Turin, 7. Febr. Die Zustände i'm
Venetianischen sind, gelinde' gefagt, trost-
lose. Jn atten Städten der Lombardei,
Piemoiits, der Nomagna, in Toskana,
Parma und Modcna sitzen Schaarcn
flüchtiger Vcnetianer. iIii dcr Armee der
ftt'ga sind ganze Abthei'lüiigen, .die ans
lautcr vciietianischen Iünglingen zusam-
mciigesctzt sind; es sollcn 20,000 uittcr
den diesseitigen Waffen scin (?). Jin
Ganzcii betrachtet, ist dic Emigratiol!
nauientlich in Bezug auf Gcburt, Neicb-
thum und Wissen die'zahlreichste und be-
trächtlichste, die Europa je gesehen hat.
Wedcr Frankreich in den iieunzigcr noch
Polei, in den drcißiger - Iahren lieferten
i», Verhältiiiß cine so große Zahl von
Flüch.tliiigei,. Eiiie solche außerordentliche
Meiigc vvii Emi'graiiteii muß früher oder
später fchoii'ihrer Natur nach, da sie eine
bestäiidige Drohung des Friedcnsbruchs in
sich enthält, zur europäischcn Frage werden.

Turin, 13. Febr. (T. Dep.) Briefc
aus S i,z i I i e n inelveii von Verhastuiigen,
Uebergriffen ver Pölizei' dürch Mißhand-
liingeii von 'Fräiien üiid Törtur von Ge-
fanqcneii. Anschlägc fordern zuin, Auf-
ständ äuf. Rüfei„Es lebe Jtalieii! Es
lcbe die Nevolutiön!"

Vermischtc Nachricht.

Heilbronn, 8. Febr. Nach ^ekaniit-
mächung dcr hiesigen Lederuiarkts-Iuspck-
tion siiiden während des Iahrcs 1860
folgeiide Ledcr-Märkte dahier statt: äm
Dieustag den 2l. Fcbruar,' Dieiistag den
22. Mai, 'Mittwoch deu , 29. Augnst/
Donuerstag chen 4. Oktober und.Dieustag
den 4. Deccmber.

DaS im Gartcn bciin evang. Pfarrhaus ln dcr
Sandgassc bcfindiichc Gartcnhauü wcrvcii ivir blS
Frcilag dcn II. l. M.. NachmiUagS -i Uhr, auf
dcm Plahc offcntiich an dcn .Mcistbiclcndcn auf dcn
Abbruch vcrstcigcrn.

Hcidclbcrg dcn 11. Fcbruar 1860.

Troßh. Pflcgc Schvnau.

K i r ch c r.

Holzversteigerung.

Zicgclbauscn. Aus dcn Domäiicnwaldabtbciliiiiacn
Hcrrcnroth und Adlcrstcin wcrdcn

Frcltag den 17. d. M..

srüb halb 10 Uhr, zu Hclligkrcuzstciuach im Löwcn
gcgcn Zahlung vor der Abfuhr vcrsteigcrt: 28 t'/.
^°ktcr Forlprügcl-, 2'^ Klaslcr Elchcnklokhclz.
26.200 Forlwcllcn, 3 Eichstäinnic, 16 Forlstäinme,
-nv Forl-Brunnciidclchcl und 300 Fori-Bohnc.istclkcn.

vorzuzcigcn. . . -

Zicgclhauscn dc» 9. Fcbruar 1660.

Großh. BczirkSforstcii!

S ch r c i b c r.

Zch findc mich vcränläfit mciiiciivcrcbrtcn Kunden
crgcbcnst anzuzclgcn, dafi nur ich daS Gcld für daS
Holz, wclchc« ich mcffc, cinzüiichmcn habc und ander-
ivciligciy Eingriffen bcgcgncn wcrdc. !

H. Thiele, Holzmessei-.

Bersteigerung.

Frcitag dcn 17. d. M., MiltagS L Uhr,
dcr Bchausung dcr Frau Wittwc Burkhard <» dcr
Krämcrgaffe im 3. Stock Betlung, Wclßzcug- Schr-'in-
werk und soiistigc Gcräthschaftcn gcgcn Äaarzablung
vffcntlich verstcigcrt.

Brittauia-Metall

bcstcr Oualilät:

Caffcc'- Thec- u»d Rabmkoniicii, Thcckcssel. Zucker-
dosc» E'affccbrcttcr, Zuckcrstrcucr, Scnf-, Pfcffcr.
und Salzgcfäf-c ic. empfchlc ich in schüncr AuSwahl
dcn billigstcn Prciscn.

I. ?A Ernst

Dattksagung mip Empfehlnng.

Ziidci» ich für dic chrcnvolle Lcichciibeglcilung mcincr
licbcn Frau hcrzlich dankc, vcrbindc zuglcich dic An-
zcigc, dast ich daS Gcschäft melncm Sohnc übcrgcben
habc und bittc kaS mir scit 3st Zahrcn gcschcnkte Zu-
traucn auf thn übcrlragc» zu wollen uitt dcr Bcmcr-
kung, daß daS Gcschäst wic bishcr Steiugassc Nr. 7
blcibt.

A. Schmitt, Corscttcn-Fabrikant.
 
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