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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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Februar
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0174

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fallcn laffc, dic Wuffcn gcgcn dic cigcncn
Negicrnngen zu kchrcn. Ministcr von
Dorricö bedancrtc dicscn Annriff anf ci-
ncn großcn Theil dcntschcr Ncgicruiigcn,
«Nd war dcr Mcinnng, daß Hannovcr
sich nichi z» e'incnl Militärstaat paffc- Ein
Volk l'n Waffcn zn scheucn, habc iibrigcnö
die hannovcrschc Rcgicrnng wcnigstcnö
keincn Grnnd. Fallö die Einfnhrnng dcr
> aklgcincincn Wehrpflicht einmäl in FHche
koininen sollle, wcrdc daö kcin Anlaß icin,
davon abzilstchcn. Dcnn dic Ncglernng
wcrde/zii dcn Nntcrthancn daö ^crtrancn
hcgen dnrfcn, daß sie ihrcö Fahnciicidcö
sicts eingcdciik scicn nnd ihrcr s. flichtcii
acacii dcn vbersten Kricgöherrn. Brcnsing
bcnicrkt dazu, daß sich wohl kaniil dic i'ii
Allgenicinen gegcn cincn Thcil dcr dcnt-
schen Ncgieriiiigen gcrichteten Dorwnrfc
v. Bcniiigsens 'wnrdcn bestrcitcn lassen,
da sic lcidcr notorisch bcgründct scicn.

München, l6. Fcbr.' Dic Angöb.
Postzeitniig, anf dcrcn Anssage m diescni
Piinkte Gcwicht zu legcn ist, behanptetc
hcntc, dcr Bischof D in k e l habe die ihni
angcbotcnc Koadjntorstcsic iirFrcibnrg dc-
sinl'tiv abgelchnt.

München. Znfolgc ncuern Ministc-
rialreskriptö sosi vo» allcn Gcrichten nnd
Aeintcrn den den gebildctcn Ständen ange-
hörigcn Personcn das Prädikat „Herr"
erthci'lt werden.

Wien, 15. Fcbr. Man sosi in Wien
von dein Planc, dic Universitäkcn Grap
mid Krakäu aiifznheben, de'sinitiv abgc-
gangen sein.

Wien, 16. Febr. Die Nachricht, daß
dcr verstorbene Goiifaloin'ere von Ferrarä,
Canicrini, dcni Kaiser von Ocsterreich
cuie Erbschäft vermacht habe, wird da-
tzin bcrichtigt, daß der Vcrstorbene in'cht
60 Misiivnen Franrs, soiidern 3 Millio-
ncn Sciidi, also ungefähv das Vicrtel
diescr Siiniine, hinterlasseii nnd der Pro-
pagaiida iii Pom veriiiächt hat. Das Ver-
inächtiiiß hät cr in seincin lctztcn Willen
dcm besviiderrii Schntze dcs Käisers,voii
Ocst'erreich cnipfohlcii, indeiii er diescn
ersncht, als ^ Tcstanientsvosistrecker cinzii-
treten.

Triest- Wenn die Bclageriiiig und
Erobcriing dcVFestungen in iliiserein ftra-
tcgischcn Viereck schon ini vorigen Krieg
eiiie sehr schivere uiid laiigwierigc Äuf-
gabc gcwesen ivärcn, so sin'd sic es heute
doppclt. Damals waren die Fcstungeii
ganz u'nzuläiigllch bewaffnet, und beson-
dcrs Vcncdig so spärlich »iit weittragcn-
demGeschntzen versehcn, daß nnsre Kriegs-
schisie der Hälstc ihrer Kanoncn ciilledigt
werden iiiiißicn, uin die Fortü »ur -ür
Noth i» VcrthcidigungSstaild zu setzni.
Dkin ist iilcht inchr so, aind heute.scho,,
desiildcn sich dic Festüiigen iin Standc dc»
außerste» Anstrcngungcn eincS libcrleac.-
Fcindes Trotz zu bieteii.

F r a tt k r e t ch.

ch Straßbur,;. Dic direkten Fahrten
lzwischcn Bascl mch Koln auf ver linken
Nhc.inscite bcginnen am 15. d. M. Bci
den Schncsizngcn findct kci'n Wagenwcchscl
mehr statt, nnd dic durch Frankreich tran-
sitircndcn Neiscnden sind dcr Manthdnrch-
sllchuilg an vcr Grcnzc enthobcn.^ Anch^
wird bei den der dircktcn Zngc sicktz bc-
dienenden Paffagicrcn kein diplomatiichcs
odcr Konsnlar-Visa Frankrcichs ant dcn-
Päffen nichr bcanspruchti Die in L>t. Louis
nnd Wcisscnbnrg anfgestcsitcn Spezial-
Koniniiffärc habcn die Ncise-Lcgitimationcn
unentgeltlich zu visiren. Dic'Fährt vou
der Schwcizcr Grcnzc nach Köln wird
mit Brgucmlichkeit in cincm Taije 'zurnck--
gcscgt. Mit dcm BcgiilNc des Sommer-
dienstes wird inali vön Köln iu eincm
Tage nach Bern, Lnzcrn nnd Zürich ge-
langen köniien.

Paris, 15. Fcbr. Der Minister der
aüswärtigen Aiigelegciiheitcn hat dic Kön-
suln, Vize-Konsuln nnd Konsillar-Agenlcn
im Kirchc'nstäate aügcwicscn, jedc Mani-
fcstati'on zn Ehren Frankrcichs zu unter-
sagcn und sich von jcdcr derartigen De-
nioiistrakiöli fern zu halteü.

Paris, l5.'Fcbr. 'Für dic i,ido-chi-
ncsischc Erpcditioii wnrde cin Krcdit von
33,000,000 Franken cröffnct, und zwar
8,600,000 fiir Sold, 3,000,000 fnr Ar-
beitslohii 16,000,000 Frü. für den Untcr-
halt der Flotte überhanpt. .

B e l g i e ir.

Brüssel, 14. Fcbr. Der Miiiister des
Jiinern, Hr.^ B i 11aul t., .der eiiie 'wätzre-
Meistcrschaft ü I» Manteuffcl-Westphalen
in dcr Maßrcgelung dcr Presse scit sci-
ucr kurzcn Amtsführnng bcthätigt, sosi
dieser Tage prophozcit habcn, „daß iii
zwei Monaten auch kein ciiizigcs Oppo-
sitions-Iourilal inehr inFrankreietz bestehen
würde."

S ch w e i z.

Luzern. Am Mvntag crschicn niit dcin
Dampfboot als Flüchtling die Fraii Ga-
ribaldi's samMk dcni Gcliebtcii, den sic,
wi'e es scheint, auch als Mad. Garibaldi
glanbte behalten zir dürfcn. Hier wird
er cin Adjutänt dcs berühmten Gcnerals
geiiäunt, der sich eiiier HeräilSfordcrung
des Lctztern entzogeü habc.

Ett g l a tt d

London, 13pFcbr. Sir Iohn Bowring
schrcibt aus Pari's, dcir7> Fehri, an eincn
Frcnnd in London: „Mcin Bcsuch'ist schr
angtiichm und: befriedigcnd ansgcfailen.
Kauiii augeküinmeii, erhielt ich vom Kaiser
einc. Einladung zn einer Privätaudienz,
dic langs dau.ertc, und in der er mit inir
do» seiner Politik iin Ailgemeineu und

seincn commcrciesicn Absichten im Bcsvn-
dcrn sprach.' Der Empfaiig war mcrk,
würdi'g hcrzlich; Nichcs konitte cntschie-
dciier sci'ii, als vie frcniidschaftlichti, Vor-
sätzc, dic cr zn crkcniicii gab, nichtö offcner,
als scinc Erläncernngcn übcr Atlcs niid
Iedes. Noch nie hörte ick) ihn mit solchc'r
Wärmc sich ansvrnckcn, und cs bestätigt
dieß Alles, was ich Ihncn übcr den Werth
sagte, den cr anf die ciiglische Asimnz
legt; diese ist nnd war stcts der Eckstein
seincr politischen Bcstrebnngen. Jch glanbe,
die Ausknnst, di'c ich ihm nber viele Ge-
gcnstänvc gab, wird von wcsentlichem'
Nntzen für'das gnte Wcrk scin, welches
nngcachtct asicr ' Opposition .Fortschrikte
macht. Dic Gcsellschaft der National-
Occoiiomcn, di'e ans nngefähr lOO Mir-
gliedcrn bestehr, den französischen Aposteln
des Freihandels, darnntcr die solivesten
nnv einflußreichsteii Staatsmänner im Lande
lnd, mich zu eincm Diner cin, iind bc-
zengte niie di'e schmcichclhafteste Alifmerk-
samkcil, währcnd ich anfckhr Erfnchen die
wohlthätigcn Einflüffe, welche dic Eman-
eipation des Handels anf unseve socialcn,
politischen und ffnanzicsicn Znstände ge-
übt hat, zu schildevn versuchte. Wir trctcn
in der That cine großo Aera an, die der
nnverzagte Mnth cines großen Manncs
cingcleitct hat, nnd da alle Freiheiten
Geschwister sind, so wage ich mich.der
Hoffiinng zn überlasscn, daß Napoleon Hl.
sciiicm Nnhmcskranz die letzte Zicr aiif-
sctzen nnd Frankreich Staatscii'.richtnngcn
gebcn wird, die seiner Geschichte würdig
sind!! ^Bowring hat asier Wahrscheinlich-
keit nach einc halbamtliche Sendnng in
Paris, dic mit der chincsischeiüErpcditioii,
vorerst aber un't dcm Handelsvertrag zn-
sammenhängen dürste^

London. Nach Bericht aus Newpork
ist in Washi'ngton der Rcpnblikaner Pen-
ningtoii mit einer Stiinme Majörität
zuni Sprecher crwählt worven.

London, 14. Fcbr. Am 12. dieses
starb i'm Seinde Honse, Clapham Park
bei Londöii) 74 Iahr alt, der äls Krieger
nnd Schriststellcr ansgezcichnetc Gcneral-
lientcnant Sir Williani Napier, cin
Brnder des Scinde - ErobercrS Sir Ch.
Napier, geb. ini Jahr 1785 in Castletowii
in Irland, trat er schon ini Jahr 1800
als Fähndrich in die Ärmec, machte di'c
Erpedition näch Kopenhagen im Iahr 1807,
mit, dicnte nnter I. Moore und nach
desicn Todc unter Wesiington im Halb-
inselkeiege., war von 1842 bis 1843 stesi-'
vcrtretendcr Gouvernenr von Guernscp,
nnd erhiclr i'm Iahr 1851 den General'
ll'eiltenantsrang.

London, 16. Febr. In der hentigeli'-
Sitznng dcs Untcrhanses aiitwortctc Lorb
Nnffel anf einc Anfräge vön Hnnic n»b
Loftns: Dcr Rcgierung wnrde über die'
Zilstände in Ungarn ein Bcricht erstattet,
deffcn Mitchcilung abcr 'äicht räthlich se>-


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