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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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Februar
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0175

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London, 17- Fcbr. D.e vMornmg-
Post" saqt über dic savop,, che Fragc,
dic französische Regieruii.q habe ihre Be-
rcitwilliakeit crklärt, die Eiitscheidung dcr-
sclbci, dcn Großiiiächtcn zu überlasscu, und
dcßhalb sei die Furcht, daß eine Kollision
darauS cutstchc, uun dcfinitiv bcserti.qt.

Lvndon- Deni^ Aini de la Neligiou
zufolgc gcwinitt ber KatholiziSmus m
Eiigland (Jrländ nicht eiugcrechnet) iin-
mcr »Ichr Aiisdehnung. Vor 10 Iahren.
zählte inan in England 680Kiichen, Ka-
pellen ülid .Skationcn; heute sind deren
950 (767 in Enqland, 183 m Schottlaud).

Während derscibcn Zcit verinehrte ,ich die
Zahl der Geistlicheu vou 998 auf 1136
(1077 in England, 154 in Schottland).

1650 bcstandeu 11 Klöster für Männcr,

51 für Fraiicii ünd heutc gibt c6 crsterer
37 imd lchterer 123. Die meisten dieser
Ordeu widincu sich dcni Ulitcrrichte iind
der Kanzeii

Däne m a r k.

Kopenhagen, 13. Febr. Von Mon-
rad, der setzr niit der Bildung cines ncneii
Kabincts beauftrag( ist, wai-.bis 1848
cinfacher.Magister nnd entschiedener Dc-
mokrat, 'in Wort iind Schrift ein Vor-
käinpfer der Volkspartei. Nach der März-

bewegung fenes Iahrcs wiirde cr. Minister. äbgelaufen. Die Stndirenden rottetcn sich

zusaiimicn, imd der Verfasser der Adresse
iniißte sich flüchten. Vergeblich suchte der
Vizercktor den Tuniult zu beschwören; cs
gelang dies erst deni R'ektor, Mons. Ca-
podouico, nachdein die Adresse vor dcn
Augeii, dcr tobeudeu Meugc — vcrbraimt
war.

Rom, 1.1. Febr. Jn ciner Kongre-
gation, wclche vor 3 Tagen ini Vatikan

liager hat sich die marokkani'sche Artillerie
in der Schlacht aiii 4. Fcbr. als schr un-
zuläiiglich der spanischen gegeiiüber gezeigt.
Lcyterc schleuderte niit grvßcr Sicherheit
ihre Geschosse iu die dichtcn Fcindesyau-
fen, uiid es gelang ihr, dre, Pnlver-Depots
der Marokkaiier zuni Aufflicgen zu bringen.
Hicdurch ward panischer Schrcckeu unter
beii Marokkanern verbreitet. Der Bapon-
net-Angriss der spanischen Jnfanterie auf
dic niarokkaiiischcii Verschaüzuiigeu wird
als überaus gläuzend geschildert. Bci
dein Nufe: ^cjelante! (Vorwärts!) bc-
wegten sich die Neiheu wie eine eherne
Mauer.

Madrid. Wie dcni „Paps" gcschrie-
bcn wird, stellc Spanien fvlgende Frie-
densbedmgungeu: 1) D.e.finitive Abtretung
des erobcrtcu Terrains niit der Sierra
Bulloncs und deui klcinenAtlas als Grenze.
2) Die Knegskosten zu Lasten des Kaisers
von Marokko. Doch weiß das „Paps"'
nicht, ob der Kaiser vou Marokko diese
Vorschläge aimehnien wird.

I t a t i e n.

Rom, 10. Febr. Der Versuch, eine
Hnlbignngsadrcsse au den Papft uiite
deü Studireuden der hicsigcn Universität
zu Stande zu bringen, ist. äußcrst übel

S P a n i e n

Madrid, 13. Febr. Die ani 4. Febr.
besicgte inaroccanische Ärmce war etwa
30,000 M. stark, die in fünf verschiede-
nen Lägcrn standciii Das crstc Corps bil-
detcn Eli'tc-Truppen imd ciiiigc Kabplen,
die bedcutcnd durch die spanischen Kar-
tätschcn gelittcn habcn, znerst Neißaus

nahnie» und die übrigen Corps in Uu- "bgehalten wurde, ist beschlossen worden,
ordimng brachten. Das Hecr stob uach!^" ^öiii'g vou S.ardinicn nichl.zu

erfolgter Nl'cderlage nach drki'Nichlunqen!" ^'"'"""iziren , was da auch ge

ailseinandcr. Dic Brüder des Kailers cr. I schclM inöge.

gnsskn ,'n der Richtung auf Fetz niit einein Turin, 11. Febr. M.an weiß bestiniint,

baß cillc imgarischen Eniigrant'en von
Cavour nach Paris gesendet werden, wo
sie sich wahrscheiülich gegen Ende dieseS
Monats versaninieln, uni unter dcn Au-
gen, ja uiite'.- der Protection der franzö-
sischcn Negierimg'über die Mittel zu bc-
rathen, das ohnehin schon schwierigc Un-
garn zu revolutioniren.

Turnr, 13. Febr. Die Sache deS
Anschlusses schreitet nach deüi Wunsche unv
der Voraussicht der besonnencu und pa-
triolischcn Staatsniäuner Itali'cus stets
fort, und nian kann daraüf rechnen, daß
biimen cinigcr Wochen das neue italieiiisch

Hanfen der schwarzcii'Leibgchrdc die Flucht
ganz ziicist. O'Donncl will in Tekiian
emc Bcsatznng lasseu uiid crst Nabat
nchuiku, ehc cr anf Tanger losgcht. >

,. .'^^rid> Marschall O'Donnell be-
d.ä ^rbcreitungtll zur Fortsetzung
lebhast. Jn Spa.u'e» ist di?

^ be>" Taqes-

beschlc ODvnnclls an die afrikanische
Ar.niee w.rd der Sicg voni 4 Febr als
,,ein vollstandiger" bczcia,.ict, ^die Aus^
^ucr der Tr.ippe.i seit den letz „ d ci
Monaten ger..hn.t und erkläit, »ian werd
„uiitei dieseni ra.ihtii Kliina nnd i» die-

scni nngastlecheii stande ansharrcn, bis
Femd „iii Güadc stehc."

„iii Wiiaoc stcbc " — D,'.' j Königreich voin Var bis zuin adiiaki>chcn

dcr inarofkanischcn 'lr.nce saninielkci üw -"'6 Lebeu gckreten sein,

a»l der Gabelunq der S.Ln An"" dav de„e„ Abgeordnete ... Tur.ü m-
u nd T
stundeii

cn vou Tetuaii ' ^ — rg. ^ die,cs Z,ei iu Italicii vor Aiigen; glö das

— Laut Briefeu aüs de

. > ^üiiizip der Nlchtiiitervciitivii frcuider

ni IpaiilichenlMächte verkündigt und von der europäi-

schenDiplomatie angeuommen wurde, war
das Haupthindcriiiß zu jeiicm ErgcÜniß
bescitigt, und es blieb niir die Besorgniß,
daß die Bevölkerllngcii das Warten nicht
crtragen würdcn. Zimi Glück fandcn sich
in Mittelitalicil zwei Männer, F a r i n i
nnd Nicasoki, die durch Festigkcit imd
Umsicht dic Gefahrcn cincs sol'chcn Um-
schlags zu bescitigen wußteu. Dic Frage,
ob Oestcrreich ruhig^ deu Auschliiß ge-
schehen laffeu wird, ist Gegenstaiid allsei-
tiger Spaimuiig, imd es ist bekaunt, daß
darüber aNf diplomatischem Wege verhan-
delt wird, u.achdcm d(eß elueii der voii
Eiiglaud aufgestcllteu Punkte ausmachü
Dic Meiuimgeu über den Erfolg di'cscr
Verhaiidlimgcu siud hier getheilt, uud man
kauu uicht läugneu, daß die Lage jen.er
sehr ähulich ist, wclchc vor Aüöbruch des
Kri'eges im vorigeli Jahre zu dieser Zeit
stattgefundeu hatte. Auch damals stritt
inau sich um eme Gruudlage zur Vcreiii-
barung über die italieuischeu Angeleqeu-
heiten. Weim sich das Wiener Kabiuct
auf dic Vcrtheidiguug Vciietiens beschränkt,
ohuc sich m die Sachen Ml'ttell'talieus zu
Mlscheu, so kaim der Friedeii im uächsten
.Frühjahr erhalten werdcn. Die klerikale
Partei macht auch in Neapel uud Mad'rid
'grdße Anstreugiiugcn, um diese Mächte zu
eiuem letzteu eutschei'deuden Wurfe zu
Guusten der weltlicheu Macht des Papstes
zu bewegen, uud im äußcrsten Falle soll
maii in Nom entschlosseii sein, zu dem
Mittel dcr Erkommiiiiikatioii gegeu dcu
Kaiser der Frauzosen uud den Köni'g Viktor
Emaiiuel.zu greifen.

2l mertka

?itewyork, 1. Febr. Iu Charles-
to u', Süd-Caroliua, ist ciu Maim, Na-
iiieus Fraiicis Mitchell, von den Gcrichtcn
zum Tobc verurthcilt wordeu, weil er
einem Sklaven ziir Flucht behiilflich gi>
wcscn war, und aus Keutuckp sind^ l3.
Bürger blos wegcu ihrer Äeußcrungcw
über daS Iustitut der Selaveiei verbaunt
worden.

Pliris, 15. Febr. Auf dcm Polpgon
zu Viuceiiues ivurdeii vor cin.igeu Tagcn
liiteressaitte Versuche augestcllt: zuerst uüt
deu erplodireiiden Kiigeln des Büchsen-
niachers Devisinc, dcren Gerard sich zur
Lvwenjagd bedient. Das Ziel war eine
inncn niit Eiscnblech aiisgeschlagcne Ki'ste,
40 Metres Eittfernimg. Allc Kiigeln platz-
Ikii in der Kistk. Dann schoß man niit
dcr vcrbesserten Büchfe der Iäger imd der
Kngel des Koiiim. Nesler anf 800 -(!)
Metres Entferiuuig; 16 Kngelii trafen die
Scheibe von nur 1 Q.M., die Hälfte
lchlug iu's Celttiinü.

Local - Eor resuondettz.

Wcinbriiil. Aiisprüchk a» Zohaiim-Christoph
von LcutrrShausl'» slnd Frcilag dc» 2-1. l. M-, Nach«
mitlagü 2 Uhr, bci Großh. Bc;irksaiiit onrumctdc».
 
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