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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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März
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0262

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ttrvßl). Finanzmliii'stcri'umö. Unter dem
Titcl: Kameral- nnd Fvrstdvmäiienvcr-
.waltnng cmpfiehlt Frhr. v. Nüdt dic '?I„6-
belltmig der rcichcn Torflagcr des Landcs,
svwvhl i'n der C'bcne, als 'anf dcn Hvhcn
des Schwarzwaldeö. Frhr. v. Kcttncr
glanbt, daß der Mehraiifwand für die
Fvrstpoli'zei mi't 20,000 fl. in'cht im Ein- '
klange mi't dcn Erfvlgen dcr iieiieii 2r-
ganisatl'vn stche, welch' lcsztere er zwar
ni'cht bekämpfcn, dvch abcr ihrc Zweck-
mäßigkci't widcrsprechcii wolle. Hr. Staats-
mini'ster Regcnailcr crklärt, daß wegen der
Tvrflager ein tcchiiischeS Gntachten er-
hvben wvrdcn sei'; daß die gr. Regieriliig
di'escn Gegenstand prüfc nnd ihni alle Anf-
merksamkcit widinen werdc^ bezüglich des
Anfwaiidcs der Fvrstpolizei ständcii die
Niisgabcn ganz im Verhältni>ie mit den
Erfolgcn; dic jetzigcii"Einricht>iiige„ seien
zweckmäßl'g und dnrch fie ein entschi.edener,
lebhaftcr Fvrtschritt entstandcii. Frhr. v.
Gvler erwähnt wiedcr des Bcdürfnisses
eines Bergwerkgesetzcs, wvranf ihm der
Herr Ncgierungskvminissär ciitgegnct, daß
dcr Entwnrf desselben gcgenwärtig dem
rechtsgelehrten Neferentcn der betreffeiiden
Direkti'on vvrliegc. Svdann trat die hvhe
Kammer dcn Beschlüfsen dcs anderii Hanscs
bei. Hr. Negiernngsdirekkvr Frvmherz
bcrichtct svdanu über eine Eingabc des
Frhrn. V. Menzingen wcgen Erlaffnng
rines Gesctz.es in Betreg dcr Ablvsnng
des Schaafpfcrchrcchts. Nach längcrer
Berathnng wurdc der von dcr Mindcr-
heit der Kvmmisfion gestcllte Antrag dnrch
einen Zusatz deö Herrn Stadtdircklvrö
Grafcn v. Hennin dahin eingkschränkt,
daß dic Eingabe dem großh. L>taat6»il'ni-
stcrinm znr Keiiiltiii'ßiiahine nnd gceigneteii
Bcrückfichti'gung mitgetheilt werdc, wvmit
di'e Mehrhei't des hohcn Hanses einver-
standcn war. Nach Erledlgling der Bitt-
schrift dcs Handclsstandcö nnd Gemcinde-
ralhs vvn Kvnstanz übcr den Wieder'ein-
schluß sciner bei'den Vvrstädtc wnrde dic
Si'tzillig. vvn dem dnrchlanchtigsten Präfi-
dcnten geschlvffen.

Äarlsruhe, 12. März. (Lchluß dcr 3-1. osseui-

welchc ciiler Audbesseruug uui'erzogeu würdcii, iiud
dcrcu Zahl sci uicht so gcriug.^ Der Koiuiuissionö-
cinlrcig erhiclt sodciuu dic Zustiuiinuug dcr Kauuncr.

dahubclricbövcrwaliuug jährlich die Suiniuc. vou
307,öl)0 fl. sür vciichicdeuc Ergäuzuiigö- und Er-
wcilcrungöbaulcii bcauspruchl. Davou sallcu aus
die lauscndc Pcriodc 276,000 fl. sür llmbau dcr
uoch vorhaudcncu Langschwcucugclcisc in-daö Qucr-
schwcllcnshstcin. Schaass ergrcift daö Wort uud
bcincrkt, daß dicser großc Answand wcdcr durch dic
großh. Ölcgicruug, noch durch dic Kaininer hcrvor-
gernscn wcrdc; auch die Tcchnikcr trngen hieran

j lciuc Schulo, sic hä'.tcn cbcn früher die Borzügc
deö Ducrschwellcnsvstemö nichl gekäunl. Eö bol,en
sich ihm ivmii teinc Ärüude zur Beausiauouug ocr

„Schmerzcuöschrclcr am Orcisamstraudc" weroc ihu
nichl vou dicscm Bcschlusje abhalteu*). Dic Au-
sorderungcn der großh. Regieruug crhiclten dic Zu-
stimmuug dcr Kammcr, edcuso auch der Borau-
schlag iu Bczug aus oen dadischeu Authcil an 0em
:>tciucrtragc der Maiu-'Rcckarhahu uud deö Liaalö-
lclegraphcn, wclcher die Lummc vou 101,183 sl:
bcträgl. Dic Tagcöorduuug sührte hieraus zur
Bcralhuug deö' Bcrichtö oeö Abg. L.b.varzmauu
über den Entwurs ciueö Geseheö, die Bcrciuignug
der lliiiörpsauoöbü.hcr bcircsscuo. .Dic iu dcm Eui-
wursc vorgeschlagcncu Miiicl siud vou zweisachcr
Ari: daö ciuc suchl uumittelbar aus dic Bcst'iliguiig
allcr Psaudeiuirägc hiuzuwirkeii, daö anoere wird
durch die jcweiligc Ltrcichung aller bczüglichen
Psaudciulräge ixi Liegcuschasiövollstreckuiigcu vicl

lichcu Eiuiräge vcrsügl würde. Ariikel 6, auö
wclchem daö zweiic Miilcl abflicßeu soll, euthäll
im Weseiiilicheii oie^ Bestiiuiu^uug^ ocö 133 oer

lcichicriiug 'zugesühri würdcu. Auch ivird in der-
selben daranf hiugewicscu. daß oaö Gcsch sclbst
nur eiu-lransitorischcö sein kouue, und cö wird

gchcii ivollcu. Au dcr nunmchr cinlreleuden Ein-
'zelbcralhnng bclheiliglcu sich: Mahö, Prcsiiuari,
Roßhirt, Frohlich, Fcdcrcr, Arlaria, Licb, Kiröncr,
die Herrcu Regicrungökomuiissäre iiiid der Bcricht-

vcisügl wcrdcu könnc, saud durch ciiicn vou Achcn^
bach gcstellleu uud mehrsach uutcrstützleu Aulrag
genügeudcii Rachdrnck, so d>iß cr nach Lcrwcrfung
eiucö von Mavö eiugcbrachten nnd nur vou Fc-
dercr iiiiicrstühleu Gegcnauiragö zum Bcschlnsse
dcö Hauscö erhobcn wurde. Arlikel 1 lauiei hier-
nach: „Dic Löschuug 30 Jahrc allcr Eiulrägc vou
Borzugö- odcr llnlcrpfandörcchtcn im Grund- uud
im Psandbuch, zu wclchcn sich kcin Bcrcchliglcr
mchr sindcl, kauu aus Aulräg der Pfaudgcrichtc
durch gcrichtlichcö Erkcuntuiß verfügt wcrdcu. Dic
Bclhciliglcn könucu cincn solchcn Anlrag vcran-
lasjcii." — Wcgcn vorgcrückicr Zcit wnrdc dic
Lihuug gcschlosscu.

*) Bckanntlich hat Proscssor Alban Stolz iu
scincm schon hiulänglich gcwürdigtcn Schriffchcn
dic bcdcnlcndcn Kostcn für dicscn llinbaii alö cine
Schuld der badischcn Landstäudc bczcichuct.

Karlsruhe, 14. März. Nach Be-
inachlliige», ver stroßh. Eisenhachn-Schul-
beiililst»ngs-Kasse liub Ver qr. 'Ainortisa-
tionskaffe wird am22. v. Mis. die-vritte
Verloosniiq von 142,400 fl. ans dcin 4'/
proz. Anlehen von den Jahren 1354 unb
1356, nnd am daranf folgcnden dic nennte
Verloosnng von 34,090 'fl. badischen 3'/,
proz. Rentcnschn'nm ini landständischx,,
Gebände dahier öffentlich vorge'noinincn.

° Z Heidelber^, 16. März. He„te
wnrde der große erste Tnnnel von Westen
'nach Osten dnrchbrochen. Die Bcrglente
hauen in diescin Tnnnel größtentheils loses
Gestein zn bearbcl'ten nnd erst gegen d,'e
Mitte kaincn fic anf koinpaktc Felsenniaffen
wo fie, als fie glaubten noch 10—12
von cinander zn sein, sich zn ihrer gegcn-
seitigen Frende begegneten, und uiitcr
Mnfik bei fröhlichein Trnnk dieses er-
frcnliche Ereigniß bis in die späte Ngch,
hinein fcierten.

^ Heidetberg, 16. März. Der i>,
der 35. Sitzung 'der Kaininer der Age-
ordneH'ii initgetheiltc Schlnßantrag der
Koinniisfion bczüglich des Konkordats lau-
tet vollständig:

„Dic Kaininer wolle eine Adrcffe fol-
gcnden Inhalts an Se. Könizl, Hoheit
den Großherzog beschließen:

„Ew. Königl. Hoheit haben gnädigst
gernht, dic nnterin 28. Juni v. I. mit
dcin -h. Stnhle abgeschlossenc Ucbercin-
knnft (ncbst Beilagen) deiu Stänbcn znr
Kenntnißnahine vorl.egcn und init aller-
A)öchstlandesherrlicher Vcrordnung voin 5.
Dez. v I. die päpstliche Bullc (vom 10.
Okt. v. I.), nn't welchcr dcr getroffcneii.
Verabrcdnng zufolge die Konvention als
daS Hauptstück der gesaininten Verein-
barnng verkündigt werden solltc, und wclche
die Konvcntion genau und vollstänbig cnt-
hält, iin RegierungSblatt zur allgeniciiitii
Keniitiiiß bringcn zu laffen. ,

^ Die Ständc haben dieses hochivichti^e
Vertragswerk, welchcs den gestörten Fric-
dcn init der erzbischöflichen Kurie zii Frci-
burg wieder herzustellen bestiinint ist, z»'
nächst iii der Nichtnng einer Prüfmig »»'
terziehen zu inüssen geglaubt, ob daffclbc
nach unserer Verfaffung, uin verbiiidliche
Kraft zu erlaugen, nicht die.Zilstimmiuig
der Slände crfördere, 'und ob dahcr z»
^cinein Vollzug die Vorlage zur Kemitiiib'

! nahine genüge.

§ Nach rciflichcr Vrüfung ist die. tmizc-
j horsainste Zweite Kanüner zn der llcKr-
! äeilgung gelangt, daß durch den ohneßäi"
!^lsche Znstl'iniiiung abgcschlosseneii Vertraz
das Verhältniß der katholischen Kirchc»'
gewalt i,n Staate nicht geordnet wcrM
könnc und daß diesc Ordnung durch Lcr>
einbarung init den Ständen erfolgen iiii'iffc-

Sie kaiiil daher, obwohl fie deu Icb'
haftcn Wunsch hegt, daß die Rechtc ber
Kirchcngewalt nach deni Grmidsatze der
Freihcit und Selbstständigkeit der katho«
 
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